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das Wahrscheinliche zu gebieten und so seine Zuhörer täuschenzu können. Dann wird gefordert, dass er die Leidenschaftenseiner Hörer zu erregen und dadurch über sie zuherrschen verstehe. Dazu müsse er eine genaue Kenntnissder menschlichen Seele haben und die Wirkung aller Redeformenauf das menschliche Gemüth kennen. Die Bildungeiner wirklichen Redekunst setzt also eine sehr tiefe und umfassendeVorbildung voraus: dabei ändert sich nichts an derVoraussetzung, dass es die Aufgabe des Redners sei, mit Hülfedes Wahrscheinlichen seine Hörer zu überreden. Freilicherklärt Sokrates 273 E, dass wer einmal diese Höhe des Wissenserreicht hat, sich nicht mit der niedrigen Aufgabe begnügenwird: das höhere Ziel ist dann „Mittheilung des erworbenenWissens an Andere". Der Wissende kann also sowohl ^y)topixo?als 8i5axTix6? sein. Das eine Ziel ist nur viel höher:doch sollnicht jede Anwendung der Rhetorik ausgeschlossensein: nur ja nicht ernsthafter Lebensberuf! Im Pohtikos 304Dspricht er die tilaxri der Rhetorik ab und weist ihr die Aufgabezu, tcXy]Öo? und ö/Xov hiä jiuOoXoYia? zu überreden. Soschildert Plato nun auch den wahren Philosophen Sokrates,bald wissenschafthch belehrend, bald populär-rhetorisch. Dermythische Bestandtheil der Dialoge ist der rhetorische: derMythus hat das Wahrscheinliche zum Inhalt: also nicht denZweck, zu belehren, sondern eine U^a bei den Zuhörern zuerregen, also zu ireiOeiv. Die Mythen gehören zur iraYxdXy]TuaiSid: die rhetorischen ebenso wie die schriftlichen Compositionensind nur zum Vergnügen angefertigt. Die Wahrheitlässt sich weder in schriftlicher noch in rhetorischerForm aussprechen. Das Mythische und das Rhetorische wirdangewandt, wenn die Kürze der Zeit keine wissenschaftlicheBelehrung zulässt. Das Anrufen von Zeugen ist ein rhetorischerKunstgrüFj ebenso werden die platonischen MythenHöchst merkwürdigdurch Berufung auf Zeugen eingeführt.290

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