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13.07.2015 Aufrufe

man sich in eigener Person reden lasst: also damit der zeitgenössischeDialog, im Gegensatz zum platonischen. Der zweiteUnterschied betraf das Frooimion. Cicero spricht von Eingängen,die er nach dem Beispiel des Aristoteles (in denSchriften, die jene exoterische nennen) den einzelnen Büchernvorausschicke: wobei ihm das Versehen begegnet war, demBuche de gloria das nämliche Prooemium voranzusetzen,dessen er sich schon zum dritten Buche der Academica bedienthatte 5 er hatte eine besondere Sammlung. Proklosmacht den Gesprächen des Theophrast und Heraclides zumVorwurf, dass ihre Prooemien in keinem Zusammenhangemit dem folgenden Dialoge standen. Dieser Pontiker Heraclidesist der dritte grosse Dialogenschreiber, ein Zeitgenossedes Piaton und Aristoteles, sehr reich und mannigfaltig, erschrieb Dialoge mit tragischer, andre mit komischer Wirkung,er brachte Philosophen, Strategen und Staatsmänner in Unterredungvor, man rühmte die jjieaoTT]? 6(jliXyjtix-^. Dann dasBunte und Erhabene und durchweg Interessante seines Stils.Dafür verstand er auch Tragödien zu machen, unter demNamen des Thespis.Lassen wir einstweilen die andern Schriften des Aristotelesund bleiben wir bei dem Dialog, so finden wir von jetzt angewisse Arten desselben häufig nachgebildet, aber sehr bequem,z. B.: I. das ou|jL7u6oiov, nach Plato und Xenophon,von Aristoteles, von Epikur (Aristot. pseudepigr. p. 121)—es wird getadelt, weil es gar keinen Eingang hat —, vonPrytanis, von Dio (wenn nicht Bion?), von Aristoxenusauji,|i,ixTa aujjLTCOTud , von Persaeus aujiTcoiuol SidXoyoi, vonHeraclides Ponticus in den Xioyai^ dann ein au|jL7r6aiov vomKyniker Meleager, vom Grammatiker Herodian und Didymus,')erhalten SeiTcvoaocpiaTai des Athenäus, die aujATroTixd des^) Didymi fragm. ed. Schmidt [p. 369].152

Plutarch und das aufiiroaiov oder die Lapithen des Lucian.Einebesondere Gattung ist das irepiBsiTcvov, so von Speusipp UXd-T(i)vo? TrspiSemvov, von Timon'ApxeaiXdou TrepiSsnrvov. In beidenFällen waren es Verherrlichungsschriften.2. (layi/ö?, so ein Dialog des Aristoteles, w^o ein MagusZoroaster nach Athen kommt und mit Sokrates sich unterredet,ihm ein gewaltsames Ende vorhersagt: sollte vielleichtein Werk des Antisthenes sein, nach Suidas; so hatte Heraclideseinen Dialog, Zoroaster, wo er zu Gelon kommt,Klearch [fr. 69 M.] hatte Aristoteles bei einer Reise in Asienim Gespräch mit einem Juden dargestellt. Aristoxenus haterzählt, dass Sokrates in Athen mit einem Inder zusammengewesen sei.3. Die letzten Lebensumstände: der Eudemus ein Gesprächüber Unsterblichkeit (geschrieben 352—48) wie PhaedonjTheophrast einen Dialog über das Ende des Kallisthenes.4. TcpoTpsirxixös cohortatio ad philosophiam : Aristoteles,Theophrast, Demetrios, Persäus, Ariston, Kleanthes schriebenunterdiesem Titel.5. Tcepl TCoiT^TÄv: drei Bücher langer Dialog des Aristoteles,dann Heraclides, Praxiphanes, Hieronymus Rhodius, Phanias,Theophrast.6. epiütixoi;: Aristoteles, Theophrast, Clearchus, Demetrius,Heraclides,Ariston.Ausser den Dialogen standen als künstlerisch ausgeführteSchriften des Aristoteles noch in hohem Ansehen die Briefe:hierin ist er mustergütig nach Demetr. de elocut., der sieoft citirt, nach der Sammlung eines Artemon (in achtBüchern). Die Aehnlichkeit zwischen Brief und Dialog wirdhervorgehoben, nur gestatte ein Brief, der gleichsam ein Geschenksei, grösseren Gebrauch ausgesuchter feierlicher Redeals bei dem Dialog, wo der Ton des improvisirten Gesprächsgetroffen werden muss. Die Aehnlichkeit der Briefe des':>>

man sich in eigener Person reden lasst: also damit der zeitgenössischeDialog, im Gegensatz zum platonischen. Der zweiteUnterschied betraf das Frooimion. Cicero spricht von Eingängen,die er nach dem Beispiel des Aristoteles (in denSchriften, die jene exoterische nennen) den einzelnen Büchernvorausschicke: wobei ihm das Versehen begegnet war, demBuche de gloria das nämliche Prooemium voranzusetzen,dessen er sich schon zum dritten Buche der Academica bedienthatte 5 er hatte eine besondere Sammlung. Proklosmacht den Gesprächen des Theophrast und Heraclides zumVorwurf, dass ihre Prooemien in keinem Zusammenhangemit dem folgenden Dialoge standen. Dieser Pontiker Heraclidesist der dritte grosse Dialogenschreiber, ein Zeitgenossedes Piaton und Aristoteles, sehr reich und mannigfaltig, erschrieb Dialoge mit tragischer, andre mit komischer Wirkung,er brachte Philosophen, Strategen und Staatsmänner in Unterredungvor, man rühmte die jjieaoTT]? 6(jliXyjtix-^. Dann dasBunte und Erhabene und durchweg Interessante seines Stils.Dafür verstand er auch Tragödien zu machen, unter demNamen des Thespis.Lassen wir einstweilen die andern Schriften des Aristotelesund bleiben wir bei dem Dialog, so finden wir von jetzt angewisse Arten desselben häufig nachgebildet, aber sehr bequem,z. B.: I. das ou|jL7u6oiov, nach Plato und Xenophon,von Aristoteles, von Epikur (Aristot. pseudepigr. p. 121)—es wird getadelt, weil es gar keinen Eingang hat —, vonPrytanis, von Dio (wenn nicht Bion?), von Aristoxenusauji,|i,ixTa aujjLTCOTud , von Persaeus aujiTcoiuol SidXoyoi, vonHeraclides Ponticus in den Xioyai^ dann ein au|jL7r6aiov vomKyniker Meleager, vom Grammatiker Herodian und Didymus,')erhalten SeiTcvoaocpiaTai des Athenäus, die aujATroTixd des^) Didymi fragm. ed. Schmidt [p. 369].152

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