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13.07.2015 Aufrufe

dann phönizische, jüdische, assyrische, indische (die Turdetaner,die gebildetsten der Iberer, haben Gedichte, Schriftenüber Geschichte, Gesetze in Versen öooo Jahre alt, Strabo III,p. 139), es ist sehr wahrscheinlich, dass schon in der indogermanischenZeit ein Schriftwesen existirte, denn es giebtviel 'ältere Alphabete als das phönizische (Schliemann, ilischeScherben, kyprisch). Die keltischen Priester haben den Verdachtgegen das Schreiben, aber verstehen es. Die axuidXiQder Spartaner, Botschaft mit Geheimschrift, ist schon zuArchilochos' Zeit als Metapher zu gebrauchen: die oxuTdXy]selbst setzt den Gebrauch von Leder als Schreibmaterialvoraus und die allgemeine Verlore'tnmg der Schrift, dass mansich schon der Geheimschrift bedienen muss. Priester desOrpheus Linus Musaeus müssen von Alters her die Schriftkundegehabt haben, Orpheus als Erfinder der Schrift istaber nur eine Heroisirung des Dionysos und Dionysos isteine gräko-kelto-italische Gottheit. Die Indogermanen selbstnicht ohne Schrift! Uralte Dionysoshymnen wurden nachHeraklit auf dem Haemus aufbewahrt. Dann ist Delphi einSitzder Hiera.(i.) Gebrauch der Schrift zum Orakel. Bei Weihungsformeln,Zaubersprüchen, Orakeln kommt es auf den Buchstaben an,sonst stiften sie Unheil. Bergk hat 'AttoXXwv l^^'h "^^ 7>^^ritzte, schrieb" erklärt (mit ypauu) ya.paaaia verwandt). Dasist nicht richtig. Vielmehr ist das Orakeln ursprünglich einBestimmen j ein Erzwingen der Zukunft: or^ fjieta xipaxa übeneine magische Gewalt auf die Zukunft aus. Sich prophezeienlassen ist ursprüngUch „sich die Zukunft bestimmen lassen":das heisst XP^"* vom Gotte gesagt. (Uebergang der Bedeutung„berühren", „zu Leibe gehen", „drängen", „nöthigen",„zwingen", x9'r\ heisst „es nöthigt, dass ich"^ „Apollo zwingt,bestimmt, dass das und das geschieht") Meistens fordert derGott etwas von dem Menschen, was er thun soUj und21Ö

estimmt so dessen Zukunft, „überschreitet Krolsos den Halys,so wird er ein grosses Reich zerstören". Wenn also auchBergk Unrecht hat, immerhin ist das Orakel eine mächtigeHilfefür Verbreitung der Schrift.Dann gehören auch die ältesten Hymnen hierher, auchhier handelt es sich um luörtlkhe Ueberlieferung, weil sie nurso die Götter günstig stimmen. Deshalb gab es alte Tempelexemplare.Daran knüpft sich die Entwicklung eines halbpriesterlichen Sängerstandes (für die verschiedenen Feste,5(opooi8daxaXoi und dergl.), der von vornherein im Besitz derSchrift ist. Natürlich ist der Kenner der Schrift auch derLehrer derselben: so ist Dichter und Schulmeister in EinerPerson frühe vereinigt.Sage von Homer, Phemios, Tyrtaeus.Die Gesetzgebung bedarf nachher zur Auffindung von Formnoch mehr als zur Aufzeichnung derselben Talente (Sachedes YpafijjiaTsu? wie in Rom).Das Volk hat inzwischen eine Nöthigung zur Schrift bekommendurch Handel und Wandel, die Verbreitung derOoivixT^la Ypd{X[iaTa ist nicht priesterlichen Ursprungs. Esschreibt und Hest eben nicht mehr als es muss, bei Contraktenu. s. w.: die höhere Kultur ruht nicht darauf Hates wenig Handel, so bedarf es dieser Kenntniss nicht: wieSparta. So kann ein ganzes Volk schreiben und lesen können:und doch giebt es keine Litteratur, kein Lesen der Bildungwegen. Die trotzdem vorhandene Bildung hat andere Fundamente:Religion und Kunst unmittelbar, für Ohr und Auge;Musik und Gymnastik.Woher nun die spätere Schätzung der Schrift? die so hochwird, dass allmählich die Bildung eine litterarische wird. Ammeisten wurde die Achtung vor der Schrift befördert durchdie rein mssenschaftlichen Menschen, die sich ihrer bedienten,Mathematiker, Astronomen, Aerzte, Naturforscher u. s. w.:ihnen kam es darauf an, den Gedanken möglichst rein217

estimmt so dessen Zukunft, „überschreitet Krolsos den Halys,so wird er ein grosses Reich zerstören". Wenn also auchBergk Unrecht hat, immerhin ist das Orakel eine mächtigeHilfefür Verbreitung der Schrift.Dann gehören auch die ältesten Hymnen hierher, auchhier handelt es sich um luörtlkhe Ueberlieferung, weil sie nurso die Götter günstig stimmen. Deshalb gab es alte Tempelexemplare.Daran knüpft sich die Entwicklung eines halbpriesterlichen Sängerstandes (für die verschiedenen Feste,5(opooi8daxaXoi und dergl.), der von vornherein im Besitz derSchrift ist. Natürlich ist der Kenner der Schrift auch derLehrer derselben: so ist Dichter und Schulmeister in EinerPerson frühe vereinigt.Sage von Homer, Phemios, Tyrtaeus.Die Gesetzgebung bedarf nachher zur Auffindung von Formnoch mehr als zur Aufzeichnung derselben Talente (Sachedes YpafijjiaTsu? wie in Rom).Das Volk hat inzwischen eine Nöthigung zur Schrift bekommendurch Handel und Wandel, die Verbreitung derOoivixT^la Ypd{X[iaTa ist nicht priesterlichen Ursprungs. Esschreibt und Hest eben nicht mehr als es muss, bei Contraktenu. s. w.: die höhere Kultur ruht nicht darauf Hates wenig Handel, so bedarf es dieser Kenntniss nicht: wieSparta. So kann ein ganzes Volk schreiben und lesen können:und doch giebt es keine Litteratur, kein Lesen der Bildungwegen. Die trotzdem vorhandene Bildung hat andere Fundamente:Religion und Kunst unmittelbar, für Ohr und Auge;Musik und Gymnastik.Woher nun die spätere Schätzung der Schrift? die so hochwird, dass allmählich die Bildung eine litterarische wird. Ammeisten wurde die Achtung vor der Schrift befördert durchdie rein mssenschaftlichen Menschen, die sich ihrer bedienten,Mathematiker, Astronomen, Aerzte, Naturforscher u. s. w.:ihnen kam es darauf an, den Gedanken möglichst rein217

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