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die Sitten und Anschauungen der Hellenen unter sich annäherte^war auch das, was die starre Eigenthümlichkeit jederTToXi? brach. Insofern ist die allgemeine Verehrung für Homerdie tiefste Erschütterung der städtischen exklusiven Religiosität:und Plato bekämpfte für seinen Idealstaat schon vorläufigseinen Einfluss. Ueberhaupt zeigt das Verhalten Piatos gegendie Dichter, wie er eine der grössten Gefahren für die iroXt?in ihnen sieht. Die Dichtkunst wird nur unter strengsterCensur zugelassen und dann möglichst ägyptisch-ewig sanktionirt:er denkt darin wie das ältere Hellenenthum, nur dassdies nicht der Bezauberung widerstand und seine Angst vergass.Ein neuer Schritt ist, dass man einsieht, wie Dichter einePerson, eine Stadt unsterblich machen können; das Begehrennach ihnen wurde jetzt viel grösser. Vordem sang man inOlympia den Archilochischen Hymnus auf Herakles mit Anwendungauf den jedesmaligen Sieger; der Gott wurde herbeigerufen,dann erschien er,da begann der Chor: „Sei gegrüsst,siegverschönter Herrscher Herakles," als ob er nun zugegensei. Das ist althellenisch: das siegreiche Individuum gilt alsIncarnation des Gottes, tritt in den Gott zurück. AUmähHchtritt das Individuum immer stärker heraus und will sich aufdas Stärkste unterscheiden, zunächst will es seine Stadt, seinGeschlecht mit verherrlichen, es ist noch die Repräsentationdieser Einheiten; immer mehr tritt endlich der einzelne Menschhervor. Die lobende Dichtkunst entwickelt sich, wie die lobendeBildhauerkunstj immer mehr ins Individuelle. Man veranstaltetverschiedene Aufführungen, Gedächtnissfeiern, man wiederholtältere Feiergesänge; es cirkuliren Abschriften, weil mandamit für seinen Ruhm sorgt, man will (namentlich dieTyrannen!), dass viele von dem Preisiiede hören und es kennenlernen. Ein Hauptmittel ist, solche Lieder für den Jugendunterrichtzu verwenden, man übergiebt sie den wanderndenLehrern und Sophisten. Man ivill auch, dass das PersönÜche^34
daran, die Anspielungen, verstanden werden, es stellt sichein Bedürfniss nach Interpretation des Gedichts heraus. Sowerden die vortragenden Künstler, Rhapsoden und Sophisten,auch zum Sprechen über die Dichter genöthigr, die ältestenInterpreten, wie Glaukos, Stesimbrotos, Metrodoros, sindRhapsoden von Beruf; dieselben kommen dahinter, dass vielan Homer zu interpretiren ist: der platonische Ion wichtig.Durch das Bedürfniss, dem einzelnen Sieger zu panhellenischerBerühmtheit zu verhelfen, d. h. das einzelne Kunstwerkfür jeden Griechen zugänglich zu machen, überspringennun die Dichter die Schranken der Dialekte: sie suchen eineSprachej die panheUenisch ist (wie Pindar und Simonides —künstliche Mischung).Man sucht die Färbungen der Dialekteals Kunstmittel zugleich zu handhaben, das Pathetische, dasErzählende von einander abzuheben. Der panhellenischeDialekt, als höchst künstlicher, verschiebbarer Mischdialektwird nicht erreicht: ein anderer Weg war der, dem mächtigstenStaate, dem fruchtbarsten an Dichtung und Lesewerken,auch das Uehergewicht in der panhellenischen Redezu schaffen: früher war es das Milesisch- Ionische, welchesein solches Uehergewicht besass, es bestimmte alle Prosa.Später ist es das Athenische, ein Einzeldialekt, der die anderenniederwirft, als xoivy] später regiert; Gorgias thut den Griffund spricht in Olympia athenisch. Nun kommt die athenischeTragödie und trägt über alle frühere Dichtung den Siegdavon: von Aeschylus ab überwindet sie den stadtischenCharakter, ganz Hellas fühlt hier seine Kunst, immer mehrTheater entstehen und überall hält man sich an die athenischenMeisterwerke, Aeschylus führt die Perser in Athenund in Syrakus auf, er dichtet die Aetnaeerinnen für dieGründung der Stadt Aetna, am makedonischen Hofe zeigtsich das stärkste Verlangen nach den athenischen Tragikern,Euripides und Agathon sind dort zu finden.23$
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die Sitten und Anschauungen der Hellenen unter sich annäherte^war auch das, was die starre Eigenthümlichkeit jederTToXi? brach. Insofern ist die allgemeine Verehrung für Homerdie tiefste Erschütterung der städtischen exklusiven Religiosität:und Plato bekämpfte für seinen Idealstaat schon vorläufigseinen Einfluss. Ueberhaupt zeigt das Verhalten Piatos gegendie Dichter, wie er eine der grössten Gefahren für die iroXt?in ihnen sieht. Die Dichtkunst wird nur unter strengsterCensur zugelassen und dann möglichst ägyptisch-ewig sanktionirt:er denkt darin wie das ältere Hellenenthum, nur dassdies nicht der Bezauberung widerstand und seine Angst vergass.Ein neuer Schritt ist, dass man einsieht, wie Dichter einePerson, eine Stadt unsterblich machen können; das Begehrennach ihnen wurde jetzt viel grösser. Vordem sang man inOlympia den Archilochischen Hymnus auf Herakles mit Anwendungauf den jedesmaligen Sieger; der Gott wurde herbeigerufen,dann erschien er,da begann der Chor: „Sei gegrüsst,siegverschönter Herrscher Herakles," als ob er nun zugegensei. Das ist althellenisch: das siegreiche Individuum gilt alsIncarnation des Gottes, tritt in den Gott zurück. AUmähHchtritt das Individuum immer stärker heraus und will sich aufdas Stärkste unterscheiden, zunächst will es seine Stadt, seinGeschlecht mit verherrlichen, es ist noch die Repräsentationdieser Einheiten; immer mehr tritt endlich der einzelne Menschhervor. Die lobende Dichtkunst entwickelt sich, wie die lobendeBildhauerkunstj immer mehr ins Individuelle. Man veranstaltetverschiedene Aufführungen, Gedächtnissfeiern, man wiederholtältere Feiergesänge; es cirkuliren Abschriften, weil mandamit für seinen Ruhm sorgt, man will (namentlich dieTyrannen!), dass viele von dem Preisiiede hören und es kennenlernen. Ein Hauptmittel ist, solche Lieder für den Jugendunterrichtzu verwenden, man übergiebt sie den wanderndenLehrern und Sophisten. Man ivill auch, dass das PersönÜche^34