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sein, von dem Eratosthenes sagte, er habe zuerst die Philosophenineine Hanswurstjacke gesteckt.[Folgen eng zusammengedrängte Aufzählungen, die bisOlympiodor und Philoponos reichen.]§ 12.Die historischeLitteratur.Gemeint ist eigentlich die erzahlende und beschreibendeProsa, im Gegensatz zur reflektirenden und schliessenden.Die Frage nach der grösseren oder geringeren Wahrheit desErzählten oder Beschriebenen, die Zunahme eines Wirklichkeitssinnesist nicht zunächst unser Thema: das gehört in dieGeschichte der Wissenschaft. Wir sehen auf die Kunst derErzählung und Beschreibung, die Kraft der Darstellung, dieConcentration des Ganzen und dergl. Da ist es möglich,dass zwischen den wissenschaftlichen und künstlerischen Ansprüchenin Betreff eines bestimmten Historikers ein grosserGegensatz der Beurtheilung bleibt.') Die erzählende Prosasetzt unmittelbar die erzählende Poesie fortj und da diese aufeiner unerreichbaren Höhe schon zu Homers Zeit stand, sogehört die Geschichte der historischen Prosa im Allgemeinenin die Geschichte von dem Rückgange des erzählendenTalents der Griechen, während der Sinn für das Exakte zunimmtund man alte Priesteraufzeichnungen und Siegerverzeichnisseauszunützen beginnt. Im Epos nimmt das stofflicheInteresse überhand, die ungefüge Masse drängt sich vor, mitGeschlechtsregistern 7]oTai, Anhäufungen von Sagen, z. B.xtioek;, Stamm- und Ortssagen j die kleine Erzählung gelingtam besten, das Novellenhafte. Bei Asios, einem genealogischenDichter wie Eumelos, Kinaethon, kamen Schilderungen des*) Streng gefasst, widerstreite» sich diese Rücksichten, Welches ist nunder Zeitpunkt, wo die Historie blüht? Dort, wo beide Rücksichten sich,so sehr es möglich ist, einander annähern. Wie steht es bei den Griechen?i66
luxuriösen Kostüms der Samier zu Ehren der Hera vor; inden 'ApifjidaTreia hatte man die Schilderung fabelhafter fernerWesen; zu Panyasis Zeit war die epische Poesie schon erloschen:er, der Oheim des Herodot, belebte sie wieder.Choerilus aus Samos beneidet die Glücklichen, welche lebten,OT dxi^paTo? Yjv £Ti Xsifitüv, „wir sindim Wettlaufe die hintersten".So dichtete er Ilepaixd. Man muss wohl annehmen, dass daserzählende Talent desgrössten Erzählers unter den Historikern,des Herodot, auf der Höhe des Panyasis stand, der mit imKanon aufgenommen war: wir dürfen nicht gering denken;nur dass er die Fessel der epischen Diction und des Metrumssprengte und es sich leichter machte. Er bezeichnet, anHomers Erzählungs- und Schilderungstalent gemessen, gewissein tiefes Zurücksinken dieser Begabung. Er ist der Punkt,wo das abnehmende erzahlende Talent und der zunehmendeSinn für das Wirkliche beide schon und noch bedeutendgenug sind: in der Mitte zwischen dem Epiker und demtrockenen Chronisten. Und wie entfernt ist von ihm wiederder grösste Forscher und Denker der Historiker, Thukydides,der ersichtlich mit grosser Mühe erzählt und das reflektirendeElement mit Gewalt dabei zu bändigen hat. Erst seit demausserordentlichen Fortschritt der Prosa seit Isokrates wuchsdie Kunst der erzählenden Darstellung, jetzt schulte man sichordentlich in der Erzählung. Man schätzte die naiven Erzählergering. Da spricht Theopomp deutlich aus, von den Historikernder früheren Zeit stünden die angesehensten sogar denenvon den jetzigen nach, die man nicht einmal des zweitenRanges würdige. Cicero Brutus 66 sagt, Theopomp habeden Philistos und Thukydides durch den höheren Aufschwungder Darstellung in Schatten gestellt, ähnlich wie Demosthenesden Lysias (elatione et altitudine orationis). Theophrast urtheilt,dass Herodot und Thukydides nur die Anfänger eines höherenStils seien. Kurz, man war weit entfernt, den Aelteren eine1(^7
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luxuriösen Kostüms der Samier zu Ehren der Hera vor; inden 'ApifjidaTreia hatte man die Schilderung fabelhafter fernerWesen; zu Panyasis Zeit war die epische Poesie schon erloschen:er, der Oheim des Herodot, belebte sie wieder.Choerilus aus Samos beneidet die Glücklichen, welche lebten,OT dxi^paTo? Yjv £Ti Xsifitüv, „wir sindim Wettlaufe die hintersten".So dichtete er Ilepaixd. Man muss wohl annehmen, dass daserzählende Talent desgrössten Erzählers unter den Historikern,des Herodot, auf der Höhe des Panyasis stand, der mit imKanon aufgenommen war: wir dürfen nicht gering denken;nur dass er die Fessel der epischen Diction und des Metrumssprengte und es sich leichter machte. Er bezeichnet, anHomers Erzählungs- und Schilderungstalent gemessen, gewissein tiefes Zurücksinken dieser Begabung. Er ist der Punkt,wo das abnehmende erzahlende Talent und der zunehmendeSinn für das Wirkliche beide schon und noch bedeutendgenug sind: in der Mitte zwischen dem Epiker und demtrockenen Chronisten. Und wie entfernt ist von ihm wiederder grösste Forscher und Denker der Historiker, Thukydides,der ersichtlich mit grosser Mühe erzählt und das reflektirendeElement mit Gewalt dabei zu bändigen hat. Erst seit demausserordentlichen Fortschritt der Prosa seit Isokrates wuchsdie Kunst der erzählenden Darstellung, jetzt schulte man sichordentlich in der Erzählung. Man schätzte die naiven Erzählergering. Da spricht Theopomp deutlich aus, von den Historikernder früheren Zeit stünden die angesehensten sogar denenvon den jetzigen nach, die man nicht einmal des zweitenRanges würdige. Cicero Brutus 66 sagt, Theopomp habeden Philistos und Thukydides durch den höheren Aufschwungder Darstellung in Schatten gestellt, ähnlich wie Demosthenesden Lysias (elatione et altitudine orationis). Theophrast urtheilt,dass Herodot und Thukydides nur die Anfänger eines höherenStils seien. Kurz, man war weit entfernt, den Aelteren eine1(^7