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13.07.2015 Aufrufe

der demosthenischen Natur jquam maxime remotus ab omniaffectione soll der sermo sein. —Bei der Bildung des demosthenischen Stils ist weder Isaeusnoch Thukydides zu unterschätzen, aber am meisten hat dochIsocrates gewirkt. Es ist, als ob er sich die Aufgabe gestellthätte, die isokrateische Prosa so viel von Leidenschaft undFeuer aufnehmen zu lassen, als sie ertragen könne, so dasssie jetzt zum agonistischen Vortrage brauchbar seij dannmeinte er gewiss die mächtigste Prosa der Welt zu haben.Daher die Meidung des Hiatus, die isokrateische Eurhythmieder Periode^ aber natürlich straffe Zusammenziehung des Gedankens,im Gegensatz zu der lockeren geschwellten Periodedes Isocrates j auch nicht nur lauter Perioden, wie Isocrates,sondern dazwischen viele kurze Sätzchen und Kommata.Gerade solche Stellen sind wegen ihrer dramatischen Kraftgerühmt, wo Frage Antwort, Einwurf Widerlegung, BedingungFolge, parallele einander drängende Fragen sich rasch,ohne Conjunctionen ablösen 5 hier ist die Steigerung der Lebhaftigkeitauf ihrer Höhe. Es ist durchaus kein Lese-Stil, nichtfür müssige betrachtende Menschen. Aristoteles ist fernedavon, seine Reden überhaupt zu der griechischen „Litteratur"zu rechnen. Es ist, wie wenn sich ein Krieger vorherals Athlete ausgebildet hätte und nun, im wirklichenKampfe, gleichsamnur unabsichtlich seine Kunst verwendet,alles dvaYxatov wird jetzt leicht, natürlich, geschmeidig erscheinen,alles Spielerische und Prunkende, was in jeder reinenepideiktischen Kunst steckt, ist durch den hohen Ernst umdie Sache verbrannt und verkohlt. Man vergisst es fast, dasser alle Arten der Beredsamkeit durchgeübt haben muss, inallen Stilen reiten können muss, um diese fast naturalistischerscheinende Volyphonie des Stils und der Affektrede in derGewalt zu haben. Und gerade, weil man dies leicht vergisst,war ein philosophischer Grieche wie Aristoteles und2(5

Theophrast ferne davon, ihn als Künstler ernst zu nehmen:vom erreichten Höhepunkt der attischen Prosa sprach, scheintes, niemand damals. Der grosse „Stil" ist schwer zu erfassen:es ist wunderlich, wie die befreienden und vollendendenGenies einer Kunst, weil sie die Enge und die kleinenGattungsmerkmale, „Manieren", von sichabstreifen und sichin den Besitz aller Mittel setzen, leicht bei ihren Zeitgenossenden Eindruck von Naturalisten oder Virtuosen oder garDilettanten machen/) Theopomp hielt sich für den grösstenProsaiker, er meinte, der ungeheure zeitweilige Einfluss desDemosthenes auf die griechische Politik sei nicht im Verhältnisszu Demosthenes, er habe ihn nicht verdient^ offenbartaxirte auch dieser grosse Kenner das Talent des Demostheneszu niedrig.[üeber die Politik und die Schicksale des Dem.osthenes.]Von 6$ Reden sind 6\ erhalten, darunter 17 aufxßouXsunxoi(unter ihnen 12 philippische; die 7. ist von Hegesipp gehalten,früh schon einverleibt, da die unechte 11. sie benutzt.Unecht auch die 4.). Dann 42 oixavixoi, 12 davon staatsrechtlich,30 iBiu)Tixoi privatrechtlich, darunter Trspi oTSfpavou,das grösste Meisterwerk aller Beredsamkeit. Von den Privatredensind als unzweifelhaft echt anzusehn: die 4 Vormundschaftsreden,für Phormion, gegen Pantainetos, gegen Nausimachos,gegen Boiotos i, gegen Conon. Sie haben keinebestimmte Manier, sondern zeigen die vollste Beherrschungaller Stile und Methoden, unterscheiden sich deshalb sehrunter einander. Werden schlichte Naturen vorgeführt, soerscheint keine Lysianische Schlichtheit, das versteht sich:die rednerische Anspannung lässt auch da merken, wieder mächtige Bsivo? ^-/JKop hier nur eine Maske vornimmt.Theophrast fand Demosthenes als Redner „der Stadt würdig", aberDemades „höher als die Stadt".27

Theophrast ferne davon, ihn als Künstler ernst zu nehmen:vom erreichten Höhepunkt der attischen Prosa sprach, scheintes, niemand damals. Der grosse „Stil" ist schwer zu erfassen:es ist wunderlich, wie die befreienden und vollendendenGenies einer Kunst, weil sie die Enge und die kleinenGattungsmerkmale, „Manieren", von sichabstreifen und sichin den Besitz aller Mittel setzen, leicht bei ihren Zeitgenossenden Eindruck von Naturalisten oder Virtuosen oder garDilettanten machen/) Theopomp hielt sich für den grösstenProsaiker, er meinte, der ungeheure zeitweilige Einfluss desDemosthenes auf die griechische Politik sei nicht im Verhältnisszu Demosthenes, er habe ihn nicht verdient^ offenbartaxirte auch dieser grosse Kenner das Talent des Demostheneszu niedrig.[üeber die Politik und die Schicksale des Dem.osthenes.]Von 6$ Reden sind 6\ erhalten, darunter 17 aufxßouXsunxoi(unter ihnen 12 philippische; die 7. ist von Hegesipp gehalten,früh schon einverleibt, da die unechte 11. sie benutzt.Unecht auch die 4.). Dann 42 oixavixoi, 12 davon staatsrechtlich,30 iBiu)Tixoi privatrechtlich, darunter Trspi oTSfpavou,das grösste Meisterwerk aller Beredsamkeit. Von den Privatredensind als unzweifelhaft echt anzusehn: die 4 Vormundschaftsreden,für Phormion, gegen Pantainetos, gegen Nausimachos,gegen Boiotos i, gegen Conon. Sie haben keinebestimmte Manier, sondern zeigen die vollste Beherrschungaller Stile und Methoden, unterscheiden sich deshalb sehrunter einander. Werden schlichte Naturen vorgeführt, soerscheint keine Lysianische Schlichtheit, das versteht sich:die rednerische Anspannung lässt auch da merken, wieder mächtige Bsivo? ^-/JKop hier nur eine Maske vornimmt.Theophrast fand Demosthenes als Redner „der Stadt würdig", aberDemades „höher als die Stadt".27

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