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war, so hatten die Parasiten ihn auszurichten: gewählt ausden Demen, welchen die Tempel zugehörtenj man suchtesich diesem Amte zu entziehen, deshalb waren gesetzlicheZwangsmaassregeln oft nöthig. Es mussten Leute von Vermögenund gutem Lebenswandel sein.Die Exegeten.Wir kennen sie aus Athen und Olympia, letztere beiPausanias als Exegeten der Eleer bezeichnet. Aus Herodotlernt man Exegeten gleicher Art zu Telmessos kennen, ausPausanias zu Sikyon, Argos, Epidauros, Messenien undOropus.') Sie dürfen nicht verwechselt werden mit dene^TjYvjtal TÄv eTuiytopiujv, die in Argos und Messene nebenihnen genannt und also als von ihnen verschieden bezeichnetwerden, ausserdem in Paträ, Platää und zwar immer einzelnvorkommen^ in ihnen sind die sonst TrepnrjYTQxai genanntenFremdenführer zu erkennen. Auch diese sind mit den Alterthümerndes Landes bekannt, dehnen ihre Kenntniss dagegenauch auf die spätere Geschichte aus. Die Exegeten im engerenund höheren Sinne haben nur mit dem heiligen Rechte zuthun und werden daher nur um Alterthümer gefragt, derenreligiöse Bedeutung dunkel und ungewiss ist. Denn sie sindim Besitz der Tradition, die zwar später aufgezeichnet istjmanches von ihr mag aber doch nicht in die Schriften übergegangensein. Sie haben Fertigkeit, die Satzungen auf deneinzelnen Fall anzuwenden, also nicht nur Kenntnisse. Werin Verlegenheit ist, wer religiöse Skrupel hat, findet bei ihnenAuskunft. Aus den Inschriften in Olympia ergiebt sich, dasssie im Range nicht bloss den Priestern, sondern auch den*) Petersen, Philologus Suppl. I.428

|idvT£i? nachstehen, auf welche sie unmittelbar folgen. Siesind wahrscheinlich Lehrer der jungen Priester und ungeübtenOpferer. Ihre amtliche Thätigkeit umfasst: namentlichBeobachtung der Himmelszeichen für Volksversammlungenund Gerichte; Rath und Unterstützung bei derWeihe von Heiligthümern und Götterbildern, bei Hausgottesdienst,Geburts- und Hochzeitsfest, besonders imTodtendienst und überall, wo eine besondere Reinigungnöthig ist, wie bei gewaltsamer Tödtung, endlich die Deutungaller ungewöhnlichen Ereignisse in der Natur, besonders inder Thierwelt, sofern darin eine Absicht der Götter ausgedrücktist, die Menschen zu belehren oder zu warnen.Auch vermittelten sie wahrscheinlich den Verkehr mit Delphi,doch sind sie schwerlich hingesandt, um das Orakel zu befragen,denn theils war dies das Amt der Pythaisten undTheoren, theils konnten sie nicht abwesend sein. Aber dieBerathung über die Anfrage, ob und wie diese zu stellensei, ist ihre Sache, ebenso Deutung und Aufsicht über Ausführung.Ausgeschlossen von ihrer gewöhnlichen Thätigkeitwar die eigenthche Vogelschau und die Deutung des Götterwillensaus dem Inneren der Opferthiere. Jenes war dieAufgabe der oicovioxai, dieses die der ixavisic, die auch theilsvom Staate angestellt waren, theils_, obgleich sie ein freiesGewerbe mit ihrer Kunst trieben, vom Staat befragt und alsAuktorität anerkannt wurden (wie sie im Felde die Thätigkeit,welche in der Stadt den Exegeten oblag, mitversahen).Der Umfang der Thätigkeit scheint bei den [idvTsi«; wenigerbeschränkt und fest bestimmt gewesen zu sein und ist derThätigkeit der Exegeten so nahe verwandt, dass auch siegelegentlich [xdvxsi? genannt werden. — Vergleicht man ihreStellung mit entsprechenden Aemtern in Rom, so sind siein Ertheilung der Gutachten und Rathschläge den pontificesähnlich, doch ohne so hohes Ansehen, und berühren den429

|idvT£i? nachstehen, auf welche sie unmittelbar folgen. Siesind wahrscheinlich Lehrer der jungen Priester und ungeübtenOpferer. Ihre amtliche Thätigkeit umfasst: namentlichBeobachtung der Himmelszeichen für Volksversammlungenund Gerichte; Rath und Unterstützung bei derWeihe von Heiligthümern und Götterbildern, bei Hausgottesdienst,Geburts- und Hochzeitsfest, besonders imTodtendienst und überall, wo eine besondere Reinigungnöthig ist, wie bei gewaltsamer Tödtung, endlich die Deutungaller ungewöhnlichen Ereignisse in der Natur, besonders inder Thierwelt, sofern darin eine Absicht der Götter ausgedrücktist, die Menschen zu belehren oder zu warnen.Auch vermittelten sie wahrscheinlich den Verkehr mit Delphi,doch sind sie schwerlich hingesandt, um das Orakel zu befragen,denn theils war dies das Amt der Pythaisten undTheoren, theils konnten sie nicht abwesend sein. Aber dieBerathung über die Anfrage, ob und wie diese zu stellensei, ist ihre Sache, ebenso Deutung und Aufsicht über Ausführung.Ausgeschlossen von ihrer gewöhnlichen Thätigkeitwar die eigenthche Vogelschau und die Deutung des Götterwillensaus dem Inneren der Opferthiere. Jenes war dieAufgabe der oicovioxai, dieses die der ixavisic, die auch theilsvom Staate angestellt waren, theils_, obgleich sie ein freiesGewerbe mit ihrer Kunst trieben, vom Staat befragt und alsAuktorität anerkannt wurden (wie sie im Felde die Thätigkeit,welche in der Stadt den Exegeten oblag, mitversahen).Der Umfang der Thätigkeit scheint bei den [idvTsi«; wenigerbeschränkt und fest bestimmt gewesen zu sein und ist derThätigkeit der Exegeten so nahe verwandt, dass auch siegelegentlich [xdvxsi? genannt werden. — Vergleicht man ihreStellung mit entsprechenden Aemtern in Rom, so sind siein Ertheilung der Gutachten und Rathschläge den pontificesähnlich, doch ohne so hohes Ansehen, und berühren den429

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