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Umnichts haben sich die Griechen eine solche unablässigeMühe gegeben wie um Beredsamkeit, hier ist eine Energieverwendet, deren Symbol etwa die Selbsterziehung des Demosthenessein magj es ist das zäheste Element und dauertdurch alle Verkümmerungen des griechischen Wesens, istübertragbar, contagiös, wie wir an den Römern und der ganzenhellenistischen Welt sehen: hier kommt immer wiedereine neue Blüthe, selbst mit den grossen Universitäts-Rednernvon Athen im III. und IV. Jahrhundert ist es nicht zu Ende.Die Wirkung der christlichen Predigt ist aus jenem Elementherzuleiten: und indirekt hängt die Entwicklung des ganzenmodernen Prosastils von dem griechischen Redner ab, direktwohl am meisten freilich von Cicero. Im Reden- könnenconzentrirt sich allmählich das Hellenische und seine Macht,es wird wohl auch ihr Verhängniss darin liegen. Diodorsagt in seiner Einleitung dies sehr naiv: „Einen höheren Vorzugals die Rede wird nicht leicht jemand nennen können.Denn dadurch stehen die Griechen über den andern Völkernund die Gebildeten über den Ungebildeten jzudem ist esdadurch allein möghch, dass einer über viele die Herrschaftgewinnt^ überhaupt aber erscheint jedes Ding nur so, wie esdie Macht des Redners darstellt."Das meinte man ganz aufrichtig,so sagt Kallisthenes, er habe das Schicksal Alexandersund seiner Thaten bei der Nachwelt in der Hand. Er seinicht gekommen, um von Alexander Ruhm für sich zu borgen,sondern um diesem die Bewunderung der Menschen zui*
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Umnichts haben sich die Griechen eine solche unablässigeMühe gegeben wie um Beredsamkeit, hier ist eine Energieverwendet, deren Symbol etwa die Selbsterziehung des Demosthenessein magj es ist das zäheste Element und dauertdurch alle Verkümmerungen des griechischen Wesens, istübertragbar, contagiös, wie wir an den Römern und der ganzenhellenistischen Welt sehen: hier kommt immer wiedereine neue Blüthe, selbst mit den grossen Universitäts-Rednernvon Athen im III. und IV. Jahrhundert ist es nicht zu Ende.Die Wirkung der christlichen Predigt ist aus jenem Elementherzuleiten: und indirekt hängt die Entwicklung des ganzenmodernen Prosastils von dem griechischen Redner ab, direktwohl am meisten freilich von Cicero. Im Reden- könnenconzentrirt sich allmählich das Hellenische und seine Macht,es wird wohl auch ihr Verhängniss darin liegen. Diodorsagt in seiner Einleitung dies sehr naiv: „Einen höheren Vorzugals die Rede wird nicht leicht jemand nennen können.Denn dadurch stehen die Griechen über den andern Völkernund die Gebildeten über den Ungebildeten jzudem ist esdadurch allein möghch, dass einer über viele die Herrschaftgewinnt^ überhaupt aber erscheint jedes Ding nur so, wie esdie Macht des Redners darstellt."Das meinte man ganz aufrichtig,so sagt Kallisthenes, er habe das Schicksal Alexandersund seiner Thaten bei der Nachwelt in der Hand. Er seinicht gekommen, um von Alexander Ruhm für sich zu borgen,sondern um diesem die Bewunderung der Menschen zui*