TC 70 - Terracom

TC 70 - Terracom TC 70 - Terracom

terracom.proc.community.de
von terracom.proc.community.de Mehr von diesem Publisher
13.07.2015 Aufrufe

das eFanzine des Perry Rhodan Online ClubsNr. 70 – Ausgabe 10/2004www.terracom-online.net

das eFanzine des Perry Rhodan Online ClubsNr. <strong>70</strong> – Ausgabe 10/2004www.terracom-online.net


Inhalt<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>ImpressumTERRACOMNr. <strong>70</strong> – Ausgabe 10/2004Das TERRACOM ist eine nichtkommerzielle Publikationdes Perry Rhodan Online Clubs e.V. underscheint monatlich unter:www.terracom-online.netVerantwortlicher Chefredakteur:Stefan FriedrichHütweg 38 B, 84518 Garching a.d. Alzterracom@proc.orgTitelbild:»Exo-Raumer« von Lothar BauerTextbeiträge:Lothar Bauer, Stefan Friedrich, Nils Hirseland,Ralf König, Andreas Reichl, Wolfgang Ruge, TobiasSchäferGrafiken:Lothar Bauer, Heiko Popp, Thomas RabensteinCopyright:Das TERRACOM darf nur in unveränderter Form,mit allen Dateien, weiterverbreitet werden. DasCopyright der Beiträge und Grafiken liegt beiden jeweiligen Autoren und Zeichnern. Namentlichgekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingtdie Meinung der Redaktion, des Clubsoder deren Vertreter wieder.© 2004 by Perry Rhodan Online Club e.V.InhaltImpressum 2Editorial 3Nachruf / PR-Tag in München 4News, Kalender 5Inside PROC 7Atlan Obsidian 10 - 11 8Besuch aus der Vergangenheit 16Dreizehn Fragen an Arndt Ellmer 20Perry Rhodan 2240 - 2247 22Dorgon 38Bad Earth-Kommentar 39Bad Earth 34 - 36 40Erde 2000 45Rezension »Saturn« 48Film-Ecke 50DVD-Ecke 53Astro News 55Story »Astaroth« - Teil 3 57PROC Gallery 2, 47PROC Gallery»Terrania City« von Heiko PoppLeserbriefe:Bitte schickt eure Leserbriefe per EMail anterracom@proc.org. Beim Abdruck vonLeserbriefen behält sich die Redaktion das Rechtauf Kürzung vor.Quellangaben der News:PR-InfoTransmitter www.perry-rhodan.netHJB-Newswww.hjb-shop.deEins A Medienwww.eins-a-medien.deESPostwww.prsm.clark-darlton.deSF-News Epilogwww.epilog.deAstronews.comwww.astronews.comNASAwww.nasa.govESA www.esa.int/export/esaCP/Germany.htmlWissenschaft Online www.wissenschaft-online.dePerry Rhodan ist ein eingetragenes Warenzeichender Verlag Pabel-Moewig KG, Rastatt.2


10/2004EditorialLiebe TERRACOM-Leser,diesmal erscheint das TERRACOM, wie bereits in der letzten Ausgabe angekündigt,urlaubsbedingt etwas später als gewohnt. Aber bereits im November wird dasTERRACOM wieder pünktlich am ersten des Monats online sein. Frisch aus demUrlaub zurück, musste ich feststellen, das sich in den drei Wochen einiges ereignethatte - und nicht gerade positives. Beim ColoniaCon in diesem Jahr hatte ichThomas Ziegler kennen gelernt und mich ausführlich mit ihm unterhalten. Damalswar gerade sein Gastroman PR 2235 erschienen und wie sich im Gespräch ergab,standen die Chancen auf eine permanente Rückkehr in das Perry Rhodan-Autorenteam sehr gut. Daraus wird nun nichts mehr. Die Nachricht von seinem Todhat mich wirklich erschüttert. Mehr zu Thomas Ziegler in einem Nachruf auf dernächsten Seite.Die zweite Neuigkeit, die mich nach meinem Urlaub überrascht hat, war, dass Ralph Voltz keine Cover mehrfür die Perry Rhodan-Serie zeichnen wird. Nach insgesamt acht Jahren war PR 2247 (»Attentat auf Hayok«)sein letztes Cover. Ich finde es sehr schade, dass es keine PR-Titelbilder von Ralph mehr geben wird. Mir persönlichhaben viele seiner Cover sehr gut gefallen. Natürlich waren auch ab und zu Bilder dabei, die nicht so gelungenwaren. Aber das ist bei Al Kelsner, Swen Papenbrock und Dirk Schulz auch der Fall. Jeder Zeichner hatseine Stärken und Schwächen und einen ganz eigenen Stil. Das machte die Perry Rhodan-Cover auch so abwechslungsreich.Daher habe ich es nicht ganz nachvollziehen können, dass sich die teilweise sehr harsche Kritikim Fandom fast ausschließlich auf Ralphs Bilder konzentrierte. Gerade seine letzten Coverstaffeln haben gezeigt,dass er den Einsatz von Photoshop immer mehr perfektionieren konnte und auch mit rein am Computererstellten Bildern sehr schöne Effekte erzielen konnte.Im Vorwort des letzten TERRACOM durfte ich nur ein paar vage Andeutungen machen. Inzwischen sind diePlanungen für den Perry Rhodan-Tag in München schon so weit gediehen, dass ich mehr darüber verraten darf.Die Veranstaltung wird am 20. November im Literaturhaus (Salvatorplatz 1, 80333 München) stattfinden. Mehrdazu auf der nächsten Seite. Wem also die Wartezeit bis zum GarchingCon 6 (27. - 29. Mai 2005) zu lange ist,sollte unbedingt den Perry Rhodan-Tag in München besuchen.Noch ein paar Worte zum Inhalt dieser Ausgabe. Wie bereits üblich findet ihr im TERRACOM <strong>70</strong> aktuelleNews und die Rezensionen zur Atlan-, Perry Rhodan- und Bad Earth-Serie. Zur angekündigten Einstellung vonBad Earth hat Ralf König auch einen Kommentar verfasst. Nils Hirseland hat Arndt Ellmer interviewed undsteuert neben seiner Kolumne »Inside PROC« auch wieder eine Film- und DVD-Ecke bei. Von Tobias Schäferstammt eine Rezension zu dem Roman »Saturn« von Ben Bova.Ich kann euch auch schon eine kleine Vorschau auf das nächste TERRACOM geben. Jetzt, da ich diese Zeilenschreibe, liegt auf meinem Schreibtisch bereits der Lesestoff für die nächsten Wochen bereit. Ganz aktuell istneben Atlan Obsidian 12 »Die Obsidian-Kluft erwacht« das Taschenbuch Perry Rhodan – Lemuria 1 »Die Sternenarche«von Frank Borsch erschienen. Auch das neue Buch von Andreas Eschbach »Das Buch von der Zukunft«ist vor kurzem eingetroffen. Natürlich liegt in diesem Stapel auch das aktuelle Heft der Perry Rhodan-Erstauflage. Aber auch das kleine Jubiläum 2250 hat mich nicht dazu inspiriert, wieder mit dem Lesen anzufangen.Aber das ist eine andere Geschichte ...Viel Spaß beim TERRACOM!Ad astra!Stefan FriedrichP.S.: Natürlich bin ich auch an eurer Meinung zum TERRACOM interessiert. Bitte schreibt mir eure Mails anterracom@proc.org3


Nachruf / PR-Tag München<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Thomas Ziegler18.12.1956 - 11.09.2004Am Samstag, 11. September 2004 verstarb völlig überraschend ThomasZiegler (bürgerlich Rainer Zubeil) an plötzlichem Herzstillstand. Der am18. Dezember 1956 in Niedersachsen geborene Autor schrieb seit den<strong>70</strong>er Jahren Science Fiction und Fantasy. Rainer Zubeil entschloss sichfrüh, seine berufliche Laufbahn als Beamter aufzugeben und freierSchriftsteller zu werden. Von 1983 bis 1985 gehörte Thomas Ziegler demAutorenteam von Perry Rhodan an. Er veröffentlichte in dieser Zeit insgesamt13 Heftromane und drei Taschenbücher. Zusammen mit ErnstVlcek gestaltete er auch die Exposés der Serie. Berühmt-berüchtigt wurdeder in Köln lebende Autor für seinen skurilen Humor und seine phantastischenEinfälle. Figuren wie der rasende Reporter Krohn Meysenhartoder der Blue Si'it und sein Muurt-Wurm machten ihn bei den PerryRhodan-Lesern rasch zu einem der beliebtesten Autoren.Nach knapp 20 Jahren fand Thomas Ziegler vor kurzem wieder zurückzu Perry Rhodan. Nach einem ersten Gastroman (Nr. 2235 »Todesspiele«)schrieb er den fünften Band der Lemuria-Taschenbuchreihe (»Die letzten Tage Lemurias«) und auch einzweites PR-Heft wird in wenigen Wochen erscheinen (Nr. 2256, »Bahnhof im Weltraum«). Weitere Romane fürPerry Rhodan und Atlan waren bereits fest geplant. Doch dazu wird es nun nicht mehr kommen ...Thomas Ziegler ist tot; er starb viel zu jung und was bleibt, ist eine Lücke, die nicht zu schließen ist. Wir werdenihn nicht vergessen.-sf-Der✄✷e❚❚✄✹❏◗❋❈n-Tag in Münchenam 20. November 2004 im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 MünchenAm Freitag, 19. November 2004 ist einer Signierstunde geplant.Die Details dazuwerden noch bekannt gegeben.Das Programm (Stand 28.09.2004, kurzfristige Änderungen sind möglich):Samstag, 20. November 200410:45 Uhr: Eröffnung der Veranstaltung Klaus Bollhöfener11:00 Uhr: PERRY RHODAN grüßt STARGATE Robert Vogel11:45 Uhr: Hans Kneifel – mein Leben, meine Bücher (Moderation: Achim Schnurrer)12:15 Uhr: Mittagspause14:15 Uhr: PERRY RHODAN: LEMURIA –Die neue Taschenbuchreihe bei HeyneSascha Mamczak, Frank Borsch und HannsKneifel (Moderation: Rita Grünbein)15:00 Uhr: PERRY RHODAN und Astronomie Hans-Georg Schmidt, Martin Birkmaier undKarl Thurner (Moderation: Alexander Seibold)15:45 Uhr: GarchingCon 6 (27.-29.05.2005) in Garching Michael Rauter16:00 Uhr: Die BASIS – Das PERRY RHODAN-Rollenspiel Alexander Huiskes / Elsa Franke16:30 Uhr: Arndt Drechsler: Der neue ATLAN-Illustrator (Moderation: Olaf Funke)17:00 Uhr: Wie alles begann – mit dem SKS durch die PR-Geschichte Helmut Anger17:30 Uhr: PERRY RHODAN zum Hören Achim Schnurrer18:15 Uhr: Signierstunde mit den anwesenden Ehrengästenca.18:30 Uhr: Ende der Veranstaltung / anschließendes gemütliches Beisammensein4


News<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Gast: Frank Grenda (SF-Coverzeichner).Die Veranstaltung findet ab 18Uhr im „Refugium“ Herthastr./Vorgebirgsstr, Köln-Zollstock statt.Quelle: www.demondestroyer.dephantastisch! 16Inzwischen ist die 16. Ausgabedes SF&Fantasy-Magazins »phantastisch!«erschienen.Ralph Voltz zeichnet nicht mehrfür Perry RhodanNach acht Jahren endete im Sommer2004 die aktive Mitarbeit vonRalph Voltz für die Perry Rhodan-Serie. Als Begründung gibt KlausN. Frick an, dass die Kommunikationüber den Atlantik hinweg teilweiseproblematisch war.Ralph Voltz hat insgesamt 133Cover für die PR-Heftromanseriegestaltet. Sein erstes Titelbild warfür Band 1810 (»Der Weg nachCamelot« ), sein letztes Titelbildfür den Heftroman Nummer 2247(»Attentat auf Hayok«). Darüberhinaus stammen einige Taschenbuch-Titelbildervon ihm.Quelle: www.perry-rhodan.netPerry Rhodan-RollenspielComic aus dem Perry Rhodan-Extra I onlineAuf der PR-Homepage ist seit kurzemder achtseitige Comic vonDirk Schulz online verfügbar.Na ja, wem's gefällt ... Mir sagtder Comic absolut nicht zu.Quelle: www.perry-rhodan.netDie Figuren zur Perry Rhodan-SerieAb Dezember 2004 erscheinenPerry Rhodan-Figuren exklusiv imHJB-Verlag. Die Masterfigurenentwickelt zur Zeit Swen Papenbrock.Es erscheinen zwei Figurengleichzeitig: Perry Rhodan und einBlue.Ab dieser Ausgabe wird AndreasEschbach in seiner eigenen Kolumneregelmäßig einen kleinenBlick in seine Schreibwerkstatt gestattenwird.In der aktuellen "phantastisch!"-Ausgabe kommen aber noch jedeMenge weiterer interessanter Menschenzu Wort, so zum BeispielMichael McCollum, der über seineAntares-Romanreihe und kommendeProjekte erzählt, Thomas R.P.Mielke, Ralf Isau, Monika Felten,und viele andere mehr.Quelle: www.phantastisch.net6Vor kurzem ist das Perry Rhodan-Rollenspiel erschienen. Geschriebenwurden das Grundregelbuchvon Alexander A. Huiskes und JürgenE. Franke. Das Quellenbuch»Die BASIS« stammt von RainerNagel.Quelle: www.perry-rhodan.netDie Figuren werden in China ausMetall gefertigt und auch dorthandbemalt. Jede Figur wird ineiner einmaligen und limitiertenAuflage von 1.000 Exemplarenhergestellt und einzeln in einer Blisterpackungerhältlich sein.Quelle: www.hjb.shop.deBad Earth wird eingestelltMit Band 45 wird der Bastei-Verlagdie SF-Serie einstellen. Dasletzte Heft wird bereits eine Wochefrüher als geplant am 28.12.04 erscheinen.Mehr dazu im Kommentarvon Ralf König in diesem <strong>Terracom</strong>.


10/2004Neue Bastei-ReiheAm 12. Oktober 2004 startet derBastei Verlag die neue Reihe"Schattenreich". Die Reihe wird14täglich erscheinen zum Preisvon 1,50 EUR je Heft. Jedes Heftwird drei Stories enthalten, zweiabgeschlossene plus eine Fortsetzungsstory.In Band 1 werden Storiesvon Claudia Kern ("Maddrax","Professor Zamorra"), StephanieSeidel ("Maddrax") und CharlotteEngmann zu finden sein.Als Extra wird es u.a. bis Band 6eine einseitige Comicserie geben.Quelle: romantruhe.deNeue Ren Dhark-HomepageSeit Anfang September schmücktsich die offizielle Ren-Dhark-Homepagemit einem neuen Gewand,und auch der Inhalt wurdeaktualisiert. Altbewährtes wie dieteils amüsanten, teils nachdenklichstimmenden "Protokolle" Hajo F.Breuers zur Ren-Dhark-Serie undzum realen Weltgeschehen bleibenBestandteil der Webseite.Verantwortlich für die Veränderungenan der Homepage und fürderen künftige gemeinsame Betreuungsind Harald Junker als Gestalterund Uwe Helmut Grave alsRedakteur.Quelle: www.ren-dhark.deInside PROCEin trauriger Monat liegt hinter uns. Der Todvon Rainer Zubeil alias Thomas Ziegler überschattetalle Ereignisse im September. RainerZubeil, geboren am 18. Dezember 1956 starbam 11. September an plötzlichem Herzstillstand.Auf der Perry Rhodan-Homepage kann man einen einfühlsamenNachruf auf ihn lesen.Ich selbst hatte die Freude Thomas Ziegler noch im Juni auf demColoniaCon kennen zu lernen. Er zeigte sich als ein sehr sympathischer,lebenslustiger und zugänglicher Mensch. Wir hatten ihn bereitsin Köln zum GarchingCon 2005 eingeladen, Thomas hatte zugesagt.Und nun ist er plötzlich nicht mehr da. Im Namen des Perry RhodanOnline Club e.V möchte ich allen Angehörigen und Freunden meinBeileid aussprechen. Wir werden ihn alle als Mensch und Autorenvermissen.Ralph Voltz wird nicht mehr für die Perry Rhodan Serie zeichnen!Der Sohn des legendären Autoren Willi Voltz beendet seine achtjährigeZusammenarbeit mit dem Perry Rhodan Team.Als Grund für den Rücktritt des sympathischenZeichners, der seit Jahren im US BundesstaatNorth-Carolina wohnt, gibt Klaus N. Frick Kommunikatiosschwierigkeitenaufgrund der Entfernungan. Ich finde es schade, dass Ralph, obwohlseine Bilder oftmals umstritten waren, nicht mehrbeim Team mit dabei ist. Gerade durch seinefreundliche Art auf den Cons war er in meinenAugen ein Sympathieträger der Serie. Ralph Voltzhatte übrigens auch mal etwas für DORGON gemacht: Das Titelbildzu Heft 30 "Der Syntronkiller" stammte von ihm. Ich wünsche Ralphalles Gute und viel Erfolg für ihn, seine Frau und seine Tochter. Ichhoffe, wir werden hin und wieder etwas von ihm "sehen".Vor wenigen Tagen flatterte das PERRY RHODAN Extra Heft Nr. 1in meinen Briefkasten. Diese Sonderausgabe wird anläßlich von Band2250 von Robert Feldhoff angeboten. Mit dabei war auch eine Gratis-CD mit dem Hörspiel "Ich, Rhodans Mörder", nach dem Roman vonWilliam Voltz. Weitere Besonderheiten sind ein achtseitiges Comic,ein Perry Rhodan Aufkleber und natürlich der Roman. Das Comic istgewöhnungsbedürftig. Handlung und Zeichnung (abgesehen von IchoTolot) haben mich persönlich nicht überzeugt, aber sicherlich wird esauch Fans davon geben.Vom PROC gibt es in diesem Monat nichts zu berichten. Malschaun, was wir im Oktober auf die Beine stellen.Viel Spaß beim TERRACOM!Nils Hirseland1. Vorsitzender des PROC e.VNews7


Atlan Obsidian <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Atlan Obsidian Band 10Im Land der Silbersäulenvon Ralf SchuderZusammenfassung:Atlan flüchtet zusammen mit Tamiljonvor der Braunen Pest undhat auch noch die Königin der Vecoratan ihrer Seite, sowie die SeherinAnee. Gemeinsam entkommensie der Braunen Pest im letztenAugenblick und erreichendurch das Obsidiantor Vinara I, wosich nicht nur Sardaengar normalerweiseaufhalten soll, sondernebenso auch der Canyon der Visionenin der Taneran-Schlucht.Bevor Atlan dort aber ankommt,erfahren wir erst, wie sich die Situationmit Lethem und Li da Zoltralweiterentwickelt. Die Imaginäreim Körper einer Arkonidin ist vondem Angriff Sardaengars offensichtlichschwer verletzt worden.Und so lässt Lethem sie von denOvalrobotern zurück in die fliegendeStadt bringen, wo sie ärztlichversorgt werden soll. Dazu werdenvon der Stadt auch Medo-Robotereingesetzt, aber auch der Anzug arbeitetja nur auf der Plattform undso beginnt auch gleich der Heilungsprozessbei Li. Ondaix willdem insektenhaften Wesen, zu dem8der Cyno geworden ist, nur mit einerAxt bewaffnet folgen. Er erreichtes aber nicht. Dafür greifendie Bewohner dieses Teils von VinaraII an und attackieren Lethemund seine Freunde schwer. Ondaixwehrt sich heftig und auch Dismedeererweist sich als wertvollerKampfgenosse. Aber es sind einfachzu viele Gegner. Und als esihnen auch noch gelingt, einebrennbare Flüssigkeit auf Dismedeerzu werfen und diese zu entzünden,ist der Kampf so gut wieentschieden. Der Fonshoord wirftsich in das Wasser des nahe gelegenenHafens. Er ist etwas verstört.Aber dank des Eingreifensder Roboter von der Plattform,können die Freunde gerettet werden.Viele der Angreifer sterben.Ondaix und Zanargun werden indem Kampf verletzt und ebenfallsauf die Plattform gebracht, um dortversorgt zu werden.Dafür hat Kythara nun den Vorschlag,auf eine nahe gelegen Inselzu reisen, um in den Selonad-Tempeleinzudringen. Zanargun undOndaix müssen allerdings verletztzurückbleiben. Der Fonshoordwird sie schwimmend dorthinbringen.Anee und die Vecorat erweisensich als hartnäckige Begleiter fürAtlan. Sie sind fest davon überzeugt,dass sie den Einflüsterungender Träume widerstehen können.Und auch Atlan ist sich sicher, dasser dank seines Monoschirms keineBeeinflussung zu befürchten hat.Tamiljon ist immer noch mit seinenKristallen beschäftigt, die seinenKopf inzwischen fast überwucherthaben.Als sie in die Schlucht vordringen,kommt es aber doch sehrschnell zu merkwürdigen Träumen,die nicht nur seine Begleiter, sondernAtlan selbst auch betreffen.Sie erweisen sich als nicht ganzungefährlich, denn sie verleitenzum Beispiel dazu, Wasser zu trinken,das im einen Augenblick kristallklaraus einem Brunnen sprudelt,im nächsten Augenblick aberzu einer stinkenden und hochgradiggiftigen Brühe wird. Auf dieseWeise verliert Atlan nicht nurAnee, sondern auch die Vecorat-Königin fällt einem dieser Träumezum Opfer. Tamiljon ist ebenfallsnicht sehr resistent, und es ist alserstes Atlan, der sich aus demBann der Träume befreien kann.Und feststellt, dass niemand wirklichgestorben ist, sondern dass dasebenfalls Teil des jeweiligenTraums gewesen ist.Währenddessen reisen Lethemund Kythara zusammen mit ScaulRellum Falk auf dem Rücken desFonshoord über das Meer zu derInsel, auf der sich der Tempel befindensoll. Auf der Reise werdensie angegriffen, obwohl Lethemlange unter Wasser ist, können siedem Wesen, das ihn gefangen hat,heil entkommen. Die Insel Eianliegt unmittelbar vor ihnen. Kytharaliefert eine Begründung, warumsich vermutlich niemand von derBevölkerung in der Nähe des Tempelsund der sich darin befindendenObsidiankugel aufhält. Trotzdemmüssen sie mit Wachen rechnenund Lethem und Scaul sindinsofern wertvolle Begleiter, um inden Tempel zu gelangen. Kytharawill die Kugel zerstören, indem sieein Ritual durchführt. Lethem bezichtigtsie aber der Lüge, als ihmklar wird, dass es das Fest, vondem Kythara sprach, gar nicht gab.Die Bewohner müssen also aus anderenGründen verschwunden sein.Kythara reagiert auf die Beschuldigungenverunsichert, aber sie dringengemeinsam in den Tempel ein,wo sie bereits erwartet werden. DiePriesterin Nitimar Ninallarun undKythara scheinen sich zu kennen


10/2004Bewertungssystem (analog zur PRP)KOSMISCHSEHR GUTGUTNICHT ÜBELLAUMIESNUR FÜR SAMMLERTamiljon leitete Atlan durch dieKristalle, was ihm seine Affinitätzu ihnen ermöglichte, die von denKristallen kommt, die ihn überwucherten.Sie können allerdingsnichts mehr tun, bevor Litrak erundsie scheinen sich nicht zu mögen.Zu dem angesprochenen Ritualkommt es jedenfalls gar nichterst. Die Kugel schlägt mit einemFaden aus dunkler Energie nachder Pristerin und tötet sie. Danachverschwindet sie in einem tiefschwarzenSchacht und beginnt,alles um sie herum mit ins Nichtszu zerren. Alles scheint zu verschwinden,als sie vor der entartetenObsidiankugel flüchten. Inletzter Minute, können sie der Kugelentkommen.Atlan findet inzwischen die Ursachefür all die Visionen. Er kommtzu einem Bauwerk, an dessen Türsich ein goldener Türklopfer befindet.Und darin befindet sich niemandanders als Cisoph Tonk, derbereits zu Anfang verstorbeneWaffenleitsyntroniker der TOSO-MA. Schnell stellt sich heraus,dass er ein Spiegelwesen ist und erberichtet Atlan von seinen Erinnerungen,als er ertrank. So erfährt derArkonide näheres über die Expedition,die ihn suchen soll und auchdavon, dass es Verluste gegebenhat. Cisoph und Anee, die hinterAtlan das Bauwerk ebenfalls erreichte,scheinen sich zu kennenund sind sofort sehr vertraut miteinander.Cisoph ist aber nicht nurein Spiegelwesen, er ist sogar einBiophorenwesen, hat mit den Biophorenaus dem Backup-SystemKontakt gehabt.Atlan erinnert sich an seine Vision,als er in der vergessenen Syntronikvon einer Pflanze träumte.Diese übergroße, tulpenartigePflanze mit roten Blüten, erschienihm nun wieder und führte ihnauch erst an diesen Ort. Offensichtlichhat sie ihn gerufen. Sieerweist sich als telepathisch begabtesLebewesen. Und stellet sichund ihre Artgenossen als Xybhan-K’hir vor, die aus einem Sonnensystemstammen, das Atlan kennt.Und er weiß sogar, was mit denWesen von dieser Welt geschehenist. Aber er bemüht sich, nicht daranzu denken, dass es dieses Volkgar nicht mehr gibt. Offensichtlichversuchen die Xybhan-K’hir, denEwigen Litrak zu beeinflussen undihn so daran zu hindern, dass erweiteren Schaden anrichten kann.Die Halbschläfer, wie sich dieXybhan-K’hir auch nennen, wolleneinen Weg aus der Obsidian-Kluftfinden. Sie rufen deshalb oft nachWesen von außerhalb, in der Hoffnung,dass es irgendjemandem gelingt,sie wieder nach draußen zubringen, so dass sie zu ihrem Volkzurückkehren können. Außerdemerzählen sie Atlan von den Kristallen,die es hier überall gibt, und dieLitrak benötigt, um zu voller Stärkezurückzufinden. Sie verhelfenAtlan dazu, sich an Sardaengar zuerinnern, der ihn tatsächlich schonin der Vergangenheit der Erde kennengelernthat. Nicht nur auf derVenus als Arkonide, sondern in derweiteren Folge auch sehr oft aufder Erde traf er auf ihn. Sardaengarerweist sich als der echte Cagliostro,dem Atlan in seiner Zeit aufTerra bereits begegnete. Außerdemerzählen sie ihm von der Rolle, diedie Obsidian Kluft spielt, als Backup-System,und von der Beschaffenheitdes Kristallmondes, der ausPsi-Materie besteht. Mehr könnensie ihm aber auch nicht sagen. ImKristallmond befindet sich das Bewusstseindes echten Litrak unddie Gottesanbeterin, die Atlan kennenlernte, ist offensichtlich nurAtlan Obsidianein schwacher Abklatsch des echtenLitrak. Das Wesen versuchtnun, die Kristalle zu integrierenund auf den Mond zurückzugelangen,um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.Außerdem erzählenihm die Halbschläfer, dass LitraksBewusstsein sich etwas verwirrthat, so lange es auf den Originalkörperwartete. Nun wird auch erklärt,warum Litrak so verbittertauf die Kosmokraten reagierte. Offensichtlichhaben sie ihn einmalim Stich gelassen und nur deshalbkam er überhaupt in diese Situation.Immerhin konnte er noch dieObsidian-Kluft formen. Sie solltegegen Übergriffe von außerhalbschützen, war also eine Art Schutzschild.Sinn des ganzen, war einenTresor zu schaffen und die Freisetzungvon On- und Noon-Quantenzu verhindern. Da sie allerdingsetwas löchrig wurde, ist siekein vollkommener Schutz mehr.Die Halbschläfer geben Atlan nochden Auftrag, Litrak aufzuhalten, dasie selbst ihn nicht mehr lange beeinflussenkönnen. Sie verlierendie Macht über ihn und Atlan undTamiljon verabschieden sichschnell von der Vecorat-Königinund Anee, um sich dem Gegner zustellen.Inzwischen wird Sardaenger vomKristallmond integriert und bekommtso eine Menge mehr vondem mit, was in der Kluft vor sichgeht. Unter anderem sieht er auchdie vergessene Positronik. Die geradedabei ist, sich in den Kristallmondzu bohren. Was sich auchnicht mehr verhindern lässt. Eskommt zur Kollision…9


10/2004aus dem Lichtfeld Sardaengars retten.An Bord der Technostadt„durften“ sie dann in Holodarstellungenmit ansehen, wie die Katastropheüber die Vinara-Planetenhereinbricht und unzählige Wesensterben. Und plötzlich kommt Kytharascheinbar völlig unmotiviertauf die Idee, dass sie unbedingtund schleunigst die Selonad-Kugelauf der Insel Eian zerstören müssen.Ihre Begleiter kommen garnicht auf die Idee dies zu hinterfragen.Nach einem seitenschindendenZwischenspiel um Lethem undeinen riesigen Seestern (das „Monsterder Woche“), gelangen sie aufdie Insel und plötzlich, aus heiteremHimmel, kommt Lethem dieEingebung, dass nicht alles, wasihnen Kythara erzählt hat, derWahrheit entspricht. Das Ritual zurVernichtung der Obsidian-Kugelmisslingt dann auch prompt unddunkle Energie wird freigesetzt,die alles zu verschlingen droht.Kythara und ihre Begleiter gelangenzwar zunächst noch unbehelligtzur Technostadt zurück, dochdurch den Einfluss der dunklenEnergie kann die Plattform nichtmehr transistieren. Daher will Lida Zoltral die Technostadt durchden Torfelsen von Giascon steuern.Kurz vorher gerät die Plattformjedoch in Schräglage und Ondaixund Zanargun stürzen in dieSchwärze und auch Lethem da Vokobanwird von der Finsternis erfasst.Li da Zoltral springt sogarfreiwillig in die Schwärze. Dableibt mir nur Ralf Schuder selbstzu zitieren: „Nein, das darf nichtsein. […] Sie sind tot! Tot – nachallem, was sie durchgestandenhaben.“Fazit: Ralf Schuder hat einendurchaus routiniert geschriebenenRoman vorgelegt. Allerdings weistder Band doch einige Längen auf,so beispielsweise der Kampf gegendie Cheborparner oder den Seegentlichschon längst überholt…Noch eine Kritik: Atlan nähertsich den Juwelen, die ihm Lebenskraftaussaugen und seinen Zellaktivatorbeinahe überlasten. Dochals er vor ihnen steht, will er sicherstmal ausruhen und den Aktivatorarbeiten lassen? Was soll dasdenn? Je länger er diesem Einflussausgesetzt ist, desto besser wirdder Aktivator damit fertig? Tschuldigung,ich bin allergisch gegen sowas.Fazit: Insgesamt ist Ralf Schudereine mangelhafte Umsetzung einesinteressanten Stoffes gelungen, fürdie er noch allemal ein LAU verdient– nur erhältlich wegen derGüte des Stoffes!Rezension von Stefan FriedrichMit dem zehnten Band des Obsidian-Zyklusdarf nun auch RalfSchuder einen Roman zur Atlan-Reihe beisteuern. Da der Zykluslangsam auf das Ende und somitauch den Höhepunkt zustrebt, tutsich einiges in diesem Band.Atlan und seine drei Begleiterngelangen nach der Flucht vor demShainshar in den Canyon der Visionen.Xyban K’hir, zu dem Atlanwährend seines Transfers in dieObsidian-Kluft bereits geistigenKontakt hatte, ruft den Arkonidenin seinen Tempel. Dort begegnet erCisoph Tonk, der nach seinem Todals Biophoren-Wesen wiedergeborenwurde. Xyban K’hir stellt sichals ein Kollektiv von Halbschläfern,telephatisch begabten Pflanzen,heraus, die durch Kontakt mitBiophoren unsterblich wurden.Aufgrund von Wechselwirkung mitden Juwelen im Canyon erzeugensie unbeabsichtigt die Visionen, dieAtlan und seine Begleiter heimgesuchthatten. Neben einigen neuenInformationen, die der Arkonideerhält, verhelfen ihm die Halbschläferauch zur Erkenntnis, dasses sich bei Sardaengar um denCyno Cagliostro handelt, dem Atlanauf der Erde im Jahr 1756 begegnetwar.Hmm, schön und gut, jetzt hat Atlanerfahren woher Sardaengar ihnkennt. Aber mir ist immer nochnicht klar, wie der Cyno gleichzeitigauf der Erde und in der Obsidian-Kluftsein konnte.Ebenfalls im Dunkem bleibt, warumAtlan auf einmal weiß, dass essich bei Litrak um eine minderwertigeReinkarnation des Originalwesenshandelt. Der Leser, der ausden anderen Handlungsebenenüber mehr Informationen als Atlanverfügt, könnte sich zwar so etwaszwar zusammenreimen. Aber derArkonide dürfte in diesem Fallwohl eher einen Wissenstransferaus den morphogenetischen Felderndes Exposés erhalten haben…;-) Ich vermute mal, dass der ursprünglicheLitrak ein Mächtigerwar, so wie Kemoauc und seinesechs Brüder oder Aachthor. Vielleichtwar das Obsidian-Systemmit seinem Biophoren-Reservoirim Kristallmond sogar als Backupsystemfür die Mission Aachthorsvorgesehen um das Arresum mitLeben zu erfüllen?Angesichts der Mortalitätsrate Atlansbisheriger Begleiter ist eszweifelsohne eine gute Idee vonAnee und Drizzt-Rilice im Tempelvon Xyban K’hir zurückzubleiben.Ausser Tamiljon hat niemand rechtlange an der Seite des Arkonidenüberlebt. Und auch für den Telekinetensollte man angesichts desheftigen Kampfes mit Litrak amEnde des Romans nicht sehr optimistischsein…A propos. So wie es aussieht habenauch Li da Zoltral, Lethem daVokoban, Ondaix und Zanargundas Zeitliche gesegnet. Ob demaber wirklich so ist, wird mansehen.Zu Beginn konnten Kythara undihre Begleiter noch Li da ZoltralAtlan Obsidian11


Atlan Obsidian <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>stern, die reine Seitenschindereisind. Viel schwerer wiegt aber,dass die handelnden Personen immerwieder nicht nachvollziehbarund unlogisch handeln, was dochsehr sauer aufstößt. Insgesamt einerder schwächeren Romane desObsidian-Zyklus. LAU.Atlan Obsidian Band 11Die Macht des Kristallmondesvon Michael H. BuchholzZusammenfassung:Der Roman ist in zwei Handlungsebenenunterteilt. Auf der einen,versuchen die Bewohner vonViingh, der Insel der Verdammten,wieder zu ihren Schiffen zurück zukommen. An vorderster Front dieBesatzung der TOSOMA, dieschnell feststellt, dass die Technikplötzlich wieder funktioniert.Großes Hinterfragen findet nichtstatt. Schnell wird reagiert, dieStadt der Verbannten verlassen undder Weg zum großen Raumhafen –oder besser Raumschiffsschrottplatz– gesucht.Und gefunden. Durch die Wüstewandeln sie und erreichen schließlichden Raumhafen, wo sie dankdes fotografischen GedächtnissesRintar da Ragnaari, der über einenaktivierten Extrasinn verfügt, ihrRaumschiff schnell wieder finden.Nicht, ohne wenigstens von einemder augenscheinlich inaktiven Raumerbeschossen zu werden. EinRaumschiff, das noch aus der Zeitdes Robotregenten stammt, ist derÜbeltäter und ein Versuch, dieTransportmittel an Bord des Schiffeszu nutzen, um wenigstens dasletzte Stück schneller überwindenzu können, scheitert sehr schnell.Rintar da Ragnaari hat die Idee,die besondere Schaltung auszunutzen,die bereits Atlan vor langerZeit kennen lernte. Er stellt sich alsnicht degenerierter Arkonide vor,aber die Positronik ignoriert ihneinfach. Später gerät die Kugel insRollen und rollt genau hinter denArkoniden her, die sich geradenoch in das Schiff retten, dem esetwas an Energie fehlt.Diese reicht gerade so noch aus,um das Schiff mit einem Prallschirmzu sichern und mit einemAlarmstart in die Luft zu bekommen,dann müssen aber erst einmaldie Speicherbänke gefüllt werden.Und die Suche nach Atlan mussaufgenommen werden, der allerdingsschnell gefunden ist.Währenddessen muss Atlan erleben,wie Tamiljon den Zweikampfgegen Litrak führt und scheinbarverliert. Oder gewinnt, so genaukann man das nicht erkennen. Litrakjedenfalls zerfällt in seine Kristalle,allerdings genau in dem Kristallfeld,das er nicht erreichen soll.Tamiljon wird daraufhin von allemüberwuchert, was an Kristallen zurVerfügung steht. Diese verflüssigensich und überziehen das Wesen.Atlan kann sich darum allerdingsnicht so recht kümmern,denn plötzlich steht ihm Lethemgegenüber, zusammen mit einigenseiner Freunde. Und einer gewis-sen Li oder besser ihrem Körper,wie Atlan erschüttert feststellenmuss.Lethem erzählt ihm, dass sie vonVinara II verschwunden sind undplötzlich hier erschienen sind. Listellt klar, dass die Rückkehr mitdem Zusammenprall zwischenKristallmond und Plattform zu tunhat. Dadurch wird der Kristallmondeinigermaßen instabil unddie Spiegelwelten lösen sich inNichts auf. Zusammen mit denSpiegelwesen. Eine Sicherheitsschaltunggreift und versetzt alleoriginalen Wesen zurück nach VinaraI, der ursprünglichsten allerWelten.Und so kamen sie alle nach VinaraI. Dass sie ausgerechnet im Canyongelandet sind, haben sie einemEingreifen der speziellen Technikder Imaginären Li zu verdanken.Alle? Nein, alle wurden nicht versetzt.Die Varganin fehlt, aber Libleibt die Erklärung schuldig. Anscheinendist es eher eine Entscheidungder Varganin gewesen.Dafür verrät sie Atlan eine ganzeMenge. Etwa, dass das Backup-Systemschon sehr alt ist, älter, als dieSchwärme. Vor diesen gab es nämlichUrschwärme, die etwas andersfunktionierten, als das bereits bekannteSystem. Sporenschiffeverteilen die Grundvoraussetzungvon Leben in Form von On- undNoon-Quanten, wie bereits bekanntist. Und danach kommt einSchwarm, der die Intelligenz durchBeeinflussung der fünfdimensionalenFeldlinien in der Region erhöhenkonnte.Oder senken, wie der entarteteSchwarm in der Milchstrasse.Dieses Konstrukt wurde von denSieben Mächtigen gelenkt und dieErbauung der Schwärme auch vonihnen in die Wege geleitet. Abernoch bevor es die Erste Gruppe derSieben Mächtigen gab, gab es bereitsso genannte Urschwärme. Ein12


10/2004Vorläufersystem, das aus galaxiengroßenSchwärmen bestand, diegleichzeitig die On- und Noon-Quanten verteilte, sowie dieIntelligenz anhob. Dies war insofernein Langzeitauftrag, und einsolcher Urschwarm verharrte langeZeit in einer bestimmten Region.Einer dieser Urschwärme wurdevon Litrak gesteuert. Und er wurdevon den Kosmokraten eines Tagesim Stich gelassen. Litrakduurn, derUrschwarm des Litrak, kollidierteeines Tages mit der Milchstrasse.Warum auch immer das passierenkonnte, die Kosmokraten entschlossensich, nicht zu helfen. DerSchmiegschirm löste sich auf, Litrakschaffte es aber, ein Notsystemzu aktivieren. Und das war Vadolon.Ein Bewusstseinstransfer warnötig, um das System überhauptaktivieren zu können. Aber nur einTeil seines Bewusstseins konntetransferiert werden. Sein echterKörper wurde dabei zerstört. Erselbst starb, aber Reste von ihmüberlebten. Und diese Reste wusstennatürlich, dass die Kosmokratennicht geholfen haben. Wirklichfunktioniert hat das Notsystem insofernnicht, aber immerhin konntees die Obsidian-Kluft errichten,was gegen den zerfallenden Urschwarmhalf. Und gleichzeitig eineArt Tresor für die On- undNoon-Quanten bildete, die ansonstenunkontrolliert freigesetzt wordenwären. Aber diese Barriere istnicht mehr so richtig undurchdringlichund damit wird dasBackup-System zur Gefahr für diegesamte Galaxis. Wenn das Programmablaufen kann, dann wirdein neuer Urschwarm entstehen,der so groß wie die Milchstrassewäre und die bekannte Milchstrassesoweit zerstören würde, umPlatz für sich selbst zu schaffen.Und das muss Atlan verhindern.Omega Centauri, der Kugelsternhaufen,ist der Rest des damalskollabierten Urschwarms. Sardaengarhingegen ist eher durch Zufallin dem Gebilde gelandet, und erwiessich als unvermutete Gefahr,denn wenn er sich an Stelle Litraksvom Kristallmond übernommenwürde, dann wäre das Ergebnisdasselbe: Das Ende der Galaxis.Als Atlan mit der Besatzung derTOSOMA Kontakt aufnimmt, istdie Verbindung schnell hergestelltund das Schiff erscheint über demGrataar, der Festung des Sardaengar.Der Schirm erweist sich alsschwer zu knacken, aber im Verbundmit einem Schiff der Überschweren,gelingt das Eindringendann doch. Allerdings der Dunkelschirm,der unter dem weißenSchirm erscheint, erweist sich alsunüberwindbar. Zumindest fürWaffen. Hindurchgehen kann manallerdings, auch wenn Atlan, Liund der wieder mobil gewordeneTamiljon in seinem Kristallpanzeres zu Fuß schaffen, bis zur Festungzu kommen. Nur nackt kommensie allerdings durch, und so machtsich ein nackter Atlan zusammenmit zwei nackten Begleitern aufden Weg, die Galaxis zu retten.Nur der Westturm der Festung istbegehbar, das hatte Li bereits herausbekommen.Und diesen betretensie auch. Aber die Gefahr gehtvom Nordturm aus, von dem eseine direkte Verbingung zur Hypertronikim Kristallmond zu gebenscheint. Mit einem improvisiertenDrachen fliegt Atlan zudem anderen Turm, was nacktmehr als gefährlich ist. Tamiljonschickt ihm telekinetisch ein Seilhinterher, an dem sich Li und Tamiljondann hinüberhangeln. Lischafft es auch ohne Probleme,aber Tamiljon ist mit seinem Kristallmanteletwas zu schwer undstürzt durch den Angriff einesFlugsauriers ab, als das Seil reisst.Er ist verschollen und Atlan und Lisind die letzten beiden, die sichAtlan Obsidianüber die Wendeltreppe nach obenbegeben können.Oben begegnen sie Sardaengar, derirgendwie mit dem Kristallmondverbunden ist.-rk-Rezension von Ralf KönigMit Michael H. Buchholz übernimmtden Staffelstab ein Autor,der besondere Erfahrungen mitdem Arkoniden bereits sammelnkonnte. Michael H. Buchholz istnämlich einer der Autoren der vonRüdiger Schäfer aus der Taufe gehobenenAtlan Fanzine-Serie, dienach dem Ende der alten Atlan-Seriemit Billigung des Verlages imAtlan Club Deutschland herausgegebenwurde und immer nochläuft. Immer wieder erscheinenneue Romane, die Serie hat es aufinzwichen 23 Folgen gebracht unddie ersten zehn Romane sind inzwei Paperbacks in der Fanzentraleerschienen. Diese hat allerdings inzwischendie Lizenz zurückgegeben,und mit dem Mohlberg-Verlagkonnte ein neuer Verleger gewonnenwerden, der die Reihe weiterführenwird. Mit dem alten Serienlogoaus den Anfängen der Atlan-Originalserie, wird die AFS alsoweitergehen.Abgesehen davon hat Buchholzeine Reihe von Sachbüchern geschrieben,die sich mit Persönlichkeitstrainingund -entwicklung befassen.Er gibt auch Seminare zudem Thema.Buchholz kennt sich mit Atlanaus und genauso wie RüdigerSchäfer ist er ein Fan von Atlan,was man dem Roman auch anmerkt.Der abenteuerliche Atlanscheint geradezu wiederzuerstehenin der Geschichte und der Arkonidewird überzeugend charakterisiert,endlich erkennt man die Figurwieder. Außerdem überzeugtder Roman mit der Enthüllung vielerGeheimnisse, was in Band 1113


Atlan Obsidian <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>auch zu erwarten ist. Nur einenBand vor Schluss, sollte der Leserdoch langsam erfahren, worum esbei der ganzen Sache eigentlichgeht. Und das übernimmt Buchholzauf überzeugende Weise. Erist ein wortgewaltiger Autor, dermanchmal schon sprachlich zu vieldes Guten tut und auf diese Artund Weise einen manchmal dazuzwingt, einen Satz mehrfach zu lesen,bis man ihn denn verstandenhat. Er ist gleichzeitig aber auchein guter Erzähler, der die Geschichtespannend herüberbringt.Insofern macht die Lektüre desRomans durchaus Spaß. Einzigschmerzhaft ist die Abwesenheitder Varganin, die so plötzlich undunerwartet verschwunden ist undsich im ganzen Roman nicht mehrblicken lässt. Der Titel des dreizehntenBandes lässt vermuten,dass sie es immerhin in den Lordrichter-Zyklusschaffen wird, aberdie Hoffnung besteht, dass sie indiesem Zyklus doch vielleicht auchnoch einmal auftauchen wird.Abgesehen davon, gewinnt derLeser auch den Eindruck, dassBuchholz selbst Spaß beim Schreibenhatte, entsprechend leicht lesbarist die Geschichte auch. Insgesamtverdient sich der Roman einSEHR GUT.Rezension von Tobias SchäferTitelbild: Sehr schöne Arbeit vonSwen Papenbrock, verdeutlicht denCharakter eines Raumschiffsfriedhofsgut, obwohl die Größenverhältnissenicht optimal herüberkommen.Roman: Von Michael Buchholzhatte ich noch nichts gelesen, binaber zufrieden gestellt durch seineArbeit. Gewisse Längen, vor allemin den beschreibenden Teilen desRomans, sind verzeihbar, da dieHandlung gut erzählt wurde. Hierhätte ich mir allerdings etwas mehrSpektakel gewünscht, dennschließlich ist es der Präfinalband.Eigentlich nur durch die Enthüllungendes Zweitbewusstseins vonLi da Zoltran atmet der Text etwaskosmischen Hauch, wie es sich füreinen Atlan-Roman gehört - undhier erfahren wir in einem kurzen,unspektakulären Abschnitt neueDetails zu kosmokratischen Machenschaftenwie der IntelligenzundLebensförderung; dass es vorden Mächtigen und Schwärmenbereits Urschwärme gab, die dieAufgaben der Sporenschiffe undSchwärme in sich vereinten. UndLitrak war der Hüter eines solchenUrschwarms. Aber warum hat jetztdas Backup-System, das den Urschwarmreinitialisieren sollte, mitdem Kristallmond einen Körper,der den Sporenschiffen gleicht?Die Auflösung der vier Spiegelweltenim letzten Band und die damitverbundene Versetzung der Lethem-Gruppedeucht mir leider etwas"holzhammer-methodisch".Sie waren auf der Suche nach Atlan,und innerhalb der zwölf Bändehaben sie es nicht geschafft, ihn zufinden, also holt man sie einfachzurück und entledigt sie ihrer Aufgabeund Bedeutung. Anscheinendbestand ihre Aufgabe insgesamtnur daraus, den verwundeten Körpervon Li zu bergen und zu beschützen,bis sie mit Atlan in denfinalen Einsatz gehen kann. Undnatürlich in der Einführung Kytharas.Aber das haben IMHO DirkSchulz mit dem Titelbild zumzweiten Band und Uwe Anton mitdiesem zweiten Band am Bestengeschafft, da hätte es der anderenRomane nicht mehr bedurft. Ausden Ankündigungen auf der PR-Homepage wissen wir, dass Kytharatrotz ihres plötzlichen Verschwindensnoch eine Rolle, zumindestaber im kommenden"Lordrichter"-Zyklus spielen wird.Fazit: Diese Kritik mutet ein wenigan wie eine Gesamtkritik desZyklus, obwohl der letzte Bandnoch nicht erschienen ist. Das liegtan den Zusammenhängen, die offenbartwurden und einiges ausvergangenen Heften in neuemLicht erscheinen lässt. Trotzdemhat Buchholz einen soliden, wennauch nicht erwartungsgemäß fulminantenvorletzten Roman geschrieben.GUT.Rezension von Stefan FriedrichWas macht ein Atlan-Autor, wenner das Exposé für einen Schlüsselromanwie "Die Macht des Kristallmondes"bekommt? Einen Luftsprungoder überwiegt vielleichtdie Skepsis die vielen Informationenin adequater Form an den Leserbringen zu können? Ich weißnatürlich nicht, wie Michael H.Buchholz reagiert hat, aber mitdem Exposé von Obsidian Band 11hat er von Uwe Anton auf jedenFall eine Steilvorlage erhalten, wiees sich jeder Autor nur wünschenkann. Um ein Bild aus dem Fussballaufzugreifen, ein Stürmer, dernach einem Steilpass alleine aufdas Tor zuläuft, muss den Ball immernoch im Netz versenken unddie Gefahr besteht, dass er trotzaussichtsreicher Position das Lederin Richtung Eckfahne schießt undsich selbst zum Deppen der Nationmacht. Aber Michael H. Buchholzbefördert im übertragenen Sinneden Ball souverän genau in denWinkel.Vor allem die Handlungsebeneum Atlan hat es in sich. Zunächstbesiegt(?) Tamiljon im Canyon derVisionen den Ewigen Litrak oderbesser gesagt den Abklatsch, dervon ihm übrig geblieben ist. Danntrifft der Arkonide mit Li da Zoltral,Lethem da Vokoban und derenBegleitern zusammen, die nicht totsind sondern durch ein Transitionsfeldnach Vinara I transferiert wurden.Die Varganin Kythara befindetsich jedoch nicht bei ihnen.14


10/2004Einfühlsam wird in der Folge dasGefühlschaos Atlans beschrieben,der mit seiner tot geglaubten Geliebtenzusammentrifft, die dochnur das Behältnis für ein vom KosmokratenroboterSamkar aufgepropftesBewußtsein ist und mitder wirklichen Li da Zoltral nur dieäußere Erscheinung gemein hat.Und dann geht es Schlag aufSchlag mit den Enthüllungen. Dievier Spiegelwelten und alle Spiegelwesenwurden vom Kristallmondaufgelöst und die "echten"Bewohner der vier Planeten durcheine Notfalltransitionseinrichtungnach Vinara I überführt. Die Obsidian-Kluftmit dem KristallmondVadolon ist das Backup-Systemdes Urschwarms Litrakduurn, dervor rund 546 Millionen Jahren mitder Milchstraße kollidierte. DerKugelsternhaufen Omega-Centauriist der letzte kümmerliche Überrestdieser Kleingalaxis (das passt übrigensstimmig mit der Vision Kytharaszusammen, die in Band 4beschrieben wurde). Litrak war derLenker dieses Urschwarms, derversuchte mit dem Backup-Systemden kompletten Urschwarm neuentstehen zu lassen. Bei der dazunotwendigen Verschmelzung seinesBewußtseins mit der Hypertronikdes Kristallmondes ging jedochetwas furchtbar schief undseitdem ist das Restbewußtsein Litraksverwirrt. Jedoch wurde dieObsidian-Barriere als Schutzhüllefür die in Vadolon befindlichenOn- und Noon-Quanten geformt.Durch das Zusammenwirken LitraksRestbewusstseins mit Sardaengar,einem Cyno mit demStatus eines Mago, der in die Kluftverschlagen wurde, würde sich dienotwendige Hochrangberchtigungfür die Hypertronik ergeben umdas Backup-System zu starten undden Urschwarm wieder erstehen zulassen. Was andererseit für dieMilchstrasse fatale Folgen hätte.Dies zu verhindern ist nun die AufgabeAtlans und seiner Begleiterim abschließenden Obsidian-Band.Wie bereits erwähnt, wird Atlaneinfühlsam beschrieben, aber auchdie anderen Figuren werden gutcharakterisiert, so beispielsweisedie Gefühlskälte der "Li da Zoltral".Michael H. Buchholz lässtauch gekonnt Remineszenzen andie Atlan-Fanserie mit einfliessen,an der er massgeblich beteiligt warund ist. So beschreibt er auf Seite48 eine Vision Atlans in der Laireden altarkonidischen PhilosophenMoraht-Them zitiert und wenigspäter begegnet Atlan in einer weiterenVision der Devverin Rancoerund dem Pelzwesen Perruche. Alleswohlbekannte Figuren aus derAFS.Gegen solch ein Feuerwerk ausEnthüllungen und Charakterbeschreibungenmuss die doch eheractionbetonte Handlungsebene umdie TOSOMA-Besatzung, die sichauf den Weg macht ihr Raumschiffwieder zu erreichen, zwangsläufigetwas zurückfallen. Dennoch istauch dieser Erzählstrang packendgeschrieben und weiß zu gefallen.In Einschüben unter dem Titel"Übergang" wird das Schicksaleinzelner Personen auf den Vinara-Welten, die Atlan oder der Gruppeum Lethem da Vokoban begegnetwaren, schlaglichtartig beleuchtet.So werden die gewaltigen Umwälzungenim Vinara-System dem Lesereinfühlsam und nachfühlbar nahegebracht.Im abschließenden Obsidian-Band von Uwe Anton steht nun derfinale Kampf Atlans und seinerBegleiter um die Rettung der Obsidian-Kluftund der ganzen Milchstrassean. Dass sie erfolgreich seinwerden, ist natürlich jetzt schonklar, schließlich gibt es (fast) immerein Happy End. Aber es bleibtgenügend Spannung übrig, wie dieRettung letztendlich gelingen wird.Atlan ObsidianInteressant wird ist auch, ob Kytharanoch einmal entscheidend indie Handlung eingreifen wird (dassdie Varganin mit Atlan am Kai vonViinghodor zusammentreffen wird,weiß der PR-Abonnent bereits ausder Leseprobe von Atlan-Band 13).Fazit: Dieser Roman hat einfachalles zu bieten, was das (Alt)Leserherzsich wünscht. Sense of Wonder,ein Hauch der kosmischen Geschichte,gelungene Charakterisierungennachvollziehbar handelndePersonen und auch die Actionkommt nicht zu kurz.Michael H. Buchholz darf demLeser viele Informationen enthüllenund den Zyklusabschluss und-höhepunkt vorbereiten. Und diesmacht er äußerst gekonnt. SEHRGUT.15


Besuch aus der Vergangenheit<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Besuch aus der Vergangenheit – SF aus den Sechzigernvon Ralf KönigZu Recht wird Perry Rhodan als größte Science Fiction-Serie der Welt bezeichnet. Die Heftromane erscheinenseit 1961 wöchentlich – inzwischen über 2200 Ausgaben. Neben dem Giganten PR gab es in den sechzigerJahren aber auch andere deutsche SF-Heftserien, die den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft haben.Ren DharkDie erfolgreichste Konkurrenz zuPerry Rhodan in den Sechzigern warRen Dhark. Die Serie des Altmeistersdeutscher Science Fiction, Kurt Brand,wurde 1965 vom Hamburger Kelter-Verlag erstmals herausgebracht. DerAutor war 1961 mit Band 34 in diePR-Serie eingestiegen und erlebte diestürmischen Anfänge dieser jungenReihe auf dem Heftromanmarkt dersechziger Jahre unmittelbar mit. Undnicht nur das, Brand war auch aktivdaran beteiligt die ersten Zyklen derSerie zu gestalten. Aber bereits mitBand 208 erschien sein letzter PR-Romanund das nicht ganz freiwillig.Kurt Brand war eine rheinische Frohnatur,die aber durchaus auch mit einemlebhaften, bisweilen sogar cholerischenTemperament ausgestattet war.Anfangs sprach er selbst im Zusammenhangmit seinem Ausscheiden vonVerrat und Intrige im Team der PerryRhodan-Serie. Später milderte er diesaber zu einem Missverständnis ab.Trotz allem war er wohl nicht geradeerfreut, als er sich im Jahr 1965 daranmachte die Ren Dhark-Serie zu konzipierenund es den Machern von PR„so richtig zu zeigen“.Das Basisexposé hatte nach kurzerZeit dann bereits einen Umfang von27 Seiten und enthielt so viele Ideen,dass die Romanserie damals nur zuetwa einem Drittel die dort präsentiertenAnsätze widerspiegelte. Zunächstsollte der namensgebende Held übrigensRay Torring heißen, dann RonDhark, schließlich Ren Dhark. DieNamensänderung hatte den Hintergrund,dass die damaligen Macher derPR-Serie den zwischenzeitlichen NamenRon als Versuch ansahen, auf dieKäuferschichten der Rhodan-Serie zuzielen und wegen der Ähnlichkeit derNamen wohl auch offen von Plagiatredeten. Ren Dhark war dann schließlichein Kompromiss, mit dem mansich von der anderen Serie abgrenzenwollte.Kurt Brand machte sich auf die Suchenach einem Herausgeber und fandmit dem Kelter Verlag einen Partner,der bereit war, sich der übermächtigerscheinenden Konkurrenz aus demHause Moewig zu stellen. Autoren zufinden, die die Serie mitgestalten sollten,erwies sich aber als schwierig.Denn viele SF-Schriftsteller standenbereits bei anderen Verlagen unter Vertrag,die entweder selbst Science Fictionherausbrachten, oder aber kurzdavor waren, solche Romane zu veröffentlichen.Das Lektorat wurdeebenfalls nicht wirklich glücklich besetzt,was der Serie nicht förderlichwar. Trotzdem ging im Jahre 1965 RenDhark mit gehörigem Erfolg an denStart. Nicht zuletzt war dies den stimmungsvollenLandschaftsbildern einesH.J. Lührs zu verdanken, der der Seriemit seinen Titelbildern auch ein Gesichtgab. Die unverwechselbaren rundenCoverbilder in dem schwarzenRahmen wurden zu einer Art Markenzeichender Serie.Allerdings stand die Serie unter einemunglücklichen Stern. Hans GüntherFranziskowsky und Manfred Wegener,die anfangs bei Ren Dhark mitschrieben,waren bereits kurz nach dem Startvon Ren Dhark mit den Planungen ihrereigenen Serie Rex Corda befasstund beabsichtigten, dem Team baldwieder den Rücken zu kehren. Daswusste Kurt Brand zu dem Zeitpunktallerdings noch nicht. Zudem warenviele der übrigen Autoren in SachenScience Fiction eher unerfahren. Deshalbwurde es für Brand immerschwieriger, die Romane von anderenAutoren schreiben zu lassen. Nicht zuletztdeswegen, schrieb er die meisten16


10/2004Besuch aus der VergangenheitRomane in der Endphase der Heftserieselbst.Hans Flemming, dem Lektor, warendie inhaltlichen Zusammenhänge inden Heftromanen wohl eher egal. Somitgingen viele Fehler und Unstimmigkeitenaus dem Exposé unkorrigiertin die Romane ein, was der Serieauch nicht unbedingt nutzte. Berühmtist ein Beispiel aus Band 11, als zweider unbesiegbaren Flash vernichtetwurden, die dann allerdings später absolutunversehrt wieder erschienen.Auch in den Nachauflagen war dieserFehler noch enthalten.Anfangs noch wöchentlich auf denMarkt gebracht, wechselte man späterin einen vierzehntäglichen Erscheinungsrhythmus,bis 1969 mit Band 98die erste Auflage der Serie zu einemEnde kam.An dieser Stelle hätte es vorbei seinkönnen, aber der Kelter Verlag entschiedanders. In den siebziger Jahrenwurde die Serie neu aufgelegt. Diezweite Auflage lief auch durchaus ansprechend,in der Endphase kam dannsogar das Gerücht über eine Fortsetzungauf, aber dazu sollte es nie kommen.Ende der achtziger Jahre dannder nächste Anlauf. Die Reihe erschienmit vollkommen neuen Titelbildernund einer modernen Aufmachungin einer dritten Auflage und wiedergab es Gerüchte, dass die Seriefortgesetzt würde. Aber bereits kurzvor Schluss war klar, dass es auchdiesmal nichts werden würde. Die Romaneerschienen unbearbeitet und spätestensab Band 90 hätte man beginnenmüssen, die Richtung der Reihezu ändern. Dies geschah nicht und soerreichte zum dritten Mal die SerieRen Dhark ihre Nummer 98, diesmalzum endgültig letzten Mal. So dachteman damals.Während dem Erscheinen der drittenAuflage hatte sich ein aktives RD-Fandom entwickelt, aus dessen Reihendie Macher des Projekt 99 stammten,einer Fortsetzung der Ren Dhark-Serieauf Fanbasis. Jedoch wurden die Fan-Romane später nicht in die Fortführungder Buchausgabe übernommen.Das Projekt 99 wurde zu einer "Alternativweltgeschichte"innerhalb desRen Dhark-Kosmos. Dieser Tage erschienmit Band 133 der letzte Banddieser Reihe. Der Verlag HJB, als derzeitigerRechteinhaber der Serie, hatteProjekt 99 weiterlaufen lassen, aberzwischenzeitlich war doch klar geworden,dass zwei verschiedene RenDhark-Serien nicht dauerhaft auf demMarkt sein sollten. Immerhin erlaubteder Verlag einen sinnvollen Abschlussder Reihe. Ausserdem ist auch die ReiheRen Dhark XTRA mit Band 8 beendetworden.Kurt Brand hatte sich mittlerweilemit den Machern der Perry Rhodan-Serie versöhnt und erschien im Jahre1991 auf dem PR-WeltCon in Karlsruhe,wo er noch einen letzten Auftrittvor seinen Fans hatte. Kurz danachverstarb er und erlebte das neuerliche17


Besuch aus der VergangenheitAufleben der Ren Dhark-Serie imHause HJB nicht mehr mit, obwohl erselbst noch die Weichen dafür gestellthatte. Für die neue Serie zeichnetennun Manfred Weinland und Werner K.Giesa verantwortlich, die zunächst dieklassischen Romane in überarbeiteterForm als Buchserie herausgaben. Mitden Bänden 6 „Botschaft aus dem Gestern“,7 „Im Zentrum der Galaxis“und 8 „Die Meister des Chaos“ erweiterteder von Manfred Weinland konzipierteKurzzyklus G’Loorn die Urserieum einen neuen Abschnitt, der ineiner Handlungslücke von mehrerenJahren spielte. Der erste Zyklus dieserBuchausgabe erreichte 16 Bände, mitdem letzten Buch wurde die RenDhark Serie zum vierten Mal abgeschlossen.Diesmal aber ging es tatsächlich weiter.Mit einem Team von Autoren umManfred Weinland, wurde der neueZyklus „Drakhon“ geschaffen, derinsgesamt 24 Folgen umfasst. Dernächste Zyklus ist angekündigt undwird den klangvollen Namen BIT-WAR tragen. Der erste Band dieserReihe mit dem Titel „Großangriff aufGrah“ ist inzwischen ebenfalls erhältlich.Der Mythos Ren Dhark geht alsoweiter und es ist kein Ende abzusehen.Neben der Hauptserie erscheint mitden Ren Dhark-Sonderbänden eineReihe im HJB-Verlag, in der in sichabgeschlossene Abenteuer mit bekanntenund unbekannten Protagonistender Hauptserie veröffentlicht werden.Darüber hinaus gibt es eine kurze ReiheRen Dhark-Spezial, in der die sechsTaschenbücher neu aufgelegt werden,die lange nach dem Ende der erstenAuflage von Kurt Brand im KelterVerlag veröffentlicht wurden. Teilweisewurden für diese Taschenbücherübrigens Romane aus der SchubladeKurt Brands verwendet, die eigentlichals Taschenbücher für die Perry Rhodan-Serievorgesehen waren. Geändertwurden lediglich die Namen der Völkerund einiger Figuren. In Vorbereitungist auch ein Werkstattband, dervieles über die Hintergründe der dritterfolgreichstedeutschen Science Fiction-Serie(nach Perry Rhodan und Atlan)enthüllen wird. Abgeschlossenwird die Reihe durch ein Ren Dhark-Lexikon, das im Dezember 2004 erscheinenwird.Den ersten Band der Classic-Reihegibt es inzwischen außerdem als Hörbuch.Der erste Teil der Hörbücherwurde sogar um eine neue Geschichteergänzt.Weiterhin wird im Mohlberg-Verlagdie Heftreihe Ren Dhark XTRA veröffentlicht,die abgeschlossene Romaneaus dem Ren Dhark-Kosmosbietet. Geschrieben werden die Romanevon den Fan-Autoren, die auch dasehrgeizige Projekt 99 gestalten.Im Jahre 2004 wagten sich die Macherder Ren Dhark Serie auch zumersten Mal an ein neues Format. Mitinsgesamt sechs Folgen erscheint eineMiniserie um den „ForschungsraumerCharr“, der vielen Lesern der Originalromaneals Raumschiff von ColonelHuxley bekannt ist. Zusammen mitden echsenartigen Nogk, bei denensich Huxley schon seit längerem alsVertreter der Menschheit aufhält, erlebter neue Abenteuer.Rex Corda<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Wie bereits erwähnt, wanderten ManfredWegener und H.G. Francis kurznach dem Start von Ren Dhark ab, umbeim Bastei-Verlag ihre eigene SerieRex Corda zu starten, die es immerhinauf 38 Hefte brachte.Die Grundidee von Rex Corda war,einen idealistischen Politiker zu porträtieren,der dem damals populärenJohn F. Kennedy ähneln sollte. AlsIdol der Jugend und Vertreter neuer,unkonventioneller Ideen sollte derHeld sich wagemutig für die Belangeder Erde einsetzen und endlich denSchritt hinaus in das Universum wagen.In der Galaxis schwelt ein Konflikt,in den verschiedene außerirdischeParteien verwickelt sind. Die18


10/2004Menschen von der Erde geraten mittenin diesen Konflikt und müssen sich ihrePosition in der Galaxis erst erkämpfen.Angespornt durch die Erfolge vonPerry Rhodan und Ren Dhark war derBastei-Verlag anfangs sehr optimistischund druckte von Band 1 eine sehrhohe Auflage. Verkauft wurde jedochnur ein Bruchteil, so dass der Verlagauch die Remittenden nicht mehr inZweitverwertung an den Mann bringenkonnte. Nach 38 Ausgaben kamdann das Ende für die Serie.Rex Corda wurde bereits 2002 kurzwiederbelebt. Zwei Bände mit vierFolgen der Heftserie erschienen imVerlag Wilbert, der die Bücher alsHardcover vollkommen unbearbeitet,also im Zustand des damaligen Erscheinens,auf den Markt brachte. DieReihe war - wie leider auch der Verlaginsgesamt - nicht sehr erfolgreich undverschwand rasch wieder von derBildfläche. Band 3 wurde zwar nochgedruckt, landete aber in der Papierpresse,als der Verlag Pleite machte.Von Heinz Mohlberg wurde die Seriein seinem eigenen Verlag aber unmittelbardanach weitergeführt. Dirk vanden Boom zeichnet verantwortlich fürdie Überarbeitung der Texte. Die Romanewerden nun in leicht bearbeiteterForm präsentiert, was an einigen Stellenwohl auch nötig ist. Denn das damaligeLektorat des Bastei-Verlagswar wohl mehr als schlampig. In denersten Bänden konnte man zum Beispielnachlesen, dass der Held der Serieursprünglich anders heißen sollte.So ersetzte in Band 3 Tonder Part füreinen Abschnitt den letztendlich zuEhren gekommenen Rex Corda. Auchdie Augenfarbe des Helden wechseltewohl recht häufig in den Romanenund bestimmte Begriffe und Namenwurden beliebig ausgetauscht. DieseUngereimtheiten wurden von Dirk vanden Boom in der vorliegenden neuenAuflage korrigiert und die Romane indieser Hinsicht deutlich überarbeitet.Nicht verändert wurde indessen derZeitraum, in dem die Serie spielt undder aus heutiger Sicht in der Vergangenheitliegt, sowie der originaleCharme der Reihe mit vielen durchausinnovativen Ideen, die damals präsentiertwurden. Die Serie wurde um Anachronismenund gewisse Relikte ausder Vergangenheit bereinigt, die heutenicht mehr zeitgemäß wären.Die ersten sechs Paperbacks mit jeweilszwei Romanen der Serie sindbereits erschienen. Zwölf Folgen RexCorda liegen also bereits in neuer Ausgabevor. Darüber hinaus wurde mit„Feind der Familie“ der erste Band einerNebenreihe veröffentlicht, die denNamen Rex Corda Nova trägt und abgeschlosseneEinzelromane begleitendzur Serie enthalten soll. Im erstenBand der Serie geht es um Sigam Agelon,den Gegenspieler Rex Cordas,dessen Vorgeschichte von Dirk vanden Boom näher beleuchtet wird. Eineeigenständige Serie mit Sigam Agelonals Titelgeber soll folgen. Bleibt zuhoffen, dass die Serie in dieser durchausansprechenden, neu gestaltetenAuflage einen zweiten Frühling erlebenwird, wie es der anderen großenSerie der Sechziger, Ren Dhark, jaschon seit beinahe einem Jahrzehntbeschieden ist.FazitAlle drei großen Serien der sechzigerJahre sind also im neuen Jahrtausendangekommen. Auf diese Weise werdendie interessanten Geschichten dieserZeit auch einem jüngeren Publikum inansprechender und moderner Ausstattungnahe gebracht. Wer sich daraufeinlässt, findet bei jeder der drei Serienjedenfalls gute Unterhaltung.Quellen:www.sf-boom.dewww.ren-dhark.dewww.mohlberg-verlag.deBesuch aus der Vergangenheit19


Interview Arndt EllmerDreizehn Fragen an Arndt Ellmervon Nils Hirseland1. Wann bist Du das erste Mal aufPerry Rhodan aufmerksam geworden?Wie hast Du Deine »Liebe«zur Serie entdeckt?AE: Im Alter von acht Jahrentauschte ich mal ein PR-Heft gegenein Nick-Comicheft ein. Alsich dann merkte, dass fast nur Textdrin stand, habe ich es schnellzurückgetauscht.Meine Liebe zur Perry Rhodan-Serie entdeckte ich mit 14, damalsgab es die 1. und 2. Auflage sowieAtlan Erstauflage mit den Romanenüber die Condos Vasac. BeideSerien faszinierten mich so, dassich keinen Roman ausgelassenhabe.2. Und wie ist es dann zum Einstiegin die Serie als Autorgekommen?AE: Aus der Faszination des Lesensheraus fing ich mit 16, 17 an,erste eigene Storys zu schreiben.Nun ja, es sind Fragmente geblieben,aber ein paar Jahre später, sonach dem Abitur, gab es dann erstefertige Kurzgeschichten von mir.Ein paar erschienen auf der LKSvon Rhodan-Nachauflagen sowie20Atlan, 2. Auflage sowie im Fanzine"Science Fiction-Baustelle".Entdeckt wurde ich von Willi Voltzund G. M. Schelwokat, die mir eineStorysammlung in Terra Astra(TA) anboten. Das war 1979. Danachfolgte ein Einzelroman beiTA, ein Doppelroman und derzehnbändige Sternenkinderzyklus.Auf dem ersten großen Perry Rhodan-Weltcon1980 in Mannheim(Band 1000!) fragte Willi Voltzmich, ob ich Lust hätte, bei Atlanmitzuschreiben. Ich sagte spontanzu. Mein erster Atlan-Roman entstandim Frühjahr 1981. Zwei Jahrespäter kam ich ins Perry Rhodan-Team.3. Was waren Deine ersten professionellenWerke?AE: 1978 eine SF-Kurzgeschichteim Männermagazin Casanova, daswar meine erste Honorarveröffentlichung.Danach folgte kurz vormeiner ersten TA-Storysammlungein SF-Heft bei "Zauberkreis", dasich mit einem Kumpel von der SF-Baustelle zusammen geschriebenhatte.4. Was machst Du neben DeinerTätigkeit als Perry Rhodan Autorberuflich oder füllt Dich dieSchreiberei voll und ganz aus?AE: Schreiben ist seit 20 Jahrenmein einziger Beruf. Neben derArbeit für Perry Rhodan schreibeich auch Horrorromane, Krimis,auch mal Liebesromane.5. Du betreust ja auch die Leserkontaktseite.Wie stellt sich dieArbeit bei der LKS eigentlich genaudar? Wie hoch ist der Aufwand?Wieviel Leserbriefe kommenwöchentlich?AE: Die Arbeit für die LKS bestehtin der Zusammenstellung des<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Materials für die Leserseiten, dessen"deutschtechnischer" Aufbereitung,den Recherchen für die einzelnenThemen sowie der Beantwortungder Leserpost. Diese Arbeitnimmt meist mehr als dieHälfte meiner Arbeitszeit in Anspruchund macht (ebenfalls meist)einen Riesenspaß. Täglich treffenDutzende von Mails in der Redaktionein. Nach einem Jubiläumsbandsind es ein paar Wochen langdrei, viermal soviel wie gewöhnlich.Ein ganz extremes Beispiel:Nach dem Weltcon 1999 trafeninnerhalb der einen Woche bisWeihnachten über 400 Stück ein,bis zum Jahresende nochmals 300.Damals habe ich den vor demWeltcon angefangenen Roman bisMitte Januar liegen lassen und habein dieser Zeit nur Mails undLKS gemacht.Waren vor 7 Jahren von hundertZuschriften 97 Postbriefe und 3Mails, ist es heute genau umgekehrt.6. Welcher ist Dein aktueller PerryRhodan Roman? Kannst Du wasdarüber verraten, ohne natürlichwirklich was zu enthüllen?AE: Aktuell sitze ich am Band2262. Es geht um die weiterenAbenteuer der RICHARD BUR-TON auf ihrem Flug nachMagellan.7. Welche Perry Rhodan Figuren /Szenarien / Handlungen findest Dubesonders interessant bzw. überwelche schreibst Du am liebsten?AE: Kosmische Themen faszinierenmich (wie alle meine Kollegen)am meisten. Band 2092 "DerAusgestoßene" und Band 2197"Der Jahrmillionenplan" zählendaher aus meiner Sicht zu meinenschönsten Romanen, ebenso derEinführungsdoppelband über das


10/2004 Interview Arndt EllmerVolk der Arcoana (Nr. 1614/1615).Bei den Figuren reizt es mich, zumBeispiel Perry ein bißchen mehrProfil zu verleihen. Aber am meistenfaszinieren mich die etwasausgefallenen Typen bei denNebenfiguren.8. Die PR-Serie ist nach 2200 Bändennun 42 Jahr alt. Wie sieht DeinerMeinung nach die Serie imJahre 2045 aus?AE: Ich kann genau sagen, wie dieSerie im Jahr 2249 aussieht. Da istsie nämlich zu Ende, siehe auchden Beitrag von Christoph Scharfin der LKS 2205. Im Jahr 2045wird sie vermutlich ganz anderssein als heute. Es hängt aber davonab, wie sich der Lesegeschmackund die Sprache in dieser Zeit verändern.9. Angenommen die PR-Serie wirdschlagartig eingestellt (was wiralle nicht hoffen). Was machst Dudann?selbstgebastelten Drachen steigen,geht schwimmen, hackt Holz fürden Ofen, lädt Freunde ein usw.12. Klaus N. Frick berichtet aufden Perry Rhodan-Cons humorvollüber die kleinen Missgeschicke derAutoren. Gibt es auch einige witzigeAnekdoten, die Du zu berichtenhast?AE: Ja. Mir fällt nur im Augenblickkeine ein.13. Mit welchen drei Perry RhodanCharakteren würdest Du am liebsteneinen Tag verbringen?AE: Mit Roi, Gucky und Tek vermutlich.Die drei zusammen mitmir, das wäre vermutlich das ultimateGespann.Vielen Dank für das Interview.AE: Als Autor sehe ich zu, dassich meine Tätigkeit so breit wiemöglich streuen kann.10. Macht man sich als Autor Gedanken,wohin sich die Serie entwickelt,und wenn ja, wie sind DeineÜberlegungen dazu?AE: Diese Gedanken macht mansich in jedem Zyklus. Eine ganzeReihe von Ideen und Vorschlägenentstehen im Lauf eines Jahres dazu,die dann an die Exposé-Factotygehen.11. Was macht der Mensch ArndtEllmer, also Wolfgang Kehl, eigentlich,wenn er mal nichtschreibt?AE: Der lässt zusammen mit Frauund fünfjähriger Tochter den21


Perry RhodanPerry Rhodan 2240Der Graue Autonomvon Uwe AntonDie sechzig auf Ham Erelca entdecktenBionischen Kreuzer sindvon den Motana nach Tom Karthayüberführt wurden. In der HauptstadtKimte sammeln sich nun ausallen Ecken des Planeten Motana,die im Kampf gegen die Kybb-Cranar helfen wollen.Die Junge Botin Venga, welcheam Teich der Trideage auf ein Zeichender ozeanischen Orakel gewartethat, überbringt der Besatzungder SCHWERT eine Nachrichtund verletzt sich dabei am Fußgelenk.Die ozeanischen Orakelmöchten Atlan, Perry, Zephydaund Rorkhete sehen.Rorkhete bittet den Sprecher derOrakel Keg Dellogun Perry undAtlan erneut auf ihre Aura zu prüfen.Dellogun lehnt ab. Er gibt aberdie Information preis, dass auf Mykronoer,einer Welt die 33 Lichtjahrevon Tom Karthay entfernt ist,eine höhere Instanz residiert, als esdie Orakel sind: Der graue Autonom.Perry und Atlan beschließendorthin zu fliegen. Die Orakelmöchten die SCHWERT auf ihrenFlug begleiten.22Da die Vorbereitungen ein wenigZeit in Anspruch nehmen, findetAtlan noch Zeit sich als Ausbilderfür Motana in militärischen Fragenzu profilieren. Perry Rhodan, versuchtein Gespräch mit Rorkhetezu beginnen, den Eindeutig etwasbelastet, doch der Shozide blocktab. Der jungen Botin Venga gelingtes derweil die planetare MajestätKischmeide davon zu überzeugen,dass sie ihr auf der SCHWERTnützlicher ist, als auf Tom Karthay.Dank ihrer Fußverletzung gelingtdas Vorhaben, und Venga darf dieSCHWERT auf ihren Flugbegleiten.Am Abend vor dem Start, treffensich die Motana ein letztes mal inder Grotte – dem „Wohnzimmer“der SCHWERT – um sich auf denFlug einzusingen. Sie erzählen ihreLebensgeschichten, und auch PerryRhodan nimmt an dem Ritual teil.Nach dem Ritual ist aus dem Buntzusammen gewürfelten Haufen,welcher der SCHWERT als Crewdienen soll, eine starke Gemeinschaftgeworden.Auf dem Flug nach Mykronoerwerden die ozeanischen Orakel inder Grotte untergebracht. Die Motanabeschweren sich nicht, im Gegenteil:Sie fühlen sich geehrt denozeanischen Orakeln Unterkunftgewähren zu dürfen.Während des Fluges bittet PerryRhodan Keg Dellogun den Botenvon ES – Lotho Keraete – auf eineAura zu prüfen. Keg Dellogunstellt zwar keine Aura fest, abermuss erkennen, dass es sich beiKeraete um ein besonderes Wesenhandelt. Er bedauert ihm nicht helfenzu können. Nach mehrmaligenDrängen Rhodans gibt er die Geschichteseines Volkes preis. Dieozeanischen Orakel stammen ausdem Volk der Schota-Magathe, undübten in Jamondi die Rolle vonFriedensvermittlern aus. Aufgrundihrer Teleporterfähigkeit wurden<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>sie von vielen Völkern verehrt. Dieihnen zugeschriebene Fähigkeit indie Zukunft zu schauen, besitzensie jedoch nicht. Nach der Blutnachtvon Barinx wurden ihr Volkvon den Kybb gejagt. Nur wenigeSplittergruppen überlebten.Venga versucht derweil ein Gesprächmit Rorkhete aufzubauen,was ihr schließlich auch gelingt.Der Hartnäckigkeit Vengas ist eszu verdanken, dass der Shozide erzähltwas ihn bedrückt. Es ist dieTatsache, dass sein AdoptivvaterKeg Dellogun ihn wie ein unwissendesKind behandelt, und ihmnur so wenige Informationen wiemöglich preisgibt.Die SCHWERT erreicht Mykronoer.Auf den ersten Blick wirktdie Welt unbewohnbar. Keg Dellogunbetritt die Zentrale, und kommandiertdie SCHWERT zu einemLandeplatz, welcher vor einer Nebelzoneliegt. Er gibt Perry und Atlandie Wahnung mit auf den Weg,sie sollen sich vor den Farben inder Schattenstadt hüten.Untersuchungen am Nebel, ergebendass dessen Inneres höchstwahrscheinlichin einer anderenDimension liegt.Perry betritt den Nebel. In diesemMoment reißt der Funkkontakt ab.Als Perry Rhodan unbeschadet ausdem Nebel wiederkommt, geht erin die SCHWERT, und kommt mitLotho Keraete auf einer Trage wiederheraus.Perry, Atlan und Zephyda betretenden Nebel. Im innersten scheintallem die Farbe zu fehlen. Außerdemnimmt jeder seine Umgebunganders war. Perry sieht eine Stadt,Atlan eine Burg und Zephyda einenWald.Dann bemerken die drei einenSchemen, dem sie folgen. Als siesich in Richtung Zentrum begeben,werden die Gebäude um sie zunehmendfarbiger und realer. Esscheint fast so, als ob die Schatten-


10/2004sen, wie er den Boten von ES bezeichnet,wieder Leben einhauchenund mit ihm reden. Wenn er fertigist, können Perry und Atlan ihrenFreund wieder abholen. Nach längererÜberlegung willigt Perry ein.Bevor Atlan, Perry und Zephydadie Schattenstadt verlassen, sprichtKa Than mit Zephyda. Er sagt ihr,dass sie ein Treffen der planetarenMajestäten einberufen soll.Derweil hält Rorkhete mit KegDellogun Aussprache. Dem Shozidenwird offenbart, dass seine Elternvon Kybb-Traken getötet wurden,und die Schota-Magathe nurihn retten konnten. Mit seinerAdoption verstieß Keg Dellogungegen eine wichtige Regel seinesVolkes und wurde deshalb von diesemausgestoßen. Die Tatsache dasdie Orakel Rorkhete sowenig Wissenoffenbarten, begründet Dellogundamit, dass zuviel Wissen denShoziden in Gefahr hätte bringenkönnen.Auf dem Rückflug wird dieSCHWERT von Kybb-Cranar angegriffen.Es gelingt ihr jedoch zufliehen und 12 Feindschiffe zu vernichten.Wieder im Tom-Systemangekommen wird die SCHWERTvon 30 einsatzbereiten bionischenKreuzern empfangen.Auch für Rorkhete zeichnet sichein Happy End an. Venga kommtmit Atlan in seine Kabine. Der Arkonidesetzt sich mit den Shozidenan einem Tisch und fängt an, diesemLesen und Schreibenbeizubringen.-wr-KritikSchön erzählt ist die Geschichtevon Frank Borsch, mit tollenCharakteren und einer Venga, dielangsam wohl zu einer Hauptfigurwird. Und das ist auch gut so, dennmit diesem Charakter gibt er sichwirklich Mühe. Insgesamt ein Roman,den man nur als SEHR GUTstadt die Besucher absorbierenwill.Die Drei schaffen es gerade nochrechzeitig in das Zentrale Gebäude.Dort empfängt sie eine humanoideSchattengestalt, die sich alsKa Than vorstellt. Es handelt sichum den grauen Autonom. Perrybittet diesen, seine und Atlans Aurazu prüfen. Auch Ka Than kommtzu dem Ergebnis, dass Perry undAtlan keine Schutzherren sind.Sagt aber ihre Aura sei ähnlich.Perry bittet Ka Tahn ihn und Atlantrotzdem zu Schutzherren zu erklären.Ka Than lehnt ab, und offenbartden ehemaligen Rittern derTiefe seine Geschichte. Früher hatteer sich zu Gunsten der Schutzherrenin die Politik eingemischt.Dann machte er einen verheerendenFehler: Er schuf Karel Vanidag,damit dieser zu Gunsten derSchutzherren mit den sterblichenBewohnern des Sternenozeanskommunizierte. Eine Schöpfung,die ihren Zweck nun ganz und garnicht erfüllte.Er gibt Perry und Atlan jedochdie Information, dass die 6 Schildwachenihre Aura so ändern können,dass die beiden zu Schutzherrenwerden. Die Namen derSchildwachen sind: die MedialeSchildwache, die Eherne Schildwache,die Blutende Schildwache,die Liebende Schildwache, dieBrennende Schildwache und dieStählerne Schildwache. Außerdemwarnt Ka Than Perry und Atlan vordem Gegner. Er informiert die beidendarüber, dass die Kybb-Cranarnur die Spitze des Eisberges seien.Die wahren Gefahren sind dieKybb-Traken, die Kybb-Titanenund die Motolöome von Kherzesch.Als Dank für seine Informationenbittet Ka Than die beiden Galaktiker,Lotho Keraete für ein paarWochen bei ihm zu lassen. Ermöchte diesen erstaunlichen Webewertenkann. Der Sternenozeanist nach wie vor der beste Teil derderzeitigen Perry Rhodan Serie.-rk-Perry Rhodan 2241Die Todbringervon Arndt EllmerPerry RhodanCorestaar, der Karthog der FesteRoedergorm, wird seit Tagen voneinem Schatten verfolgt. Trotz allerVersuche gelingt es ihm nicht,seinen Verfolger zu stellen. Atlanund Zephyda fahren mit der Ausbildungder Besatzungen für dieBionischen Kreuzer fort.Perry Rhodan und Atlan machensich auf die Suche nach der ehernenSchildwache. Sie durchkämmendie Umgebung Kimtes, ohneeine Spur zu finden. Also müssendie beiden, am Blisterherzen undam Teich der Trideage nach derSchildwache suchen. Dazu benötigensie die Erlaubnis der planetarenMajestät Kischmeide, die diesejedoch ohne Probleme gewährt.Aber auch im Zentrum Kimtesfinden die beiden keine Spur derSchildwache, die beiden beschliessenmit der SCHWERT nach BaikhalCain zu fliegen, um dort im23


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Land Keyzing nach der medialenSchildwache zu suchen.Bei der Ausbildung der Todbringervon der Feste Roedergorm bahnensich derweil Probleme an. DieMotana von der Festung werdenmit der Zeit aggressiv und greifensogar ihre eigenen Leute an. Nachdiesem Schub von Aggression werdendie Todbringer depressiv undversuchen sich umzubringen. Esscheint keine Lösung für das Problemzu geben.Derweil gelingt es den KarthogCorestaar seinen Verfolger zu stellen.Es handelt sich um Selboo derden Karthog dazu bringen möchte,noch einmal mit den anderen Motanazu singen. Nach langer Überredungdurch Selboo willigt Corestaarschließlich ein an Board derSCHWERT zu kommen, in derHoffnung die Anwesenheit Corestaarskönnte den Männern der FesteRoedergorm helfen. Der Karthoghält die Nähe zu singendenQuellen nicht aus, und stürmt ausder SCHWERT. Er stellt fest, dassder Gesang keinesfalls – wie vonZephyda vermutet – eine beruhigendeWirkung auf die Todbringermacht. Im Gegenteil: Er macht sienoch aggressiver.Yanathon und Selboo suchen inden alten Schriften der feste Roedergormnach einer Lösung für dasProblem, und finden sie. Der Karthogder Feste hat das Potential zur„Samtwoge“. Diese Samtwogekann der Karthog durch Gesangauf die Todbringer von der Festeübertragen, und diesen so ihre Aggressivitätmildern. Außerdem findendie beiden heraus, dass derKarthog immer ein Todbringer ist.Selboo berichtet Corestaar vonihren Ergebnissen. Der Karthog istüberrascht über die Tatsache, dasser ein Todbringer ist, und kann sieerst einmal nicht akzeptieren. Ererklärt sich aber dazu bereit seineFähigkeit der „Samtwoge“ auszuprobieren.Das Experiment gelingt,und während eines Chorals verteiltCorestaar die Samtwoge über dieTodbringer Roedergorms.Nun steht dem Aufbruch nachBaikhal Cain nichts mehr im Wege.Die Flotte startet voll bemanntin Richtung des HeimatplanetenZephydas. Dort angekommen erwartetsie eine Flotte von 500 Raumernder Kybb-Cranar. 250 Schiffekönnen noch kurzem Kampf vernichtetwerden. Der anderen Hälftegelingt die Flucht. Die unerfahrenenTodbringen haben sich rechtschnell warm geschossen.Mit Hilfe einer neuen Waffe, dieSelboo entdeckt, wird des Kybbur,das Hauptquartier der Kybb-Cranarauf Baikhal Cain zerstört. Auchmit den 4000 auf dem Planeten liegendenRaumern wird kurzer Prozessgemacht. Die Motana vernichtenalle gnadenlos.Nicht nur diese Brutalität der Motanaentsetzt Rhodan. Auch Zephyda,die nur noch Kriegherrin genanntwird, trägt zur Sorge Rhodansbei, indem sie bekannt gibt,keine Gefangenen machen zu wollen.-wr-KritikEllmer weiß wieder einmal zuüberzeugen, allerdings ist der Romanvon seiner ganzen Handlungher eher überflüssig. Er dient wohleher dazu, den Abschnitt Sternenozeanwieder einmal auf vier Romaneaufzublähen. Da wäre es bessergewesen, ihn einfach wegzulassenund eben nur drei Romanezu machen. Wirklich gebraucht,hat man den Roman jedenfallsnicht. Insgesamt NICHT ÜBEL,wenn auch lesenswert.-rk-Perry Rhodan 2242Letoxx der Fälschervon Robert FelhoffIant Letoxx beginnt seine Erzählung– seinen Lebenslauf – mit demTag, an dem er seine Arme verlor.Alle Kybb-Traken durchlaufen diesesInitiationsritual, in dem ihreArme durch (auswechselbare) Prothesenersetzt werden. Je nachAusführung verleihen sie dem Trägerein gewisses Ansehen – Letoxxbekommt das „Basismodell fürMittellose“.Letoxx’s Laufbahn in der festgefügtenHierarchie der Kybb-Traken– 3 „Ränge“ a 10 Berufsgruppenmit bis zu 3 Klassen – fängt mitseinem ersten Betrug an: er kauftdie Prüfungsaufgaben für seineAbschlußprüfung. Der zweite(kleinere) Schwindel waren dannbetäubte Arme, um den Schmerzwährend der Amputation zu mildern.Sein Erzieher Didan Gerreth,der Letoxx für unfähig hält undsich fragt, wie er die Prüfungen bestehenkonnte, nimmt die Amputationselbst vor.Letoxx startet seine Karriere alseinfacher Funker und wird nachFuthorn versetzt. Der Außenposten24


10/2004Futhorn gilt als der Wrackplanet.Zehntausende von unbrauchbarenBionischen Kreuzern lagern dort.Um möglichst schnell befördertzu werden oder den Planeten sogarverlassen zu können, begeht Letoxxseine erste richtige Fälschung- er verändert seine Akte im Personalbericht.Über einen Zeitraumvon einem halben Jahr belobigt ersich selbst, bis er endlich befördertwird. Nach einem weiteren halbenJahr wird er von Futhornabberufen.Seine nächste Station ist der inder Öffentlichkeit wenig bekanntePlanet Tosh Mede - die Geheimniswelt.Die Landung wird überraschenderweisedurch den Anflugeines Kybb-Cranar-Raumers unterbrochen,der eine offensichtlichwichtige Lieferung von BaikhalCain für die Anstalt auf Tosh Medebringt. Während seiner ersten Führungwird Letoxx ein riesiges Lagergezeigt, in dem in Behälternaus teuerstem Material das sogenannteSchaumopal aus BaikhalCain lagert - einem extrem instabilenStoff, weswegen die Anlagendort auch ohne 5D-Komponentenarbeiten. Tags darauf landet einweiterer Frachter aus Ash-Irthumomit Motana-Föten.Nach einer Versetzung als Aufsehereines Kresoten-Pferches versuchtLetoxx den gleichen Trickwie auf Futhorn – Fälschung seinerPersonalakte. Ein Jahr nach seinerAnkunft kauft er sich die ersten eigenenArmprothesen.Die Routine wird regelmäßig voneiner seltsamen Order unterbrochen,den Pferch für eine Stunde zuverlassen. Letoxx installiert einAufzeichnungsgerät, und was er zusehen bekommt (nicht ganz jugendfrei)wird er später noch zurErpressung seines höchsten Vorgesetztenbenutzen können. Nach einigerZeit wird er den Entladetruppenzugeteilt. Während eines Beinahe-Unfalls,als in einem Behältermit Schaumopal eine unbekanntechemische Reaktion stattfindet,kann Letoxx den wertvollen (undgefährlichen) Inhalt bergen. Eskommt zwar noch zu einer „Explosion“,aber die alles vernichtendeKettenreaktion bleibt aus. Als Ursachevermutet man eine Erhöhungdes hyperphysikalischen Widerstandesund eine damit verbundeneEinwirkung während des Transportes.Letoxx wird wieder befördert –obwohl seine Tat während desOpalunfalls noch gar nicht weitergeleitetwurde. Jetzt kann er auchin die eigentliche Aktivität auf diesemPlaneten eingeweiht werden:die Herstellung eines Gels zumTransport des Schaumopals sowieeine Modifikation, die einen besonderenTransport zuläßt – überdie von den Spurhöfen erzeugteDistanzspur zum Schloss Kherzesch.Er wird auch Zeuge des Vorganges:Motana-Föten werden verbrannt,geben einen Psi-Stoß abund dabei wandelt sich ein Behältermit Gel um in einen festenOpalziegel. Kurz darauf erfolgteine Impedanz-Warnung mit anschließenderUnterbrechung derFunkverbindung. Letoxx warntzum ersten Mal vor einer dauerhaftenStörung und den Folgen.Keiner hört ihm zu – man betetlieber zu Gon/O.Als er feststellt, daß eine Transporteinheitmit 18 statt wie üblichmit 20 Behältern beladen ist unddeshalb den vorgesehenen Flugnicht durchführt, verlangt er eineBesprechung mit dem Leiter derAnstalt, Tokten Burno. Als Letoxxwiederum verlangt, das Schiff seinemKommando zu unterstellenund selbst nach Tan-Jamondi zufliegen, wird ihm dies zuerst verweigert,aber das von ihm im Stallaufgenommene Video als Druck-Perry Rhodanmittel erzielt seine Wirkung.Vorseiner Abreise aber will er nochetwas erledigen – er besucht den„Personalchef“ der Anlage und ermordetihn. Er entfernt die Prothesendes Opfers - obwohl er selbstden Prothesenwahn seines Volkesals „degenerierte Geltungssucht“betrachtet - und plaziert noch eineDesintegratorbombe, um alle Spurenzu verwischen.Auf dem Flug nach Tan-Jamondierleben sie die bekannten Probleme;zusätzlich haben einige Trakenaber auch mit Ausfällen ihrer Prothesenzu kämpfen, speziell beiden komplizierteren Modellen.Beim Erreichen des Ziels fällt Letoxxauf, daß die Spurhöfe ihreEnergie durch Sonnenzapfung beziehen– eine aus seiner Sicht alteTechnik. Im Innenbereich der Höfedie Distanzspur, der einzige Wegzum Schloß Kherzesch.Der Frachter wird von einem TrakischenVerheerer abgefangen,durchsucht und alle Insassen abgeführt.Letoxx wird zum Spuhof 11gebracht und macht die Bekanntschaftvon Zerah Axitte, der Kommandantinder Station. Noch währender ihr seine Beweggründe fürden außerplanmäßigen Flug erklärt,fallen die Sonnenzapfer ausund die Distanzspur erlischt.Letoxx wird befördert – sein ersterverdienter Karrieresprung! -und auf die Eiswelt Tan-JamondiIII geschickt. Dort soll ihm sein alterErzieher Didan Gerreth als Adjutantzur Seite gestellt werden.Dort kommt er nach Taukirk, derMuseumsstadt, in deren unterirdischenEtagen alte Technik lagert.Zuerst als einen Endpunkt vonKarrieren angesehen, wird sichdiese Station später noch alsSchatz erweisen. Hier lernt er auchKil Dinike kennen, seiner Vorgängerinim Amt.Inzwischen ist die Situation derarteskaliert, daß alle moderne Tech-25


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>KritikGroß wurde er angekündigt, derRoman von Robert Feldhoff. EineLebensgeschichte der besonderenArt, die so lesbar ist, dass man ihrsogar breiteren Raum, als gewöhnlich,einräumte und der somitÜberlänge hatte. Schlecht war erabsolut nicht, dieser Roman, dererzählt, wie Letoxx zu seinen zweiProthesen kam und sich von diesemAugenblick an aufmachte, unaufhaltsamaufzusteigen. Zunächstdurch Betrügereien, später aberauch auf ehrliche Weise. Insgesamterweist sich Letoxx als durchausfähig, der seinen Posten als Eins-Katalog Zweiter Klasse, den er innerhalbseiner Organisation spätereinnimmt, durchaus verdient. Letoxxist ungeheuer anpassungsfähnikausgefallen ist. Letoxx befiehltseinen Untergebenen, sich mit dereingelagerten alten Technik zu befassen(Fusionskraftwerke, Positroniken,...). Höchste Priorität habenAnlagen zur Energiegewinnungund alles, was der Mobilitätdient.Bei einer privaten Erkundung inden tiefsten Gewölben finden siegeheimnisvolle Behälter, außerdemdrei alte Schulungsraumer. Ein ersterunbemannter Testflug endet ineiner Explosion. Letoxx läßt dieUrsache untersuchen (Materialermüdung)und an den anderen Raumernbeheben.Er selbst übernimmt das Kommandoüber eine zweites Schiff,um Material in die Spurhöfe zutransportieren. Sie erreichen Spurhof11 und er wird von Zerah Axitteempfangen. Zu seiner Überraschungwird ihm die Teilnahmean weiteren Transporten untersagt;stattdessen wurde er „von höhererStelle“ zu einer Besprechung aufSpurhof 01 geladen. Dort begegneter zum ersten Mal einem Prim Direktor,einem Stellvertreter derMacht, die über den Sternenozeanherrscht. Gefragt, wie er die Situationsieht, beweist er Mut, indemer gegen die anderen TeilnehmerStellung bezieht. Für ihn sind dieaugenblicklichen Erscheinungennicht vorübergehend sondern anhaltendund können nur mit einerdauerhaften Umstellung der Technikbewerkstelligt werden. Ermacht auch Vorschläge zur Instandsetzungder Spurhöfe und damitletztendlich zur Wiederaufnahmeder Distanzspur zum SchloßKherzesh.Langsam kommt überall die Produktionvon Alttechnik in Gangund die Bedeutung von Taukirk alsNachschublager sinkt.Letoxx erhält einen erneuten Rufnach Spurhof 11. Er wird wiederumbefördert und mit dem Aufbaueines Verbindungsnetzes in Jamondibeauftragt. Dazu macht er nocheinmal einen Abstecher nach Taukirk.In Aufzeichnungen findetman die Daten von alten Sonden,die – so die Hoffnung – reaktiviertwerden könnten. Die ersten Sondenantworten und senden Aktivierungsbefehlean weitere wie ineiner Kettenreaktion. Immer grössereGebiete von Jamondi werdenwieder erreichbar.Plötzlich eine seltsame, verstörendeNachricht: die Sichtung einesBionischen Kreuzers im SystemBaikhal Cain, dem System, in demder Schaumopal gefördert wird. Erleitet die Warnung weiter, aber niemandinteressiert sich dafür.Wieder wird eine Sitzung mitdem Prim Direktor einberufen,wieder wird er lobend erwähnt. Ererhält persönlich den Auftrag, nachBaikhal Cain zu fliegen, sobald einVerband einsatzbereit ist, und derSichtung nachzugehen.In der Zwischenzeit macht sichLetoxx über die Motana kundig. Erstellt sich die Frage, wie man diegefährlichen Bionischen Kreuzerdamals besiegt hat. Also zurücknach Taukirk, um Hinweise in denalten Archiven zu suchen.Man drängt ihn zum Aufbruchnach Baikhal Cain, aber er verzögert,weil die wichtigsten Informationennoch fehlen. Schließlichgibt er dem Druck nach, wählt eineStreitmacht von 800 Schiffen undwartet auf die Klarmeldungen. Ernimmt noch einmal Funkverbindungmit Taukirk auf und erfährt,daß man in der Zwischenzeit Hinweiseauf etwas mit dem NamenKyber-Neutros gefunden hat. Erfliegt noch einmal hin, landet miteiner Streitmacht und dringt in dietiefsten Etagen des Archivs vor.Dort findet er Kil Dinike und DidanGerreth vor, die die schon frühergefundenen Artefakte zerstören- Ergebnis eines Machtkampfes aufhöherer Ebene mit dem Ziel, ihnund Zerah Axitte zu diskreditieren.Die Saboteure werden getötet.Letoxx nimmt zwei der Artefaktemit auf sein Schiff, informiert Axitteüber das Vorgefallene undmacht sich endlich auf den beschwerlichenWeg.Aus den inzwischen entschlüsseltenUnterlagen geht hervor, daß dieKyber-Neutros als Störsender fürdie mentalen Kräfte der Motana-Piloten dienten.Bei Luton Sas stößt man auf 200Würfelraumer der Kybb-Cranar –die Flüchtlinge aus dem Cain-System,die vor dem Angriff von 61Motana-Schiffen geflohen sind.In Erwartung auf eine Begegnungund Auseinandersetzung mit denBionischen Kreuzern und im Wissenum die Unterlegenheit seinerSchiffe ordnet Letoxx einen Versuchmit einem der Kyber-Neutrosan. Es gelingt, eine starke Psi-Wellenfrontzu erzeugen, ob sie aberausreicht, einen Vorteil gegenüberden Motana zu erzielen, muß sicherst noch zeigen.-ar-26


09/2004WIND macht Probleme in dem siedie Befehle Zephydas öfter missachtet.Bei der Evakuierung trifft Zephydaauf Hekhet, einen der Jungender früher ihre Schwester Leysdeimmer gehänselt hat. Dieser fragtZephyda nach dem Verbleib ihrerSchwester, weil er sich bei dieserentschuldigen will. Die Nachrichtvon Leysdes Tod nimmt er traurigund mit Widerwillen auf. Er willZephyda nicht glauben, da Leysdeimmer eine der geschicktesten undgelenkigsten Mädchen war. Außerdemmacht er Zephyda Vorwürfenicht alle für die Rettung ihrerSchwester getan zu haben.Dieses Gespräch ist für Zephydader Anlass den Todesort ihrerSchwester aufzusuchen, um Gewissheitzu erlangen. In demAschefeld, welches von der Residenzvon Pardahn übrig gebliebenist, findet sie die Knochen eineskleinen Mädchens sowie die Flöte,welche Perry Rhodan für Leysdegebastelt hat. Damit ist für Zephydader endgültige Beweis erbracht,dass ihre Schwester nicht mehr unterden Lebenden weilt.Perry Rhodan dringt derweil indie von ihm entdeckte Höhle ein.Dort entdeckt er eine unterirdischeStation, welche die Auffälligkeitbesitzt, ohne Ecken und Kantengebaut zu sein. Eigentlich einMerkmal von Kosmokratentechnik.Als er nach mehrmaligenDurchsuchen der Anlage keineSpur von der Schildwache findet,sondern nur einen Bagger und einverschlossenes Schott entdeckt, istfür Rhodan klar war er tun muss:Er muss wieder durch einen Traummit der Schildwache Kontakt aufnehmen.Es gelingt ihm. Im Traumspricht die Schildwache in derSprache der Mächtigen zu ihm. AlsRhodan aufwacht steht das vorherverschlossene Schott offen. DieMotana sprengen derzeit die Fesig,hochintelligent und verschlagenund kann sich so in der Organisationleicht nach oben arbeiten undschummeln. Wieder einmal erweistsich, dass Böse nicht unbedingtgleich unfähig oder langweilig seinmuss. Der Lebensweg des Letoxxist insofern durchaus gut beschrieben,konsequent geschildert undnachvollziehbar. Und das neueVolk ist dank Roberts Roman nichtnur eindimensional böse. Im Gegenteil,Robert schafft es, für Letoxxsogar Sympathien zu erwekken.Und als wir näher an die Jetztzeitder Handlung herankommen,wird auch klar, was die Rolle vonIant Letoxx sein wird. Er benutztdie alte Technik seines Volkes, umdie Hyperimpedanz zumindest soweitmöglich zu überwinden. Ausserdemfindet er eine Möglichkeit,gegen die Motana und ihre Epha-Motana vorzugehen. Auf dem Flugnach Baikal Cain, erproben sie dieim letzten Moment gefundeneWaffe. Um zu ermöglichen, dassder Schaumopal wieder von BaikalCain kommen kann, muss die Weltzurückerobert werden. Und so bereitensie sich auf den Kampf mitden bionischen Kreuzern der Motanavor, wohl wissend, dass siefür ihr Volk sehr gefährlich sind…Klasse Roman, der allerdingsnicht unbedingt länger hätte seinmüssen, als der Durchschnitt.Trotzdem war er mehr als lesenswertund auch er hat ein SEHRGUT verdient. Wieder erweist sichder Sternenozean als bislang besterTeil des Zyklus.-rk-Perry Rhodan 2243Die Mediale Schildwachevon Frank BorschDie Schlacht um Baikhal Cain istvorerst gewonnen. Doch Zephydaist sich sicher, dass die Kybb sichnicht einfach so geschlagen geben.Da davon auszugehen ist, dass sichdie Kybb-Cranar an die erhöhteHyperimpedanz anpassen werden,und den Motana dann zumindestebenbürtig sind, befielt Zephydadie Evakuierung Baikhal Cains.Die Einwohner werden in das 6,7Lichtjahre entfernte Ios – Systemevakuiert. Dieses bietet zwar keineoptimalen Bedingungen, ist aberda einzige System, das eine Evakuierungin einer angemessenenZeit zulässt.Währenddessen macht sich PerryRhodan auf die Suche nach derMedialen Schildwache. Er lässtsich allein im Land Keyzing absetzenund versucht durch TräumeKontakt zu der Medialen Schildwacheherzustellen. Zuerst sinddiese Bemühungen ohne Erfolgaber Rhodan bleibt hartnäckig.Schließlich gelingt es ihm imTraum Kontakt mit der MedialenSchildwache herzustellen. Nachmehreren Nächten hat er durch seineTräume eine Karte des LandKeyzings erstellt und eine geheimeHöhle entdeckt.Die Evakuierung macht derweilgroße Fortschritte. Und das obwohlnicht alles nach Plan läuft.Insbesondere die Besatzung desBionischen Kreuzers STURM-Perry Rhodan27


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>seln der Unterdrückung, welcheihn von den Kybb-Cranar auferlegtwurden. Der heilige Berg, dasSymbol der Macht der kybernetischenZivilisation, wird gesprengt.Zephyda glaubt in der Rauchwolke,welche auf die Explosion folgt.Das Gesicht eines jungen Mädchenzu erkennen. Von dem heiligenBerg bleibt nur ein HäufchenAsche zurück.Perry Rhodan tritt derweil durchdas nun offene Schott. In demRaum findet er die Mediale Schildwachein einem Stasisfeld gefangen.Rhodan gelingt es das Stasisfeldzu deaktivieren. Die MedialeSchildwache ist nun frei, allerdingsliegt sie in einem Koma ähnlichenZustand. Als ob diese Tatsachenicht schon frustrierend genug ist,muss Perry Rhodan auch nochfeststellen, dass mit der Deaktivierungdes Stasisfelds eine Selbstzerstörungssequenzinitiiert wurde.Die Station heizt sich auf über1000°C auf.Zephyda hat derweil nur wenigZeit den Triumph über die Sprengungdes heiligen Berges zu geniessen.Die Kybernetischen Zivilisationengreifen Baikhal Cain an. Allerdingsbesteht das Geschwaderder Angreifer nicht nur aus Kybb-Cranar. Auch die Kybb-Traken,vor denen der graue Autonom KaThan Perry Rhodan und Atlanwarnte, sind unter den Angreifern.Atlan rät Zephyda zur Flucht, weiler vermutet, dass die Kybb-Trakennur angreifen würden, wenn siesich in der Lage sähen zu gewinnen.Zephyda ignoriert die SorgenAtlans und stellt sich dem Kampf.Perry Rhodan sucht derzeit eineMöglichkeit dem Inferno der sichselbst zerstörenden Station zu entgehen.Da der richtige Ausgang bereitsder Hitze zum Opfer gefallenist, muss er einen anderen Weg finden.Die Rettung bringt der Bagger,den Perry beim Erkunden derStation gefunden hat. Perry gräbtsich mit dem Bagger zur Planetenoberflächedurch. Dort droht dienächste Gefahr: Die Hitze, welchedie Selbstvernichtung der Stationauslöst, schmilzt das Eis im LandKeyzing. Perry droht samt Baggerund Schildwache in den Fluten zuversinken. In letzter Sekunde erscheintder Bionische KreuzerGRÜNER MOND und holt Perrymitsamt der Schildwache an Bord.Der Kampf im Orbit scheint fürdie Motana einen glücklichen Ausgang.Die Kreuzer der Kybb-Cranarwerden wie Tontauben abgeschossen.Doch dann holt der Gegnerzum entscheidenden Schlagaus. Iant Letoxx gibt den Befehldie K/Neutros einzusetzen. DieWaffe wirkt, die Epha Motanakönnen nur noch unter Schmerzenauf die Epha-Matrix zugreifen.Nun gelingen auch den Kybb Abschüsse.Der erste Kreuzer, welcherdies erfahren muss, ist dieSTURMWIND. Als die Zahl derAbschüsse sich erhöht, gibt Zephydaden Befehl zum Rückzug. DieSchlacht um Baikhal Cain ist verloren.Und als ob dies nichtschlimm genug ist, sind auch dieVerluste immens: 21 BionischeKreuzer gingen bei der Schlachtverloren.Iant Letoxx ist glücklich über denSieg in der Schlacht. Als er bei einemFlug über Baikhal Cain feststellenmuss, dass der heilige Bergvernichtet wurde, befielt er allesich noch auf Baikhal Cain befindlichenMotana zu töten.Als die SCHWERT in Sicherheitist, wechselt Perry Rhodan von derGRÜNER MOND in dieSCHWERT über. Als er die Zentralebetritt, erwacht die MedialeSchildwache für einen kurzen Momentaus ihrer Stare und sagt nurein Wort: Lyressa.Ein Besatzungsmitglied derSCHWERT hat von dem ganzenRummel nichts mitbekommen. DerShozide Rorkhete sitzt in seinerKabine und lernt weiter Lesen undSchreiben. Er macht große Fortschritteund beginnt damit seineGeschichte aufzuschreiben.-wr-KritikPerry Rhodan kommt nach BaikalCain und begibt sich in dieEinsamkeit der Eiswelt. Er willdort so lange bleiben, bis er dieMediale Schildwache gefundenhat. Und so träumt er sich immernäher heran an die merkwürdigeErscheinung, die nicht greifbar ist.Auch wenn Rorkhete schon langevergeblich gesucht hat, glaubt derUnsterbliche, erfolgreicher sein zukönnen.Einziger Begleiter seiner einsamenZeit in der Eiswüste ist einHund, den er sich aus den von denMotana mitgelieferten Materialienzusammenbastelt und mit dem ersich unterhält, um nicht ganz soeinsam zu sein. Stark, wie der Unsterblichein diesen Szenen geschildertwird. Frank Borsch erwecktihn zum Leben, wie es wenigender Autoren in letzter Zeitgelungen ist.Und auch Zephyda ist faszinierend.Sie sucht nach einer Spur ihrerSchwester. Zwar ist sie fast sicher,dass das Mädchen tot ist,aber schon viele tot geglaubte sindaus den Wäldern wieder aufgetaucht.Und so schöpft sie Hoffnung,die allerdings zerschlagenwird, als sie den Baum findet,unter dem Lesyde verstarb. Undunter dem Baum die Überresteeines Skeletts, das eindeutig einemKind gehört. Und bei dem Skelettdie Knochenflöte, die ihre Schwestermit Perry zusammen angefertigthat. Und damit ist klar, dass sietot sein muss.Zephyda erweist ihr die letzte Ehreund beerdigt die Gebeine nach28


10/2004Unsere Geschichte beginnt mitzwei Morden. Das erste Opfer istJehad, einer der 14 engsten Mitarbeiter(Adjunkten) des SektenführersCarlosch Imberlock. Daszweite seine Lebensgefährtin Alisha,die zur falschen Zeit in ihr Appartementzurückkommt und eineFremde vorfindet, die sich Dateienmit wichtigen Plänen aus demComputersystem lädt.In der „Sagha-Eysbir-Halle“ –benannt nach der Tochter von TheorodEysbir, der von ihr verratenwurde – treffen sich 200 maskierteLeute, die mit der Situation im Zusammenhangmit der Sekte Gon-Orbhons unzufrieden sind. DerEinfluß derselben steigt stetig unddie Regierenden wollen oder könnennichts dagegen unternehmen.Als erster Redner tritt Terrenceauf, die rechte Hand von MarschallTellon, dem Kopf der „BürgergardeTerrania“. Der Marschall selbsterscheint in einem Verzerrerfeldals dunkler Schatten. Er will dieExistenz der Bürgergarde bekanntmachen und ruft zum offenenKampf gegen die Sekte auf. SeineRede endet mit den Worten „abheute wird zurückgeschlagen“. DieArt des Auftritts und die Rede findenstarken Anklang und vielenehmen vor Begeisterung ihreMasken ab. Der Marschall verläßtdie Versammlung und Terrence alsKontaktperson übernimmt die weitereOrganisation.Unter den Anwesenden befindensich viele bekannte Persönlichkeiten,einer von ihnen ist A.G. Darkoven,ein erfolgreicher Anwaltmit einem leichten Herzleiden.Darkoven ist der Idee vom „aktiven“Widerstand gegen den Kultum Gon-Orbhon regelrecht verfallen;sein Leben erhält von diesemMoment an einen neuen Fokus.Ungeduldig wird er zusammen miteinigen Gleichgesinnten unabhängigvon der „offiziellen“ MarschdenRiten ihres Volkes. Diese Szenensind ergreifend und zeigen einmalmehr, dass Frank sehr gut darinist, Figuren zu charakterisieren.Perry findet letztendlich dieSchildwache und verliert sie dochbeinahe gleich wieder, als sich dieStation, in der das Wesen schlief,gegen sie zu wenden scheint. Inletzter Minute können sie entkommenund damit ist die MedialeSchildwache schon einmal geborgen,der erste Teil des Auftrags erfüllt.Trotzdem gibt es diesmal einigeWidersprüche:Angeblich kann Perry Rhodan dieFußabdrücke der Vay Shessod vondenen anderer Tiere unterscheiden.Was ich in dem Zusammenhangnicht verstehe, laufen die Barfussauf Baikal Cain herum? Da ist esdoch etwas kalt, in dieser Eiswüste.Ich kann mich nicht so rechterinnern, ist schon so lange her.Sind die Vay Shessod damals auchBarfuss gewesen?Außerdem erscheint mir die Begründung,dass der gute Perry allesTechnische ablegen muss, etwasweit hergeholt. Zumal der Zellaktivatorchipals „gute“ Technik gilt?Was soll im Unterschied dazu anKleidung dann böse sein (z.B.Stiefel mit Metall)? So wirklichschlüssig ist der Effekt nicht, eswirkt eher so, als müsste man dasirgendwie hinbiegen, weil sonstdie Story nicht wie beabsichtigtfunktioniert. Aber – mal ehrlich –die Geschichte hätte auch gut ohnediesen Schnörkel leben können.Außerdem ist es auch noch komisch,dass Fünf-KatalogHeg’Prombo und Eins-KalatogIant Letoxx plötzlich „weit“ auseinandersind in ihrer Stellung.Weit? In Feldhoffs Roman wurdedas noch so beschrieben, als sei ernun, als Eins-Katalog ZweiterKlasse gerade Mal eine Stufe überdem Fünf-Katalog. Das Verhältniszwischen den beiden war in FeldhoffsRoman noch ganz anders beschrieben.Abgesehen davon liest sich derRoman aber ausgesprochen angenehm.Die Traumsequenzen Rhodansund die Schlafwandlerei istzwar teilweise nicht nachvollziehbar,aber immerhin effektvoll undstimmig in Szene gesetzt. Die MedialeSchildwache zu finden, erweistsich als spannendes Abenteuerund Zephydas persönlicheGeschichte ist traurig, aber einfühlsamerzählt. Nun wissen wiralso, dass bei Perry Rhodan dochnicht immer der Zufall seine schützendeHand über den Protagonistenhält. Die sympathische Lesydejedenfalls ist damit wohl endgültigTod und bestattet.Insgesamt lesenswert, ein Roman,der sogar neues bietet, nämlich eineSchildwache, die Mediale, unddamit die erste auf dem Weg zuRhodans und Atlans neuer Position.Ein Roman, der sich ein GUTverdient hat.-rk-Perry Rhodan 2244Bürgergarde Terraniavon Horst HoffmannPerry Rhodan29


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>richtung der Bürgergarde einen eigenenAnschlag planen in derHoffnung, anschließend vom Marschallbestätigt zu werden.Im Orbit um Terra kreist seitmehreren Tagen mit unklarem Auftragdie Space-Jet WAYMORE mitdrei Angehörigen des TerranischenLiga-Dienstes an Bord: Chip Greuther,der Chef der Truppe, BernieSchneider, trinkender und Zigarrerauchender Mediker sowie traditionellerAnhänger des sogenannten„Karnevals“ und schließlich MaggieSweeken, Funkerin und Ablösungfür die überraschend abberufeneTamara Ortiz. Wichtigstes Gesprächsthema– neben den nervigen„Goodies“ von Bernie überseine Zeit als erfolgreicher Stationsarzt– ist natürlich die Sekte umGon-Orbhon. Dabei hat jeder derDrei neben der offiziellen Haltung– also Religionsfreiheit, solangekeine Gesetzte nachweislich gebrochenwerden – seine ganz privatenAnsichten. Ein weiteres Themaist die geheimnisvolle Baustelleam Mond und zum ersten Malfällt der Begriff „Operation Kristallsturm“,ohne allerdings mehrzu wissen als die Gerüchteküchehergibt.In der WAYMORE geht das Wartenweiter; Anfragen werden hinhaltendbeantwortet. Dann endlich– das von Chip lang erwartete Signal„Tiritomba“ geht ein und siewerden über die Hintergründe ihresAuftrags unterrichtet: zum erstenMal seit langer Zeit hat eineRaumschiff von außerhalb (!) desSonnensystems den beschwerlichenWeg zur Erde zurückgelegt; genauer:der 500m-Frachter TOMBAvon Ferrol (System Wega, Entfernung27 LJ) mit 500 Millionen Mikro-Fusionsreaktorenan Bord, einin der augenblicklichen Lage unermeßlicherWert. Die WAYMOREnun soll die TOMBA sicher bis zurLandung begleiten. Welch lohnenderesZiel gäbe es für einen technikfeindlichenAttentäter, der nochim Solsystem oder kurz vor derLandung aktiv werden könnte. AnBord der TOMBA hat man nochnichts von Gon-Orbhon gehört unddementsprechend ungehalten istman über die „Belästigung“.Die angespannte Lage wird deutlich,als Bernie Schneider auf derTOMBA überreagiert – er „stellt“den jungen RechnerspezialistenAlonso, der sich seiner Meinungnach auffällig benommen hat. DasGanze stellt sich allerdings alsMißverständnis heraus, dass vonder Kommandantin der TOMBA(zudem noch Alonsos Mutter) aufgeklärtwird.Die Ankunft auf der Erde wirdmit großem Hallo gefeiert – derbefürchtete Anschlag erfolgtNACH der Landung bei Löschungder Fracht. Das Resultat sind mindestens31 Tote, 100 Verletzte undeine Menge zerstörter Reaktoren.In einem persönlichen Treffen mitNoviel Residor wird Chip über dieLage und einige Hintergründe unterrichtet.Offiziell kann mannichts gegen die Sekte unternehmen.Zwar hat man nachweislichSpuren bzw. Rückstände einer direktenMitarbeiterin aus dem innerenKreis um Carlosch Imberlockgefunden, aber Imberlockselbst distanziert sich von solchenTaten und stellt sie als Einzelaktionendar.Dann wird Chip erklärt, daß mandie Anhänger der Sekte im Prinzipnicht für ihre Taten verantwortlichmachen kann, da sie wahrscheinlichunter fremdem Einfluß stehen.In der Sonne befinden sich dieÜberreste einer ehemaligen SuperintelligenzNamens ARCHETIM,die wiederum von außerhalb übereine Brücke angezapft wird. DieEntstehung dieser Brücke und desGon-Orbhon-Kultes fallen zeitlichzusammen, so daß ein Zusammen-hang mehr als nur wahrscheinlichist.Als nächstes wird ihm eröffnet,daß die Bürgergarde Terrania alsillegale Vereinigung angesehenwird, die Selbstjustiz üben will.Chip und sein Team sollen eingeschleustwerden, um mehr über diePläne der Garde und speziell überMarschall Tellon in Erfahrung zubringen. Alarmierend ist, daß esder Bürgergarde gelungen ist, dieTonkanäle öffentlicher Sender mitihren eigenen Ausstrahlungen zuüberlagern und daß Terrence, obwohler offen auftritt, als unbekanntgilt! Es ist deshalb nicht auszuschließen,daß die Garde heimlicheUnterstützung durch TLD-Agenten bekommt, eventuell sogaraus höchsten Kreisen.A.G. Darkoven hat seinen Anschlagdurchgeführt, bei dem 13Jünger umgekommen sind, konnteaber seitdem noch keinen Kontaktmit Terrence herstellen. Endlich zueinem Treffen mit Marschall Tellongeladen, wird er von diesemwegen seiner Einzelaktion getadelt,da er der Organisation hätteschaden können. Der Zulauf hattekurzfristig nachgelassen, erst derAnschlag auf die TOMBA hat dasBlatt wieder gewendet, ja die neuenMitglieder der Garde könntensich sogar als „brauchbarer“ erweisen,da es Leute sind, die auchendlich zuschlagen wollen.Chip und sein Team fliegen zumTempel der Degression, um sichselbst ein Bild von der Umgebungund von Carlosch Imberlock zumachen. Die Gebäude im Umkreisdes Tempels sind von ihren früherenBewohnern verlassen wordenund haben sich zu einem Ghettofür die Sektenanhänger entwickelt.Chip unterbreitet Imberlock dasAngebot, daß die TLD die Sektevor weiteren Übergriffen der Bürgergardeschützt; im Gegenzugsollen sie auf Aktionen gegen die30


10/2004Garde verzichten. Imberlock lehnthochmütig ab und das Team hatMühe, sich angesichts derartigerÜberheblichkeit zu beherrschen.Als sie noch einmal das von derBürgergarde zerstörte Haus untersuchen,bei dem die 13 Jünger getötetwurden, erkennt BernieSchneider unter den am Tatort aufgefundenenGegenständen einenkleinen Inhalator für Brust- oderHerzkranke.Inzwischen erfolgen die Sendungender Bürgergarde sogar mitüberlagertem Bild. Das Team willnun versuchen, sich in die Bürgergardeeinzuschleusen und die Kontaktaufnahmeerfolgt erwartungsgemäßleicht. Sie erleben eine Anwerbeaktion,schreiben sich einund warten. Mehrmals werden siezu Treffen geladen und immer werdensie vertröstet. Die Aufträge,die sie erhalten, sind zumeist kleinereDinge wie Botendienste. Zumindestbekommen sie so dieMöglichkeit, Bilder zu machenund die eine oder andere Wanzeanzubringen. Um auf sich aufmerksamzu machen, liefern sie sogarTLD-eigenes Material übergeplante Aktionen der Sekte. Beimnächsten ereignislosen Treffenspielt Chip dann den ausrastendenUngeduldigen, und tatsächlich erhälter von Terrence direkt denAuftrag, sich für „eine große Sache“bereitzuhalten.Am Morgen des folgenden Tagesdann die Nachricht: ein Attentat,bei dem Imberlock, seine 14 Adjunktenund weitere Jünger umgekommensind. Chip befürchtetnoch einen weiteren großen Schlag– schließlich soll er selbst sich jadafür bereithalten - und sieht nurnoch eine Möglichkeit des Handelns.Allein macht er sich auf denWeg, als überraschend Imberlockunversehrt im Video auftaucht!Chip wundert sich nicht mehr, dassdie TLD den Aktionen der Bürger-garde macht- und einfallslos gegenübersteht- es MUSS einenoder mehrere TLD-Agenten imDienste der Garde geben.Er klappert mehrere Treffpunkteauf der Suche nach Terrence ab.Bernie Schneider wartet inzwischenauf A.G. Darkoven, den erwegen seines Herzleidens für Tellonhält. Chip spürt Terrence aufund entnimmt seinem ComputerHinweise auf den Aufenthaltsortdes Marschalls. Dort angekommenfindet er Bernie Schneider – derihm diesmal zuvorgekommen ist –und den in sein Feld gehülltenMarschall Tellon vor, ohne daß diebeiden ihn bemerken. Der Marschalldroht mit der Sprengung desgesamten Tempels, falls Schneideretwas gegen ihn unternehmen sollte.Bernie ist sich seiner Sache zuerstnicht sicher, aber dann erkennter sein ehemaliges TeammitgliedTamara Ortiz! Bevor diese aktivwerden kann, greift Chip ein undzerstört mit einem Desintegratorihre beiden Hände – zuerst die mitdem Sender zur Sprengung desTempels, dann die mit der Waffe.Ein weiterer Wächter wird von dereintreffenden Maggie betäubt.Später wird ihnen die ganze Geschichteerzählt: Tamara Ortiz wareigentlich auf Carlosch Imberlockund seine Jünger angesetzt, dannauf die Bürgergarde, aber zu derZeit war sie schon in die Rolle desMarschall Tellon geschlüpft. DerAnschlag auf den Tempel war ihrein Leichtes, da sie selbst dieÜberwachung des Tempelbezirksleitete. Das Team wird belobigt,erhält drei Tage Sonderurlaub undsoll anschließend weiter Schutzdienstfür die Sekte verrichten.Zum Schluss bleiben noch einpaar unbeantwortete Fragen nachder geheimnisvollen „OperationKristallsturm“, aber davon beimnächsten mal mehr ...-ar-Perry RhodanKritikAllzu viel erwartet man sich janicht von den Romanen, die in Terraniaspielen und von Gon-Orbhonhandeln. Zu oft schon wurde manenttäuscht. Aber manchmal ist esgut, wenn sich die Erwartungenauf der Höhe eines Wurzelstockesbewegen, denn dann kann man immerhinpositiv überrascht werden.Und Horst Hoffmann ist genaudieses auch gelungen.Ein Handlungsbogen, der Sinnmacht, Figuren, die nicht nur nachvollziehbarhandeln, sondern auchnoch ausgesprochen gut charakterisiertsind, überraschende Wendungenund insgesamt ein erfreulichspritziger Roman, hinterließenmildes Erstaunen und einiges anFreude.Zum ersten Mal überhaupt gelingtes einem Autor, die Haltung derRegierung gegenüber der Sektesinnvoll zu begründen. Klar, vordem Hintergrund neuer Erkenntnisse,ist anzunehmen, dass dieAnhänger der Sekte eher Opfer alsTäter sind. Sie insofern zu verschonenund alles zu ihrer Rettungzu unternehmen, ist also durchauslogisch. Die alten Fehlleistungenrettet das zwar nicht, da wusste dieRegierung ja noch nicht, was siejetzt weiß. Aber immerhin, nachüber 40 Folgen in diesem Zyklus,besinnt man sich doch langsam darauf,dass eine sinnvolle Erklärungnicht wirklich schaden würde.Dass die Menschen der Erde dieGeduld mit den Sektenanhängernverlieren und Selbstjustiz übenwollen, ist ebenfalls irgendwie verständlich.Und die gnadenlose Haltungder Regierung gegenüber denGardisten insofern absolut nachvollziehbar.Und mit der Geschichteder TLD-Agenten, die ihre frühereKollegin entlarven müssen,fehlt es auch nicht an der Tragik,die einen guten Roman auszeichnenkann.31


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Insgesamt ist der Roman ein Beweisfür das schon früher erwähnte:Horst kann das besser. Unddiesmal zeigt er es endlich auchwieder. Horst liefert eine absolutüberzeugende Leistung ab, dieauch noch Spaß gemacht hat. DieWertung ist folgerichtig ein GUT.-rk-Perry Rhodan 2245Operation Kristallsturmvon Arndt EllmerDas streng geheime ProjektRAINBOW-I steht kurz vor derVollendung. Geheim deshalb, weilman Anschläge der technikfeindlichenSekte um Gon-Orbhon befürchtet.Geheim auch nicht nur nachaußen – so wird z.B. der Produktionsmanagernicht über alle Fertigungsabläufeunterrichtet und zueinem klärenden Gespräch mit ihmkommt Malcom S. Daellian lieber„in Person“, als eine eventuell unsichereVideo-Konferenz abzuhalten.Das Konstruktionsbüro fürRAINBOW ist zur Tarnung in einemHangar untergebracht, zu demsogar ein normaler Alltagsbetriebvorgetäuscht wird. Die hohe Prioritätdes Projektes erkennt man auchdaran, dass Malcom zur Einhaltungdes Fertigstellungsterminskurzfristig 200 zusätzliche Helferfür die Montage im Orbit anfordernkann.Montage wovon? Offensichtlichhandelt es sich bei RAINBOW umein „Zapfschiff“ zur Energiegewinnung- eine Methode, die auchschon von den Arkoniden mit Erfolggetestet wurde. In einer möglichenendgültigen Ausbaustufekönnte die gespeicherte Energiedann über Tankstationen weitergegebenwerden, die im ganzen Sonnensystemverteilt wären und andenen bis zu 48 Raumschiffegleichzeitig andocken könnten.Für Malcom sind diese weitreichendenPläne aber vorerst nochZukunftsmusik. Andere Fragensind drängender – so z.B. das Zusammenspielvon Zapfer und Speicheroder die technische Berücksichtigungder letzten Erkenntnisseaus der Hyperimpedanz-Forschung.Außerdem hat er in letzterKonsequenz die Folgen seines Unfallsnoch nicht überwunden; dauerndezynische Anspielungen aufseinen Zustand gehören inzwischenzu jedem Gespräch und sogarzu seinen eigenen Gedanken.Über eine abgeschirmte Verbindungerkundigt sich Myles Kantornach dem Fortschritt von RAIN-BOW. Er selbst hält sich im Volcan-Centerauf dem Merkur auf,wo man versucht, Unregelmäßigkeitenim Strahlungsspektrum derSonne zu finden, die Hinweise aufdie tote Superintelligenz ARCHE-TIM geben könnten. Dafür brauchtman viel Energie und ein erfolgreicherVersuch mit RAINBOWkönnte die Situation diesbezüglichals auch eventuell die gesamteProblematik um Gon-Orbhonschlagartig ändern.Zum Schluss erkundigt sich Malcomnoch nach den Aktivitäten aufdem Mond, erhält aber eine aus-weichende Antwort, was seineNeugier natürlich nur vergrößert.Außerdem macht er sich Sorgenwegen eines möglichen Anschlagsauf RAINBOW. Praktisch jederkann sozusagen „über Nacht“ unterden Einfluß Gon-Orbhons geratenund das Projekt sabotieren. Deshalbhat er einigen Robotern (!)folgende Aufgabenstellung gegeben:wo in RAINBOW bringe icham besten eine Bombe an, um dengrößtmöglichen Schaden für Materialund Menschen zuverursachen?Auf dem Weg zu einem Shuttle,dass ihn in den geostationären Orbitvon RAINBOW bringen soll,erhält er von NATHAN die letztenMeldungen: vorerst ist nicht mitSchwankungen in der Hyperimpedanzzu rechnen - solche Einflüssewährend eines Experiments könntenunabsehbare Folgen haben! -und ein Anschlag in der Techniksektiondes Rainbow Dome konntegerade noch vereitelt werden; derAttentäter allerdings hat sich selbstgetötet.Dann begegnet er auf etwas seltsameArt Noviel Residor, demTLD-Chef. Dieser bittet Malcomden Testflug nicht mitzumachen,da erstens nicht auszuschließen ist,dass sich ein „Schläfer“ an Bordbefindet und zweites ist das Experimentgefährlich. Malcom aberempfindet es als seine Pflicht dabeizu sein und verabschiedet sich mitden Worten „totes Wissen nutztniemandem“. Endlich unterwegswill Malcom aber erst noch einenAbstecher zum Mond machen, umjetzt endlich zu sehen, was dortvorgeht. Obwohl er nicht zu dendirekt autorisierten Personen gehört,ist er wichtig genug, um sichein wenig Ärger leisten zu können.Er bittet den Piloten an der Sperrzoneentlang zufliegen, um mit denTeleoptiken einen Blick riskierenzu können. Im Inneren des von32


10/2004Kleinstraumschiffen abgeschirmtenHohlraums erkennen sie 10Entdecker der zweiten Generation,30 Tender der PONTON-Klassesowie 30 Quasar-Raumer („LFT-Boxen“). Warum, fragt sich Malcom,dieser Aufwand; wirklich nurzur Sicherung von Hyperkristallminenoder doch ein Angriff aufden arkonidischen Kristallschirm?Zum einen fühlt er sich übergangen,weil er nicht informiert ist,andererseits aber sieht er dieseMaßnahme ein, da er ja auch übernommenwerden könnte.Zurück im Erdorbit sehen sie dasZapfschiff: eine offene Gitterkonstruktion,die als Gerüst dient für10 Ringspeicher mit je 500 mDurchmesser und 50 m Dicke, füreine Kommandoeinheit aus einemumgebauten VESTA-Kreuzer unddazwischen weitere Anlagen wieKraftwerke, Generatoren, Triebwerke.An den Polen sitzen zweibewegliche Parabol-Zapfantennenmit 500 m Durchmesser. Das Ganzewirkt wie ein Raumschiff ohneAußenverkleidung.Malcom macht einen ersten„Rundflug“ durch das Gerüst undsucht nach möglichen Angriffspunkten,die auch für einen Attentäterin Frage kämen. Entsprechendder simulierten Szenarien wäreder beste Ort für eine Bombe inder Nähe der nach ihm benanntenDaellian-Meiler. Eine Explosionhier würde in einer Kettenreaktionauch die Energiespeicher erfassen,und die Explosion wäre dann wohlnoch weit draußen im Raum zusehen.RAINBOW I macht sich zusammenmit den Begleitschiffe auf denWeg. Das Ziel – die Sonne – istnach 1,5 Stunden erreicht.Malcom begibt sich im Schutzeines Deflektorfeldes wieder nachdraußen. Eine holografische Simulationnimmt seinen Platz ein. Erinformiert niemanden, da alle verdächtigsind. Wenn ein Attentäterzuschlagen sollte, dann wenn alleSpeicher gefüllt sind – der Effektwäre einfach größer und sicherer.Malcom wendet einen Trick an:er verändert die Temperatur in gewissenInnenbereichen und beobachtetdann im Infraroten; tatsächlichentdeckt er auf diese Weise ein„Wärmeloch“ – einen blindenPassagier.Der Zapfvorgang beginnt und derEnergiedurchsatz wird langsam erhöht.Malcom beobachtet weiterdas „Wärmeloch“, das jetzt wievermutet zu den Daellian-Meilernunterwegs ist. Als der Attentäteraktiv werden will, kann ihn Malcomaußer Gefecht setzen. Er versuchtnoch, Informationen zu bekommen,aber der Attentäter begehtwie gewohnt vorher Selbstmord.In diesem Augenblick geht derAlarm los. Es scheint, als wenn diePhysik beenden wollte, was derAttentäter nicht geschafft hat: dieRingspeicher zeigen Überlastung.Der Zapfdurchsatz wird heruntergefahrenund Energie abgelassen.Alle Techniker, die noch „draußen“sind, werden in die Zentralkugelgeholt. Die Begleitschiffe werdenüber die Situation informiert. Dannwird die Sicherheitszelle abgesprengt,allerdings in RichtungSonne. Als das Zapfschiff explodiert,bekommen sie einen zusätzlichenSchub in diese Richtung.Die folgende Phase erlebt Malcomals Albtraum seines Unfalls,kommt dann aber langsam wiederzu sich und erfährt, dass die Sicherheitszellevon einem Begleitschiffmit Traktorstrahlen eingefangenwurde.Zurück auf der Erde verkündet erallen 2000 Mitarbeitern, dass dieTeile für ein Nachfolgemodellschon vorproduziert seien und sofortin den Orbit gebracht würden.Die Messdaten des Versuchs wer-Perry Rhodanden ausgewertet und Fehler derbisherigen Konstruktion beseitigt.Da mit einem zweitem Versuch gerechnetwurde, dauert es diesmalnur drei Wochen, bis das NachfolgemodellRAINBOW II einsatzbereitist.In der Zwischenzeit macht sichMalcom schon wieder Gedankenüber „Operation Kristallsturm“.Um weitere Informationen zu ergattern,trifft er sich als erstes mitdem Chefkoch des Marco-Polo-Restaurants Elfreed Baiolekk (!),dann noch einmal mit Myles Kantor.Überraschenderweise wird ervon diesem aufgefordert, alle Arbeitenan seinen Stellvertreter zuübergeben und sich dann um „OperationKristallsturm“ zu kümmern.Sie fliegen gemeinsam zum Mond,wo er diesmal Entdecker der SA-TURN-Klasse zu sehen bekommt,die mit zusätzlichen Boostern ausgestattetwerden, die die Leistungder ehemaligen ANDROTEST beiweitem übertreffen.Er wird noch einmal über die bisjetzt bekannten Hintergründe unterrichtetund kommt dann vonselbst auf des Rätsels Lösung: Esist eine Expedition zum anderenEnde des von der Sonne ausgehendenpsionischen Zapfstrahls geplant.Dabei ist relativ schnellesHandeln gefordert, bevor alleSternhaufen vollständig im Normaluniversumerschienen sind undGon-Orbhon dann wahrscheinlichins Solsystem wechseln wird. DieGeheimhaltung und die Täuschungsmanövererfolgen deshalb, damitseine Jünger - und damit erselbst - nichts davon mitbekommen.Als Basis für diese Operationwurde Hayok gewählt. Gon-Orbhonist dort nicht aktiv und an Materialund Personal steht dort allesNötige zur Verfügung.Malcom macht sich die Entscheidungnicht leicht. Es handelt sichschließlich um ein Himmelfahrts-33


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>kommando. Andererseits fordertihn RAINBOW aber nicht mehrvoll. Er willigt ein unter der Bedingung,das Projekt bis zu seinemerfolgreichen Abschluss begleitenzu können.Die RAINBOW II ist unterwegs.Diesmal wird alles live übertragenund überall sind Roboter zur Absicherung.Nach sechs Stunden sinddie Speicher voll. Sie fliegen zurückzur Erde und speisen dieEnergie in das öffentliche Netz.Malcom Daellian verschwindetfast unbemerkt. Er übergibt dasProjekt noch an seinen Stellvertreter– dem er ganz im Vertrauen etwasüber Hyperkristalle und Howalgoniumerzählt und es auf keinenFall weiterzusagen – undmacht sich auf den Weg.Es erfolgt noch ein Umweg übereine Polizeistation, wo Bre‘ Tsinga,die von Gon-Orbhon „übernommen“wurde, in einem Sicherungstransporterübergeben wirdund die Reise mitmachen soll.Am 3. Juli 1332 NGZ setzt sichder Verband in Bewegung - RichtungHayok.-ar-KritikArndt Ellmer beschreibt Malcolmdurchaus nachvollziehbar, allerdingsist die Figur insgesamt nichtso einfach. Soll sie wohl auchnicht sein. Trotzdem ist der HassMalcolms auf sein wieder gewonnenesLeben nicht ganz verständlich.Arndt stellt das dann auchrichtig, indem er am Ende klarstellt, dass er sich eigentlich vordem Tod fürchtet, obwohl er sichals Toten sieht. Die Figur ist widersprüchlichund weiß zu polarisieren.Das ist durchaus gelungen.Weniger gelungen ist, dass Malcolmnach wie vor darauf besteht,gesiezt zu werden. In einer Welt,die nicht deutsch geprägt ist (sondernim Gegenteil zu einem englischsprachigen,ehemaligen Majorund seinen englischen Freundengehört – überwiegend jedenfalls),hat das Sie eigentlich nichts verloren.Im Prinzip ist es wieder einBeispiel für die mangelnde Konsequenz,die man der Serie im Augenblickvorwerfen kann. Das Duwar in dieser Zeit und in dem Kontextder PR-Serie für mich absolutimmer logisch. Zumal Arndt selbstnicht immer sicher damit ist. Zwarstellt er klar, dass Malcolm sichvon seinen besten Freunden gernenoch duzen lässt und insofernselbst nicht konsequent ist, aberimmer mal wieder wird doch auchzwischen Personen geduzt, die sichnicht so gut kenne. Im Ergebnis,wirkt die Sie-Episode doch eherunglaubwürdig. Hoffentlich stirbtdas sehr schnell aus.Insgesamt hat mir der Romannicht so absolut gefallen, über weiteStrecken habe ich gelesen ohnewirklich zu verstehen und insoferneher gelangweilt herumgeblättert.Der Roman wurde aber besser undgegen Ende war er ziemlich gutlesbar. Die Operation Kristallsturmist also eine gezielte Desinformation.Nicht schlecht. Hilft natürlichwenig, wenn tatsächlich ein JüngerGon-Orbhons zuschlägt und einerder Wissenden übernommen wird.Aber bei so wenig Wissenden, istes wenigstens nachvollziehbar,dass keiner von ihnen übernommenwird. Endlich geht es gegeneinen greifbaren Feind. Insoferndürfen wir wohl hoffen, dass esauch endlich aufwärts geht.Der Roman kommt insgesamt aufein NICHT ÜBEL.-rk-Perry Rhodan 2246Kavuron, der Spielervon Leo LukasHayok: Bully übergibt das Kommandoüber die im Sternenarchipelstationierten Einheiten an JulianTifflor. Er selbst übernimmt fortandie Leitung der Operation Kristallsturm.Seine erste Amtshandlungbesteht darin PRAETORIA so umzugruppieren,dass sie wie eingroßer Hammer aussieht. In dieserForm kann PRAETORIA besserals Raumwerft genutzt werden,wodurch die fälligen Umbauten anEntdeckern und LFT-Boxenschneller vorangehen.Von all diesem bekommen diebeiden Celistas Stentral und Oltrannichts mit. Die beiden wurdennach ihrer Teilnahme am Kommando„Berlen Taigonii“ strafversetztund dürfen nun für den arkonidischenPositronikspezialistenKavuron da Untrach als Laufburschenarbeiten. Ihre Aufgabe bestehtdarin die Habseligkeiten vonNetzwerkjunkies, welche Kavuronin einem Spiel im Cyberspace besiegtund getötet hat, einzusammelnund diese dann zu Kavuronzu bringen. Da Kavuron für die arkonidischeFührungsspitze arbeitet,und einen großteil das Netzesselbst programiert hat, hat er gegenüberseinen Gegnern einengroßen Vorteil.Reginald Bull wechselt auf dieRICHARD BURTON, dem Flaggschiffder Operation Kristallsturm,34


10/2004über. Julian Tifflor übernimmt diePRAETORIA. Am Tag darauf treffenMalcolm S. Daellian und BréTsinga auf dem Entdecker ein.Kaum hat Daellian seinen Antrittsbesuchbei Reginald Bull absolviert,erhält dieser einen Anruf vonJulian Tifflor. Dieser teilt Bull mit,dass die Arkoniden den Terranernein Ultimatum stellen: Ascari daVivo fordert die Terraner auf dieOperation Kristallsturm aufzugeben,andernfalls sieht sie sich gezwungendem Treiben der Terranermilitärisch Einhalt zu gebieten.Dabei beruft sie sich auf einenFunkspruch Bostichs, welcher denBefehl enthält die Hyperkristallvorkommenin der Eastside um jedenPreis zu schützen.Da Bull und Tifflor nicht wissenob dieser Funkspruch wirklich existiert,oder ob Ascari da Vivo nurblufft, gilt es die Existenz und dengenauen Wortlaut von BostichsFunkspruch festzustellen, um zuerfahren mit welchen Befugnissendie Mascantin wirklich ausgestattetist. Für diese Aufgabe haben dieTLD-Agenten maximal 5 StundenZeit. Leider ist es ihnen unmöglichsich in das arkonidische Netzwerkzu hacken. Und so verrinnt dieZeit, während man fieberhaft nacheiner Lösung sucht.Gucky hat die rettende Idee, er teleportiertin die LFT-Botschaft undbittet das Specter um Hilfe. Dieseslehnt zuerst ab, lässt sich aberschließlich von Gucky überzeugen.Allerdings stellt das Specter zweiBedingungen an Gucky: Zum einendie strikte die Geheimhaltungseiner Existenz, zum Anderen dieGarantie einer permanenten Verbindungzu seinem „Heimatrechner“Khasurn. Gucky willigt ein,und so geht das Specter in den Einsatz.Es loggt sich in das arkonidischeNetz ein und begibt sich aufdie Suche nach BostichsFunkspruch.Das arkonidische Netz erscheintdem Specter einfach geradezu banalkonstruiert. So ist es für dieWesenheit, welche auf Mayk(ie)Molinas entstanden ist, kein größeresProblem in geschütze Bereichedes Netzes vorzudringen. Bei seinerReise durch Hayoks planetaresNetzwerk wird das Specter jedochvon Kavuron entdeckt. Dieser istglücklich endlich einen würdigenGegner gefunden zu haben undstellt das Specter. Jedoch gelingt esdem Specter Kavuron zu entkommen.Dieser gibt sich aber nichtgeschlagen, und schaltet alleSchnittstellen des Netzwerkes nachAußen ab. Damit ist auch die Verbindungdes Specters nach Khasurngetrennt und eine Rückkehrdes Specters erst einmal unmöglich.Dadurch das die Verbindungzu Khasurn unterbrochen wurde,fällt dem Specter nun die Lebensenergie.Der Kampf ums Überlebenbeginnt. Trotz seiner schwierigenSituation gelingt es dem Specterden Funkspruch Bostichs aufzuspürenund an die Außenweltweiterzugeben. Es übernimmt dieKontrolle über variable Verkehrsschilderund schickt den Funkspruchim Morsecode nach draussen.Gucky springt zu einem dieserVerkehrsschilder und filmt dieNachricht ab.Der Inhalt des Funkspruchs stelltkeine gute Nachricht dar. Ascari daVivo ist tatsächlich mit den nötigenVollmachten ausgestattet umdie Operation Kristallsturm zu unterbinden.Bully bleibt nichts anderesübrig als die Mascantin überdie wahren Hintergründe der OperationKristallsturm aufzuklären.Ascari möchte sich mit Bostich beraten,wie der Imperator auf dieNeuigkeit reagiert ist ungewiss.Derweil versucht Gucky das umsein Leben kämpfende Specter zuretten. Er beauftragt Filana Karodnadsedie organischen Komponen-Perry Rhodanten Khasurns in die RICHARDBURTON zu bringen und dort anzuschließen.Anschließt begibt ersich auf die Suche nach Kavuron.Dabei wird er jedoch von einemtransportablen Pieper behindert.Diese Tatsache macht Gucky neugierig,und er versucht zu ergründenwer auf Hayok einen transportablenPieper mit sich herumträgt.Bei dem Besitzer des Piepers handeltes sich um Stentral. Guckyläuft ihm und seinem Kollegen Oltrangenau in die Armee und pralltgegen eine Wand, welche denMausbiber in die Bewusstlosigkeitschickt. Vorher gelingt es ihm jedochden Pieper Stentrals unbrauchbarzu machen. Stentral undOltran bemerken dies jedoch nichtund bringen Gucky zu Kavuron.Im Cyberspace beginnt derweilder Kampf zwischem den Specterund Kavuron. Für das Finale hatsich Kavuron einen besonderenAvatar ausgesucht. Er tritt demSpecter in Gestalt von Maykie Molinassadistischen Ex-EhemannsTorre Molinas gegenüber. Nachdem anfänglichen Schock darüberTorre Molinas wiederzusehen, erfährtdas Specter jedoch, dass sichhinter seinem Gegenüber nichtTorre Molinas verbirgt, sondernKavuron, welcher nur das Abbildeines Ex-Schülers als Avatar benutzt.Das Specter hat in diesemKampf schlechte Karten undkämpft hart ums überleben.Derweil erwacht Gucky undmacht mit Stentral, Oltran und Kavuronkurzen Prozess. Er zwingtKavuron die gekappten Verbindungenvon außen zum arkonidischenNetzwerk wieder herzustellen, undermöglicht so dem Specter dieFlucht. Das Specter kehrt zu seinemStammrechner Khasurn, welchernun in der RICHARD BUR-TON angeschlossen ist, heim.Gucky überlegt wie er mit Kavuronverfahren soll. Schließlich35


Perry Rhodan <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>entschließt er sich den Herrscherdes arkonidischen Netzwerkes denNetzwerk-Spielern auszuliefern dieeine Begegnung mit Kavuron überlebthaben, und diesen zu überlassen,wie sie mit ihm verfahren.-wr-KritikWie in einem Shadowrun-Roman,so bewegt sich auch diesmal dasSpecter – oder Spex, wie Guckyihn nennt – durch das Netzwerkdes Hayok-Archipels, oder besserseiner Hauptwelt. Leo hat offensichtlichgründlich recherchiert,und so klingt seine Beschreibungdieser Welt auch durchaus glaubwürdig.Natürlich könnte man jetztwieder anmerken, dass die Rechnersich in dieser Zeit sicher weiterentwickelthaben. Aber letztenEndes macht das in dieser Geschichteweniger aus, als sonst normalerweise.Zu sehr wird man vonder wirklich gelungenen Handlungdes Romans abgelenkt.Ein Roman voller überraschenderWendungen, der einen immer wiedervon neuem in seinen Bannzieht, so stellt sich die Geschichtevon Leo Lukas dar. Zwar fehlenauch die gewohnten Anspielungennicht – vor allem im neuerlichenAuftritt der beiden Agenten „Dickund Doof“ oder auch Stentral undOltran genannt, aber Leo übertreibtes nicht und zeigt somit, dass erdie Geschichte durchaus ernstnimmt. Wir erleben einen Gucky,der, wie von Leo in letzter Zeit gewohnt,tiefsinnig und vielschichtigdaherkommt, sich um seine FreundeGedanken macht, sein eigenesHandeln in Frage stellt und trotzdemnicht anders kann, als Maykiezu helfen. Wir erleben eine MaykieMolinas, die im Netzwerk – oderbesser im Rechner des Tato-Palastesauf jemanden trifft, den sienicht erwartet hätte, nämlich TorreMolinas. Der sich dann aber nichtals Torre entpuppt, sondern als einehemaliger Arbeitgeber ihres ehemaligenLebensgefährten und derMaykie auszunutzen gedenkt. Wiedereinmal. Letztendlich gelingtihm das aber nicht, und das istGucky zu verdanken, der glücklicherweiseden beiden AgentenStentral und Oltran in die Händefällt und von ihnen entführt wird.Darin liegt dann aber auch derSchlüssel zum Sieg. Schön, dassGucky nicht immer gewinnt undauch mal mit dem Kopf durch dieWand will und dabei feststellt, dassdie Wand doch härter sein kann ;-).Köstlich auch, dass Gucky plötzlichzum Überall-Zugleich-Schwerennötermutiert und viele anderegute Szenen machen den Romanzu einem absolut spannenden Erlebnis.Spannend vor allem gegenEnde, wenn Maykie von Kavuronim Intranet des Tato-Palastes gefangengesetzt wird und Guckyaber auch wirklich alles unternimmt,um den Freund zu retten.In dieser Phase erreicht der Romanein ungeheures Tempo.Es gibt Romane von Leo, die sogarnoch besser sind (erinnert seiin diesem Zusammenhang an denunvergleichlichen Roman QUIN-TATHA, der sicher ein KOS-MISCH verdient hätte). Aber auchdieser ist nicht weit von derHöchstwertung entfernt und verdientsich locker ein SEHR GUT.-rk-Perry Rhodan 2247Attentat auf Hayokvon Uwe AntonKritikKantiran grübelt über sein Handelnin der letzten Zeit nach undversucht, zu sich selbst zu finden.Übernehmen darf an dieser Stellewieder einmal SelbstfindungsspezialistUwe Anton, der schon MichaelRhodan wieder zu seinemrichtigen Namen verhalf und ne-benher die Friedensstifter vorstellte.Und Uwe kann das auch sehrgut, charakterisieren ist eindeutigeine Stärke des Autors. So kommtder Roman auch durchaus lesbardaher, sprachlich bewegt sich UweAnton sowieso auf einem erstaunlichhohen Niveau.Allerdings ist der Selbstfindungstripdes Arkoniden, ausgewalzt aufsechzig Seiten, denn doch des Gutenetwas zu viel, und so weiß derRoman über weite Strecken dochnicht zu überzeugen. Wie oft fragtsich Kant in dem Roman eigentlich,ob er Thereme jemals vergessenwird? Und ob er Scazada nichtschlimmes antut, wenn er sie einfachausnutzt? Man könnte natürlichjetzt argumentieren, dass sie„es doch auch wollte“. Aber natürlichist es schon ein Unterschied,wenn man sich einbildet, in einerBeziehung zu leben, die auch dauerhaftist, die zu einem langen gemeinsamenLeben führt und dannerkennen muss, dass man sicheventuell den falschen dafür ausgesuchthat. Entsprechendschmerzhaft ist auch die Konsequenzam Ende der Geschichte, alsSca doch endlich klar wird, dassKant sie verlassen wird. Und dassihre Liebe eigentlich niemals eineChance hatte.36


10/2004Kant hingegen profitiert irgendwievon der Beziehung, denn erkommt endlich über sein unglücklichesErlebnis mit Thereme hinweg.Vergessen kann er sie natürlichimmer noch nicht, aber ermerkt endlich, dass man trotzdemnoch lieben kann. Und das ist dochimmerhin etwas.Vollkommen daneben ist die Nebenhandlung,die einen fanatischen,absolut radikalen Arkonidenüberzeichnet, der von einem Kralasenen(eventuell Shallowain?) dazuverführt wird, Terraner umzubringenund einen Anschlag aufdie Lieblingskneipe von Kantiranund seinen Freunden durchzuführen.Sinnlos brutal erscheint einemdas, aber letztendlich kann manhier wohl schlecht gegen den Autorargumentieren. Er hat schonRecht, wie er ihn beschreibt, ist eigentlichnur konsequent. Nur, wassoll die Episode? Ist sie nur dafürgedacht, die Seiten zu füllen? EinenSinn gibt uns Uwe nicht, lediglichdie schwelende Fehde zwischenArkoniden und Terranernwird wieder einmal thematisiert.Was zwar irgendwo schon passt,aber etwas zu sehr von der anderenHandlungsebene isoliert ist. EinzigeVerbindung ist die Tatsache,dass sich Kantiran Sorgen um seineFreundin machen muss. EinGlück, dass er sie lebend findet.Mit ihrem Tod hatte ich bereits gerechnet,aber ganz so vorhersehbarwar die Episode dann doch nichtund Kant war gezwungen, ihr beizubringen,dass er sie verlassenwird. Und das ausgerechnet kurznach dem Trauma, das die Frau erlebte.Der Halbarkonide hinterlässt anscheinendnur Blut, Schweiß undTränen.Nicht wirklich überrascht hat dieAnwesenheit Ascaris am Ende. Irgendwiewar schon zu vermuten,dass sie sich die Gelegenheit nichtentgehen lassen wird. Den Dronhätte sie aber gerne zu Hause lassenkönnen. An Bord eines terranischenSchiffes sollte er, als Mörder,eigentlich gar nicht mehr zugelassenwerden. Trerok hingegenPerry Rhodanscheint mir eher ein Vorteil für dieExpedition.Und so begeben sich alle auf dieReise in die Große MagellanscheWolke, die nun um so vieles gefährlichersein wird. Nicht mehreinfach zum Kaffetrinken durchdie halbe Galaxis fliegen, nein, wirerleben wieder „richtige“ Raumfahrtmit schmutzigen Technikernund gefährlichen Situationen.Nur, was daran jetzt spannendersein soll, konnte der Roman auchnicht vermitteln. Naja, warten wirmal die Schilderung der Reiseselbst ab. Vielleicht gelingt dieÜberraschung ja.Der Roman ist über weite Strekkenviel zu aufgebläht, um sichwirklich eine Höchstwertung zuverdienen. Eine eigenständigeNebenhandlung abseits von mordendenArkoniden wäre mir persönlichviel lieber gewesen. Insofernkommt der Roman über einNICHT ÜBEL auch leider nichthinaus.-rk-37


Dorgon<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Liebe Leserinnen und Leser der DORGON-Serie,die Hefte 114 und 115 sind jetztveröffentlicht, die 116 müsste beiErscheinen des <strong>Terracom</strong> auchschon online sein. Diese drei Heftehaben die weiteren Abenteuer vonSam und Co. in den estartischenGalaxien behandelt. Der Krieg tobtdort unvermindert weiter, es siehtnicht gut aus für unsere Helden.116 stammt von unserem neuenGastautoren S.W. Wltschek. Dergebürtige Güstrower steuert auchdie 118 bei. Weitere Romane sindvorerst noch nicht von ihm geplant.Nächsten Monat wird seineKurzgeschichte "Abschied ausCartwheel" erscheinen.Ebenfalls in diesem Monat werdenNr. 117 "Die Paxus-Konferenz"und Nr. 118 "Kampf umStromgarde" erscheinen. 117 wirdaus der Feder von Jens Hirselandstammen, 118 wie bereits erwähntvon S.W. Wltschek. In Heft 117wird sich Jens dem weiteren Aufstiegdes Quarterium widmen. DieWeichen für die weitere Handlungwerden hier gestellt werden.Demnächst wird es eine Special-Edition und auch eine Final-Editionvon LONDON I und LONDONII geben.Ebenfalls wird sich in Kürze einigesauf der DORGON-Homepagetun. Neue Updates bezüglich desQuarterium-Zyklus sind geplant,also neue Bilder und Datenbankeinträge.Ein Besuch lohnt sichalso.Soviel von mir. Viel Spaß beimLesen!Bis zum nächsten Mal,Euer Nils HirselandIch selbst arbeite zur Zeit an denExposés der 140er Hefte, inbesondeream Zyklusfinale. Danachkommt die Überarbeitung von Heft138 "Objursha", dann mache ichmich an meine zwei letzten Romanefür diesen Zyklus, die auch zumAbschluß des Zyklus gehören.38


10/2004Bad Earth –Das Ende einer SerieZunächst war es nur ein Gerüchtin einem Internetforum, das sichallerdings schnell bestätigte. BadEarth soll eingestellt werden.Nicht auf der offiziellen Bad-EarthInternetseite, aber immerhin im offiziellenWebforum, wurde eineDiskussion darüber geführt, dassdie Serie bereits mit Band 45 endensoll und sogar eine Nachfolgeseriebereits in Planung sei. Besondersklar waren die Hinweisenicht. Immerhin kündigte ein Verlagsmitarbeiteran, dass es möglicherweiseeine schlechte Nachrichtfür alle Fans geben könnte, abergleichzeitig auch eine gute. Kurzdarauf kam dann die offizielle Bestätigung:Bad Earth wird demnachmit Band 45 enden.Die Nachfolgeserie soll STER-NENFAUST heißen und mit derBad Earth-Serie nichts zu tun haben.Immerhin wird ManfredWeinland sich um einen sinnvollenAbschluß von Bad Earth bemühen.Viele Folgen Zeit hat er dafür allerdingsnicht mehr.Und so wird sich nun auch BadEarth ins Archiv des Bastei-Verlagesverabschieden und Serienwie Rex Corda, Commander Scottund Terranauten Gesellschaftleisten.Am 29. April 2003 erschien BadEarth Band 1. Gerüchte besagen,dass Band 45 sogar eine Wochevorgezogen werden soll, damit dieSerie noch in diesem Jahr endenkann. Der Nachfolger soll im Februardes nächsten Jahres erscheinen.Anscheinend kann es gar nichtschnell genug gehen, die Seriedurch einen Nachfolger abzulösen.Aus Sicht des Lesers ist diesesVerhalten der Verlage nur zum Teilverständlich. Mag sein, dass wirtschaftlicheErwägungen immernoch oberste Priorität genießenund deshalb auf Befindlichkeitender Leser keine Rücksicht genommenwerden kann. Aber gerade derBastei-Verlag verdient eigentlichLob für den unternehmerischenMut, immer wieder neue Serien zustarten. Wenn man jedoch das Endevon Bad Earth mit der gleichzeitigenAnkündigung einer Nachfolgeserieso sieht, kann man daseventuell auch anders verstehen.Anscheinend verkaufen sich Heftserienanfangs recht gut, also ist eseinfach wirtschaftlicher, eine Serieeinzustellen und eine neue zu starten,die sich dann vermutlich – zumindestzu Anfang - besser verkauft.Wozu Energie und Ressourcenin eine Serie investieren, diesich nicht als Selbstläufer entpuppt?Insofern war die Art der Ankündigungeventuell etwas ungeschicktgewählt. Zumal die Gründe normalerweisedurchaus verständlichsind. Aber bei zyklischen Serienwie Bad Earth sollte ein solchesVerhalten eher kritisch gesehenwerden. Kennzeichen dieser Artvon SF ist nun einmal, dass dieRomane zyklischen Charakter habenund kaum Einzelromane zufinden sind. Es sei denn, man konzipiertdie Serie von vornherein alssolche, wie die alte Terra-Serie,zum Beispiel. Eine solche hat esaber schon sehr lange nicht mehrgegeben. Eine zyklische Serie erfordertaber schon etwas mehrDurchhaltevermögen, zumal mannicht vergessen darf, dass der Leseres zu schätzen weiß, wenn eineSerie auch zu einem sinnvollenAbschluß gebracht wird.Bad Earth-KommentarAnfangs war diese Unterstützungim übrigen durchaus gegeben. Immerhinkonnte man Werbung dafürsogar auf dem zu Premiere gehörendenSciFi-Channel sehen, zudiesem Zeitpunkt vorbildliche Unterstützungdurch den Verlag. GegenEnde wurde diese aber immerseltener und beschränkte sich aufwenige Werbeplätze auf der Rückseiteder Perry Rhodan-Serie, dieman sich zumeist auch mit Maddraxteilen musste oder gar auf denBad Earth-Heften selbst, wo derEffekt zumindest bezweifelt werdenkann. Immerhin kaufen diewenigsten die Romane wegen derWerbung, die dafür auf der Rückseitegemacht wird ...Eine solche SF-Serie wie BadEarth mag sich anfangs nicht alsSelbstläufer erweisen, aber anMaddrax sieht man wohl deutlich,dass es ohne eine gewisse Ausdauernicht geht. Bleibt nur zu hoffen,dass die neue Serie mehr Glück hatund nicht ebenfalls kurz nach ihremStart bereits wieder ihrem Endeentgegen sehen wird.Eines sollte man allerdings auchnicht vergessen. Im Vergleich zueinem gänzlich anderen Ende,nämlich dem von Thomas Ziegler,ist das „Sterben“ einer Romanseriewie Bad Earth wirklich nicht besondersschlimm. Bei aller Kritiksollte man das auf keinen Fall vergessen.-rk-39


Bad EarthBad Earth 34Der Meister des verbotenenWissensvon Manfred Weinland & Marten VeitDie ehemalige Präsidentin derVereinigten Staaten ist mit ihrerSituation nicht sehr zufrieden. SarahCuthbert kann sich nicht anihre neue Rolle gewöhnen und dasie Cronenberg sowieso misstraut,ist sie die Außenseiterin in der Geschichte.Auch Clouds vertrauterUmgang mit dem jungen Shen Sadakoist ihr nicht geheuer, und sohält sie sich aus allem heraus.Sie bekommt auch nicht mehrmit, wie Cloud von Sadako hereingelegtwird. Sie macht sich rechtzeitigdavon, verlässt die Stationder Rebellen und will lieber imGhetto versuchen, einen Unterschiedzu machen, Probleme anzugehen,wie sie es eigentlich schonimmer gewohnt war.Dabei stellt sie aber sehr schnellfest, dass das Ghetto kein besondersschöner Platz ist. Als sie sodurch die Gassen wandert, vergessen,woher sie eigentlich kommt,so dass sie auch nicht mehr zurückkehrenkann, trifft sie auf einenMann, der sie als attraktiveFrau wahrnimmt und Dinge mit ihr40vorhat, die sie sich lieber nicht sogenau ausmalen will. Als er angreift,gelingt es ihr, ihn zu überraschen.Ihre Fähigkeiten in derKunst der waffenlosen Selbstverteidigungsind für ihn zu viel under lässt sie zwangsläufig gehen. IhreWaffe verliert sie aber.Er bleibt ihr auf den Fersen undholt sie auch wieder ein. IhreFlucht endet in einem Hinterhof, inder ein merkwürdiges Ding steht,ein flimmerndes Nichts abgrundtieferSchwärze, das ihr Angstmacht. Nicht so sehr, wie derMann, der hinter ihr den Hof betritt.Als sie die Anomalie berührt,verliert sie das Bewusstsein underwacht erst in der Obhut von Alwieder, dem Herrscher von Ameritown,der sich Almighty nennt.Und der will von ihr erfahren, wosich dieser Sadako versteckt hält.Was sie ihm aber nicht sagen kann.Also lässt er sie in der Gewalt seinerFreundin, die die Informationaus ihr herauskitzeln soll.Währenddessen macht sich ProsperMerimee auf den Weg, um einenganz besonderen Gegenstandin seinen Besitz zu bringen. Ermacht das ganz gerne. Normalerweiseist er eine durchaus wichtigePersönlichkeit, Inhaber einer ArtZirkus, mit dem er die Menschenauf besondere Weise unterhält.Nachts geht er gerne auf Wanderschaft,um bestimmte Dinge ansich zu bringen.In diesem Fall handelt es sich umein Buch. Ein ganz besonderes,früher bekannt als die Bibel. Aberer muss erkennen, dass er in eineFalle geraten ist. Der Verkäuferlegt ihn herein und um ein Haarmuss Prosper sterben. Es gelingtihm aber, mit einer Art EMP fürdas Gehirn, den Gegner auszuschalten.Als er fliehen will, musser erkennen, dass so ziemlich dasgefährlichste, was es geben kann,in diesem Raum ist, eine Pflanze,<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>die den Sauerstoff in sich aufsaugtund so jeden tötet, der sich in derNähe aufhält. Im letzten Augenblickkann er, schwer verwundet,entkommen.Sein Stellvertreter Sahbu leitetderweil eine Traumsitzung. Diebesondere Fähigkeit beider ist dieNutzung einer der Pflanzen, diedas Ghetto umgeben. Dabei übernimmtdie Pflanze die Kontrolleüber das Gehirn der Menschen, diean sie angeschlossen sind, undsteuert so eine Traumsequenz, inder Dinge passieren können, diesich die Teilnehmer einer solchenRunde vorstellen. Die Teilnehmerder gegenwärtigen Runde zumBeispiel erleben einen gnadenlosenKampf, in dessen Verlauf einer derAraber getötet wird. Er weigertsich aber zu sterben, was normalerweiseungeschriebenes Gesetz istund so entwickelt sich die Sequenzanders, als geplant. Am Ende kannSabhu gerade noch schlimmeresverhindern. Als sie fertig sind unddie Gäste gegangen sind, erreichtihn der Notruf Merimees, derschwer Verletzt in seinem Gleitersitzt und Sabhu beauftragt, denArzt zu holen, der ihn heilen so.Was dieser auch tut. Aber die einzigwahre Heilung ist trotz allemseine Freundin.Nun hat er endlich Gelegenheit,das Buch näher zu untersuchen.Merimee sammelt viele Dinge ausder Vergangenheit und hat sich soeinen Computerverbund zugelegt,einige Rechner, die miteinandervernetzt sind und alles an Wissenspeichern, was er inzwischen erworbenhat. Unter anderem erhälter auch Information über eineFremde, die er aus Geschichtenüber die Vergangenheit kennt, eineehemalige Präsidentin, die es irgendwiein seine Zeit geschafft habenmuss. Er will mit Almightyverhandeln, um sie zu bekommen.Notfalls will er sie einfach entfüh-


10/2004ren. Über die Anomalien ginge dassehr einfach, eine davon ist in AlmightysVerlies. Aber dazu kommtes gar nicht erst, denn Almighty erweistsich als Hintermann des Anschlagsauf ihn. Er will die absoluteMacht und deshalb kann er jemandenwie Merimee, der imGhetto wirklich Einfluss hat, auchnicht dulden. Genauso wenig, wieSadako. Er nimmt Merimee gefangen.Als Prosper bereits mit seinemLeben abgeschlossen hat und dieFunktionsweise des EMP erklärt,lässt Almighty die Präsidentinbringen, damit er wenigstens nocheinmal sieht, was er nicht kriegenkann. In diesem Augenblick stirbtAl, als bei einem Angriff die Dekkeeinstürzt. Seine Freundin unddie Wachen, die Cuthbert bewachen,werden von dem EMP getötet,während Merimee ohnehin geschütztist und Cuthbert einfachGlück hat. So kann es passieren,dass Merimee plötzlich frei ist undmit Cuthbert zusammen verschwindenkann. Schnell fängt sichdie Präsidentin wieder und zeigtMerimee eine Möglichkeit zurFlucht auf. Zusammen mit Sabhuund einigen anderen aus seinemVersteck, begeben sie sich in dasRebellenquartier Sadakos, dessenLage die Freundin von Almightydoch mittlerweile herausbekommenhat und so findet auch Cuthbertwieder dorthin. Von dort auswollen sie durch die unterirdischenGänge fliehen, durch die damalsschon Cloud und seine Freundin indas Ghetto gelangt sind.Fazit:Ein neuer Autor gibt sich dieEhre, diesmal noch zusammen mitManfred Weinland. Aber kompletteRomane von Marten Veit sindangekündigt, und das ist auchdurchaus zu begrüßen. Mir persönlichist der Autor vor allem aus Serienwie Die Abenteurer und dieUFO-Akten bekannt, aber auchvon Vampira. In allen Fällen habenmir die Geschichten von MartenVeit gut gefallen und auch im vorliegendenRoman beweist er eingutes Einfühlungsvermögen in dieFiguren, die Manfred Weinland erschaffenhat.Mehr noch, ein Unterschied zwischenden beiden verschiedenenAbschnitten ist kaum feststellbar,so dass die Geschichte wie auseinem Guss wirkt. Eine ausgezeichneteLeistung beider Autoren.SEHR GUT.-rk-Bad Earth 35Planet aus Glasvon Michael Marcus ThurnerDie RUBIKON erreicht die GrosseMagellansche Wolke und machtsich auf die Suche nach den Virgh,die möglicherweise noch irgendwosein werden. Aber es erweist sichals nicht ganz einfach, denn dieRUBIKON ist immer noch beschädigt.Deshalb bleibt John Cloudnicht sehr viel anderes übrig, alsSobek um Hilfe zu bitten. Aber daserweist sich als schwierig, dennSobek ist wie immer den Menschengegenüber sehr arrogant eingestellt.Bad EarthTrotzdem gibt er sich einen Ruckund entscheidet sich, den Menschenzu helfen. Er zeigt JohnCloud, wie das Schiff große Bereichescannen kann und so nichtvon Gegner überrascht werdenwird. John ist verwundert, dass dasSchiff selbst nicht auf diese Ideekam. Andererseits stellt er aberfest, dass die Foronen selbst offensichtlichauch ab und zu vergesslichsind. Denn diese Funktion hättensie eventuell sehr gut einsetzenkönnen, um sich im Leerraum einigeder Gegner vom Leibe zu halten.Mit der Unterstützung dieserOrtungsanlagen, dringen sie tieferin die Große Magellansche Wolkeein und suchen sich ihren Weg.Währenddessen erzählt ihnen Sobekvon den Virgh. Er beschreibtihre Methode, über alle bewohntenWelten herzufallen und nur Zerstörungübrig zu lassen. Die Menschenvergleichen die Virgh mitHeuschreckenschwärmen.Sobek schlägt vor, die Welt Galvauranzufliegen. Auf dieser Weltist der Forone geboren und ist auchdie SESHA entstanden. Er glaubt,auf diese Weise möglicherweiseForonen zu finden, die autorisiertsind, das Schiff zu kommandieren.Da er selbst im Augenblick nichtlegitimiert ist, wäre ihm das durchaussehr recht, denn er könnte aufdiese Weise das Schiff zumindestwieder in die Gewalt der Foronenbringen. Dass ausgerechnet einMensch Kommandant gewordenist, gefällt ihm jedenfalls nichtwirklich.Sie machen sich also auf denWeg. Cloud denkt sich schon, dassSobek seine Hintergedanken habenwird, aber was er wirklich denkt,da hat er keine Ahnung. Dafür hörtder Saskane Boreguir, wie Sobekmit seiner Gefährtin darüber redet,dass er in der Nähe des Planeten anKraft gewinnt und so praktisch unterden Augen des Kommandanten41


Bad Earthin die Systeme des Schiffes eindringenkann, sich dort eine Enklaveschaffen und so möglicherweisenach und nach das Schiff wiederübernehmen kann.Aber davon weiß Cloud nochnichts.Er steuert das Schiff in die Nähedes Planeten Galvaur und stelltfest, dass der Planet nicht mehrwieder zu erkennen ist. Eine Hülleaus Glas scheint den Planeten einzuschließen.Diese Schicht scheintlückenlos und damit ist es auchnicht möglich, auf den Planeten zukommen. Die Virgh hinterlassenanscheinend alle Welten auf dieseWeise.Scobee und Javis begeben sichmit einem Landungsboot auf dieseWelt und schauen sich um. Sie findennichts und so haben sie Gelegenheit,sich zu unterhalten undeinige Positionen abzuklären. Scobeewill daraufhin zu einer derehemaligen Gebirgsketten, dieebenfalls unter Glas liegt und sichdort umschauen. Selbst die Faunades Planeten ist von dem Glas eingeschlossen.Nur ein merkwürdigerBerg ist da, aus dem so eineArt von Seeanemonen ragt, dienicht eingeschlossen scheinen.Scobee beschließt, den Berg zu besteigenund aus lauter Übermutlässt sie Jarvis hinter sich zurück,der merkwürdige Schwierigkeitenhat, ihr auf diesem Berg zu folgen.Er verliert sie aus den Augen, dannhört er den Schrei.Schnell versucht er, ihr zu folgen,aber er erreicht sie nicht. Scobeehatte eine Begegnung mit einemWesen, das wie ein Mensch aussieht,zumindest entfernt, abermerkwürdig starre Haare hat. Erbetäubt die GenTec und entführtsie. Das bekommt Jarvis aber nichtmit, erst als John ihn erreicht, erfährter, was geschehen ist. Cloudmisst nämlich ein Schiff an undbefiehlt Jarvis, innerhalb wenigerMinuten zurück bei der Landungskapselzu sein, damit sie schnellhinter den Schiffen her können.Insgesamt fünf Schiffe verschwindenim All und Jarvisschafft es gerade noch im letztenAugenblick, die Kapsel zu erreichenund mit der RUBIKON einRendezvousmanöver zu fliegen.Sie jagen die Angreifer, kommenaber nicht an sie heran. Sie widerstehensogar den Möglichkeitender RUBIKON! Lediglich denKurs eines der Schiffe kann Cloudaufzeichnen, sie folgen dem Schiff.Auf dem Flug erfährt er von Boreguir,was die Foronen planen.Der Saskane will dafür das Versprechenvon Cloud, dass sie sobald es geht zu seinem Planetenfliegen und ihn zurück in seineHeimat bringen. Cloud versprichtdas zwar, stellt aber klar, dass esnoch andere Prioritäten gibt, diezuerst abgearbeitet werden müssen.Der Saskane gibt vor, ihm zuglauben, aber in Wahrheit glaubt erihm nicht. Er will auf eigene Fausteinen Helfer in dem Schiff finden.Cloud sucht wütend nach derSpur des Foronen, findet sie undgreift ihn im Netzwerk des Schiffesan. Sobek leidet sehr unter demAngriff und Cloud lässt beide Foronenin dem Schiff festsetzen, sodass sie nicht mehr Zugang zu denRechnersystemen erhalten können.Dann kümmert er sich um Scobee,die er auf jeden Fall befreienwill.Fazit:Nicht unbedingt ein Feuerwerk,da ist man von Michael MarcusThurner normalerweise anderesgewohnt. Eher solide Kost. Deshalbreicht es diesmal nur zu einemNICHT ÜBEL.-rk-Bad Earth 36Die Brutvon Manfred Weinland<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Zentalo heißt die Welt bei denForonen, in deren Nähe sie sich imAugenblick aufhalten. Das Schiffder Fremden ist gestellt und Scobeeist anscheinend an Bord, dennCloud kann es spüren. Als er imNetz der RUBIKON ist, nähert ersich langsam dem Schiff der anderen.Er legt sich einen Plan zurecht,wie er das Schiff der Gegnerangreifen kann. Er will nicht dieschreckliche Waffe einsetzen, dieden Dimensionsriss erzeugt, undso lässt er mit aller Energie feuern,die das Schiff aufbieten kann. Erweiß, dass sie dadurch für einigeZeit, bis die Energie ersetzt ist, unfähigsind, sich zu verteidigen.Aber er geht das Risiko ein.Und so schafft er es tatsächlich,die Gegner aus der Fassung zubringen. Für einen Augenblick sindauch die anderen nicht in der Lage,sich zu orientieren. Aber als siesich gefangen haben, empfängtCloud den Todesschrei von Scobee.Er fasst sich sehr schnell, sehrzum entsetzen von Aylea, die ihnfür gefühllos hält. Aber Cloud isttief getroffen. Er konzentriert sichauf die Gegner und lässt Torrel42


10/2004einsetzen. Die fürchterliche Psycho-Waffelegt die Gegner endgültiglahm. Bis sie sich melden. UndCloud muss verblüfft feststellen,dass Scobee doch noch lebt. Siebittet ihn, Torrel abzustellen, wasder Mensch natürlich auch tut.Scobee wurde von dem Fremdengefangen genommen, sie weiß abereigentlich nicht, wie er das gemachthat. Plötzlich war sie vollkommenkraftlos. Und als sie langsamwieder zu sich kommt, hat sieimmer noch keine Kraft. Ihr Angreiferscheint aber gar keinschlimmer zu sein. Er kümmertsich um sie und sorgt dafür, dass esihr bald besser geht. Dann lässt ersie alleine. Die Liege richtet sichauf. Sie setzt sich auf und sammeltKräfte. Als es ihr besser geht,kommt ein merkwürdig dunklerTropfen. Er stürzt sich auf ihr Gesichtund saugt sich daran fest. Siebekommt keine Luft mehr undkämpft in Todesangst gegen dieMasse an. Sie schreit ihre Todesangsthinaus, vermutlich der Todesschrei,den Cloud gehört zu habenglaubte. Dann gibt der Tropfensie plötzlich frei. Als sie sich verwunderterhebt und den Raum verlässt,erwartet sie ein weiterer derTropfen. Sie hat Angst, aber derDunkeltropfen greift sie nicht an.Er fordert sie auf, ihm zu folgen,was sie dann auch tut. Und siesteht dem Fremden wieder gegenüber,der sie entführt hat. Sie kommuniziereneinige Zeit miteinanderund stellen so die Grundparametereiner gemeinsamen Kommunikationsicher. Als die Systeme desfremden Schiffes sich auf ScobeesSprache eingependelt haben, könnensie sich besser unterhalten,aber der Fremde drückt sich reichlichkompliziert aus. Anscheinendhapert es noch etwas an der Feinabstimmung.Als die RUBIKONangreift, werden sie davon beidebetroffen. Und Scobee vergeht beinahevor Scham, als Torrel zuschlägt.Im letzten Augenblickkann sie Cloud informieren, der sieaus der Gewalt der Waffe entlässt.Sie begeben sich daraufhin gemeinsaman Bord der RUBIKON.Auch Sobek ist nun anwesend undteilt ihnen den Namen des Planetenmit. Zentalo war eine Welt seinesVolkes. Der Fremde stellt sich alsArtas vor und berichtet davon, wieleicht sie mit den Überresten derVirgh fertig geworden sind. Sobekwirft ihnen vor, viel zu unvorsichtiggewesen zu sein. Das Schiff,mit dem sie so schnell fertig gewordensind, war die Spitze einesVirgh-Raumers und als solchessehr gefährlich. Diese Spitze hatteKräfte, die sich die Fremden nichtvorstellen konnten. Die Satoga habenaber das Schiff sogar in ihremeigenen Schiff aufgenommen. Undplötzlich ist nichts mehr so, wievorher für die Satoga. Artas erzähltegerade noch davon, dass er dereinzige seines Volkes war, derwach ist. Er erzählte davon, dasseinige Artgenossen in seinemSchiff schliefen und dass sie diepsionischen Feldlinien beeinflussenkonnten. Plötzlich waren genaudiese psionischen Feldlinienanders, als vorher, was den SatogaArtas beeinflusste. Er war vollkommenorientierungslos und verlordas Bewusstsein. Das Schiffder Satoga begann, auf die Sonnezuzustürzen. Und Cloud ließ vonder RUBIKON eine simulierteUmgebung erschaffen, die in etwadem entsprach, was Artas gewohntwar. Aber das klappte nicht richtig.Artas fühlte sich dabei nicht wohl.Immerhin konnte er dem Schiffden Befehl geben, sich von derRUBIKON führen zu lassen undso konnten sie der Falle der Virghentkommen. Sie verließen die unmittelbareNähe der Sonne, in derenUmgebung die Auswirkungenam Schlimmsten zu sein schienenBad Earthund näherten sich dem Planeten.Artas ging es zusehends besser.Und so erreichten sie die zweiteverglaste Welt.Scobee und Jarvis ließen es sichnicht nehmen, die Welt wieder zusammenzu erkunden und Cloudmusste wieder im Schiff bleiben.Aber er entdeckte eine neue Fähigkeitder RUBIKON. Sie konnte einHologramm von ihm auf den Planetenbeamen, so dass für dieFreunde der Eindruck entstand, erwäre direkt bei ihnen. Und auch erselbst erlebte mit, was sie erlebten.Um eine eventuelle, versteckteStation der Virgh zu finden, beschlossensie, die Welt mit Waffengewaltanzugreifen und auf dieseWeise eventuell das Glas zu zerstören.Das funktionierte auch,aber der Welt tat das nicht gut undScobee und Jarvis auch nicht. Alsdie tektonischen Aktivitäten zunahmen,konnte Scobee sich geradenoch so vor den Kräften der Naturretten. Aber nur auf Zeit. Plötzlichriss die Erde unter ihr auf undsie wurde regelrecht davon verschlungen.Sie begab sich in dieTiefe, weil sie nach oben nichtmehr konnte. Als sie in dem engenKamin, in dem sie sich befand, fastdie Kraft verlor, erreichte sie Jarvisund sie erlebte etwas, das bishernur Cloud selbst mitgemacht hatte,nämlich von einem solchen Anzugumschlossen zu werden. Das Konstruktumfloss sie und übernahmden Abstieg für sie. Es war sehrunangenehm, aber immer nochbesser, als abzustürzen.Sie versuchten, einen Weg an dieOberfläche zu finden. Stattdessenentdeckten sie etwas anderes, nämlicheine Hinterlassenschaft derVirgh. Unmengen von durchsichtigenBlasen, die die Brut derVirgh enthielten, konnten sie erkennen.Und sie schlüpften allenach und nach, befreiten sich mehrund mehr aus ihren Umhüllungen.43


Bad EarthSie wollten nichts anderes, als töten.Nicht nur eine Kammer imFels erblickte sie, in der sich dieBrut befand, sondern mehrere. Milliardenvon Virgh kamen nach undnach aus den Eiern. Scobee konntesich, auf einen Vorschlag von Artashin, in einer Kaverne verstecken,die einigermaßen geschützt war.Geschützt gegen die merkwürdigeForm von Angriff, die Artas nunentfesselte. Er nutzte die Mächteseines Volkes und griff so dieVirgh an. Als alle vernichtet waren,konnten Jarvis und Scobee an dieOberfläche zurückkehren.Und sie entdeckten den zweitenTeil der Hinterlassenschaft, nämlicheine Station, getarnt, in demsich Schiffe für die neu geschlüpftenVirgh befanden. Also war dasKonzept wohl, die Welten in Glaseinzuschließen, das gleichzeitig dieBrut schützen sollte und für dieBrut ausreichend Schiffe zurückzulassen,um ihrerseits mit den Eroberungenfortzufahren.Die Virgh erwiesen sich als insektoideWesen. Die Welt Zentalo warvernichtet, was Sobek nicht allzuviel auszumachen schien. Hauptsache,die Virh konnten gestopptwerden, das war dem Foronen dasWichtigste. Und zu guter Letztwurde das Schiff der Virgh, das dieSatoga aufgenommen hatten, vonder RUBIKON in eine energetischeVerankerung genommen, umweiter untersucht werden zu können.Und Cloud entdeckt endlichauch, dass Boreguir verschwundenzu sein scheint …Fazit:Die Virgh sind also insektiod, dasist immerhin schon etwas. Und siehinterlassen in ihren verwüstetenGalaxien glasierte Planeten, dievon ihrer Brut besiedelt sind. DieSatoga hingegen sind ein friedlichesVolk, das aus der Kleinen MagellanschenWolke kommt. Artaserzählt, dass in seiner Galaxis vieleVölker existieren und dass diemeisten von ihnen auf Kriege aussind, weshalb sie ein Schiff mitWissenschaftlern ausgeschickt haben,um die Große MagellanscheWolke auf Ausweichmöglichkeitenhin zu untersuchen. Die kleinereder beiden Galaxien ist also diejenige,die mehr Völker enthält unddie Satoga scheinen noch mit dieam fortgeschrittensten von ihnenzu sein. Sie werden durchaus interessantgeschildert von MichaelVorschau<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Marcus Thurner, der in diesemBand wieder besser aufgelegtscheint. Der Roman ist jedenfallsdurchaus interessant geraten undvermittelt die Geschehnisse aufunterhaltsame Weise. Er verdientsich somit ein GUT.-rk-Bad Earth 37Das Geheimnis der Spore Aurivon Alfred BekkerBad Earth 38Der große Kriegvon Alfred Bekker44Bad Earth 39Notruf der Cirrvon Manfred WeinlandBad Earth 40Tod den Cirrvon Marten Veit


10/2004Erde 2000 Band 1Beherrscher der Zeitvon Dirk van den BoomProfessor Lintberg hat einenPunkt in seinem Leben erreicht, andem es nicht weiterzugehenscheint. Seine Frau hat sich vorkurzem entschlossen, ihn zu verlassen,was sicher damit zu tun hat,dass Professor Lintberg dazu neigt,andere Menschen um sich herumzu vergessen, wenn er mit einementsprechenden Problem beschäftigtist. Eigentlich hatte sie sichmal genau in diesen Professor verliebt,aber über die Jahre war er zueinem Menschen geworden, dersich nur noch für die Erreichungseiner Ziele interessierte und dieFrau immer weniger wahrnahm.Als sie ihn verließ, nahm er sieaber sehr wohl wahr.Darüber hinaus steckte der Professormitten in einem wichtigenForschungsprojekt, an dem erschon seit Jahren arbeitete. SeinZiel war die Erschaffung einerZeitkugel, allerdings hatte er esüber die Jahre nie verstanden, diesesProjekt fertig zu stellen. Weswegensich seine Geldgeber spontandazu entschlossen, endgültigdas Projekt abzuschreiben und demProfessor jegliche weitere Geldmittelzu entziehen.Was den Professor in eine Situationbringt, mit der er sich nicht abfindenkann. Sein Lebensziel undseine Frau zu verlieren, ist mehrals er verkraftet.Glücklicherweise gibt es auchMenschen, die sich für das Projektinteressieren und die deshalbgroßes Interesse haben, an Stelledes bisherigen Geldgebers zu tretenund selbst von dem Projekt zuprofitieren. Genau zwei Gruppensind es, die sich hier um die Gunstdes Professors streiten. Auf der einenSeite ist da das Konsortium,angeführt von einem Italiener namensVeruzzi, der wohl so etwaswie der Patriarch dieser Gruppevon Unternehmern ist. Insgesamtsieben Unternehmer haben sichhier zu einer Art Interessengemeinschaftzusammengeschlossen undbeteiligen sich immer wieder anUnternehmungen, wie eben auchdem Zeitkugelprojekt von ProfessorLintberg. Auf der anderen Seitegibt es aber auch noch einen Unternehmernamens Strogowski, derals ehemaliges Mitglied des Konsortiumssehr genau über die Unternehmungendieser GruppierungBescheid weiß und der alles daransetzt, dem Konsortium bei demProfessor zuvorzukommen.Das erweist sich aber als gar nichtso einfach. Denn was auch immerStrogowski unternimmt, seine Mitarbeiterhaben einfach nicht dasFormat. Die Mitarbeiter des Gegnerssind ihnen immer einenSchritt voraus, und so kommt es,dass sie nicht nur Frank Forster,einen ehemaligen Assistenten desProfessors, kontaktieren können,bevor es Strogowski kann. Forsterist begeistert von der Aussicht, amProjekt weiterarbeiten zu könnenund auch durchaus überzeugt, dasser an den verzweifelten Professorherankommen kann. So schmiedenErde 2000sie einen gemeinsamen Plan, eineForschungseinrichtung in der Nähevon London aufzubauen, die demProfessor alle Möglichkeiten gebenwürde, und Frank Forster alsehemaliger Mitarbeiter des Professorssoll mithelfen, Lintberg davonzu überzeugen, dass es die besteChance für ihn werden wird.Neben Frank Forster gibt es danoch einen ehemaligen MitarbeiterLintbergs. Ben Hammer hat sichnach dem Ende der Zusammenarbeitmit Lintberg aus der Öffentlichkeitzurückgezogen und leitetnun als Ingenieur Projekte in derganzen Welt. Carmichael, der Assistentvon Veruzzi, spürt ihn inAfrika auf, wo er gerade mitten ineinem schwierigen Projekt steckt.Als er erfährt, dass der Professorseine Hilfe benötigen würde und ersomit wieder Gelegenheit erhaltenwürde, am Zeitkugel-Projekt zu arbeiten,sagt er sofort zu. Carmichaelwill mit ihm zurück nach Europafliegen. Leider erreicht er dasFlugzeug nicht. Ein Anruf lässt ihndas Flughafengebäude noch einmalverlassen. Als er nicht mehr zurückkommt,ahnt Hammer, dassetwas nicht in Ordnung ist. Er fälltauf den Anruf, den er kurz darauferhält, nicht herein und fliegt alleinenach Europa, wo er Veruzzivom Verschwinden seines Mitarbeitersinformieren muss. Wenigspäter wird der Assistent in der afrikanischenStadt Bamako tot aufgefunden.Veruzzi ist erschüttert.Strogowski entschließt sich dazu,den direkten Weg zu wählen. Er redetmit Lintberg und macht ihmdas Angebot, seine Forschungenweiter zu finanzieren. Lintbergkennt ihn aber von früher und soverzweifelt ist er dann doch nicht,dass er so einfach ja sagen würde.Da er weiß, dass Strogowski skrupellosist und die Zeitkugel missbrauchenwürde, lehnt er zunächstab. Aber der raffinierte Strogowski45


Erde 2000des Kölner Marken-Verlages eineZeitreisegeschichte an den Anfangder Serie stellt. Das Ende kamdenn auch einigermaßen überraschend,denn nachdem die Zeitkugelja noch nicht fertig war,musste man nicht unbedingt damitrechnen, dass plötzlich ein Zeitreisenderauftauchen würde.Trotzdem hat die Geschichte einigeUngereimtheiten aufzuweisen.Es ist schon verständlich, dass gewissePersonen diesen ersten Bandnicht überstehen durften, vor allemnatürlich diejenigen, die in der eigentlichenSerie niemals aufgetretensind. Carmichael fällt dieserTatsache zum Opfer. Allerdings istes wohl nicht eben geschickt gemacht,einen Charakter als intelligentund flexibel zu beschreibenund dann im nächsten Augenblickin eine Falle laufen zu lassen, dieplumper wohl nicht sein könnte.Carmichael ist offensichtlich aufeinen Anruf hereingefallen. Aberwenn am Flughafen einer afrikanischenStadt plötzlich ein Anruf eingeht,in dem einem erzählt wird,man hätte wichtige Infos, die mannatürlich nicht am Telefon besprechenkann und deshalb soll der Angerufenebitte sofort nach draußenkommen, dann sollten eigentlichsämtliche Alarmglocken schrillen.Das haben sie bei Carmichael nichtgetan und das ist doch sehr verwunderlich.Auch dass er aus dieserSituation nicht mehr herauskommt,sondern sterben muss, warunerwartet, was in diesem Fallnicht unbedingt positiv überraschteund eher verärgert hat, weil es zudem Charakter eigentlich nichtpasste. Dieser Ausgang der Geschichteist wohl nur der Tatsachegeschuldet, dass es die Figur in dereigentlichen Serie niemals gab.Verblüffend ist ebenfalls, dasssich Strogowski darauf einlässt,sein Entführungsopfer mit auf einenBall zu bringen. Eine öffenttuteinfach so, als hätte er sichplötzlich und unerwartet geändert.Lintberg geht scheinbar auf dasAngebot ein, räumt sich aber Bedenkzeitein, die ihm Strogowskiauch gewährt.Ganz so dämlich ist der Unternehmeraber doch nicht. Er beauftragtseine Assistenten, ihm dieeine oder andere Rückversicherungzu besorgen und so wird nicht nurForster entführt, sondern auch dieehemalige Gemahlin des Professors.Als Veruzzi mit dem ProfessorKontakt aufnimmt, weiß derzumindest schon von dem Verschwindenseiner Frau, auch Forstermeldet sich nicht mehr und sonehmen beide an, dass das Verschwindenvon Carmichael mit denanderen beiden Vorfällen zusammenhängt.Als Hammer auftaucht,sind alle doch sehr erleichtert.Forster kann den dämlichen MitarbeiternStrogowskis aber entkommen.Er flüchtet und damit hatder Unternehmer nur noch einenTrumpf in der Hand. Den spielt erauch aus und erpresst den Professormit seiner Exfrau. Wenn Lintbergnicht mitspielen würde, würdeer seine Frau nie wieder sehen. DerProfessor ist verzweifelt, weil erkeine Möglichkeit sieht, schlimmereszu verhindern. Aber er bestehtauf jeden Fall darauf, dass erseine Frau sehen kann. Strogowskigeht darauf ein und so einigen siesich darauf, dass er sie mit zu einerVeranstaltung bringen wird, aufder sich Lintberg dann davon überzeugenkann, dass es ihr gut geht.Bei der Veranstaltung kommt esbeinahe zu einer Katastrophe, alsbei dem Angriff von Veruzzis Leutenund dem anschließenden HandgemengeStrogowski eine Waffezieht und auf die Exfrau des Professorsrichtet. Aber eine unerwartetauftauchende Gestalt kann imletzten Augenblick das Schlimmsteverhindern. Strogowski hat verloren.Seine Geiseln sind alle befreitund der Professor unterschreibtbeim Konsortium.Die Zeitkugel muss kurz daraufihre Feuertaufe bestehen. Denn derProfessor eröffnet seinen verblüfftenMitarbeitern, dass er sich indiesem Saal selbst gegenüber gestandenhat. Offensichtlich hat erdie Zeitkugel fertig gestellt und siegleich dazu benutzt, um seine FrauMartha zu retten. Deshalb macht ersich auch sofort an die Arbeit, dieExpedition vorzubereiten. Falls ernicht wiederkommen würde, dannwäre der Sprung in die Vergangenheitwenigstens nur ein kurzer, sodass er nicht allzu viel Zeit verlierenwürde.Einer der Gründe, warum derProfessor nicht für Strogowski arbeitenwollte, war der, dass er demUnternehmer nicht vertraute hinsichtlichder Motivation für dieZeitmaschine und der Verwendung,die sie letztendlich erhaltenwürde. Aber nun setzt er sie selbstein, um ein persönliches Ziel zu erreichenund seine ehemalige Frauzu schützen.Am Ende des Romans steht derAnfang der eigentlichen Geschichte.Das Team um den Professorsteht mit Frank Forster und BenHammer. Veruzzi als Mann imHintergrund ist ebenfalls mit anBord. Einziges Opfer ist Carmichael,der bei der ganzen Geschichteleider auf der Streckeblieb.FazitWiederum ist es der Mohlberg-Verlag, der einer alten Serie eineChance gibt. Die eigentliche SerieZeitkugel bzw. Erde 2000 hatteniemals einen wirklichen Anfang.Dirk van den Boom hat mit demvorliegenden Roman der Serie einenEinstieg gegeben und es istdurchaus schön, dass der Autorund Bearbeiter der einstigen Serie<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>46


10/2004liche Veranstaltung ist wohl kaumder geeignete Ort, um ein Entführungsopferzu verstecken. Und soist es nur konsequent, dass Strogowskidamit nicht durchkommt.Trotzdem, jemand der so instinktloshandelt, kommt normalerweiseniemals in eine solche Position.Auch erscheint es mir etwasmerkwürdig, die Geschichte mitphilosophischen Betrachtungenüber unausweichliche Situationenund den entsprechenden Reaktionenzu beginnen. Da wäre es eventuellgeschickter gewesen, zuerstden Seelenzustand des Professorszu beleuchten und erst dann dieseBetrachtungen nachzureichen. BeiRettungskreuzer Ikarus hat derAutor im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeitder Handlung jedenfallseinen besseren Jobgemacht. Trotz alledem macht dieGeschichte neugierig auf die alteSerie des Marken-Verlages und dieGeschichten, die uns da erwartenwerden. Wie es aussieht, werden jawohl in erster Linie die Geschichtenaus der Zukunft behandelt werden.Es wäre aber durchaus zu begrüßen,wenn die vielen Geschichtenin der Vergangenheit der Erdenicht vergessen werden. NeueAbenteuer werden dazwischen erscheinenund legen insofern eineneventuellen Grundstein für eineFortsetzung der Serie. Ob es dazukommt, muss man aber erst einmalabwarten. Zu Band 1 kann man jedenfallssagen, trotz einiger vermeidbarerFehltritte ist es eine lesenswerteGeschichte, die denGrundstein zu einer Serie legensoll, die sich im Marken-Verlag jabereits bewährt hat. Wir dürfen alsogespannt sein.Zur Ausstattung noch ein Wort:Die Romane erscheinen in einerErde 2000Art Taschenheftformat mit stabilemKarton als Einband. Das Titelbildist von Andreas Adamus undrecht ansehnlich geraten, das gesamteCoverdesign kann sich ebenfallssehen lassen. Mohlberg liefertbewährte Qualität, was das Erscheinungsbilddes Heftes angeht.Nur der Umfang erschien mir persönlichetwas gering, vor allem,wenn man bedenkt, dass das Heftaufgrund des Formats nicht ganzbillig ist. Für die folgenden Romanekann man da hoffentlich etwasmehr erwarten, die Geschichtenhaben im Original das Formateines Heftromans und damit auchdessen Umfang.Für die Geschichte ergibt sich alsGesamtbewertung ein NICHTÜBEL.-rk-PROC Gallery»BLUE MOON« von Thomas Rabenstein47


Saturn<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Ben BovaSaturnWeltraumhabitate, kryonischer Schönheitsschlaf, fundamentalistischeWeltregierungen, Nanotech und bizzarreKristallringe…Das neue Werk Ben Bovas auf dem Weg durch unserSonnensystem - nach den Erfolgen Mars, Jupiter undAsteroidenkrieg nun der Sprung zum Saturn. Kann dieseReise erfolgreich sein?Eine Rezension von Tobias SchäferBen Bova wurde 1932 in Philadelphiageboren und ist einer der bekanntestenScience Fiction Autorenunserer Zeit. In Philadelphiastudierte er Journalismus und wurdeRedakteur mehrerer wissenschaftlicherZeitschriften, die sichdem Raumflug widmeten. In seinenGeschichten vorhersagte er einigetechnische Entwicklungen,wie solarbetriebene Satelliten oderdie Entstehung internationalerFriedenstruppen. Vor allem mitseiner Reihe um die Planeten unseresSonnensystems feierte ergroße Erfolge. Er lebt mit seinerFamilie in Florida. Er ist emeritierterPräsident der NationalSpace Society und ehemaliger Vorsitzenderder Vereinigung amerikanischerScience Fiction- undFantasy-Autoren. 1996 verlieh ihmdie California Coast Universityeinen Doktorgrad in Erziehungswissenschaften.48Der AutorDer InhaltSusan Lane ist eine naive jungeFrau, die trotz ihres kalendarischenAlters von über vierzig Jahren körperlichund geistig noch in dentweens steckt - sie erkrankte aufder Erde an Krebs und wurde vonihrer Schwester injektiv getötetund in flüssigem Wasserstoff gefroren,in der Hoffnung, ihr späterhelfen zu können. Tatsächlich wirdsie geheilt. Nun verfügt sie überein fotografisches Gedächtnis, aberüber keine Erinnerungen aus ihremersten Leben.Das Habitat Goddard ist auf demWeg zum Saturn, vordergründig,um das Saturn-System wissenschaftlichzu erforschen. Im Hintergrundziehen aber ganz andereOrganisationen als das wissenschaftlicheKomitee die Fäden:Auf der Erde etablierten sich nachden großen Klimakatastrophen dreineue Regierungsformen, die ausden großen irdischen Religionenhervorgingen und nun uneingeschränktüber die Erde herrschen.Das Schwert des Islam im Orient,Die Jünger Gottes und Die neueMoralität teilen sich den Rest. Diebeiden letzteren Organisationensind die heimlichen Hauptfinanziesder Saturn-Mission; ihr Interessedaran ist einfach: Fernab von derErde soll ein ebenfalls fundamentalistischesRegime aufgebaut werden,um die armen Seelen zu retten.Die Bevölkerung Goddards bestehtaus Freidenkern und Säkularisten,die auf der Erde in Ungnade fielenund verurteilt wurden aus religiösenGründen. Sie sehen ihre Chancein der Mission, unabhängig vonirdischer Vormundschaft leben zukönnen. Nur der Verwaltungsleiterdes Habitats, Professor Wilmot,kennt die wirkliche, hinter allemstehende Aufgabe: Es soll ein Laborversuchmit menschlichem Materialsein! Doch auch er weißnicht, welche Bestrebungen die ir-


10/2004dischen Geldgeber über eine kleineeingeschleuste Gruppe fanatischerFundamentalisten verfolgt.Susan Lane, intelligent, aber blauäugigverliebt in den hinterhältigenMalcolm Eberly, gerät unwillentlichzwischen die Fronten. Und derMord an Don Diego war der einzigeFehler…KritikDon Diego, der väterliche, alteSpanier - einziger Freund bis datovon Susan Lane, die sich Hollynennt. Malcolm Eberly, von derneuen Moralität aus dem Gefängnisgeholt für den Auftrag, eine religiöseRegierung zu etablieren; erist herzlos und berechnend. ProfessorWilmot, Leiter des Habitats,lässt sich fasziniert die Kontrolleaus den Händen nehmen und beobachtetseine Laborratten. OberstKananga, brutaler Sicherheitschefdes Habitats und darauf aus, dieabsolute Kontrolle ausüben zukönnen. Frau Rosenthau, heimlicherSpion der Moralität und lenkendeMacht im Hintergrund. Undschließlich Holly, die sich vonMalcolm einwickeln lässt undnicht bemerkt, dass sie sich zumWerkzeug der Intrige macht.Was sind das für Charaktere? Bovaversteht es, die Ränke und Eigenheitendeutlich zu machen, indemer den Blickwinkel zwischen denFiguren wechselt, so dass man zumBeispiel sieht, wie sich Eberly undWilmot gegenseitig beeinflussenund jeder den anderen verachtetund für dumm hält. Auch die Entwicklungder Wahlkampagne istgut dargestellt; die Leute im Habitatinteressieren sich größtenteilsnicht für politische Entwicklungen.Trotzdem wirkt einiges konstruiert.Der Unfall bei der Treibstoffübernahme.Er bringt zufällig eineHauptperson ins Spiel. Oder derStuntman Gaeta. Der strahlendeHeld, vordergründig Macho, abermit weichem Kern. Klar, dass erdie Entscheidung bringt. Die Nanotech-Expertin.Sie konnte nichtvon vornherein an Bord sein, dasie auf der Erde - trotz Nobelpreis- geächtet war. Also stieß sie erstbei Ceres dazu.Einsame Spitze ist aber Holly Lane.Glücklicher Weise scheint siein ihrem ersten Leben diverseKampfsportarten trainiert zu haben,denn wo es hart auf hartkommt, verliert sie plötzlich ihreNaivität und wird zum Kämpfer.Das ist vor allem darum so auffällig,da sie als Hauptfigur den ganzenRoman begleitet und ihrer Rolleals verliebtes, ausgenutztesMädchen sehr gerecht wird. Undwas wäre passiert, wenn ProfessorWilmot nicht sein kleines Lastermit den Sado-Maso-Pornos hätte?Interessant ist der Aspekt der religiös-fanatischenWeltregierung,die ihre Macht auch auf das Habitatausweiten möchte. Doch da esdort ohne die kleinen psychologischenSticheleien durch Eberly garkeine anderen Ambitionen gegebenhätte, wirkt die ganze Entwicklung,die sich eigentlich nur umEberly's Probleme, die Führung zuübernehmen, dreht, etwas schal. Erbrauchte eine Mehrheit, da sichaber niemand interessierte, mussteer Gegenspieler aufbauen. Diedann dankbar waren, den Wahlkampfzu verlieren. Außerhalb dieserinternen Schwierigkeiten versuchtder Stuntman, einen spektakulärenFlug im Raumanzug durchdie Saturn-Ringe zu inszenieren.Und hier kommt über höchstensein Kapitel ein faszinierender Gedankeins Spiel, dem Bova wahrlichhätte mehr Aufmerksamkeitschenken sollen: Neben dem bakteriellenLeben auf Titan sind dierätselhaften, da dynamischen Ringedes Saturn anscheinend Tiefsttemperatur-Lebewesen!FazitDer Roman liest sich schnell, aberbis auf die Idee der Saturn-Lebewesenist er ebenso unerheblich.Der Schwerpunkt ist unglücklichgewichtet, denn die hervorgehobeneDarstellung interessanter Charaktereund menschlicher Schwächenwirkt hier konstruiert. Alsleichte Unterhaltung ist der Romanaber allemal geeignet.Ben BovaSaturnHeyne Science FictionISBN 3453879163Preis: 8,95 Euro525 SeitenÜbersetzung: Martin GilbertSaturnMit freundlicher Unterstützung vonwww.buchwurm.info49


Film-Ecke<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>FILM-ECKEResident Evil - ApokalypseRegie: Alexander WittDrehbuch: Paul AndersonMusik: Jeff Dana, HIMDer zweite Teil des Actionfilmsnach dem gleichnamigen Computerspielbefaßt sich mit dem Herzstückder Spiele, nämlich demKampf in der Stadt Racoon City,deren Bürger vom T-Virus befallenwurden und zu fiesen Zombieswurden. Sicherlich auch zur Freudeder Spielefans: Der Charaktereder Jill Valentine wird vom Spieleingefügt. Jill Valentine, eine ArtLara Croft-Cop, wird von der nochrecht unbekannten DarstellerinSienna Guillory gespielt. Valentineist die Hauptperson des Originalspiels.Ebenfalls wird der Charaktervon Carols Oliveira, gespieltvon Mumie-Schauspieler OdedFehr, in den Film eingeschrieben.Die Story: Nach dem Vorfall imUmbrella-Labor, bei dem alle Mitarbeiterbis auf die schöne Alice(Milla Jovovich) und ihr BegleiterMatt starben, werden an Alice undihm Experimente durchgeführt.Umbrella versucht derweil denVorfall zu vertuschen, doch der T-Virus verbreitet sich in der Stadtund infiziert die Bürger. Die resolutePolizistin Jill Valentine ahntdie bevorstehende Katastrophe undhilft bei der Evakuierung der Stadt,die jedoch von der Umbrella-Cooperationvollständig abgeriegeltwird.Als der T-Virus nicht mehr zustoppen ist, schließt der skrupelloseMajor Cain die letzten Tore. Valentine,ihr Partner Peyton Wellsund die Journalisten Terri Moralesschlagen sich durch die Stadtdurch. Zur gleichen Zeit gelingtAlice die Flucht aus dem Labor.Sie bemerkt Veränderungen an ihr,genetische Veränderungen! DochAlice ist nicht die einzige. Es gibteinen Zombie, der zu einer absolutenKampfmaschine gemachtwurde. Es ist ihr mutierter FreundMatt, der nun als "Nemesis" durchdie Stadt watet und alles umnietet,was ihm nicht paßt. Derweilkämpft sich auch der wackere SoldatCarlos Oliveira mit seinenMannen durch die Zombie-Hölle.Oliveira, Alice und Jill Valentinehaben nur eine Chance aus derHölle zu entkommen: Der WissenschaftlerAshford nimmt mit ihnenKontakt auf. Seine Tochter befin-det sich noch in der Stadt. Wenn esihnen gelingt, Angie zu retten,winkt ihnen die Freiheit...Fazit: Der Film ist geballte Actionmit etwas Horror gemischt. Diedrei Hauptdarsteller überzeugendurch ihr Talent, nicht unbedingtdurch das Drehbuch. Oftmals wirktdie Action in Slow-Motion zuübertrieben, die Stunts zu überdreht.Dafür bleibt die Handlungund der Horror-Effekt sehr auf derStrecke. Es gruselte einen mehrdas Spiel zu zocken, als diesenFilm zu gucken. Als Resident Evil-Verfilmung hätte man mehr erwartenkönnen. Dennoch ist der Filmnicht schlecht. Resident Evil 2 istein solider Actionkracher von derMarke Blade oder Tomb Raider.Durchaus sehenswert, mit mehrCharme hätte der Film deutlichbesser sein können. Mit dem Endezeichnet sich auch ein dritter Teilder Saga ab. Wollen wir mal sehen,was daraus wird.50


10/2004Film-EckeHellboyRegie: Guillermo del ToroDrehbuch: Mike Minola (Comics),Guillermo del Toro (Screenplay)Musik: Marco BeltramiWieder eine neue Comic-Verfilmungim Kino: Diesmal ist es Hellboy,einer Art Dämon aus der Hölle,der gegen paraphysische Erscheinungenauf der Erde kämpft.Guillermo del Toro hat für dieHauptrolle den VerwandlungskünstlerRon Perlman (Die Schöneund das Biest, Star Trek X, BladeII, Alien 4) gecastet. An seiner SeiteJohn Hurt als alter Mentor TrevorBruttenholm und Selma Blairals Liz Sherman.Die Story beginnt im Oktober1949 in Schottland, wo eine Sondergruppeder SS unter dem Kommandodes Maskenträgers KarlRuprecht Kroenen versucht einPortal zur Hölle zu öffnen. Derjunge Bruttenholm ist mit einerEinheit US-Marines dort, um daszu verhindern. Während GrigoriRasputin, der eine besondere Begabungzur Parapsychologie undden okkulten Dingen hat, das Portalöffnet, greifen die US-Truppenan. Dabei wird Rasputin ins Portalgezerrt. Kroenen kann entkommen,aber etwas ist aus der Hölle in dieseWelt gekommen. Ein kleinesteufelsähnliches Wesen, nicht älterals ein Baby. Bruttenholm nimmtsich dem Wesen an und tauft esHellboy.Jetztzeit: Hellboy ist Mitarbeiterder US-Behörde für okkulte Dingeund Parapsychologie, die vonBruttenholm geleitet wird. Für seine60 Jahre ist der Rote immernoch recht unreif, pafft Zigarrenund bricht ständig aus. An seinerSeite steht das Fischwesen Ape,der ebenfalls übersinnliche Fähigkeitenhat. Der junge FBI-AgentJohn Myers wird von Bruttenholmpersönlich engagiert, um auf Hellboyetwas aufzupassen. Myers istnatürlich völlig überrascht von denganzen Mutanten. Hellboy hatnoch ein ganz anderes Problem -seine unerwiderte Liebe zu LizSherman, einer Art lebenden Flammenwerfer.Liz hat sich vonBruttenholms Team losgelöst, umein normales Leben zu führen undihre Fähigkeiten, die einigen Menschendas Leben gekostet haben,klar zu kommen. Doch alles ändertsich, als Rasputin von dem SS-Maskenträger Kroenen und seinerGespielin Ilsa befreit werden. Rasputinsetzt es sich zum Ziel, mitHellboys unfreiwilliger Hilfe dasPortal zur Hölle zu öffnen...Fazit: Seit 1993 zeichnet undschreibt Mike Mignola die Geschichtedes paranormalen Ermittlersund seiner paranormalen Kollegen.Das meiste, was den Geistder Serie ausmacht, findet sichauch in Film wieder. Hellboy derFilm erzählt ungefähr die Geschichtedes ersten Comic-Bandes„Die Saat der Zerstörung“. Es gibteinige Änderungen, so z.B dieGegner und auch Agent Myers, dereigentlich eine Art Idol in den Comicswar, ist eher eine Nervensägeund flacht im Laufe des Films ab.Logik gibt es in dem Film nichtund einige haarsträubende Dinge(Rasputin als böser Schurke, derSS-Maskennazi, Hitler starb erst1958 usw) kann man den Comicsund dem Film ankreiden. Hellboyist ein bunter Actionfilm im Blade-Stil (kein Wunder, del Toro hatBlade II gedreht) mit einigen gutenGags. Der Charakter Hellboy hatTiefe, die Darsteller überzeugen.Die Handlung und die Schurkenweniger. Trotzdem lohnt es sichdiesen Film anzucken, wenn mannicht zuviel über die Handlungnachdenkt.-nh-Superman VBis jetzt ist immer noch kein Darstellerfür Superman bzw. ClarkKent gefunden. Angeblich ist Jim51


Film-Ecke<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Caviziel immer noch der Geheimfavoritder Studios, während RegisseuerBryan Singer (X-Men)Caviziel ablehnt und noch auf derSuche nach dem geeigneten Schauspielerist. Weitere Gerüchte besagen,dass man vielleicht mit derRückkehr von General Zod (in SupermanI und II gespielt von TerenceStamp) rechnen kann. Nochist aber auch nicht klar, inwieferndie alten Filme involviert sind, jedochwill man die Superman-Filmenicht gänzlich ignorieren und dasRad neu erfinden.Quelle: IGN.com"Wenn Gott es so will, sehen wiruns alle in Spaceballs 2 wieder.Auf der Suche nach noch mehrGeld."Das waren die Worte Yogurts,alias Mel Brooks, in Spaceballs,der Parodie auf Star Wars, StarTrek, Aliens und Planet der Affen.Nun hat der Altmeister Mel Brooksbekannt gegeben, dass er geradedas Drehbuch für die Fortsetzungvon Spaceballs schreibt. "Im bestenFall wird Spaceballs 2 noch vorEpisode III erscheinen", sagteBrooks. "Im schlechtesten Fall einJahr nach dem Film."1987 - Spaceballs war ein Hit, derin gewohnter Brooks-Art die StarWars Filme auf die Schippenimmt. Neben Mel Brooks spieltenauch Stars wie Bill Pullman alsLonestar, John Candy als Waldiund Rick Moranis als Lord Helmchenmit. Ob es ein Wiedersehenmit diesen Schauspielern gibt,steht noch nicht fest.Quelle: starwars-union.de, IGN.comEin Fan für die Star Wars TV-SerieIn einem Interview mit der USAToday sagte Star Wars Macher GeorgeLucas kürzlich folgendes:"Letztendlich werde ich es [StarWars] zum Fernsehen bringen und52es andere Leute übernehmen lassen....Wissen sie, ich habe Ableger-Romane,ich habe Ableger-Comics.Es ist also einfach zu sagen,'Nun okay, das ist das Genre undich werde eine wirklich talentiertePerson finden, die es übernimmtund kreiert.' So wie die Comicsund die Romane die Art eines anderensind, diese Sache zu handhaben.Das macht mir nichts aus.Einiges davon könnte ziemlich gutwerden. Wenn ich die richtigenLeute involviert kriege, könnte esinteressant sein."An dieser Stelle kommt IESB.netmit neuen Gerüchten, die direktvon der Skywalker Ranch stammensollen.Demnach deute alles darauf hin,daß Lucas jemanden finden wolle,der ihm die kreative Kontrolle abnimmt.George selbst soll als "ExecutiveProducer" an Bord bleiben,dennoch wolle er ein kreativesTeam, das auch aus erfahrenen Sci-Fi-Autoren und -Regisseurenbesteht.Weiterhin soll George die Herrschaftüber Star Wars an jemandenweiterreichen wollen, der ein wirklicherFan der Saga ist. George solljemanden mit Erfahrungen imSchreiben, als auch im Regieführenhaben. Gleichzeitig sollte derjenigeeine Verbindung zum Fandomhaben und ein unabhängigerFilmemacher sein.Der erste Name also, der in derGerüchteküche auftaucht, ist KevinSmith, vielen wohl bekannt aus Jay& Silent Bob."Kevin Smith wäre die idealePerson, um eine Star Wars Fernsehseriezu machen", wurde IESBerzählt. "Er ist im Fandom hochangesehen und hat auch schonmalmit Lucasfilm für einen HasbroWerbespot vor einigen Jahren zusammengearbeitet.Außerdem ist erein sehr guter Autor," sagte dieQuelle.Kevin Smith ist unter den Fansals wirklicher Star Wars Liebhaberbekannt, was auch in einigen Anspielungenin seinen Filmen zumAusdruck kommt.In einem Interview, das IESB mitdem Köpfen hinter Star Trek, RickBerman und Manny Coto, führte,fragten sie diese, welche Tipps sieLucas für eine wöchentliche StarWars Fernsehserie geben würden."Es ist eine Sache, drei Jahre Zeitund über 100 Millionen Dollar zuhaben, um einen zweistündigenFilm zu machen, als 22 bis 26 Episodenpro Jahr mit einem limitiertenBudget auf die Beine zu stellen,und trotzdem frisch in den Augender Zuschauer zu bleiben",sagte Bermann.Coto hatte diesen Tipp auf Lager:"Man muß sich auf die Geschichteund die Charaktere konzentrieren,und keine wöchentliche Show überSpezial Effekte machen." Auf dieFrage nach weiteren Tipps sagte er"Er kann jederzeit mich engagieren,wenn es mit Enterprise nichtklappen sollte".Quelle: starwars-union.de-nh-


10/2004DVD-EckeDVD-ECKEStar Wars DVDSeit 20. September ist es endlichsoweit: Das langersehnte StarWars-DVD-Set ist erhältlich. Dieklassische Trilogie wurde nocheinmal digital überarbeitet. DasErgebnis läßt sich sehen: EpisodeIV - Eine neue Hoffnung, EpisodeV - Das Imperium schlägt zurückund Episode VI - Die Rückkehr derJedi-Ritter präsentieren sich optischund akkustisch in neuemGlanz, der seines gleichen sucht.Die Verbesserungen gegenüber denalten Versionen, selbst gegenüberder Special-Edition aus dem Jahre1997 sind unübersehbar.Als Leckerbissen gibt es eine4stündige Bonus DVD mit allenmöglichen Features. So z.B. die150 Minuten lange Dokumentation"Empire of Dreams", die einenBlick hinter die Kulissen gewährtund ausführlich über die Entstehungvon Star Wars berichtet.Daneben gibt es Dokumentationenüber die Charaktere von StarWars, wie das Lichtschwer entstandenist, Bildergalerien, Trailer undzwei Episode III - Die Rache derSith Previews. Einmal wird überdas neue Videospiel von EpisodeIII berichtet, dann über die Rückkehrvon Darth Vader. In beidenDokumentationen gibt es Drehmaterialvon Episode III zu sehen, sicherlichder größte Moment für dieFans, als Hayden Christensen dieDarth Vader Maske angelegt bekam.Nun zu den eigentlichen Filmen:Sound und Bild wurden eindrucksvollüberarbeitet. Man sieht vieleDetails im kristallklaren Bild, dieeinem früher nicht aufgefallen waren.Man merkt keinem der dreiFilme ihre Jahre an, die sie bereitsauf dem Buckel haben. BeiEpisode IV kommen noch kleineÄnderungen, wie eine erneuteÜberarbeitung der Han Solo undGreedo Szene und ein digital nochmalsüberarbeiteter Jabba hinzu.Die Lichtschwerter sehen im Duellzwischen Obi-Wan und Vader vielbesser aus, die Endschlacht istnoch atemberaubender durch dieVerbesserungen.In Episode V gibt es wohl diegravierensten Änderungen. DieSzene mit dem Imperator Palpatineund Darth Vader wurde erneuert.Nun sieht man Ian McDiarmid alsImperator. Der Dialog wurde geändert.Es wirkt nun alles stimmiger,da Palpatine es ist, der Darth Vaderdarauf aufmerksam macht, dasssein Sohn Luke Skywalker für dieZerstörung des TODESSTERNSverantwortlich ist. Ian McDiarmidüberzeugt als Imperator. Die Szeneist eine Bereicherung des Films.Während man im englischen dieOriginalsprecher, auch James EarlJones als Vader, für die neue Szenegenommen hat, verhunzt die deutscheSynchronisation das völlig.Immerhin hat Palpatine seine Stimmeaus den Prequels, doch VadersSynchronstimme klingt völlig unpassendund ebenso ton- wie lustlos.Damit hat Vader in Episode Vnun drei verschiedene Stimmen inder deutschen Fassung. Die Neusynchronisationvon Boba Fett habendie Deutschen leider total verschlafen.Im Original spricht TemeuraMorrioson (Jango Fett,Klonsoldaten) nun Boba Fett.Auch das macht Sinn.In Episode VI wurde die Rancorszenedeutlich verbessert. ZumSchluß erscheint nun HaydenChristensen als Anakins Geist,nicht mehr Sebastian Shaw, denman digital etwas an Christensenangeglichen hat, in der Szene vonVaders Tod. Bei den Feierlichkeitensieht man nun auch Naboo undauf Coruscant den Jedi-Tempelund die Senatskuppel.Alles in allem ist die Star Wars-DVD-Box ein Grund sich einenDVD-Player zuzulegen. Und um inden vollen Genuß zu kommen,braucht man noch eine Dolby-53


DVD-Ecke<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Anlage und einen 16:9-Fernseher.So macht Fernsehen Spaß! AusführlicheInfos zu allen Änderungenund Features gibt es unterwww.starwars-union.de.Herr der Ringe - ExtendedEdition ab sofort zu bestellenAb sofort kann man die ExtendedEdition von Der Herr der Ringe -Die Rückkehr des Königs bei amazon.debestellen. Die EE wird voraussichtlicham 10. Dezember2004 ausgeliefert werden.New Line Cinema hat nun auchDetails zur Extended Editionbekannt gegeben (die folgendenAngaben beziehen sich auf die US-Version):THE LORD OF THE RINGS: THERETURN OF THE KING /SPECIAL EXTENDED DVDEDITIONDiscs One and Two: Special ExtendedEdition of the Film andSupplemental Audio CommentaryTracks* The Lord of the Rings: The Returnof the King feature will bepresented in anamorphic 16x9 widescreen,2.35:1 aspect ratio andthree Surround Sound options:Dolby Digital EX 5.1, DTS ES 6.1and Stereo Surround, along withEnglish and Spanish subtitles, interactiveanimated menus and closedcaptions.* The first two discs will featurefour (4) supplemental audio commentarytracks.* Audio Commentary 1: The Directorand Writers54* Audio Commentary 2: The DesignTeam:* Audio Commentary 3: TheProduction/Post-Production Team* Audio Commentary 4: The CastDiscs Three and Four: TheAppendicesDiscs three and four feature allnewbonus content, including multipledocumentaries, galleries andinteractive maps. Documentariesthat were started with the SpecialExtended DVD Editions of thefirst two films in the trilogy arecontinued here, bringing the fullThe Lord of the Rings experienceto completion.Disc Three: The Appendices PartFive – "The War of the Ring"* Peter Jackson Intro* “J.R.R. Tolkien: The Legacy ofMiddle-earth” documentary* From Book to Script:* “From Book to Script – Forgingthe Final Chapter” documentary* Abandoned Concept: AragornBattles Sauron* Designing and Building Middleearth* “Costume Design” documentary* “Designing Middle-earth”documentary* “Weta Workshop” documentary* Design Galleries – 2, 123 images* The Peoples of Middle-earth(galleries with docent audio)* The Realms of Middle-earth(galleries with docent audio)* Miniatures (galleries with docentaudio)* “Home of the Horse Lords”documentary* “Middle-earth Atlas: Tracing theJourneys of the Fellowship”interactive map* “New Zealand as Middle-earth”interactive map with on-locationfootage Gandalf in MithlondDisc Four: The Appendices PartSix – “The Passing of an Age”* Elijah Wood/Sean Astin/BillyBoyd/Dominic Monaghan intro* Filming The Return of the King* “Cameras in Middle-earth”documentary* Production Photos (gallery) – 69images* “Weta Digital” documentary* “The Mûmakil Battle” demonstration/interactivefeature* Post Production: Journey’s End* “Editorial: Completing the Trilogy”documentary* “Music for Middle-earth” documentary* “The Soundscapes of Middleearth”documentary* “The End of All Things” documentary* “The Passing of an Age” documentary* “Cameron Duncan: The Inspirationfor ‘Into the West’" documentary* “DFK6498” short film* “Strike Zone” short filmQuelle: www.herr-der-ringe-film.de-nh-


10/2004Astro NewsEinige Jahrmillionen nach demUrknall war das Weltall für sichtbaresLicht undurchlässig. Es hattesich so weit abgekühlt, dass dieMaterie – vor allem Protonen undElektronen – nicht mehr ionisiertwar, sondern sich zu neutralenWasserstoff-Atomen zusammenschloss.Das Wasserstoff-Gas absorbiertejedoch das sichtbareLicht. Erst 500 Millionen bis eineMilliarde Jahre nach dem Urknallionisierte die Strahlung der allererstenSterne und Galaxien dieWasserstoff-Atome wieder, so dassdas Universum wieder durchsichtigwurde.Quelle: www.wissenschaft.deEine Supernova in NGC 2403Sie leuchtet heller als 200 MillionenSonnen und ist Zeugnis desexplosiven Endes eines Sterns: dieSupernova SN 2004dj. Das WeltraumteleskopHubble hat diesesastronomische Schauspiel in elfMillionen Lichtjahren Entfernungjetzt beobachtet. Trotz dieser Entfernunghandelt es sich bei SN2004dj um die der Erde am nächstengelegene Supernova-Explosion,die seit mehr als einem Jahrzehntbeobachtet wurde.Ein Blick in die Morgendämmerungdes UniversumsEinen Blick in die finstersten Kapiteldes Universums haben Astronomenmit dem WeltraumteleskopHubble geworfen. In einem kleinenAusschnitt des Himmels, demHubble Ultra Deep Field, entdecktensechs Astronomenteams fünfzigbis hundert schwach leuchtende,rötliche Zwerggalaxien, die etwa900 Millionen Jahre nach demUrknall existierten und derenStrahlung das so genannte dunkleZeitalter beendet haben könnte.Neues zum UrknallVor 13,7 Milliarden Jahren ist dasUniversum mit dem Urknall entstanden.Aber wie kam es dazu?Vielleicht war der Urknall nichtder absolute Anfang, sondern nurein Übergang aus einem einfacherenZustand - einem bizarrenQuantenvakuum. Dieses ist fast"leer" und doch äußerst fruchtbar:Universen könnten aus ihm zufälligentspringen wie Schaumblasenaus einem Glas Bier. Demnach gabes eine Zeit vor dem Urknall - unddas Universum ist womöglich nurein Bläschen in einem unendlichenkosmischen Schaumbad.Quelle: www.wissenschaft.deSteckbrief eines NeutronensternsUS-Wissenschaftlern ist die bishergenaueste Berechnung der Dateneines Neutronensterns gelungen.Der untersuchte Neutronenstern,der sich 30.000 Lichtjahrevon der Erde entfernt im SternbildFliegender Fisch befindet und Teildes Doppelsternsystems EXO0748-676 ist, hat mit 1,75 Sonnenmassenmehr Masse, als es einigeTheorien bisher angenommenhatten.Quelle: www.wissenschaft.deHubbles Blick auf NGC 2403 und dieSupernova SN 2004dj (Pfeil).Foto: NASA, ESA, A.V. Filippenko(UC Berkeley), P. Challis (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics) et al.Der Stern, der einmal existierthat, bevor er zur Supernova SN2004dj wurde, dürfte etwa die 15-fache Masse unserer Sonne gehabthaben und war nur 14 MillionenJahre alt.Quelle: astronews.comSupernova nahe des galaktischenZentrumsNoch bevor die vier HESS-Teleskopein Namibia offiziell in Betriebgehen, haben sie ihre Leistungsfähigkeitunter Beweis gestellt:Mit nur zwei Teleskopenhaben Forscher die energiereicheReststrahlung einer Supernova entdeckt,die vor rund 10.000 Jahrenin unmittelbarer Nähe des galak-55


Astro News<strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>Grenze liegt bei 100 KilometernHöhe über der Erde.Nach einem ersten - wiederumnicht problemlos verlaufenden -Flug über die Grenze des Weltallshinaus Ende September, fand AnfangOktober der entscheidendezweite Flug statt: Um 15.47 UhrMESZ am 04.10.2004 startet SpaceShipOne,diesmal mit dem TestpilotenBrian Binnie an Bord, zündeteeine Stunde später den Raketenantriebund landete um 17.14Uhr MESZ wieder sicher in der kalifornischenMojave-Wüste. Radarmessungenzu Folge erreiche SpaceShipOneeine Höhe von über114 Kilometern. Der X-Preis wardamit gewonnen.Eines der Ziele des X-Preises,den privat finanzierten Raumflugzu fördern, schien schon vor demzweiten erfolgreichen Flug vonSpaceShipOne erreicht zu sein:Richard Branson, Chef der Virgin-Gruppe, lizenzierte die Technologievon SpaceShipOne für eineneue Generation von Raumschiffen,die dann auch Weltraumtouristenmitnehmen können. Fünf solcher"Virgin Galactic"-Raumschiffesollen gebaut werden und ersteFlüge könnten schon in rund dreiJahren stattfinden. Für die dreistündigenFlüge, die allerdings nurdrei Minuten Schwerelosigkeitbieten sollen, werden Ticket-Preisevon rund 150.000 Euro erwartet.Quelle: astronews.com-lbtischenZentrums explodiert seinmuss.Das Zentrum unserer Milchstraße.Das obere Band zeigt das Zentrum derGalaxis bei Energien im Bereich vonTeraelektronenvolt (TeV) beobachtet mitHESS; das untere Band ist ein Bild dieserRegion im Radio-, Infrarot- und Röntgenbereich(überlagert in rot, grün, blau).Bild: Max-Planck-Institut für Kernphysikund NASA / UMass /D.Wang et al.Quelle: astronews.comSMART-1Die Europäische Mondsonde istein Jahr im AllIm Vergleich zu den Apollo-Missionenbraucht die kleine europäischeMondsonde SMART-1 ausgesprochenlange, um unseren Trabantenzu erreichen: Ein Jahr langist sie nun schon unterwegs undwird erst Mitte November in eineMondumlaufbahn einschwenken.Dafür hat SMART-1 unterwegsneue Technologien getestet, diezukünftigen Weltraummissionenzu Gute kommen werden.Die ESA-Sonde SMART-1. Bild: ESASeit ihrem Start am 27. September2003 arbeitet die SondeSMART-1 einwandfrei und wirdgegenwärtig auf die Manöver fürdie Mitte November vorgeseheneEinbringung in die Mondumlaufbahnvorbereitet. Die erste Phaseder Mission, die der Erprobungmehrerer innovativer Technologiendiente, wurde erfolgreich abgeschlossen.Hierzu zählte die ersteeuropäische Erprobung eines solarelektrischenHauptantriebsystemssowie miniaturisierter Nutzlastenfür Flugexperimente, Telekommunikationund Sondennavigation.Quelle: astronews.comPrivates Raumschiff gewinnt denX-PreisZweimal muss nach den Statutendes X-Preises ein privat finanziertesbemanntes Raumschiff innerhalbvon 14 Tagen die Grenze zumWeltall überschreiten, um den mit10 Millionen Dollar dotierten Preiszu gewinnen. Nach dem ersten X-Preis-Flug am 29. September gelangSpaceShipOne am 4. Oktoberder zweiten Flug.SpaceShipOne, das erste privatfinanzierte bemannte Raumschiff,dürfte sich nunmehr endgültig seinenPlatz in der Raumfahrtsgeschichtegesichert haben. Schon imJuni erreichte das von Burt Rutanentwickelte Raketenflugzeug alserstes privat-finanziertes bemanntesRaumschiff die offizielle Grenzezum Weltraum. Der 63-jährigePilot Mike Melville steuerte dasRaumschiff und brachte es - trotzeiniger Probleme - sicher auf denBoden zurück. Mit diesem erstenerfolgreichen Testflug, war derWeg frei, um sich um den X-Preiszu bewerben. Nach den Kriterienmuss danach innerhalb von 14 Tagenzwei Mal die Grenze zumWeltall erreicht werden - und zwarmit einem bemannten und wiederverwendbaren Raumschiff. DieseFoto: Scaled Composites56


10/2004Astaroth - Teil 3von Christopher KirschbergDie Reise der BEST OF ASTA-ROTH nähert sich ihrem Ende,nach langer Reise scheint manendlich kurz vor dem Ziel zu sein,der Schlüssel scheint greifbar nahe.Doch wird die Galaxis nochgerettet werden können? Die Rettungder Galaxis liegt beim COMauf Astaroths Planet...1. Reise ins UngewisseSie marschierten und marschierten,immer der riesigen Gestalt desCOM nach, immer weiter durchdie Grünen Ebenen. Der völlig verwirrteDirk jammerte beständig vorsich hin, vor allem sein Herz machteihm zu schaffen, nun bedauerteer es, dass er seinen täglichen5-Minuten-Alibijogginglauf schonvor 16 Jahren aufgegeben hatte.Dazu brannte die Sonne gnadenlosvom Himmel, und er hatte seineSonnencreme nicht dabei. Astarothund die übrigen marschierten derweilklaglos weiter, während EIN-STEIN versuchte, möglichst geschicktmindestens einem Laufendenim Weg herumzuschweben.Nach einigen Kilometern Fußmarschtauchte am Horizont dieSilhouette einer gewaltigen Burgauf. Astaroth hatte während desMarsches beständig versucht, Gullyzum Teleportieren zu bewegen,doch alle Versuche Gullys scheiterten.Er beschrieb seine Versucheso, als ob er durch eine Gummiwandspringen wollte, er wurdedauernd zurückgefedert. Beim Näherkommenbemerkten die Gefangenen,dass die gesamte Burg biszur kleinsten Zinne offenbar ausSand bestand. COM schritt voran,riss die beiden sandenen Torflügelauseinander und stieg eine Treppeempor, die in einen riesigen Thronsaalführte. Hier war alles ausSand, die Tische, die Stühle, dieWandteppiche, ja selbst die Kerzenauf dem Tisch, die aber dennochbrannten und milde Helligkeit verbreiteten.Clyvanth Oso Megh I.setzte sich in einen gewaltigenThron in der Mitte des Raumesund begann zu sprechen: „So, ihrseid nun also ohne meine Erlaubnisin mein Reich eingedrungen.Das haben schon viele vor euchversucht, aber nie ist es auch nureinem dieser Narren geglückt, dieGrünen Ebenen wieder zu verlassen.Nennt mir einen Grund, warumich euch gehen lassen sollte!“Yarrn murmelte: „Ich wusste, wirkonnten dieser langen Bohnenstangedieser Fremden nicht trauen...und jetzt auch noch diese extralangeBohnenstange.... nicht meinTag heute....“ Doch dann richteteder Zwerg überraschend das Wortan COM: „Jetzt mach mal nenPunkt, du langes Elend, wir sindnicht zum Vergnügen hier undschon gar nicht nur so aus Spaß indeine dämlichen Grünen, öden,Ebenen gegangen. Wir sind hierum einen Schlüssel zu suchen!“Alle hielten gespannt die Luft an,wie würde COM reagieren? Dochdieser winkte nur gelassen ab. „Esist doch schön hier. Keine lästigenBäume, von denen man dauernddas Laub oder so wegharken müssteim Herbst, pflegeleichter Rasen,das Meer ist auch nicht weit weg,die Luft ist gut und Sand ist wirklichein hervorragender Baustoff,was von vielen unterschätzt wird.Also ist dieses Reich sehr wertvollfür mich, deshalb darf man es nurmit meiner Erlaubnis betreten,wenn überhaupt!“ führte COMdem Zwerg vor Augen. „Wenndein Reich so schön ist, wieso willdann hier niemand außer dir leben,du langes Elend?“ fragte Yarrn geradeheraus. „Nicht frech werden!“,dröhnte die Stimme COMsauf, „Ich wollte das so, noch mehrBewohner als ich würden nur dieschönen Wiesen zertrampeln, dasselbegilt für Besucher. Also...“AstarothAlle Anwesenden versuchten, derseltsamen Logik, nach der diesesGespräch verlief, zu folgen, aberkeinem gelang es so recht. Astarothwagte einen Einwurf, ansonstenhätte sich das Gespräch zwischenYarrn und Clyvanth wohlnoch viel länger hingezogen, zudemversuchte sich Gürlap geradean einem Sandstuhl: „Mit allemschuldigen Respekt, aber wir sindnur hier, weil Fargon uns sagte,dass Ihr den Schlüssel für die Waffegegen das Knetgummi-Monsterhaben würdet. Wir würden euchhöflich bitten, uns diesen zu überlassenoder zu leihen, wir würdenauch eine angemessene Gegenleistungin Betracht ziehen, soweitdiese in unseren Kräften steht!“Darüber schien COM erst ein wenignachdenken zu müssen. EIN-STEIN brabbelte derweil irgendwasvon 5-D-Feldern und sonstigemZeugs, aber niemand achteteso richtig auf ihn, bis COM sichEINSTEIN zuwandte und sagte:„Das quasselnde Blechteil da hintenscheint unterhaltsam zu sein,ich würde es gerne als Austauschfür den Schlüssel haben!“ EIN-STEIN, soweit man das bei einerPositronik überhaupt sagen konnte,fuhr sichtbar zusammen, aberAstaroth sagte gleichmütig: „Gut,wie du willst, wir lassen ihn dirhier. Können wir jetzt den Schlüsselhaben? Die Zeit drängt leider,fürchte ich...“ COM nickte zustimmend.„In Ordnung, folgt mir bitte!“,sprach´s und ging durch einesich plötzlich auftuende Öffnungin der Wand hinter seinem Thron.Die übrigen Anwesenden, einschließlichDirk, folgten dem Riesenzögernd, weiter ins Innere derBurg...2. Zwischenspiel (an Bord derBEST OF ASTAROTH)Irgendwie war es niemand anBord der BEST OF ASTAROTHaufgefallen. Alle wussten nur, dass57


Astaroth <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>geschimpft, wobei er sich über seinenzu hohen Blutdruck, seine müdenFüße und vor allem darüberbeklagte, dass er seit vier Stundennichts mehr gegessen hatte. Errempelte einen der Kessler-Zwillingean, der vor ihm gegangenwar. Dieser schickte ihn daraufhinmit einem Schulterwurf zu Boden.Dirk murmelte vor sich hin„Manchmal fühle ich mich einfachnur müde...bin wohl doch schonreif für die Rente...“ Astaroth ließsich davon aber nicht ablenkensondern schaute weiterhin COMzu, der gerade auf seine seltsameArt eine Tür in der Wand vor ihmentstehen ließ. Hinter der Tür erstrahlte...das überirdisch schöneLicht einer Kerze. Irgendwie warAstaroth über diese Tatsache etwasenttäuscht, er hatte mehr ein sphärischesLeuchten oder dergleichenerwartet. In dem Raum hinter derTür lag auf einem Tisch einSchlüssel, kein besonders großeroder blank polierter, er sah eherziemlich alt und rostig aus. „Vorlanger Zeit“, sagte Clyvanth OsoMegh I. langsam , „gaben mir Wesen,die aus einem Sternenschiff zumir gekommen waren, dieses komischeDing. Ich habe nie herausgefunden,wozu es eigentlich daist. Die Fremden hinterließen mirnur einen Satz zu diesem Ding, dereuch vielleicht weiterhelfen kann.Sie sagten ´Derjenige, der dereinstder Gefahr, die von den Braunenausgeht, bekämpfen will, muss daspassende Schlüsselloch finden,welches sich an der Gefahr selbstbefindet´. Das ist alles. Nehmt dasTeil und verlasst diesen Ort.“ Astarothtrat vorsichtig vor und nahmden Schlüssel in die Hand. Dasheißt, er wollte es. Als er jedochden Schlüssel in die Hand nahm,knallte er mit voller Wucht mit derHand voran auf den Boden. „Haveyou something verloren, Chef?“,fragte Gully wenig geistreich.Astaroth fluchte lautstark. „DasDing ist verdammt schwer!“ grollessie nervte, dass es vergessenwurde. Die Rede war von einerganz bestimmten Person, die eigentlichprädestiniert für den Einsatzauf Astaroths Planet gewesenwäre: Moosmutzel! Astaroth hatteihn bei der Zusammenstellung seinesExpeditionskommandos „vergessen“zu informieren, andersgesagt, ihm war der ewig quasselndeSpurensucher schon immer aufdie Nerven gegangen. Auf jedenFall war Moosmutzel tief beleidigt,und teilte dies auch jedem, der eshören wollte, und auch jedem, deres nicht hören wollte, mit, was dieBesatzung der BEST OF inzwischentierisch nervte. Soweit es dasGenörgel von Moosmutzel zu ließ,verfolgte der Rest der Crew dasGeschehen auf der Oberfläche desPlaneten mehr oder weniger aufmerksam.Der diensthabende Ortungsoffizierbemerkte die in unregelmäßigenAbständen auftretendenEnergieentladungen auf derOberfläche und informierte denstellvertretenden Kommandanten,Smäland-Schulze darüber, der diesmit einem milden Lächeln zurKenntnis nahm. „Jep, dat isser,eindeutig die Handschrift von unserenLeuts! Ich wusste gleich, datdie die Einheimischen krass aufmischenwürden!“ Ein andererMann der Zentralbesatzung machteeinen Einwand: „Wir haben seitdem Abstur...äh, seit der Landungdes Beibootes nichts mehr vomChef oder dem Rest des Landungstruppsgehört, sollten wir nicht einweiteres Team runterschicken undnachsehen?“ – „Ach wat“, meinteSmäland-Schulze bestimmt, „Astarothhat schon schlimmere Lagenüberstanden als diese hier! Derkommt schon klar!“, sagte er lässigund biss in eine neue ScheibeKnäckebrot. Dabei ahnte er nichtsvon den Schwierigkeiten, die dasAußenteam seit der Landung bereitsgehabt hatte und in raschwechselnden Abständen noch immerhatte. Allerdings war es in der58Tat eine anerkannte Tatsache, dasssich der große Held Astaroth bisjetzt immer irgendwie hatte durchwurstelnkönnen, daher rührte auchsein schier grenzenloser Ruhm undsein Spitzname „Der Durchwurstler“,allerdings wagte es niemand,Astaroth in dessen Gegenwart sozu nennen. Moosmutzel meinte:„Schickt mich doch herunter. Einzusätzlicher Pfeil und Bogen wirdsicher gute Dienste tuen, und auchmichet würdet dieses Abenteuer erfreuhen.“Moosmutzel sprach immeraltmodisch-getragen, wenn erwürdevoll wirken wollte. Smäland-Schulze dachte nach. „Im Prinziphätt´ ich nichts dagegen, dich daauch noch runterzujagen, aber datProblem ist, wie bekommen wirdich da runter? Noch so einen Beinah-Absturzwie mit dem erstenBeiboot wollen wir nicht riskieren.“Lange wurde diskutiert, dannwurde ein möglichst einfacher Planerdacht, Moosmutzel in einenRaumanzug gesteckt, sein Bogenund der Pfeilköcher in einen feuerfestenSpezialbehälter und dasGanze dann aus der BEST OFASTAROTH geschossen. PerTraktorstrahl wurde Moosmutzel,der heftig vor sich hinfluchte, direktüber den Punkt navigiert, andem das Beiboot gelandet war, unddort losgelassen. Mit Hilfe eines inden Schutzanzug eingebauten Mini-Ballonslandete der Spurensuchereinigermaßen unsanft auf demBeiboot, und rutschte danach langsamstöhnend an der Außenwandhinab. „Dafür sollte man euchkreuzigen...“, grantelte er geladen.Nachdem er sich abgeregt hatte,machte er sich auf, die Spuren desEinsatzteams zu verfolgen, und ermusste auch nicht lange suchen...3. Der Schlüssel und die WaffeCOM hatte offenbar sein Ziel erreicht,denn er wurde langsamerund blieb schließlich stehen. Dirkhatte den ganzen Weg vor sich hin-


10/2004te er. „Hättest du die Güte, denSchlüssel mit deinen Geistesgabenzu transportieren? Langsam habeich nämlich genug von diesemEinsatz!“ Gully versuchte es, undschaffte es auch mit großer Anstrengung,den Schlüssel vor sichherschweben zu lassen. Yarrnmachte eine abwehrende, beschwörendeGeste und murmelteetwas von „Zwergenmagie ist vielbesser“. Elystanir raunte ihm zu:„Ich glaube nicht, dass das etwasmit Magie zu tun hat.“ – „Wassollte es sonst sein?“ fragte derZwerg enttäuscht. „Ich finde Zwergenmagiebesser. Mehr Lichteffekte.Äh. Und so...“ Schließlichmachten sich wieder alle auf denWeg nach draußen, Clyvanth sahirgendwie enttäuscht aus. Wahrscheinlich,so dachte sich Astaroth,hat er gemerkt, was er sich mitEINSTEIN aufgeladen hat, aberdas ist jetzt nicht mehr mein Problem.Nach ein paar Minuten Fußmarschstanden sie alle wiederwohl behalten auf der grünen Ebene.„Ein Problem bleibt allerdings“meinte einer der Kessler-Zwillinge,„wie kommen wir wieder anBord der BEST OF ASTAROTH?Bekanntlich funktioniert unsereTechnik hier nicht so wie gewünscht.“Aber Astaroth hatteschon daran gedacht. „Wir habendoch unsere batteriegestütztenRaumanzüge, damit können wirbis zum Rand der Atmosphäreaufsteigen. Allerdings sollten wiraufpassen, dass Gürlap nicht wiederseinen Raumanzug auffrisst.Gürlap, das würde ich dir diesesMal nicht raten, dieses mal würdestdu im Vakuum landen. Da gibtes nichts zu essen!“ Astaroth hatteam Schluss lauter gesprochen, daGürlap versuchte, seinen Schuhanzuknabbern. „Nicht? Schade...“,sagte das kleine Stacheltier beleidigt.Schließlich wurde der Planwie geplant umgesetzt, und allebewunderten mal wieder die Genialitätihres Chefs. Dabei hatteAstaroth seinen Plan mal in einerFernsehserie gesehen, vor langerZeit, als er noch Sicherheitsbeamterwar. Aber Not kennt kein Gebot...Elystanir und Yarrn hattenbeschlossen, auf Astaroths Planetzu verbleiben, da vor allem Yarrnsich auf keinen Fall den fremden„Teufeln“ anvertrauen wollte undElystanir Yarrns Genörgel auf Dauernicht ertragen hätte. Dirk wurdehingegen mitgenommen, da er sichbeharrlich weigerte, in seinenStützpunkt zurückzukehren, da ihnseine Herren wohl zur Rechenschaftgezogen hätten. So beschlossman an Bord der BEST OFASTAROTH, den Stützpunkt zuverminen und zu sprengen, natürlichhatte man zuvor alle wichtigenDaten aus den Speicherbänken gezogen,wie gute Helden das ebenso tun. Zu guter Letzt machte sichdie BEST OF auf, die Delta-Dimensionwieder zu verlassen, allehofften, dass die Rettung nicht zuspät kommen würde...4. Kampf um die GalaxisIm Sektor Omikron-Gamma tobteeine vernichtende Schlacht. AlleVölker der Galaxis hatten ihreFlotten dort zusammen gezogen,das letzte Aufgebot, mit dem dieKloschüsselraumer endgültig gestopptwerden sollten. Es wurdenalle bekannten Waffen eingesetzt,dazu noch einige, von denen mannoch nie etwas gehört hatte, da essie offiziell nie gegeben hatte.Funksprüche gellten durch denÄther: „Wer hat den Sonnenverschiebereingesetzt? Der solltedoch nach der Konvention von Salentverboten worden sein! – Undwer hat die Tachtyen-Waffe geradeabgefeuert? Der Rückstoß hättefast meinen Verband zerfetzt! –Kann mir einer sagen, woher wirnoch Pizza bekommen sollen? DerPlanet Cal-Zone wurde gerade eingedampft...“Und so ging es weiter.Längere Zeit sah es so aus, alsAstarothwürden die Galaktiker den Siegdavon tragen, die Braunen erlittenschwere Verluste und ihre Phalanxbegann zu wanken. Doch da setztensie, wie von allen befürchtet,ihre Geheimwaffe, das Knetgummi-Monsterein, das sogleich anfang,sich im Sinne des Wortes dieSchiffe der Galaktiker zu greifenund sie mit seiner Masse zu vereinen,mit anderen Worten es fraßsie einfach auf und wurde dabeibeständig größer. Trotzdem gabendie Schiffe, die ihre Galaxis erbittertverteidigten, nicht auf und feuertenalle Waffen die sie hatten aufdas Monster ab, das sich davon jedochwenig beeindruckt zeigte. Inmittendieses Chaos materialisiertedie BEST OF ASTAROTH. „HolyShit!“ entfuhr es Gully erschrokken,und Smäland-Schulze ließ vorSchreck seinen Knäckebrot fallen.„Verdammt, ich hatte es geahnt!“,knirschte Astaroth wütend. „Hatjemand eine Ahnung, wie man diesenSchlüssel benutzen soll? EineGebrauchsanweisung hat uns deralte Zwerg nicht mitgegeben, leider,und ich sehe hier keinen kleinenZettel oder so, der mir weiterhelfenwürde. Ich bitte um Vorschläge,aber rasch bitte!“ Alleschauten sich betreten an, dannhatte ausgerechnet Moosmutzeleine Idee: „Ich denke mal, jemandmuss den Schlüssel irgendwie ganznah an das Monster heranbringen,vielleicht geschieht der Rest dannja von allein. Ich melde mich freiwillig!“Alle starrten sprachlos aufden ehemaligen Waldläufer. „Jagut“, sagte Astarath zögernd.„Bleibt nur noch die Frage, wiewir dich nahe genug an das Monsterheranbringen können.“ Schnellwar dafür eine Lösung gefunden.Man stopfte den heftig zeterndenMoosmutzel in einen Raumanzug,drückte ihm einen tragbaren Antigravmit dem Schlüssel in dieHand und setzte ihn in die Abstrahlvorrichtungeiner Transformkanone.„Feuer!“, rief Astaroth,59


Astaroth <strong>Terracom</strong> <strong>70</strong>und schon begann die kurze Reisefür Moosmutzel...*60Moosmutzel materialisierte direktauf Augenhöhe mit dem Knetgummimonster.Ehe er´s sich versah,hatte ihn das Monster bereits gepacktund in seinen Rachen geworfen.Nach einem kurzen Fall landeteMoosmutzel recht unsanft aufdem Boden, um ihn herum lagenhalb- oder gar ganz zerstörteRaumschiffe, die bereits halb vomMaterial des Knetgummimonsterumschlossen waren. Er schautesich um, da bemerkte er einen starkenZug an seiner Hand, derSchlüssel im Antigravfeld wollteihn offenbar in eine ganz bestimmteRichtung bugsieren. Moosmutzelfolgte dem Zug, und schließlichsah er nach einigen Biegungen eingigantisches Schlüsselloch, schonfast ein Torbogen. Am Rand hingein kleiner Zettel mit folgenderAufschrift: „Fremder, falls du esbis hierhin geschafft hast, so warunsere Arbeit nicht umsonst unddiese Galaxis kann gerettet werden.Du musst einfach nur denSchlüssel hier und jetzt loslassen,der Rest geschieht dann von selbst.Du bist der Retter der Galaxis!Achja, und du hast nur noch 2 Minutenzu leben...“ Moosmutzelschluckte, ließ aber dennoch denSchlüssel los, der daraufhin anfingzu wachsen, bis er den Torbogenvöllig ausfüllte, gleichzeitig fingder ganze Bereich an zu Leuchten,krachende Blitzentladungen zucktendurch die weiten des Monster-Magens. Und Moosmutzel fing anzu rennen, er rannte so schnell wienoch nie in seinem Leben, schalteteim Laufen das Fluggerät ein, dasin seinem Anzug integriert war,und flog um sein Leben. Währendum ihn herum die Wände schmolzen,sandte er noch einen Funkspruchaus, danach wurde allesschwarz um ihn, sein letzte Gedankewar „Oh, verdammt Dunkelhier...“ Dann war nichts mehr...*An Bord der BEST OF beobachteteman das Ende des Knetgummi-Monsters.Es schien plötzlichMagenschmerzen zu haben, esdrehte und wand sich, dann wurdees plötzlich kleiner und kleiner, bises sich urplötzlich in ein Mini-Black Hole verwandelte. Sofortzogen sich alle Schiffe aus derUmgebung des Schwarzen Lochszurück, um nicht hineingezogen zuwerden. „Wir haben einen Funkspruchaufgefangen!“ rief einFunkoffizier „Er stammt vonMoosmutzel: „Hallo Freunde, ichwerde es wohl nicht schaffen, hierheil heraus zu kommen. Vergesstmich nicht und baut mir ein schönesDenkmal, und passt auf, dassGürlap es nicht ansabbert! Macht´sgut!“ Betroffenheit breitete sichaus. „Und ich hatte ihn immer nurfür eine ewig sabbelnde Nervensägegehalten...“, sagte Astarothtraurig. Inzwischen gelang es denvereinigten Flotten die Kloschüsselraumerendgültig zu besiegen,nahezu alle Feindraumer wurdenvernichtet, der Rest floh mit unbekanntemZiel in den Hyperraum,verfolgt von einigen Raumschiffender Galaktiker. Die BEST OFASTAROTH nahm auf BefehlKurs auf Terra, dort sollte die Siegesparadestattfinden. Während derBeschleunigungsphase klatschtenBananenschalen, leere Dosen,schmutzige Wäsche und andererMüll gegen die Fenster der BESTOF. „Where the hell kommt dasher?“ fragte Gully ergrimmt, währendGürlap traurig den zurückbleibendenDelikatessen nachschaute.„Während der Schlachtwurde anscheinend echt alles verfeuert.“,meinte Smäland-Schulzedazu. Jemand in der Zentrale kicherteunbeherrscht, als er diessagte. Andere Besatzungsmitglie-der waren bereits auf den Weg zurMesse, um dort erst einmal ordentlicheinen zu heben, schließlichwar man maßgeblich an der Rettungder Milchstraße beteiligt gewesen.Astartoh war allerdingsnicht wirklich zum Feiern, denn erhatte einen guten Freund verloren.„Und wozu das alles?“, fragte ersich. „Was zum Teufel wollten dieBraunen hier in unserer Galaxis?Niemand hat sie gerufen! Vielleichtwar es ja noch einen offeneRechnung, vielleicht waren sie javor Äonen schon einmal hier gewesen...Aber was weiß ich...“ Erging in sein Quartier und begann,den Bericht zu schreiben undschimpfte dabei über den Beamtenstaat,der selbst für so ein Ereigniseinen Bericht anforderte...5. EpilogAuf Terra angekommen, wurdendie Männer und Frauen der BESTOF bereits von einer jubelndenMenschenmenge empfangen. EinigeBesatzungsmitglieder schwanktenein wenig, die Party in derMesse am Vortag war doch etwasausgeartet. Der Präsident der TerranischenUnion überreichte allenRaumfahrern den höchsten terranischenOrden, und Astaroth wurdegezwungen, eine Rede zu halten,obwohl er so etwas hasste wie diePest. Er sagte: „Wir danken heutenicht nur mir und meiner Besatzung,sondern vor allem dem ....Mann, der es überhaupt ermöglichthat, dass wir heute alle hier stehen.Er nannte sich Moosmutzel, und ergab sein Leben für uns alle, obwohlwir ihn meistens nur belächelthaben. Ich hoffe, wir werdenihn nie vergessen. Für mich warer... ein Freund!“ Und mit diesenWorte drehte sich Astaroth um,und tauchte, wie alle anderen Besatzungsmitgliederder BEST OF,ein in die jubelnde Menschenmenge,um wenigstens eine Weile seineTrauer zu vergessen...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!