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fast quadrate Raum, in welchen man durch die Thür desTipovao? eintrat, war durch vier Säulenreihen in fünf paralleleSchiffe getheilt. Unter dem Fussboden gab es Krypten. Periklesliess den Bau ausführen: Koroibos, wohl unter Oberleitungdes Iktinos, begann ihn; nach seinem Tode habenMetagenes und Xenocles ihnvollendet.Scheidet man diese Gattung der Tempel ab, so fragt essich, wie die übrigen, die ungeheure Mehrzahl, einzutheilensind.Die grössten Verdienste hat Karl Bötticher darum: frühernahm man an, dass jeder Tempel ohne Unterschied nur einzur Ausübung des Cultus geweihtes Bauwerk sei (BerhnerZeitschrift für Bauwesen 18525 Philolog. 17. 19. 23. „Der Zophorusam Parthenon", Berlin 1875). Er stellt drei Gattungenauf: I. nur zu Cultusgebrauchen, bezeichnet durch eine duixeXr^mit Opferaltar vor dem Tcpovao?, ein heiliger Speiseopfertisch(Upa TpaTTsCa) vor dem Cultusbilde oder im sacrarium derCelkj II. nur zu cultuslosen Festlichkeiten und daneben auchbestimmt zur Niederlage von Schätzen jIII. ausschliesslich nurzu Thesauren und Donaria bestimmt. Die Cultustempel habenalso als Kriterium jenen Opferapparat, sie haben die heiligeCultusweihe empfangen. Der zweiten Gattung fehlt diesCriteriumj ihre Tempel sindcultuslose Bauwerke und blossedvadiQfxaxa, mochten sie nun auf Cultusstätten oder abgesondertvon diesen bestehen; die berühmtesten Tempel dieser Gattungsind zu der cultuslosen Feierlichkeit der Kränzung agonalerSieger genutzt, und neben der Bestimmung als donaria undThesauren hängt ihre Benutzung zusammen mit TravTjYopeisund dy^vec; deshalb hat Bötticher sie kurz als agonale Festtempelbezeichnet. Auch den Tempeln der dritten Gattungfehlt jenes Anzeichen des Cultusj diese als dvaOT^iiaia gestiftetentempeiförmigen Thesauren, welche als vataxoi vatSiadonaria erscheinen, stehen gewöhnlich im Peribolos von Cultusstätten,wohl auch an profanen Strassen, wie der Tripoden-382
Strasse von Athen; nicht an den heiligen Wegen, wie z. B.zum Tempelbezirke des Apollo zu Delphi, der Demeter zuEleusis,der Artemis zu Ephesus.Sind nun die Tempel beider letzter Gattungen nicht zurMinistration des Cultus bestimmt, sondern bloss cultusloseGebäude und dvadf^jxaxa, so folgt, dass die Götterbilder inihnen keine Cultusbilder, sondern ebenfalls nur dvaO^^fxaxasein können, welche bei agonalen Festtempeln nur zum verherrlichendenPrachtapparat bei Festlichkeiten dienen.Darausfolgt endlich, dass die Bildnereien, womit ihre architektonischenTheile bezeichnet werden, nicht auf Cultushandlungen,sondern auf die angegebene Bestimmung des Gebäudes anspielen.Zu solchen agonalen Festtempeln gehören nachBötticher vornehmlich der Parthenon,zu Olympia mit ihrenGoldelfenbein-Colossen.dann der ZeustempelNamentlich ist über die Bedeutung des Farthenon derStreit entbrannt. Die gegnerische Ansicht (z. B. von Starkvertreten Philol. 15 und 16) lautet so: der Parthenon ist einheilig geweihter Cultustempel, sein goldener Coloss dasconsekrirte Cultusbild der im attischen Cultus von altersher heilig verehrten Athene Nike: vor letzterer, im hypaethralenRaum des Innern, hat auf einer noch sichtbarenStelle ein Altar für Speiseopfer, Weihrauch u. s. w. gestanden.Dagegen Bötticher: es ist der Parthenon kein Cultustempel,sondern einmal bestimmt zum ör^aaupo? des Staates, zumTüoiiTceTov des Apparates zu den Pompen und Theorien, dannist es der agonale Festtempel, in welchem die Kränzung derSieger im dycov der grossen Panathenäen stattfindet, weil diegrossen Panathenäen kein heiliges Tempelfest, sondern einecultuslose iza^iTf^upic, sind. Sein Elfenbeincoloss ist kein Cultusbildder Parthenos Athena-Pronoia, er ist ein von der medischenBeute gestiftetes Bild, vor welchem die Belohnung mit demßpapeiov („Kampfpreis") des dytüv vor sich geht. Böckh hatte383
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Strasse von Athen; nicht an den heiligen Wegen, wie z. B.zum Tempelbezirke des Apollo zu Delphi, der Demeter zuEleusis,der Artemis zu Ephesus.Sind nun die Tempel beider letzter Gattungen nicht zurMinistration des Cultus bestimmt, sondern bloss cultusloseGebäude und dvadf^jxaxa, so folgt, dass die Götterbilder inihnen keine Cultusbilder, sondern ebenfalls nur dvaO^^fxaxasein können, welche bei agonalen Festtempeln nur zum verherrlichendenPrachtapparat bei Festlichkeiten dienen.Darausfolgt endlich, dass die Bildnereien, womit ihre architektonischenTheile bezeichnet werden, nicht auf Cultushandlungen,sondern auf die angegebene Bestimmung des Gebäudes anspielen.Zu solchen agonalen Festtempeln gehören nachBötticher vornehmlich der Parthenon,zu Olympia mit ihrenGoldelfenbein-Colossen.dann der ZeustempelNamentlich ist über die Bedeutung des Farthenon derStreit entbrannt. Die gegnerische Ansicht (z. B. von Starkvertreten Philol. 15 und 16) lautet so: der Parthenon ist einheilig geweihter Cultustempel, sein goldener Coloss dasconsekrirte Cultusbild der im attischen Cultus von altersher heilig verehrten Athene Nike: vor letzterer, im hypaethralenRaum des Innern, hat auf einer noch sichtbarenStelle ein Altar für Speiseopfer, Weihrauch u. s. w. gestanden.Dagegen Bötticher: es ist der Parthenon kein Cultustempel,sondern einmal bestimmt zum ör^aaupo? des Staates, zumTüoiiTceTov des Apparates zu den Pompen und Theorien, dannist es der agonale Festtempel, in welchem die Kränzung derSieger im dycov der grossen Panathenäen stattfindet, weil diegrossen Panathenäen kein heiliges Tempelfest, sondern einecultuslose iza^iTf^upic, sind. Sein Elfenbeincoloss ist kein Cultusbildder Parthenos Athena-Pronoia, er ist ein von der medischenBeute gestiftetes Bild, vor welchem die Belohnung mit demßpapeiov („Kampfpreis") des dytüv vor sich geht. Böckh hatte383