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13.07.2015 Aufrufe

Anwendung.xaxov ü)6vDie Richter jagen beide fort mit ex xaxou xopaxo?(dasselbe von Protagoras und Euathlos). — In Thuriiist er Lehrer des Lysias, in Athen des Isocrates gewesen 5er wandert herum wie ein Sophist. Hinterlässt eine xiyy-fi:wesentlichKunst des Prozessirens.Eine weit umfassendere Lehre gaben die eigentlichen Sophisten,die höheren Lehrer aus dem eigentlichen Griechenlandund den östlichen Kolonieenj das Sprechen-lehren istnur ein Theil ihrer Thätigkeit. Mit Protagoras' Zuge durchdie hellenischen Städte, der c. 455 beginnt, entsteht die Sophistik.Auf die attische Beredsamkeit hatte er viel früherEinfluss als die Siculer. Er verheisst zu lehren xov -^ttü) Xo^ovxpelxTw TToietv:wie man durch Dialektik der schwächeren Sache3 zum Siege verhelfen könne. Diese Dialektik sollte alle anderenKünste und Wissenschaften entbehrlich machen: wie man denGeometer, ohne Geometer zu sein, niederdisputiren könne:so über Naturphilosophie, den Ringkampf, das praktischeStaatsleben. Die Schüler mussten Musterstücke auswendiglernen. Auch die anderen grossen Sophisten kommen inBetracht. Trotz dieser so gestellten Aufgaben der Dialektikwaren die grossen Sophisten concentrirende Gewalten höchstenRanges, wodurch das verschiedenartige Wissen zusammengebundenwurde und eine höhere Bildung errungen wurde.Ein praktisches Ergebnissder neuen Bildung nach der Mittedes V. Jahrhunderts: der grosse Pericles: er hat viel mitProtagoras disputirt. Plato zwar leitet seine hohe Meisterschaftin der Rede von der Philosophie (des Anaxagoras),nicht von den Sophisten her: sie habe seinem Geist einenerhabenen Flug verliehen, einen Blick ins Innere der Naturund der Menschen, Phaedr. p. 269 E. Indessen nur die Befreiungder Geister durch die höhere Bildung macht einensolchen Verkehr wie zwischen Pericles und Anaxagoras erstmöglich. Sonst war man in der Schätzung der Litteratur

noch weit zurück 5 die mächtigsten Männer in den Staatenschämten sich, Reden zu verfassen und zu hinterlassen, ausFurcht vor dem alten „Makel" der Sophisten und Philosophen,der Freigeisterei. Dem Redner Pericles fehlte nochganz die leidenschaftlich freie und kühne Art des Vortrags:er stand unbewegt da, mit eingewickelten Armen, der Mantelbewahrte den gleichen Faltenwurf} dieselbe Höhe der Stimme,derselbe Ernst, nie ein Lächeln — doch wundersam imponirend.Das ist die archaische Art zu reden: die Neuerungbeginnt mit Gorgias bereits; er kam feierlich, prachtvoll geschmückt— er trat wie Empedocles im purpurnen Gewändeauf — mit einem Weltrufe und brachte die epideiktischeRede: in ihr will man zeigen, was man kann, man will nichttäuschen, der Sachinhalt kommt nicht in Betracht. Die Lustan der schönen Rede gewinnt ein Bereich für sich, wo siesich nicht mit dem Bedürfniss kreuzt. Es ist ein Athemholendes Künstlervolks, sie wollen sich mit der Rede einmaletwas recht Gutes erweisen. Nun haben dafür die Philosophenkeinen Sinn gehabt (die gar nichts von der Kunst verstehen,die um sie herum lebt und webt, auch von der Plastiknichts), und so giebt es eine überflüssig heftige Feindseligkeit.Mit Gorgias ist die Kunstprosa') in die Welt eingetreten.*) Die Kunstprosa ist zuerst poetisch (also poetische Worte, und alsErsatz für das Metrum, künstliche Figuren), nach Arist. Rhet. III, i deshalb,weil man sah, wie die Dichter, durch die Anwendung von ungewöhnlichenAusdrücken, ihren Ruhm gewännen: noch heute zolle der grosseHaufe denen, welche eine solche Sprache reden, den grössten Beifall. Anwelche Dichter ist hier zu denken? An die Lyriker und Tragiker jedenfalls:deren Erfolge ahmt Gorgias nach; der Vortrag des Schauspielerseiner äschyleischen Tragödie mag namentlich ihn bestimmt haben. — Ersetzt den attischen Dialekt für die Kunstrede fest: ein höchst genialerGriff. In Olympia vor allen Hellenen redete er attisch: von den VorzügenAthens in dieser Hinsicht als rpuTavElov ttj; jocpia; [Plato Prot,p. 377D]. Isoer. 15, 295 (ßlass [Gesch. d. Ber.] I, 52). Zugleich fand erden panhellenischen Gedanken als den besten Inhalt der epideiktischenRede.

Anwendung.xaxov ü)6vDie Richter jagen beide fort mit ex xaxou xopaxo?(dasselbe von Protagoras und Euathlos). — In Thuriiist er Lehrer des Lysias, in Athen des Isocrates gewesen 5er wandert herum wie ein Sophist. Hinterlässt eine xiyy-fi:wesentlichKunst des Prozessirens.Eine weit umfassendere Lehre gaben die eigentlichen Sophisten,die höheren Lehrer aus dem eigentlichen Griechenlandund den östlichen Kolonieenj das Sprechen-lehren istnur ein Theil ihrer Thätigkeit. Mit Protagoras' Zuge durchdie hellenischen Städte, der c. 455 beginnt, entsteht die Sophistik.Auf die attische Beredsamkeit hatte er viel früherEinfluss als die Siculer. Er verheisst zu lehren xov -^ttü) Xo^ovxpelxTw TToietv:wie man durch Dialektik der schwächeren Sache3 zum Siege verhelfen könne. Diese Dialektik sollte alle anderenKünste und Wissenschaften entbehrlich machen: wie man denGeometer, ohne Geometer zu sein, niederdisputiren könne:so über Naturphilosophie, den Ringkampf, das praktischeStaatsleben. Die Schüler mussten Musterstücke auswendiglernen. Auch die anderen grossen Sophisten kommen inBetracht. Trotz dieser so gestellten Aufgaben der Dialektikwaren die grossen Sophisten concentrirende Gewalten höchstenRanges, wodurch das verschiedenartige Wissen zusammengebundenwurde und eine höhere Bildung errungen wurde.Ein praktisches Ergebnissder neuen Bildung nach der Mittedes V. Jahrhunderts: der grosse Pericles: er hat viel mitProtagoras disputirt. Plato zwar leitet seine hohe Meisterschaftin der Rede von der Philosophie (des Anaxagoras),nicht von den Sophisten her: sie habe seinem Geist einenerhabenen Flug verliehen, einen Blick ins Innere der Naturund der Menschen, Phaedr. p. 269 E. Indessen nur die Befreiungder Geister durch die höhere Bildung macht einensolchen Verkehr wie zwischen Pericles und Anaxagoras erstmöglich. Sonst war man in der Schätzung der Litteratur

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