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Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

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Unsere deutsche Litteratur ruht auf der antiken vornehmlich,auf der französischen.Aber wo wir originale klassische Litteraturen finden — worauftheilsruhen die? Das ist eben das Problem.Sie sind nicht das Erzeugniss einer litterarisch gebildeten Zeitoder litterarisch gebildeter Volksklassen. Sie sind nicht nachVorbildern gemacht.Ihre Klassicität ist das Erzeugniss einer hohen Bildung, abernicht einerauf Büchern beruhenden.Es muss schwer sein, sich eine unlitterarische Bildung vorzustellen.Unwillkürlich legen wir unsere Zustände in dieVergangenheit hinein. Die Gleichartigkeit der modernen undder antiken griechischen Cultur war lange Zeit fest angenommen.Man vergass, dass der Zustand, der die Regel gebiert,ein andrer ist als der, den die Regel gebiert.Bekanntlich begann mit Wolfs Prolegomena zu Homer dasgrosse Erstaunen über eine fundamentale Differenz der Altenund der Modernen. Vordem hielt man es für möglich, dieklassischen Werke der Griechen zu überbieten: man nahmfür ihre Entstehung gleichartige Bedingungen an, wie wir siehaben.Leibniz: Was lobt man viel die Griechen?Sie müssen sich verkriechen,Wenn sich die teutsche Muse regt. —Horaz in Flemming lebet,InInOpitz Naso schwebet.Greiif Senecens Traurigkeit.Pope, der enghsche Homerübersetzer, glaubte der home-und ihnrischen Erhabenheit Ovidische Anmut beizugesellen:sozu übertreffen.Ein Volk, dessen Bildung litterarisch ist, kann wohl wähnen,seine Vorbilder zu übertreffen: aber eigentHch ist es unmög-Hch, den Boden, auf dem man wuchs, zu verleugnen; auch

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