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Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

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are Kunsturtheil nicht kümmere. Mitunter nur soll Epikurnach der Art des Hegesias gestrebt haben, in Rhythmus undWeichlichkeit. — Im ersten und zweiten Jahrhundert p.kommt dann die Reaktion der Sophisten. — Ein gewisserKampf gegen die Schriftstellerei ist endlich auch von denStegreifiednern geführt worden. Gorgias hatte sich anheischiggemacht, über jeden vorgelegten Gegenstand zu sprechen,sein Schüler Aleidamas, Zeitgenosse des Isocrates, ebenfalls.In seiner Rede gegen die Sophisten ist uns das Programmder Gorgianer, gerichtet gegen die Isocrateer, erhalten: Einwendungengegen die geschriebene Rede. Das gemächlicheSchreiben sei leicht, das Unvorbereitetreden schwer^ guteSprecher können sich zu Schriftstellern umbilden, nicht umgekehrt.Im Leben sei das Reden oftmals, das Redenschreibenselten von Nutzen, die künstlich ausgefeilten Reden wirktennicht gewinnend, sondern Misstrauen einflössend. Die Gewöhnungan das Schreiben hemme den Redefluss. Wennman mit geschriebenen Reden auftrete, so sei das Lernenmühevoll, das Vergessen verhängnissvoll. Die geschriebenenReden seien eigentlich gar keine Reden, sondern Nachbildervon solchen und erinnerten in ihrer Starrheit an die Bildsäulenim Gegensatz zu lebendigen Körpern. — Diese Auffassungkehrt wieder bei der jüngeren Sophistik, die dasExcemporiren auxooj^sSidCsiv, tq aj^e^iov, t6 Itoi|jiov vergöttert^dadurch wollte sie wirken, nicht durch Bücher. Am berühmtestenPolemon. — Also in summa: Die Prosalitteraturhat ihre Feinde gehabt, ihre Schätzung ist, ganz abgesehenvon der Schätzung der Autoren, eine schwankende gewesen.Ihr Gebiet ist erst sehr eng gewesen, dann erst wollte mannur die Kunstprosa gelten lassen^Aristoteles bezeichnet eineWendung, denn er hält den künstlerischen Stil der Prosafür etwas Geringes, «popiixov, und meint, Deutlichkeit seigenug. Je weniger man sich nun mit ihr Mühe gab, um so6* 83

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