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13.07.2015 Aufrufe

nach den Zeuspriestern, den „djicpiTcoXoi des Zeus"^ so wiedie tibetanischen Oberpriester in continuirlicher Reihe alsIncarnationen Buddhas gelten.So erklärt sich der eine Priester jedes Tempels; so derstreng lokale Charakter des Priesterthums: jeder Priester istdas Mittel, die einmalige Geschichte des Gottes an jederStelle zu verewigen, zu einer immer wieder geschehendenzu machenj es giebt im religiösen Leben kein Einmal. Mansieht, das Opfern und Beten ist nicht die Hauptsache imPriesterthum, erst bei der späteren Verblassung des Verhältnisses:im Festjahr giebt es Tage, wo die ursprüngliche Bedeutungdeuthch hervortritt, andere Zeiten, wo sie zurücktritt.Der Priester ist ein Hauptgrund, weshalb die Götterbildererst so spät sich entwickeln; eigenthch gehört zu ihm nurdas Symbolen, das Unterpfand, das er, als zeitweiliger Gott,selbst in Schutz nimmt: er vertritt, den Menschen gegenüber,das Anrecht des Gottes, in Opfergaben, in der Artder Verehrung.Das Vriesterthum (lepioa6vT|) wird verliehen nach dem Erbrechtin bestimmten Familien oder durch Volkswahl, oftsogar in Verbindung mit Loosen (so dass mehrere Candidatenausgewählt, unter diesen durch Loos entschieden wird). Beider Bestellung des Heraclespriesters im Syj|aoc 'A)a(AOü?, dessenSr^IxoTai zuerst eine Anzahl Personen wählen, welche sodannunter sich loosen. — Das "kayidvtiv gilt sogar vom apjin'^ßaaiXeu?, der zugleich auch Vorsteher der eleusinischenMysterien ist. Der Grundgedanke bei allen Formen istnatürlich, dass der Gott es ist, der seinen Priester einsetzt:die Erbpriesterthümer führen auf eine solche persönlicheEinsetzung zurück; bei den andern Arten ist die Consecration6ai{üai? nach aller Wahl doch erst nöthig, um zu erfahren,ob die Gottheit den ihr vorgeschlagenen Priester ivill.—Später kommt hier und da auch der Kauf auf, z. B. in einer420

halikarnassischen Inschrift: hier soll der perg'äischen Artemisein Tempel und Cultus gestiftet v/erden: der Käuferin wirddies für eine Summe übertragen, ihr ist lebenslängUchesPriesterthum garantirt, nebst dem Rechte, sich eine Nachfolgerinzu ernennen. Priesteramt bekleiden heisst UpäaOaiTivo?oder xivi.Das Erbpriesterthum (lepsi? 8ia yevoO?): z. B. das der grossenGöttinnen in Messene, das des karneischen Apollo auf Thera(im Geschlecht der Aegiden), des Poseidon in Hahkarnass, inAthen die Eteobutaden mit dem Priesterthum der AthenePolias und des Poseidon Erechtheus, die Kynniden mit demKult des Apollon Kuvvio?, die IloifisviBai mit dem Kult derDemeter, die Poseidonpriester in lalysos, phönizischer Abkunft.Die Lycomiden haben als Daduchen in Eleusis dieHymnen des Orpheus und begleiten mit dem Gesang dieliturgischen Handlungen. Je weiter man in der Geschichtezurückgeht, um so mehr tritt der Priesteradel auch als politischbedeutsam hervor. Die Abstammung von einem Gottbei einem solchen Geschlechte heisst so viel als der Glaubean das Fortleben dieses Gottes in diesem Geschlechte. Ichsetze für das ältere Griechenland den ganz massenhaftwaltenden Glauben voraus, dass überall leibhafte Götter zusehen sind, dass Menschen bei Lebzeiten sich als Göttergefühlt haben — was später nur noch vereinzelt vorkommt,wie bei Pythagoras und Empedoclesj man denke an dievielen Frauen, welche von Göttern Besuche bekommenhaben. Man fühlt sich den Göttern gar nicht so fern: nochAristoteles unterscheidet drei Gattungen von Xoyixot Cäci,ösoc, avöpwTTo? und t6 Se olov nudayopoi?. So wird Lykurgvon der Pythia Gott genannt, in einer Klasse mit Heraclesund Amphiaraos, er hat einen Tempel, man opfert ihm jährlich(b? Ö£(ü. (Artemidor: wer träumt, ein Gott zu werden,wird Priester oder [xavti?.) Viel älter als das menschenähnhche421

nach den Zeuspriestern, den „djicpiTcoXoi des Zeus"^ so wiedie tibetanischen Oberpriester in continuirlicher Reihe alsIncarnationen Buddhas gelten.So erklärt sich der eine Priester jedes Tempels; so derstreng lokale Charakter des Priesterthums: jeder Priester istdas Mittel, die einmalige Geschichte des Gottes an jederStelle zu verewigen, zu einer immer wieder geschehendenzu machenj es giebt im religiösen Leben kein Einmal. Mansieht, das Opfern und Beten ist nicht die Hauptsache imPriesterthum, erst bei der späteren Verblassung des Verhältnisses:im Festjahr giebt es Tage, wo die ursprüngliche Bedeutungdeuthch hervortritt, andere Zeiten, wo sie zurücktritt.Der Priester ist ein Hauptgrund, weshalb die Götterbildererst so spät sich entwickeln; eigenthch gehört zu ihm nurdas Symbolen, das Unterpfand, das er, als zeitweiliger Gott,selbst in Schutz nimmt: er vertritt, den Menschen gegenüber,das Anrecht des Gottes, in Opfergaben, in der Artder Verehrung.Das Vriesterthum (lepioa6vT|) wird verliehen nach dem Erbrechtin bestimmten Familien oder durch Volkswahl, oftsogar in Verbindung mit Loosen (so dass mehrere Candidatenausgewählt, unter diesen durch Loos entschieden wird). Beider Bestellung des Heraclespriesters im Syj|aoc 'A)a(AOü?, dessenSr^IxoTai zuerst eine Anzahl Personen wählen, welche sodannunter sich loosen. — Das "kayidvtiv gilt sogar vom apjin'^ßaaiXeu?, der zugleich auch Vorsteher der eleusinischenMysterien ist. Der Grundgedanke bei allen Formen istnatürlich, dass der Gott es ist, der seinen Priester einsetzt:die Erbpriesterthümer führen auf eine solche persönlicheEinsetzung zurück; bei den andern Arten ist die Consecration6ai{üai? nach aller Wahl doch erst nöthig, um zu erfahren,ob die Gottheit den ihr vorgeschlagenen Priester ivill.—Später kommt hier und da auch der Kauf auf, z. B. in einer420

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