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Band 5 - WordPress – www.wordpress.com

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eurtheilen, dass das letzte Buch keine Reden hat. Es fiel imAlterthum stark aufj man vermuthete andre Verfasser, dieTochter, Xenophon, Theopomp, alles bei einem so unnachahmlichenAutor reine Thorheit. Thukydides nennt sich anzwei Stellen des Buchs als Verfasser; dem soll man glauben.Kratippos, ein Zeitgenosse und Fortsetzer, stellte die Vermuthungauf, der Historiker habe sie absichtlich weggelassen,weil sie der Darstellung im Wege stünden und den Hörernlästig seien; er hielt also das Buch selbst für echt (das Urtheilist bei einem Zeitgenossen begreiflich!). Es ist wider allePsychologie, gerade dem Thukydides einen solchen Sinneswechselzuzutrauen. Man fasse nur den Sinn der Redenüberhaupt; sie sind gleichsam die „Chöre seines Werkes"(Krüger) und sollen den Leser in Stand setzen, den Gangder Ereignisse richtig aufzufassen. Der Historiker hatte esim 8. Buche nicht nöthig, noch Reden anzubringen: Charaktereder Völker, ihre politischen Grundsätze, ihre Lage, alles warvorweggenommen, ausser dem früher geschilderten Alkibiadesist kein bedeutender Führer, es wurde mehr durch geheimeUmtriebe als durch Reden gewirkt. Das Werk ist ganzgewissenhaft so herausgegeben, wo der Verfasser mit derletzten Zeile stehen blieb, jedenfalls nicht von Thukydidesselbst, sondern von Xenophon nach La. II 59: Xs^s^ai 8' oiixal xa öouzuoioou ßipXia Xavddvovia ucpsXsaöai ouvdfjtsvo? auxo;ei? 86^av -/jyaysv. Thukydides hatte es gewiss darauf abgesehen,in den fehlenden Schlusspartieen des Werks (411—403) denKrieg zu Ende darzustellen, und da hatte er neu den Lysandereinzuführen, da wäre bei der Verurtheilung der Feldherrennach dem Sieg bei den Arginusen, dann, in der Zeit der30 Tyrannen, Gelegenheit zu bedeutenden orientierendenReden gewesen. Wahrscheinlich benutzte Xenophon einenganz kurzen Entwurf zu seinen zwei ersten Büchern, diesich unmittelbar anschhessen; die fünf späteren Bücher der183

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