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266 - Fandom Observer

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mk/Fo<strong>266</strong>/ANime<br />

Proto aniMe cut<br />

Visionen<br />

Von tokio<br />

häuSerSChluChten Gleiten über<br />

Den bilDSChirm, tieF in ihnen beweGen<br />

SiCh menSChenmASSen em-<br />

SiG DuCh Die SChmAlen StrASSen.<br />

Die kAmerA Gleitet über DieSe<br />

StADt hinweG, FASSt immer wieDer<br />

Die PAnorAmen Am horizont inS<br />

AuGe. Der Dokumentarfilm zu Beginn der<br />

Ausstellung „Proto Anime Cut“ stellt die Realität<br />

vor die Vision. Denn das Zukünftige,<br />

Visionäre basiert in den Werken der im Dortmunder<br />

U versammelten 6 Animezeichner<br />

auf der Realität. In den 90ger Jahren schufen<br />

sie mit „Real­Kei“ eine Richtung im Anime­Genre,<br />

die auf detaillistische, greifbare<br />

Szenarien setzt. Wie jede gute Science­Fiction<br />

basieren auch ihre Arbeiten auf dem,<br />

was momentan vorhanden ist und dem was<br />

vorhanden sein könnte.<br />

Eine Ausstellung zum Thema Anime verengt<br />

naturgemäß die Sichtweise, muss sie fokussieren.<br />

Jede Woche laufen an die 40 Serien<br />

im japanischen Fernsehen, 10 Animefilme<br />

werden jährlich in die Kinos gebracht. Kurator<br />

Stefan Riekeles konzentriert sich daher<br />

auf 6 Künstler, die miteinander an Werken<br />

wie „Neon Genesis Evangelion“, „Ghost in<br />

the Shell“ ­ Teil 1 und 2 – oder „Dimension<br />

Bomb“ gearbeitet haben: Hideako Anno,<br />

Haruhiko Higami, Koji Morimoto, Hiromasa<br />

Ogura, Mamoru Oshii sowie Takashi Wakabe.<br />

Dabei interessierte Riekeles neben den<br />

Erzeugnissen, die vor den Filmen entstanden<br />

– Skizzen, Notizbüchern, Designhintergründen<br />

– vor allem die Darstellung der<br />

Stadt im Werk der 6 Künstler. Angefangen<br />

von dem Gegensatz zwischen altem Haus<br />

und futuristischen Gebäuden in „Patlabor:<br />

The Movie“ bis hin zu den versenkbaren<br />

Hochhäusern Neo­Tokios aus „Neon Genesis<br />

Evangelion“. Bevor die imaginären Räume<br />

erkundet werden können, wird der Besucher<br />

der Ausstellung daher erstmal<br />

geerdet. Wird informiert über die Zusammenarbeit<br />

der Künstler und über das Tokio<br />

der realen Welt, bevor Mamoru Oshii mit<br />

seinen Bildwelten auf den Schirm kommt.<br />

proto ANime Cut<br />

09. Juli – 09. Oktober 2011<br />

HMKV im Dortmunder U (3. Etage)<br />

Leonie-Reygers-Terasse<br />

44137 Dortmund<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di - Mi 10:00 – 18:00<br />

Do - Fr 10:00 – 20:00<br />

Sa - So 11:00 – 18:00<br />

Montags geschlossen<br />

Eintritt: 5 € / 3 €<br />

http://bit.ly/lrBlRZ<br />

Nach knapp 40 Minuten Handlung gönnt<br />

sich Oshii in seinen Animes immer etwas<br />

Besonderes: Die Handlung steht still, der<br />

Protagonist schlendert durch die Stadt, untersucht<br />

sie. Oshii lässt in diesen Minuten<br />

der imaginären Stadt genügend Raum um<br />

sie erlebbar und begreifbar zu machen. Der<br />

Hauptmerk in diesem ‚Ausstellungs­Raum<br />

liegt aber in der Gegenüberstellung zwischen<br />

dem bewegten Bild und dem gezeichneten:<br />

Während auf der großen Leinwand<br />

2 Minuten 22 Sekunden aus<br />

„Patlabor: The Movie“ ablaufen, hängen an<br />

der Wand genau die Bilder, aus denen diese<br />

kurze Sequenz besteht. Es sind die Originale,<br />

die später abgefilmt wurden und in Bewegung<br />

gerieten. In ihnen spiegelt sich die<br />

bewegte Kamera wieder – die Ränder sind<br />

ausgefranst, da die Kamera hier nichts erfassen<br />

soll, Hochhäuser hören knapp über<br />

den Horizont auf um den Eindruck von Tiefe<br />

zu vermitteln und dort, wo der spätere Focus<br />

der Aufnahme liegt, wird scharfgezeichnet,<br />

werden die Details sichtbar und treten<br />

12 FANdom observer <strong>266</strong> · 08/2011

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