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Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

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Sacrileg am Staatsheiligthum eines anderen Stammes zu begehen,zeigt sich darin: der siegreich eindringende Feind,noch ehe er es wagt, sich an der Burg und dem Heiligthumder Schutzgottheit als Oberherr zu vergreifen, muss erst dieZustimmung des letzteren dazu erhalten, verrichtet Opferund fragt an. Gewann der Sieger kein Zugeständniss, so zoger unverrichteter Sache ab: oder sofort erfolgte irgend einegöttliche Ahndung. Es war einem Mann des fremden Stammesim Voraus untersagt, sich dem Altare des Schutzbildes zunahen, zu opfern, gar es zu berühren j erzwang er mit Gewaltdas Opfern, so suchte der Priester die Handlung zuunterbrechen und sie ungültig zu machen. Dringt er jetztin die Zelle, so erwartete man panische Schrecken, Wunderzeichen,abwehrende Flammen: so als Kleomenes die Heravon Argos entführen will, oder als er Athen genommenhatte und in den Tempel der Polias tritt: die Priesterin sagt:„Weisst du nicht, dass kein Dorer das Heiligthum betretendarf?" „Weib, ich bin kein Dorer, sondern ein Achäer!"Auch Miltiades vor Faros ist ein Beispiel. Das religiöse Bewusstseindieser Art war sehr tief,man suchte oft Jahre langvorher die Gunst der Gottheit, bevor man zum Angriff desihr empfohlenen Stammes schritt. Der Gedanke liegt zuGrunde, dass jede fremde Hand durch das heilige Opfer aufdem Altare einer Schutzgottheit Anrecht und Mitbesitz ihrerSacra gewinne und sie auf seine Seite ziehe: so dass es dannkein Sakrileg mehr sei, das Bild wegzunehmen und in dieStadt des Siegers überzusiedeln.Die Römer haben auch die Vorstellung, bei Bekämpfungeiner Stadt die Schutzgottheit derselben zu gewinnen j aberman meinte, es genügten gewisse Fascinationsformeln die Gottheitzu evocare. Der Name derselben war dabei sehr wichtig,deshalbwar die Verheimlichung des Namens der Schutzgottheitin Rom streng geboten, der heilige Schild im Capitole374

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