Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

Band 5 - WordPress – www.wordpress.com Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

germanenherz.files.wordpress.com
von germanenherz.files.wordpress.com Mehr von diesem Publisher
13.07.2015 Aufrufe

Empedokles-Dichter- Redner-Stil stehen! Empedokles aberzum Aeschylus-Schauspieler-Stil —!Der übelberüchtigte Critias ist sehr ausgezeichnet als Redner,es kann auffallen, dass er nicht in den Canon kam,nämlich an die Stelledes Andokides, aber ihm schadete, einerder Dreissig gewesen zu sein: Würde in den Gedanken,Einfachheit in der Form, wenig Schwung und Feuer, weniggewinnendes -^9o

5'ist die gewöhnlichste Technik. Er wurde später gering geschätzt:Herodes Attikos, dem man das Kompliment machte,er sei einer der zehn, sagte: „besser als Andocides bin ichfreilich". Sein Ausdruck ist nicht stilvoll beherrscht, im allgemeinengewöhnlich, gelegentlich Tragödien -Wendungen.Er zeigt, was damals ein gebildeter Athener, ohne höhererhetorische Ausbildung, besonders leisten konnte: also dieVorbedingungen des speziell athenischen Talentes: grosses Geschickund Lust an der Erzählung, Personen direkt redendeingeführt, leibhafte Vergegenwärtigung auch der Nebenumstände,evdpY£ia, wenig Pathos. Man sieht nichts von ^Figurenschmuck, von Antithesen, Parisa, Homoioteleuta; daszeigt, wie wxnig er von der rhetorischen Ausbildung derZeit berührt istj so auch keine Periodik, oder vielmehr eineganz untergeordnete.Die belebenden Figuren, wie das Asyndeton,die Frage finden sich massenhaft: Aristoteles findetdies in der geschriebenen Rede albern, aber auf der Rednerbühneherrschte es, als dramatisch wirksam^ dazu brauchteman nicht erst ein grosser Techniker zu sein. — Lysias, derSohn des Syracusiers Kephalos, aus Athen, c. 444 geborensein Vater wurde durch Pericles, seinen Gastfreund, nachAthen gezogen und lebte dort 30 Jahre: reich, hochgebildet,hochgeehrt. [. . .] Er hatte es nicht nöthig, Reden fürs Gerichtzu schreiben. Wohl aber verfasste er epideiktische^Kunststücke für die Lektüre, wie die erotische Rede, die im JPhaedrus behandelt wird. Er war dieser Dinge wegen sehrbewundert, als Schriftsteller. Dass er der mächtige Rednerwurde, machte das grosse Unglück, das die Familie unter denDreissig traf,das ganze Vermögen und der Bruder Polemarchfiel ihnen zum Opfer. [. ..]Der Zauber des lysianischen Stils wird zuerst in der Zeitdes Theophrast bemerkt und zeigt sich in der Nachahmung:Dinarchos, Charisius, Hegesias v. Magnesia. Das ist eine13

5'ist die gewöhnlichste Technik. Er wurde später gering geschätzt:Herodes Attikos, dem man das Kompliment machte,er sei einer der zehn, sagte: „besser als Andocides bin ichfreilich". Sein Ausdruck ist nicht stilvoll beherrscht, im allgemeinengewöhnlich, gelegentlich Tragödien -Wendungen.Er zeigt, was damals ein gebildeter Athener, ohne höhererhetorische Ausbildung, besonders leisten konnte: also dieVorbedingungen des speziell athenischen Talentes: grosses Geschickund Lust an der Erzählung, Personen direkt redendeingeführt, leibhafte Vergegenwärtigung auch der Nebenumstände,evdpY£ia, wenig Pathos. Man sieht nichts von ^Figurenschmuck, von Antithesen, Parisa, Homoioteleuta; daszeigt, wie wxnig er von der rhetorischen Ausbildung derZeit berührt istj so auch keine Periodik, oder vielmehr eineganz untergeordnete.Die belebenden Figuren, wie das Asyndeton,die Frage finden sich massenhaft: Aristoteles findetdies in der geschriebenen Rede albern, aber auf der Rednerbühneherrschte es, als dramatisch wirksam^ dazu brauchteman nicht erst ein grosser Techniker zu sein. — Lysias, derSohn des Syracusiers Kephalos, aus Athen, c. 444 geborensein Vater wurde durch Pericles, seinen Gastfreund, nachAthen gezogen und lebte dort 30 Jahre: reich, hochgebildet,hochgeehrt. [. . .] Er hatte es nicht nöthig, Reden fürs Gerichtzu schreiben. Wohl aber verfasste er epideiktische^Kunststücke für die Lektüre, wie die erotische Rede, die im JPhaedrus behandelt wird. Er war dieser Dinge wegen sehrbewundert, als Schriftsteller. Dass er der mächtige Rednerwurde, machte das grosse Unglück, das die Familie unter denDreissig traf,das ganze Vermögen und der Bruder Polemarchfiel ihnen zum Opfer. [. ..]Der Zauber des lysianischen Stils wird zuerst in der Zeitdes Theophrast bemerkt und zeigt sich in der Nachahmung:Dinarchos, Charisius, Hegesias v. Magnesia. Das ist eine13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!