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13.07.2015 Aufrufe

Prozeduren-Systems zu garantiren meint. Der Sinn des religiösenCultus ist, die Natur zu unserem Vortheil zu bestimmenund zu bannen, also ihr eine Gesetzlichkeit einzuprägen,die sie von vornherein nicht hat; während in der jetzigenZeit man die Gesetzlichkeit der Natur erkennen will, um unsin sie zu schicken. Kurz, der religiöse Cultus ruht auf denVorstellungen der Zauberei zwischen Mensch und Mensch;und der Zauberer ist älter als der Priester. Aber ebenso ruhter auf anderen und edleren Vorstellungen j er setzt das sympathischeVerhältniss von Mensch zu Mensch, Wohlwollen,Dankbarkeit, Erhörung Bittender, Vertrag zwischen Feinden,Unterpfänder, Schutz des Eigenthums u. s. w. voraus. DerMensch steht auch in sehr niederen Culturstufen nicht derNatur als ohnmächtiger Sklave gegenüber,') er ist nicht derKnecht derselben: auf der griechischen Stufe der Religion,besonders im Verhalten zu den olympischen Göttern siehtman mehr das Zusammenleben von zwei Kasten, einer vornehmeren,mächtigeren und einer weniger vornehmen; aberbeide gehören zusammen und sind Einer Art, sie brauchensich vor einander nicht zu schämen.§ 3.Bis jetzt haben wir nur das allgemeinste Verhalten vonMenschen gegen die Natur betrachtet, auf Grund dessen sieeinen Cultus erzeugen. Nun wollen wir einige speciellereAnsätze zu einer solchen Erzeugung, die Conception bestimmterereinerBegrifFsgruppen und den von ihnen erregten Keim zugottesdienstlichen Handlung erwägen.Zuerst das Ahnengrab. Der Todtencultus ist noch älter alsder Göttercultus, und der Glaube an Ahnengeister früher,') Bei den Italikern, in Aegypten und Babylon drückt der Mensch mitder quadratischen Kunstform das Zeichen der Knechtschaft auf.330

ja eine nothwendige Vorstufe im Glauben an die belebteNatur; hier haben die Menschen die pietätvolle AfFektiongegen Geister gelernt. Besonders gut haben die Römer dieseVorstellung ausgebildet. In ältester Zeit begrub man dieTodten im Hause (Nissen Tempi. 147). Als lares, „Herren",wachen die geschiedenen Geister darüber, dass alles mitrechten Dingen zugehe. Der lar familiaris ist der Ahnherrdes ganzen Hauses. Vor jeder Mahlzeit wird ein Theil derSpeise in die Heerdflammen geschüttet. Verlässt man dasHaus und geht zum Kreuzweg, compitum, wo die Gentilensich versammeln, da wachen andere Geister, die Ahnherrender Geschlechter, die lares compitales. Der Italiker hattekeinen unbewachten Augenblick im Leben, Geisteraugensehen alles, Geisterohren hören alles. Der Hausvater kannWeib und Kind an Leib und Leben strafen, aber er hat mitden Vorfahren abzurechnen j der König kann jeden Bürgerverkaufen oder tödten, aber in der Königswohnung wartendie Geister der verstorbenen Könige auf ihn, Rechenschaftzu fordern. Wer recht gehandelt hat, geht ruhig ein zuseinen Vätern und sorgt, dass das Gute bestehen bleibt. Beiden Griechen sind es die r^^pü}s

ja eine nothwendige Vorstufe im Glauben an die belebteNatur; hier haben die Menschen die pietätvolle AfFektiongegen Geister gelernt. Besonders gut haben die Römer dieseVorstellung ausgebildet. In ältester Zeit begrub man dieTodten im Hause (Nissen Tempi. 147). Als lares, „Herren",wachen die geschiedenen Geister darüber, dass alles mitrechten Dingen zugehe. Der lar familiaris ist der Ahnherrdes ganzen Hauses. Vor jeder Mahlzeit wird ein Theil derSpeise in die Heerdflammen geschüttet. Verlässt man dasHaus und geht zum Kreuzweg, <strong>com</strong>pitum, wo die Gentilensich versammeln, da wachen andere Geister, die Ahnherrender Geschlechter, die lares <strong>com</strong>pitales. Der Italiker hattekeinen unbewachten Augenblick im Leben, Geisteraugensehen alles, Geisterohren hören alles. Der Hausvater kannWeib und Kind an Leib und Leben strafen, aber er hat mitden Vorfahren abzurechnen j der König kann jeden Bürgerverkaufen oder tödten, aber in der Königswohnung wartendie Geister der verstorbenen Könige auf ihn, Rechenschaftzu fordern. Wer recht gehandelt hat, geht ruhig ein zuseinen Vätern und sorgt, dass das Gute bestehen bleibt. Beiden Griechen sind es die r^^pü}s

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