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13.07.2015 Aufrufe

II1IInhalt und Leid. Dagegen haben wir im Vorsänger der ältestenKomödien jenen raschen Wechsel, dass der Dichter bald ineigner Person, bald in der Maske spricht, wie es noch in derAristophanischen Parabase sich zeigt. Dies schnelle Wechselnist gewiss bei den jambischen Liedern des Dionysos- undDemetercultus uralt.') Während sich der Jambos verallgemeinertund verflacht hat, als oxtoTriixov ein Xsxxixov {leipov (ohne Musik),hat sich der Trochäus allmählich veredelt^ auch persönlich, aberhöher alswird nichtder Jambos es nehmend (bleibt im Bund mit Musik,Xsxtixov).'')Der Trochäus hat seine Heimath in den alten idücpccX-Xixd, in den bacchischen Gesängen, welche die Festgenossenunter Vorantragung eines aufgerichteten Phallos sangen._L. v^_^ v>5_:_v^ (8ia jisaou ßaBi-Cstv) also Tetrapodie, einhalber Tetrameter. Im berühmten Froschlied des Aristophanes(Ran. 210) bildet der trochäische Dimeter den Grundton.ßp£x£x£x£^ xoa^ xod^. Von Flötenspiel begleitet. Alsunedler, schnellbewegter Tanzrhythmus hat er in der Urtragödieder Satyrn, wie Aristoteles sie sich denkt, seinenPlatz.Eine besondere Entwicklung hat nun der Tetrameter: dasIndividuum bemächtigt sich seiner, wie? Jedenfalls Archilochos.Bei Archilochos wird er ebenfalls zum Metrum des Individuums,einzelne Personen werden mit Tetrametern angesungen^ auchder Dichter an sich selbst. Auch die TcoXtxai. Bei welchenGelegenheiten? Solon hat auf sich und seinen Staat eine Schriftgeschrieben, dann auch an Phokos. Phrynichos machte davon=') Wir sprechen nur vom jambischen Trimeter. Jambische Chorliederin der Komödie, die viel des Alterthümlichsten enthält, z. B. dasjakchoslied(ran. 398), das Phalloslied in den Acharnern 263. In der Tragödieseltener, meist threnodisch, bei heftigen Gemüthsaffecten.^) Nach Aristoteles beginnt die Tragödie so: Dithyramben mit Vorsängern,Xe^t; -jeXoia, Satyrn, trochäisches Maass, ohne Würde. Wann undwo war das? Vor Thespis? Aber was wusste Aristoteles davon?124

im tragischen Dialog Gebrauch, auch Aeschylus in den Persern,auch Epicharmus, gelegentlichauch Euripides.Dies gilt vom Tetrameter. Aber die ganze Wirkung trochäischerChorlieder hat sich inzwischen veredelt. BesondersAeschylus hat seine erhabensten ChorUeder in synkopirtenTrochäen gedichtet. Es muss möglich gewesen sein, gravitätischenErnst auszudrücken. [. . .]Also: sowohl der jambische als der trochäische Rhythmusverixiandeln sich im Charakter. Der jambische in Form desTrimeters wird zum Metrum des Individuums, frei vom Gesänge,zum XexTixov, das die gewöhnlichen Rhythmen etwasidealisirtj das Spottende verliert sich. In der Form von musikalischemGesänge wird der Jambus selbst leidenschaftlich,schmerzHch. Der Trochäus hat ursprünglich etwas noch Unedleres:eine heftige tänzerische Bewegung bei den Ithyphallika:in der Form des Tetrameters wird er auch zur Sprachedes Individuums, doch bleibt er halb Gesang und verliertden musikalischen Charakter nicht (selbst in der lateinischenKomödie canticum, nicht diverbium). Die trochäischen Chorliederwerden immer feierlicher und würdevoller: beiAeschylus Höhepunkt. Hier ist der trochäische Rhythmus vielhöher gehoben als der jambische in den Chorliedern; wieauch der trochäische Tetrameter etwas Gehobenes hat,gegenüberdem Jambus. Also im Ganzen ist die Entwicklung desTrochäus noch grossartiger als die des Jambus.')[Folgt eine Aufzählung der Dichter, welche Jamben undder Dichter, welche Trochäen dichteten, bis herunter zuBabrios.]^) Frage: hatte Thespis den Trimeter oder den Tetrameter? HeraklidesPonticus, der in seinem Namen dichtete, nahm jedenfalls Trimeter an.Laert, V 92. Das beweisen die überkommenen Fragmente.125

im tragischen Dialog Gebrauch, auch Aeschylus in den Persern,auch Epicharmus, gelegentlichauch Euripides.Dies gilt vom Tetrameter. Aber die ganze Wirkung trochäischerChorlieder hat sich inzwischen veredelt. BesondersAeschylus hat seine erhabensten ChorUeder in synkopirtenTrochäen gedichtet. Es muss möglich gewesen sein, gravitätischenErnst auszudrücken. [. . .]Also: sowohl der jambische als der trochäische Rhythmusverixiandeln sich im Charakter. Der jambische in Form desTrimeters wird zum Metrum des Individuums, frei vom Gesänge,zum XexTixov, das die gewöhnlichen Rhythmen etwasidealisirtj das Spottende verliert sich. In der Form von musikalischemGesänge wird der Jambus selbst leidenschaftlich,schmerzHch. Der Trochäus hat ursprünglich etwas noch Unedleres:eine heftige tänzerische Bewegung bei den Ithyphallika:in der Form des Tetrameters wird er auch zur Sprachedes Individuums, doch bleibt er halb Gesang und verliertden musikalischen Charakter nicht (selbst in der lateinischenKomödie canticum, nicht diverbium). Die trochäischen Chorliederwerden immer feierlicher und würdevoller: beiAeschylus Höhepunkt. Hier ist der trochäische Rhythmus vielhöher gehoben als der jambische in den Chorliedern; wieauch der trochäische Tetrameter etwas Gehobenes hat,gegenüberdem Jambus. Also im Ganzen ist die Entwicklung desTrochäus noch grossartiger als die des Jambus.')[Folgt eine Aufzählung der Dichter, welche Jamben undder Dichter, welche Trochäen dichteten, bis herunter zuBabrios.]^) Frage: hatte Thespis den Trimeter oder den Tetrameter? HeraklidesPonticus, der in seinem Namen dichtete, nahm jedenfalls Trimeter an.Laert, V 92. Das beweisen die überkommenen Fragmente.125

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