MAGAZIN & GASTGEBER 2013 - Wenningstedt-Braderup

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13.07.2015 Aufrufe

www.wenningstedt.deARBEITS-PLATZSTRANDFotos: Wolfgang SchmidtUNTERWEGS Eine Reportage MIT BAUHOFCHEF von Pascal HARALD Riederer HEBESTREITDer vierschrötige Mann, der sich da am Flutsaum gegen den Wind stemmt und seinem Mitarbeiter indem Riesen-Traktor knappe Anweisungen zuruft, scheint mit seiner Umgebung völlig verwachsen. Derrichtige Mann am richtigen Ort. 35 Jahre lang war Harald Hebestreits Arbeitsplatz der Strand, zunächstals Rettungsschwimmer, dann als Arbeiter und zuletzt als Bauhofleiter, der die Logistik und Infrastrukturam Wasser, in den Dünen und im Ort mit seinen Ideen optimiert hat.Noch kann er es manchmal selber nicht glauben, dass das Ganzeohne ihn gehen soll. Aber nur manchmal. „Die kommen schonklar. Leben ist doch Bewegung“, sagt der blonde Mann mit einemHauch Wehmut und seinem berühmten Hebestreit-Lächeln, beidem sich die Mundwinkel exakt 4 Millimeter nach oben verziehenund die Augen spitzbübisch funkeln.„Man schleppt sich letztlich immer mit, egal, wohin man geht.Das Paradies ist in einem selbst“, philosophiert Hebestreit, als ermit seinem Allrad betriebenen Auto durch die Dünen RichtungStrand fährt. Leicht zu behaupten für jemandem, der das äußereParadies immer vor der Nase hatte. Im Vorbeifahren deutet erauf die Müllbehälter-Podeste an den Strandübergangen, die Rettungsschwimmerkarrenim California Style, die Strandreinigungsmaschine.Alle Systeme: made by Harald Hebestreit. „Ja, ich habeimmer auf meinen Reisen geguckt, was machen die besser als wir.Da habe ich dann neue Ideen mitgebracht und die auf unsere Verhältnisseadaptiert.“Obwohl er irgendwann mal im Ruhrgebiet geboren wurde, könnteHebestreit problemlos als nordfriesisches Urgestein durchgehen:Ein Mann klarer Worte, freundlich, aber nicht überschwänglich,kantig, schwer zu erobern und mit einem Tiefgang, den er nuroffenbart, wenn er Vertrauen gefasst hat.[ 32 ]

Harald Hebestreitbei seiner privatenLeidenschaft undbei der Dienstbesprechung.Zu den Errungenschaften seiner Ära gehört auch die gesamte neueInfrastruktur am Campingplatz, das Bauhofgebäude und eine Spezial-Strandkorbhalle, die fast 1.700 Körben Platz bietet. Mit einem Lagersystem,bei dem die Arbeiter die bis zu 80 Kilo schweren Sitze nichtein einziges Mal in die Hand nehmen müssen. „Als ich hier anfing,wurde jeder Strandkorb mehrfach geschleppt. Gar nicht gut für denRücken...!“Eine Hebestreit Errungenschaft mit Breitenwirkung ist das Wegesystemdurch die Dünen. Eine Brückenkonstruktion aus unverwüstlichemLerchenholz schont die sensible Dünenlandschaft und löste vielerortsdie legendären Sylter Bretterstege ab. Die Umgestaltung derPromenade auf dem Kliff hat er jetzt mit seinen Männern auf den Weggebracht. Zu gerne würde er auch noch seine Pläne von einem behindertenfreundlichenneuen Lift- und Treppensystem an der Haupttreppeumgesetzt wissen. „Aber das haben wir ja alles mit unseremTourismusdirektor schon durchgeplant. Das kriegen die schon hin.“Seinen Nachfolger Ralf Jörgensen einarbeiten, sich in aller Formvon seinen im Sommer bis zu 30 Mitarbeitern verabschieden unddann? Wer die Ehre hat, Harald Hebestreit in sein Reich im TinnumerGewerbegebiet zu begleiten, weiß, dass seine Zukunft nichtsmit Langeweile zu tun haben wird: In Tinnum hat er seine Halle, umWohnmobile und Campingwagen über den Winter einzulagern undvielleicht, ganz vielleicht, findet er ab 2013 dann ja auch wieder etwasmehr Zeit für seine Leidenschaft: das Tüfteln an Oldtimer-Mobilen –natürlich in einer Werkstatt, die so perfekt ist, dass jeder Profi neidvollerblassen würde...ExpertenwissenTHEMA: STRANDKORBMit Strandkörben hatte Harald Hebestreit in den letzten35 Jahren mehr als reichlich zu tun. Die 1.700 WenningstedterKörbe kennt er eigentlich alle mit Namen.Gerne gibt er sein Expertenwissen weiter:Körbe am Strand halten zwischen 10 und maximal 15Sommern, je nachdem, wo sie stehen und wie vieleMonate lang sie den Elementen und den Menschenausgesetzt sind. Jeder Korb wird über den Winterauf Vordermann gebracht. Körbe wiegen ca. 80 Kilo,wenn sie vom Strand kommen und werden dann von15 Kilo Sand erleichtert. 120 Körbe werden jedes Jahrausgemustert und erhalten ihr Gnadenbrot auf SylterTerrassen. Gelbe Körbe sind zwar hübsch, ziehen beiOstwind aber scharenweise kleine Tierchen an. Maneinigte sich auf wenige Bezugsfarben und Muster,nicht nur wegen der einheitlichen Optik, sondern weilder Bauhof sonst viel zu viele verschiedene Rollen mitErsatzstoff für die Reparaturen bereit halten müsste.[ 33 ]

Harald Hebestreitbei seiner privatenLeidenschaft undbei der Dienstbesprechung.Zu den Errungenschaften seiner Ära gehört auch die gesamte neueInfrastruktur am Campingplatz, das Bauhofgebäude und eine Spezial-Strandkorbhalle, die fast 1.700 Körben Platz bietet. Mit einem Lagersystem,bei dem die Arbeiter die bis zu 80 Kilo schweren Sitze nichtein einziges Mal in die Hand nehmen müssen. „Als ich hier anfing,wurde jeder Strandkorb mehrfach geschleppt. Gar nicht gut für denRücken...!“Eine Hebestreit Errungenschaft mit Breitenwirkung ist das Wegesystemdurch die Dünen. Eine Brückenkonstruktion aus unverwüstlichemLerchenholz schont die sensible Dünenlandschaft und löste vielerortsdie legendären Sylter Bretterstege ab. Die Umgestaltung derPromenade auf dem Kliff hat er jetzt mit seinen Männern auf den Weggebracht. Zu gerne würde er auch noch seine Pläne von einem behindertenfreundlichenneuen Lift- und Treppensystem an der Haupttreppeumgesetzt wissen. „Aber das haben wir ja alles mit unseremTourismusdirektor schon durchgeplant. Das kriegen die schon hin.“Seinen Nachfolger Ralf Jörgensen einarbeiten, sich in aller Formvon seinen im Sommer bis zu 30 Mitarbeitern verabschieden unddann? Wer die Ehre hat, Harald Hebestreit in sein Reich im TinnumerGewerbegebiet zu begleiten, weiß, dass seine Zukunft nichtsmit Langeweile zu tun haben wird: In Tinnum hat er seine Halle, umWohnmobile und Campingwagen über den Winter einzulagern undvielleicht, ganz vielleicht, findet er ab <strong>2013</strong> dann ja auch wieder etwasmehr Zeit für seine Leidenschaft: das Tüfteln an Oldtimer-Mobilen –natürlich in einer Werkstatt, die so perfekt ist, dass jeder Profi neidvollerblassen würde...ExpertenwissenTHEMA: STRANDKORBMit Strandkörben hatte Harald Hebestreit in den letzten35 Jahren mehr als reichlich zu tun. Die 1.700 <strong>Wenningstedt</strong>erKörbe kennt er eigentlich alle mit Namen.Gerne gibt er sein Expertenwissen weiter:Körbe am Strand halten zwischen 10 und maximal 15Sommern, je nachdem, wo sie stehen und wie vieleMonate lang sie den Elementen und den Menschenausgesetzt sind. Jeder Korb wird über den Winterauf Vordermann gebracht. Körbe wiegen ca. 80 Kilo,wenn sie vom Strand kommen und werden dann von15 Kilo Sand erleichtert. 120 Körbe werden jedes Jahrausgemustert und erhalten ihr Gnadenbrot auf SylterTerrassen. Gelbe Körbe sind zwar hübsch, ziehen beiOstwind aber scharenweise kleine Tierchen an. Maneinigte sich auf wenige Bezugsfarben und Muster,nicht nur wegen der einheitlichen Optik, sondern weilder Bauhof sonst viel zu viele verschiedene Rollen mitErsatzstoff für die Reparaturen bereit halten müsste.[ 33 ]

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