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Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

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zum Strategen 5wir werden von den Auszeichnungen undEhren noch sprechen. Aber die Emsicht in das Dichterische— wie stand es mit ihr? Sie lasst sich nicht durch jene ungeheurenBewunderungsausbrüche beweisen, diese beweisenmehr das Befremden (wie über etwas, das aus der Fremdekommt), das Ueberraschtsein, als die tiefe, innerliche, auf EinundMitblick ruhende Dankbarkeit. Und sowohl Dionysosals die Musen sind zugewanderte Gottheiten, die metrischenMaasse dem Auslande entnommen, die eindrucksvollste Musikvon Ausländern, Orpheus, Olympos. Und so kann man fragen— wie bei den Deutschen, ob sie, trotz aller ihrer grossenMeister, ein musikalisch einsichtiges Volk sind — ob dieGriechen ein ästhetisch helles Volk waren.Jedenfalls nahm die grosse Kunst der Lyrik, namentlichdie chorische, ihren Aufschwung unter dem Schutz der religtösenInstinkte des Volkes,oder einzelne Gattungen, wie dasEpinikion, unter dem der höchstgesteigerten Ehrsucht derIndividuen. Das Volk war dauernd ausser Stande, etwas reinästhetisch aufzunehmen, es war nicht Willens, von seineneigenen Urtheilen, Kenntnissen zu abstrahiren, es verlangte,dass der Dichter (ja die Personen der Dichtung!) derenDolmetsch seien, aber auch die Gebildetsten sahen in ihmden religiösen, moralischen, kenntnissreichen Lehrer undmassen sein Verdienst darnach. Der Kampf, der gegen dieDichter im Alterthum gekämpft wurde, richtete sich gegenihre Ansichten von Dingen, Plato, der den Hauptschlag führte,behauptete, sie seien unwissend. Die Gegenpartei kämpftefür die Wahrheit ihrer Ansichten (mit der schlimmstenDeutelei, und zeitig selbst mit allegorischen Versuchen) unddafür, dass sie als Wissende von den Dingen sprächen. Derganze Kampf hat etwas Ungereimtes, auf beiden Seiten! Esgeht ein Zug von Ungereimtheit durch alles^ was die älterenGriechen über Poesie sagen, ihr Urtheil ist unmündig, bis«7*259

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