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13.07.2015 Aufrufe

zu. Wer durch Todtendienst befleckt war, darf keine sacraverrichten. Kommt es vor, dass einer zu derselben ZeitTodtengebräuche und reine Opfer verrichten muss, sorichtete er es so ein, dass er erst die sacra vollbrachte, bevorer zu den funeralia ging. — Sodann Verwendung derTeppiche zum Schutze gewisser Götterbilder gegen Climaund Staub. Von der grossen Anzahl Tempelbilder, welchePausanias aufzählt, sind gegen zwei Dritttheile hölzerne, vondiesen wieder die Hälfte chrysoelephantinej diese letzterenverlangten wegen ihrer Einölung besonders Schutz vor Staub.Die Alten verstanden (nach Democrit) die Kunst, das Elfenbeindurch Behandlung mit gelinder Säure zur Dehnungund Plattirung weich und geschmeidig zu machen j es mussteaber nach seiner Verarbeitung beständig mit Oel eingeriebenwerden, um ihm die Geschmeidigkeit zu erhalten, das Aufwerfender Platten und Reissen der mit Hausenblase geleimtenNähte zu verhindern. Gleich vorsichtige Pflegeverlangte der Holzkern, den das Gold und Elfenbein wieeine Haut überzog; denn er war hohl gearbeitet, aus einzelnenStücken durch Klammern zusammengefügt, mit Pech und Harzverstrichen. Man ölte ihn mit Cedern- und Wacholderöl ein,um die Fugen schliessend zu erhalten und den Wurmfrasszu verhindern. Beim Bilde der Artemis zu Ephesos gossman durch Löcher, die nach aussen hineingebohrt waren,Nardenöl. Zwar waren jene berühmten Kolosse zur Zeitdes Phidias aus einem schwer zerstörbaren Holz gearbeitet,wie Cedern- und Ebenholz:die freigestreckten Theile, Arme,Füsse, Hände hätten doch ohne Nachhilfe aus ihren Zapfenweichen müssen, wenn sie z. B. goldene Niken auf der ausgestrecktenRechten trugen. Diese Gegenstände (Speere,Schilde, Thiere) nahm man für gewöhnlich weg und setztesie für kurze Zeit wieder auf, wo die Bilder zu schauenwaren. So die Nike des Parthenosbildes: und wieder der408

Nike den mächtigen goldenen Kranz und die schwerengoldenen Fittige. So konnte die Nike (trotz aller eisernenStangen im Inneren) nur eine Anzahl Tage auf dem Armdes Olympischen Zeus stehen, ohne ihn abzubrechen oderzu senken. Aufsetzen und Abnehmen solcher Lasten sehrschwer. Ebenso den getriebenen Goldüberzug abzunehmen.Man hatte eigene Künstler zur Wartung solcher Bilder, Phaidrynten,denen die Conservation aller Kunstwerke einesHeiligthums oblag: zur Verhütung von Unterschleif wogman ihnen das Gold in seinen einzelnen Stücken ebensozu, wie bei Uebergabe an die neuerwählten Schatzmeister.(cpaiBpuvTYJ?- 6 cpai8p6v(i)v xa a-^6X\Laxa xcil tou; vscü;.) Die Phaidryntendes Zeus zu Olympia, gewählt aus den Nachkommendes Phidias, brachten vor Beginn der Arbeit jedesmal derAthene 'EpY^vr, ein Opfer. Das Zusammenflicken und Wiederherstellenwar oft schwieriger als das Neuherstellen. Dahererwiesen die Eleer dem Damophon grosse Ehren, als er ihrenzerfallenen Zeuskoloss wiederherstellte. — Dann noch dieklimatischen Rücksichten: die Parthenos war einer trockenenund heissen Atmosphäre ausgesetzt, die das Holzwerk dörrenmuss, das Elfenbein zum Werfen bringt. Der mächtige Peplos,welcher an den grossen Panathenaen geweiht wurde, dientewohl als Umschlag und Ueberwurf, den man je nach Erfordernissdurch feines Uebersprühen von Wasser anfeuchtenkonnte. Ein Seitenstück dazu der golddurchwirkte Peplos umdas Bild des Olympischen Zeus zu Syrakus, welchen Gelonaus der karthagischen Beute weiht, Dionysius wieder raubt}dann der purpurne Peplos, welchen Nero dem Goldelfenbeinbildeder argivischen Hera widmete. Damit sind nichtdie eigentlichen Garderobenstücke der Cultusbilder zu verwechseln,z. B. der samischen Hera, wenn sie zur Feier desUpo? Ydfio? mit Zeus im Brautgewande erschien. Priesterund Priesterinnen erschienen im Kostüm der Gottheit, die409

zu. Wer durch Todtendienst befleckt war, darf keine sacraverrichten. Kommt es vor, dass einer zu derselben ZeitTodtengebräuche und reine Opfer verrichten muss, sorichtete er es so ein, dass er erst die sacra vollbrachte, bevorer zu den funeralia ging. — Sodann Verwendung derTeppiche zum Schutze gewisser Götterbilder gegen Climaund Staub. Von der grossen Anzahl Tempelbilder, welchePausanias aufzählt, sind gegen zwei Dritttheile hölzerne, vondiesen wieder die Hälfte chrysoelephantinej diese letzterenverlangten wegen ihrer Einölung besonders Schutz vor Staub.Die Alten verstanden (nach Democrit) die Kunst, das Elfenbeindurch Behandlung mit gelinder Säure zur Dehnungund Plattirung weich und geschmeidig zu machen j es mussteaber nach seiner Verarbeitung beständig mit Oel eingeriebenwerden, um ihm die Geschmeidigkeit zu erhalten, das Aufwerfender Platten und Reissen der mit Hausenblase geleimtenNähte zu verhindern. Gleich vorsichtige Pflegeverlangte der Holzkern, den das Gold und Elfenbein wieeine Haut überzog; denn er war hohl gearbeitet, aus einzelnenStücken durch Klammern zusammengefügt, mit Pech und Harzverstrichen. Man ölte ihn mit Cedern- und Wacholderöl ein,um die Fugen schliessend zu erhalten und den Wurmfrasszu verhindern. Beim Bilde der Artemis zu Ephesos gossman durch Löcher, die nach aussen hineingebohrt waren,Nardenöl. Zwar waren jene berühmten Kolosse zur Zeitdes Phidias aus einem schwer zerstörbaren Holz gearbeitet,wie Cedern- und Ebenholz:die freigestreckten Theile, Arme,Füsse, Hände hätten doch ohne Nachhilfe aus ihren Zapfenweichen müssen, wenn sie z. B. goldene Niken auf der ausgestrecktenRechten trugen. Diese Gegenstände (Speere,Schilde, Thiere) nahm man für gewöhnlich weg und setztesie für kurze Zeit wieder auf, wo die Bilder zu schauenwaren. So die Nike des Parthenosbildes: und wieder der408

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