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13.07.2015 Aufrufe

hierher. Dann Abweichen von der proprietas durch dieTropen. Die Deutlichkeit zu steigern durch Anwendung vonBildern und Gleichnissen, oder ausdrucksvolle Kürze oderAmplifikation. Dann Sentenzen und Figuren als Kunstmittelder Rede, zur Verstärkung des Angemessenen. — Aber allerSchmuck muss männlich kräftig und würdig sanctus sein, freivon weibischer Leichtfertigkeit und falscher Schminke. Obwohlhierdas Grenzgebiet zwischen Tugenden und Fehlernsehr klein ist. Dies gilt besonders im Betreff der numeriorationis: die Alten verlangten auch für die ungebundeneRede fast Verse: zum Athemholen nämlich Schlusspunkte,die nicht nach Ermüdung, nicht nach Interpunktionszeichen,sondern nach dem numerus einzufügen seien. Diese numeristehen wieder in Verbindung mit der modulatio der Stimme.Dabei gilt aber ein wirklicher Vers durchaus als Fehler.Damit hängt dann wieder der Bau der Periode zusammen.Besonders wichtig sind die Anfänge und die Schlüsse derPerioden, diese fallen am stärksten ins Ohr.Der Schmuck also verlangt die Uebertragung des Angemessenenin eine höhere Sphäre von Schönheitsgesetzen,er ist Verklärung des Charakteristischen, einmal durch Ausscheidungdes minder Edlen im Charakteristischen, sodannSteigerung des Edlen und Schönen, der grossen Züge desCharakteristischen. Er ist höhere Natur, im Gegensatz zueiner gemeinen Natürlichkeit, Nach- und Umbildung, imGegensatz zur Nachahmung und Nachäffung.§ 6.Modifikation der Reinheit.Da die Dichter (sagt Arist. Rhet. III i) trotz gewöhnlicherGedanken durch den Reiz ihrer Sprache zu solchem Rufgelangt zu sein schienen, deswegen war die erste Redeeine poetische, und auch jetzt noch glauben die meisten

Ungebildeten, dassdiese Art Redner am schönsten sprächen.Gorgias wollte der Rede einen ähnlichen Reiz verleihen, wieihn die Dichter besassen :er erkannte das Gesetz des Isokratesnicht an, dass sie sich nur der gewöhnüchen Worte zu bedienenhätten. Er wurde derErfinder der grossartigen und poetisirendenRedegattung, die besonders von Thucydides ausgebildet wurde.Thucydides liebt, nach Dion. v. Halic, die Xe^i? dTC-/]p^ai(o(xevY)und YXu)aaYj[xaTixTQ. Seine Sprache ist die für öffentliche Verhandlungendamals in Athen nicht mehr gebräuchliche: er hieltsichan das Verschwindende, wie an den altattischen Dialektmit seinem updaacD, Z6v, kc,, TSTdj^aiai u. s. w. Thucydidesfühlte, dass die gemeine Sprache weder ihm noch seinemThema angemessen sei. In neuen und eigenthümlichen Formen,in ungebräuchlichen Construktionen thut er seine Herrschaftüber die Sprache dar. Bei Rednern, die durch ihreReinheit und Schlichtheit berühmt sind, ist der Gebrauchveralteter Worte -^Küooai sehr selten, ebenso der der Neubildungen7reTCoi7]|jL£va und Composita SiTcXä oder ouvdsxa.Werden sie gebraucht, dann an gehobenen Stellen. Es verrätheine mangelhafte technische Durchbildung, wenn selteneWörter beliebig, ohne bestimmten Zweck, wie bei Andocides,verwendet werden : der Stil wird buntscheckig. (Hier findensich Reminiscenzen an die Sprache der Tragiker.) Sehr vielBewusstsein hat Antiphon, der Würde erstrebt, auch durchAlterthümlichkeit, z. B. oa: während schon Pericles sich demmodernen Dialekt in öffentlichen Reden anbequemte und dieKomödie beweist, wie man zu Antiphon's Zeiten öffentHchim Volke sprach. In seiner xi-pf] waren Vorschriften überBildung neuer Worte gegeben. Innerhalb der Grenze derDeuthchkeit schmückt er die Rede mit allen Reizen desNeuen und Ungewöhnlichen. Viele äiza^ Xe^^fi-eva. Dann dieSubstantivirung der Neutra von Participien und Adjectiven.— Bei den Römern beginnt die Neigung zum archaistischen3"

Ungebildeten, dassdiese Art Redner am schönsten sprächen.Gorgias wollte der Rede einen ähnlichen Reiz verleihen, wieihn die Dichter besassen :er erkannte das Gesetz des Isokratesnicht an, dass sie sich nur der gewöhnüchen Worte zu bedienenhätten. Er wurde derErfinder der grossartigen und poetisirendenRedegattung, die besonders von Thucydides ausgebildet wurde.Thucydides liebt, nach Dion. v. Halic, die Xe^i? dTC-/]p^ai(o(xevY)und YXu)aaYj[xaTixTQ. Seine Sprache ist die für öffentliche Verhandlungendamals in Athen nicht mehr gebräuchliche: er hieltsichan das Verschwindende, wie an den altattischen Dialektmit seinem updaacD, Z6v, kc,, TSTdj^aiai u. s. w. Thucydidesfühlte, dass die gemeine Sprache weder ihm noch seinemThema angemessen sei. In neuen und eigenthümlichen Formen,in ungebräuchlichen Construktionen thut er seine Herrschaftüber die Sprache dar. Bei Rednern, die durch ihreReinheit und Schlichtheit berühmt sind, ist der Gebrauchveralteter Worte -^Küooai sehr selten, ebenso der der Neubildungen7reTCoi7]|jL£va und Composita SiTcXä oder ouvdsxa.Werden sie gebraucht, dann an gehobenen Stellen. Es verrätheine mangelhafte technische Durchbildung, wenn selteneWörter beliebig, ohne bestimmten Zweck, wie bei Andocides,verwendet werden : der Stil wird buntscheckig. (Hier findensich Reminiscenzen an die Sprache der Tragiker.) Sehr vielBewusstsein hat Antiphon, der Würde erstrebt, auch durchAlterthümlichkeit, z. B. oa: während schon Pericles sich demmodernen Dialekt in öffentlichen Reden anbequemte und dieKomödie beweist, wie man zu Antiphon's Zeiten öffentHchim Volke sprach. In seiner xi-pf] waren Vorschriften überBildung neuer Worte gegeben. Innerhalb der Grenze derDeuthchkeit schmückt er die Rede mit allen Reizen desNeuen und Ungewöhnlichen. Viele äiza^ Xe^^fi-eva. Dann dieSubstantivirung der Neutra von Participien und Adjectiven.— Bei den Römern beginnt die Neigung zum archaistischen3"

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