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Bruder Klaus von Flüe - Schutzpatron der Schweiz - sathyasai.ch

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1<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong> -<strong>S<strong>ch</strong>utzpatron</strong> <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>WahrheitRe<strong>ch</strong>tes HandelnFriedenLiebeGewaltlosigkeit


2Sathya Sai Organisation <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>www.<strong>sathyasai</strong>.<strong>ch</strong>Zusammengestellt <strong>von</strong>Bettina <strong>von</strong> Capeller Verena TruebLayout und GrafikElfinn Van de PollBasel, 16. Oktober 2008


<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong> -<strong>S<strong>ch</strong>utzpatron</strong> <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>3Der <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> ist viel zu gross,um nur Obwaldner zu sein.Er ist zu gross sogar für einen Eidgenossen.Er gehört <strong>der</strong> ganzen Welt.Kurze biografis<strong>ch</strong>e Information:(Heinri<strong>ch</strong> Fe<strong>der</strong>er,1921)<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> wurde1417 auf <strong>der</strong> <strong>Flüe</strong> oberhalb Sa<strong>ch</strong>seln, Kanton Obwaldenin <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>, geboren und starb 1487 in <strong>der</strong> nahe gelegenenRanfts<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t. Sein Leben ist gut dokumentiert. Er entstammte einerwohlhabenden freien Bauernfamilie, diente seinen Mitbürgern alsSoldat, Ratsherr, Ri<strong>ch</strong>ter und Tagsatzung-Gesandter, war befreundet mitdem Stanser Pfarrer Heimo Amgrund, <strong>der</strong> ihn mit <strong>der</strong> Mystik <strong>der</strong> Gottesfreundebekannt ma<strong>ch</strong>te. Er verliess mit fünfzig Jahren na<strong>ch</strong> zweijährigemRingen im Einvernehmen mit seiner Frau 1467 seine Familie mitzehn Kin<strong>der</strong>n, um Pilger zu werden, kehrte aber auf Rat eines fremdenBauern zurück und lebte ans<strong>ch</strong>liessend im Ranft, am Eingang desMel<strong>ch</strong>tals, auf eigenem Grund und Boden in strenger Askese.Berühmt wurde er dur<strong>ch</strong> sein zwanzigjähriges Fasten, das <strong>von</strong> häufigenVisionen begleitet war. Er begab si<strong>ch</strong> fast tägli<strong>ch</strong> in eine Höhle im Felsen,wo er ganz allein verweilte. Sein Rat wurde zunehmend <strong>von</strong> vielenMens<strong>ch</strong>en aus dem <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>er, süddeuts<strong>ch</strong>en und oberitalienis<strong>ch</strong>enRaum gesu<strong>ch</strong>t, sodass er als Mahner zum Frieden au<strong>ch</strong> politis<strong>ch</strong> aufKanton und Eidgenossens<strong>ch</strong>aft wirken konnte. Die „Ewige Ri<strong>ch</strong>tung“ mitÖsterrei<strong>ch</strong> und das „Verkommnis <strong>von</strong> Stans“ und damit die Vermeidungeines drohenden Bürgerkrieges kamen unter dem dankbar anerkanntenEinfluss des „<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>“ zustande, <strong>der</strong> 1669 selig und 1947 heiliggespro<strong>ch</strong>en wurde. Seither ist er <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>utzpatron</strong> <strong>der</strong> Eidgenossens<strong>ch</strong>aft.Sein Haus und die Kapelle, in <strong>der</strong> er lebte, sind no<strong>ch</strong> zu sehenund ziehen zahlrei<strong>ch</strong>e Pilger an.


4Leben aus <strong>der</strong> Mitte - Mitte <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>Es ist ein sinnrei<strong>ch</strong>es Symbol, dass die geografis<strong>ch</strong>e Mitte <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>bei <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> liegt, am Ort seines Wirkens.Wenn wir die <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong> in ein Re<strong>ch</strong>teck setzen und die Diagonalen ziehen,so liegt <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>nittpunkt in <strong>der</strong> Gemeinde Sa<strong>ch</strong>seln.Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des Emblems - Das weisse Kreuz auf rotem GrundBeson<strong>der</strong>s verehrt wurden in <strong>der</strong> frühen Eigenossens<strong>ch</strong>aft die 10‘000Märtyrer, wel<strong>ch</strong>e <strong>der</strong> Legende na<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e römis<strong>ch</strong>e Legionärewaren. Es waren Thebäer, die im Rhonetal hingeri<strong>ch</strong>tet worden waren,weil sie si<strong>ch</strong> geweigert hatten, ihrem Glauben abzus<strong>ch</strong>wören und gegenChristen zu kämpfen.Die Eidgenossen betra<strong>ch</strong>teten die 10‘000 Märtyrer als magis<strong>ch</strong>-mythis<strong>ch</strong>eVorfahren und vertrauten in s<strong>ch</strong>wierigen Situationen gerne auf ihreHilfe. In <strong>der</strong> religiösen Kunst kennzei<strong>ch</strong>nete man die Märtyrer mit einemweissen Kreuz auf rotem Hintergrund.


5Im Namen des ewigen, allmä<strong>ch</strong>tigen Gottes, <strong>der</strong> königli<strong>ch</strong>en Jungfrauund Mutter Maria und <strong>der</strong> heiligen 10‘000 Märtyrer befreiten dieEidgenossen Murten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Belagerung dur<strong>ch</strong> den Herzog <strong>von</strong> Burgund.Ihr Emblem, ein weisses Kreuz auf rotem Grund, wählten sie zumgemeinsamen Feldzei<strong>ch</strong>en. Dieser Kult <strong>der</strong> 10‘000 Märtyrer trug zumNationalbewusstsein <strong>der</strong> Eidgenossen wesentli<strong>ch</strong> bei, überregionale undkommunale Gegensätze waren aufgehoben. Während rundum Kaiserund Könige herrs<strong>ch</strong>ten, anerkannten sie - wie die 10‘000 Ritter - keinean<strong>der</strong>e Autorität als Gott.Die Kapelle des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>Au<strong>ch</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> erwählte die 10‘000 Märtyrer als eines seiner Patrozinien(S<strong>ch</strong>utzherrs<strong>ch</strong>aften) <strong>der</strong> Eremitenkapelle, was seine enge Verbundenheitmit den Eidgenossen aufzeigt. Des weiteren war sie ges<strong>ch</strong>mücktmit Maria, <strong>der</strong> Königin des Himmels und <strong>der</strong> Erde als <strong>S<strong>ch</strong>utzpatron</strong>in,und mit Maria Magdalena, wel<strong>ch</strong>e 32 Jahre ohne Nahrung in einerHöhle lebte, als Vorbild <strong>der</strong> Büsserin.


7Bild Quellenna<strong>ch</strong>weis 2Vorgeburtli<strong>ch</strong>e Vision: Stern, Stein, Öl *Ehe er geboren war, habe er im Mutterleib einen Stern am Himmelgesehen, <strong>der</strong> die ganze Welt dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ien, und seit er im Ranft wohne,habe er stetsfort einen Stern am Himmel gesehen, <strong>der</strong> ihm glei<strong>ch</strong>wäre, so dass er si<strong>ch</strong>er glaube, er mö<strong>ch</strong>te es sein. Das bedeute, wie eres auslegte, dass je<strong>der</strong>mann <strong>von</strong> ihm zu sagen wusste, dass er in <strong>der</strong>Welt also s<strong>ch</strong>eine. Au<strong>ch</strong> habe er vor seiner Geburt im Mutterleib einengrossen Stein gesehen, <strong>der</strong> bedeute die Festigkeit und Stetigkeit seinesWesens, darin er beharren und <strong>von</strong> seinem Unternehmen ni<strong>ch</strong>t abfallensollte. Dabei habe er im Mutterleib das heilige Öl gesehen.* Alle Visionstexte sind Original-Aufzei<strong>ch</strong>nungen <strong>von</strong> Zeitgenossen(Siehe Quellen für die einzelnen Visionen im Literaturverzei<strong>ch</strong>nis).


8Diese Gesi<strong>ch</strong>te (Visionen) bezogen si<strong>ch</strong> auf sein zukünftiges Leben.Na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Geburt erkannte er Mutter und Hebamme wie<strong>der</strong> und sahsi<strong>ch</strong> selber zur Taufe na<strong>ch</strong> Kerns dur<strong>ch</strong> die felsige Gegend des Ranftgetragen, in wel<strong>ch</strong>er er später sein Leben bes<strong>ch</strong>liessen sollte.Der Stern ist ein Bild für seine eigene funkelnde Seele; als Stern amHimmel dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ien <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> als Bote Gottes die ganze Welt.Das Sternensymbol war eine strahlende Kugel mit vielen <strong>von</strong> ihr ausgehendenStrahlen. Dasselbe Symbol wurde in einer lei<strong>ch</strong>t verän<strong>der</strong>tenGestalt in einer Vision am Ende des Lebens <strong>von</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> no<strong>ch</strong> einmalmanifest. Er erblickte ein Gebilde <strong>von</strong> na<strong>ch</strong> innen und na<strong>ch</strong> aussengeri<strong>ch</strong>teten Strahlen und zwei konzentris<strong>ch</strong>en Kreisen. Der innere Kreisenthielt ein Antlitz und steht für Gott sowie für die Einzelseele, denn imgottglei<strong>ch</strong>en Antlitz erblickte er seine eigenen Züge, was ihm enthüllte,dass er Gott und Gott wie<strong>der</strong>um er selbst sei.Der Stein ist au<strong>ch</strong> ein Aspekt des Sterns, so wie <strong>der</strong> Stern ein Aspektdes Steins ist. Stein als Materie bedeutet den materialisierten, inkarniertenZustand, die Festigkeit, die Dauer, die Kraft.Das Öl nährt sowohl den Stern als au<strong>ch</strong> den Stein. Das Öl ist diegöttli<strong>ch</strong>e Speise. Öl bedeutet Nahrung. Das Öl bringt den Stern zumLeu<strong>ch</strong>ten, wenn es entzündet wird; das Öl bringt den Stein zum Glänzen,wenn es über ihn ausges<strong>ch</strong>üttet wird. Öl ist eine Unsterbli<strong>ch</strong>keitverleihende Substanz – <strong>der</strong> verflüssigte Stern o<strong>der</strong> Stein. Im Hinblick aufdas spätere Fasten ist das Öl Ausdruck einer Speisung aus <strong>der</strong> Energie<strong>der</strong> Gnade.Das Öl als Symbol spiritueller Nahrung knüpft an die Tradition <strong>der</strong>Salbungen an und transformiert einen physis<strong>ch</strong>en Hunger in einenseelis<strong>ch</strong>-geistigen. Mit dem heiligen Öl werden die Christgläubigengesalbt.


Mein Herr und mein Gott, nimm alles <strong>von</strong> mir,was mi<strong>ch</strong> hin<strong>der</strong>t zu dir:10Sinn- und LebenskriseNiklaus rang um seinen Weg: Als Bauer und Familienvater hing er anseinem Hof, an Frau und Kin<strong>der</strong>n, do<strong>ch</strong> in ihm wu<strong>ch</strong>s unter S<strong>ch</strong>merzen <strong>der</strong>Drang, auf alle irdis<strong>ch</strong>en Güter zu verzi<strong>ch</strong>ten.Die Vision <strong>von</strong> <strong>der</strong> LilieAls er nämli<strong>ch</strong> zu an<strong>der</strong>er Zeit, um das Vieh zu besehen, auf die Wiesekam, setzte er si<strong>ch</strong> auf die Erde und begann na<strong>ch</strong> seiner Weise ausinnerstem Herzen zu beten und si<strong>ch</strong> himmlis<strong>ch</strong>en Betra<strong>ch</strong>tungen hinzugeben,und plötzli<strong>ch</strong> sah er aus seinem eigenen Munde eine weisse Lilie<strong>von</strong> wun<strong>der</strong>barem Wohlgeru<strong>ch</strong> emporwa<strong>ch</strong>sen, bis dass sie den Himmelberührte. Als aber bald darauf das Vieh (aus dessen Ertrag er seine ganzeFamilie erhielt) vorüberkam und er ein Weil<strong>ch</strong>en den Blick senkte und seinAuge auf ein Pferd haftete, das s<strong>ch</strong>öner als die an<strong>der</strong>n war, sah er, wiesi<strong>ch</strong> die Lilie aus seinem Munde über jenem Pferde nie<strong>der</strong>neigte und <strong>von</strong>dem Tiere im Vorübergehen vers<strong>ch</strong>lungen wurde.Die Lilie ist ein altes und weitverbreitetes Li<strong>ch</strong>t- und Königssymbol. In <strong>der</strong><strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Kunst ist die weisse Lilie als Symbol<strong>der</strong> Reinheit und Jungfräuli<strong>ch</strong>keit häufig aufMariendarstellungen zu finden. Wegen <strong>der</strong>Dreizahl <strong>der</strong> Blütenblätter weist sie au<strong>ch</strong> auf dieDreieinigkeit Gottes. Sie zeigt so au<strong>ch</strong>, bei wemund mit wem Gott ist. In <strong>der</strong> Ers<strong>ch</strong>einung <strong>Klaus</strong><strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>s war die Lilie eine aktive, handelndeFigur: Sie wu<strong>ch</strong>s, während er si<strong>ch</strong> „himmlis<strong>ch</strong>enBetra<strong>ch</strong>tungen“ hingab, gegen den Himmel,und senkte si<strong>ch</strong> zum Pferd hin, als er ihm, demSymbol für seine irdis<strong>ch</strong>en Güter, seine volle Bea<strong>ch</strong>tungs<strong>ch</strong>enkte und liess si<strong>ch</strong> fressen. Er konnteni<strong>ch</strong>t zwei Herren, <strong>der</strong> Welt und Gott, dienen;er musste si<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>eiden.


11Rücktritt <strong>von</strong> allen ÄmternNiklaus erlebte, wie überall um des Geldes willen s<strong>ch</strong>mutzige Ges<strong>ch</strong>äftegema<strong>ch</strong>t wurden. Einmal sah er aus dem Mund <strong>von</strong> besto<strong>ch</strong>enen Behördenmitglie<strong>der</strong>nS<strong>ch</strong>wefelfeuer lo<strong>der</strong>n. Als Zei<strong>ch</strong>en des Protestes zog er si<strong>ch</strong>1465 aus allen Rats- und Ri<strong>ch</strong>terstellen zurück.Dämonis<strong>ch</strong>e Begegnungen mit dem Teufel in VisionenSie waren Darstellungen <strong>von</strong> Täus<strong>ch</strong>ungen: es drückten si<strong>ch</strong> darin Konflikte,Zweifel, Ängste, (Verunsi<strong>ch</strong>erung, verzweifeltes Klammern an vertrautesWelt- und Gottesbild) und innere Kämpfe aus. Die Ers<strong>ch</strong>einungenund Begebenheiten, wel<strong>ch</strong>e <strong>Klaus</strong> dem Teufel zus<strong>ch</strong>rieb, weisen aufsein inneres Ringen und Tasten in dieser Zeit <strong>der</strong> Depressionen und Versu<strong>ch</strong>ungenhin. Diese wenigen Beispiele, die uns in sein Inneres blickenlassen, geben uns eine Ahnung <strong>von</strong> den Kämpfen, die er mit si<strong>ch</strong> selberauszutragen hatte. <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> erlitt willig alle Anfe<strong>ch</strong>tungen und Wi<strong>der</strong>wärtigkeiten,er wollte ni<strong>ch</strong>ts für si<strong>ch</strong>, und konnte darum au<strong>ch</strong> das Missges<strong>ch</strong>ickannehmen. Ihm genügte, was Gott für ihn wollte.Radikales WollenEr wollte bewusst und radikal Gott dienen, konnte jedo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>terkennen, was Gott <strong>von</strong> ihm wollte. Er versteifte si<strong>ch</strong> auf den <strong>von</strong> ihm alsri<strong>ch</strong>tig erkannten Weg. Einmal warf ihn <strong>der</strong> Teufel in dieser Phase etwa30 S<strong>ch</strong>ritte weit den Hang hinab, als er Dornen aushauen wollte. Als erna<strong>ch</strong> langer Zeit wie<strong>der</strong> zu si<strong>ch</strong> kam, war er übel zugeri<strong>ch</strong>tet und sagtebloss: „ Nun wohlan in Gottes Namen, wie hat mi<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Teufel re<strong>ch</strong>t übelbehandelt, do<strong>ch</strong> will es Gott viellei<strong>ch</strong>t so gehabt haben.“ Ein an<strong>der</strong>esMal ers<strong>ch</strong>ien ihm ein Edelmann, dessen göttli<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>einung er ausseiner verkrampften Frömmigkeit heraus als Teufel interpretierte, weil er ihmsagte, dass er si<strong>ch</strong> wie an<strong>der</strong>e Leute benehmen solle, denn er könne si<strong>ch</strong>auf diese Weise das ewige Leben ni<strong>ch</strong>t verdienen. Das war jedo<strong>ch</strong> keingänzli<strong>ch</strong>es Abraten <strong>von</strong> einem Leben in Gott, was <strong>Klaus</strong> freili<strong>ch</strong> in seinerdamaligen Befindli<strong>ch</strong>keit ni<strong>ch</strong>t erkennen konnte.


12Die Vision vom Pilger in <strong>der</strong> Bärenhaut… Und ihn dünkte in seinem Geist, es käme ein Mann in Pilgers Art, erführte einen Stab in seiner Hand, seinen Hut hatte er so aufgebundenund na<strong>ch</strong> hinten umgekrempt wie einer, <strong>der</strong> auf die Strasse will, und ertrug einen Mantel. Und er erkannte in seinem Geist, er (<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er)käme <strong>von</strong> Sonnenaufgang o<strong>der</strong> <strong>von</strong> fern her.Wiewohl er das ni<strong>ch</strong>t sagte, kam er <strong>von</strong> daher, wo die Sonne im Sommeraufsteht. Und als er zu ihm kam, da stand er vor ihm und sang dieseWorte: Alleluja. Und als er anfing zu singen, wi<strong>der</strong>hallte ihm die Stimme,und alles, was zwis<strong>ch</strong>en Himmel und Erdrei<strong>ch</strong> war, hielt (d.h. unterstützte)seine Stimme, wie die kleinen Orgeln die grossen.Und er hörte aus einem Ursprung drei vollkommene Worte hervorgehenund sie wie<strong>der</strong> vers<strong>ch</strong>liessen in ein S<strong>ch</strong>loss, wie eine Fe<strong>der</strong>, die sehrstark vors<strong>ch</strong>iesst. Und als er die drei vollkommenen Worte, <strong>der</strong>en keinesdas an<strong>der</strong>e berührte, gehört hatte, mo<strong>ch</strong>te er do<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t spre<strong>ch</strong>en denn<strong>von</strong> einem Wort. Und als er diesen Gesang vollendet hatte, bat er denMens<strong>ch</strong>en um eine Gabe. Und er (<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>) hatte einen Pfennig in<strong>der</strong> Hand und wusste ni<strong>ch</strong>t, woher ihm <strong>der</strong> gekommen war. Und er (<strong>der</strong>Wan<strong>der</strong>er) zog den Hut ab und empfing den Pfennig in den Hut. Und<strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> hatte nie erkannt, dass es so eine grosse Ehrwürdigkeit war,eine Gabe in den Hut zu empfangen. Und den Mens<strong>ch</strong>en wun<strong>der</strong>te essehr, wer er wäre o<strong>der</strong> <strong>von</strong> wo er käme, und er (<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er) spra<strong>ch</strong>:I<strong>ch</strong> komme <strong>von</strong> da, und weiter wollte er ihm ni<strong>ch</strong>ts mehr sagen.Und er (<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>) stand vor ihm und sah ihn an. Da hatte er si<strong>ch</strong>verwandelt und liess si<strong>ch</strong> sehen mit unbedecktem Haupt und hatte einenRock an, er war blau- o<strong>der</strong> graufarben, do<strong>ch</strong> sah er den Mantel ni<strong>ch</strong>tmehr, und er war ein so adeliger, wohls<strong>ch</strong>affener Mens<strong>ch</strong>, dass er ni<strong>ch</strong>tan<strong>der</strong>s konnte, als ihn mit merkli<strong>ch</strong>er Lust und Verlangen anzus<strong>ch</strong>auen.Sein Antlitz war braun, so dass es ihm eine edle Zierde gab, seineAugen waren s<strong>ch</strong>warz wie <strong>der</strong> Magnet, seine Glie<strong>der</strong> waren so wohlges<strong>ch</strong>affen,dass dies eine beson<strong>der</strong>e S<strong>ch</strong>önheit an ihm war. Obwohl er inseinen Klei<strong>der</strong>n steckte, so hin<strong>der</strong>ten ihn die Klei<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t seine Glie<strong>der</strong>zu sehen.


13Der Pilger wandelte si<strong>ch</strong> zu einem Mens<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> einen blauen o<strong>der</strong>grauen Rock trug. Der Mann aus dem Osten nahm mit dieser Verwandlungdie spätere Entwicklung <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>s vorweg, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong> als Pilgerauf den Weg ma<strong>ch</strong>te und als Eremit zurückkehrte.Blick auf den Pilatus vom <strong>Flüe</strong>li Ranft aus Bild Quellenna<strong>ch</strong>weis 1Wie (<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>) ihn so unverdrossen ansah, ri<strong>ch</strong>tete er (<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er)seine Augen auf ihn. Da ers<strong>ch</strong>ienen viele grosse Wun<strong>der</strong>: Der Pilatusbergging nie<strong>der</strong> auf das Erdrei<strong>ch</strong> (d.h. duckte si<strong>ch</strong> platt auf die Erde), undes öffnete si<strong>ch</strong> die ganze Welt, dass ihm deu<strong>ch</strong>te, es wäre alle Sündeoffenbar, die in <strong>der</strong> Welt wäre, und es ers<strong>ch</strong>ien eine grosse Menge <strong>von</strong>Leuten, und hinter den Leuten ers<strong>ch</strong>ien die Wahrheit, und alle hatten ihrAntlitz <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wahrheit abgewendet. Und allen ers<strong>ch</strong>ien am Herzenein grosses Gebresten, wie zwei Fäuste zusammen. Und dieses Gebrestenwar Eigennutz, <strong>der</strong> irrt (verführt) die Leute so sehr, dass sie desMannes Angesi<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t zu ertragen vermo<strong>ch</strong>ten, sowenig <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong>Feuerflammen ertragen mag, und vor grimmiger Angst fuhren sie umherund fuhren zurück, fort mit grossem S<strong>ch</strong>impf und S<strong>ch</strong>ande, so dass er sie<strong>von</strong> weitem hinfahren sah. Und die Wahrheit, die hinter ihrem Rückeners<strong>ch</strong>ien, blieb da.


16Der Pilger stellt den S<strong>ch</strong>utzgeist des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> dar. Das geheimnisvolleGlitzern deutet an, dass <strong>der</strong> Bärenhäuter ein göttli<strong>ch</strong>es Wesen ist.Das Göttli<strong>ch</strong>e ist das Helle, Glänzende; <strong>der</strong> Glanz zeigt die Strahlkraftdes Göttli<strong>ch</strong>en an, was <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> als etwas Verborgenes als ein faszinierendesGeheimnis empfindet. Dann, als er <strong>von</strong> ihm s<strong>ch</strong>eidet, quilltplötzli<strong>ch</strong> in <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> ein seltsames Liebesgefühl zum Wan<strong>der</strong>er auf,und er erkennt ihn als <strong>von</strong> Minne erfüllt wie ein übervolles Honiggefäss.Es ist eine tiefe Inbrunst und zuglei<strong>ch</strong> ein treues Beda<strong>ch</strong>tsein in einemZustand <strong>von</strong> Versunkenheit und Entrückung zuglei<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> Paracelsusbedeutet Honig „die Süsse <strong>der</strong> Erden“; so ist er eben ein Bild <strong>der</strong>göttli<strong>ch</strong>en Liebe, <strong>der</strong> Unsterbli<strong>ch</strong>keit und ewigen Bezogenheit und <strong>der</strong>beraus<strong>ch</strong>enden Inspiration. In Indien ist <strong>der</strong> Honig, <strong>der</strong> Amrit, au<strong>ch</strong> einSymbol für den Kontakt aller Wesen im All mit dem Selbst.Die Liebe in <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>ens Vision ist glei<strong>ch</strong>sam <strong>der</strong> positive Aspektjener bedrohli<strong>ch</strong>en roten Farbe, wel<strong>ch</strong>e in <strong>der</strong> späteren Liestal- Episodeihn so ers<strong>ch</strong>reckte.Wohnhaus <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>


17Familienband und Ents<strong>ch</strong>eidungZwei Jahre lang rangen Niklaus und Dorothea um ihre Berufung. DorotheasJa zum Pilgertum <strong>von</strong> Niklaus war ihr freier Ents<strong>ch</strong>luss und gabNiklaus frei auf den Weg ins Ungewisse. Am 16.Oktober 1467 verliessNiklaus seine Familie und seine Heimat. Er wollte ins Elsass ziehen undsi<strong>ch</strong> dort den Gottesfreunden ans<strong>ch</strong>liessen.Wohnhaus<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>Kü<strong>ch</strong>eWahrer GehorsamAls Niklaus auf dem Weg zu den Gottesfreunden in Ri<strong>ch</strong>tung Liestal kam,ers<strong>ch</strong>ien ihm die Stadt ganz rot, sodass er ers<strong>ch</strong>rak. Da traf er einenBauern und bespra<strong>ch</strong> mit ihm sein Vorhaben. Der Bauer riet ihm, ni<strong>ch</strong>tins Elsass zu ziehen, son<strong>der</strong>n Gott in <strong>der</strong> Heimat zu dienen. Als Niklausdarauf hin im Freien überna<strong>ch</strong>tete, traf ihn ein Li<strong>ch</strong>tstrahl vom Himmel, <strong>der</strong>ihn im Bau<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>merzte wie ein Messers<strong>ch</strong>nitt. Er begriff, dass er in dieHeimat zurückkehren sollte, und bra<strong>ch</strong>, wie <strong>von</strong> einem Seil in den Ranftzurückgezogen, dorthin auf und wurde vom Pilger zum Eremiten. Seitdiesem Erlebnis mit dem Li<strong>ch</strong>tstrahl ass und trank er ni<strong>ch</strong>ts mehr, fast 20Jahre lang.Unter <strong>der</strong> Zei<strong>ch</strong>en unserer Zeit tritt <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> und mehr und mehr au<strong>ch</strong>seine Ehe ins vollere Li<strong>ch</strong>t: Ganz und gar Laie: Bauer, Ehemann, Familienvater,Ratsherr. Eine Ehe, die als Lebens- und Glaubensgemeins<strong>ch</strong>aft übersi<strong>ch</strong> selbst hinaus zum Li<strong>ch</strong>t und zur Hoffnung inmitten <strong>der</strong> Welt wird.


18Die Vision <strong>von</strong> den 4 Li<strong>ch</strong>ternAls er lange und viel Klüfte und grausige S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten dur<strong>ch</strong>wan<strong>der</strong>t, saher vier heitere Li<strong>ch</strong>ter vom Himmel kommen und in jenen Teil des Taleshinabsteigen, den man Ranft nennt. Dadur<strong>ch</strong> wurde er belehrt und erkannte,dass dort <strong>der</strong> Ort sei, <strong>der</strong> für einen zur Lobpreisung Gottes bestimmtenAufenthalt si<strong>ch</strong> eigne.Die Mens<strong>ch</strong>en finden ihre besten spirituellen Bedingungen dort, wo siezuhause sind. Dort, wo ein Mens<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> inkarniert hat, ist au<strong>ch</strong> <strong>der</strong> ri<strong>ch</strong>tigeOrt für seine Entfaltung. Ni<strong>ch</strong>t fliehen, son<strong>der</strong>n si<strong>ch</strong> dem stellen, was dieSeele gewählt und gewollt hat, bedeutet, eine Vereinigung <strong>von</strong> innen undaussen, <strong>von</strong> Leib und Seele, zu vollziehen.


Mein Herr und mein Gott, gib alles mir,was mi<strong>ch</strong> för<strong>der</strong>t zu dir:19Vom Pilger zum EremitenDie Rückkehr in seine engere Heimat führte<strong>Klaus</strong> ni<strong>ch</strong>t in sein altes Leben zurück. Die vierLi<strong>ch</strong>ter führten ihn unweit seines ehemaligenWohnhauses zum Ort, wo innerer und äussererMens<strong>ch</strong> zu Harmonie und Ruhe finden würden.Hier hatte er si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on früher gerne zurückgezogenzur inneren Betra<strong>ch</strong>tung, am Rande <strong>der</strong>Gemeins<strong>ch</strong>aft und sie denno<strong>ch</strong> umfassend.Aus Ästen und Laub baute er si<strong>ch</strong> eine Hütteund verbra<strong>ch</strong>te in dieser den Winter.Im folgenden Sommer bauten ihm Freunde undNa<strong>ch</strong>barn, die die Ernsthaftigkeit seines Vorhabenserkannten, eine Kapelle mit angrenzen<strong>der</strong>Wohnzelle, wo er auf dem blossen Bodens<strong>ch</strong>lief, mit einem Stein als Kopfkissen.Abstinenz <strong>von</strong> NahrungS<strong>ch</strong>on als Kind hielt Niklaus die Fastenzeit ein. Freitags fastete er jeweils.Als Erwa<strong>ch</strong>sener fastete er am Montag, Mittwo<strong>ch</strong>, Freitag und Samstag.Seit seiner Rückkehr <strong>von</strong> <strong>der</strong> Pilgers<strong>ch</strong>aft ass er gar ni<strong>ch</strong>ts mehr. Dasvollkommene Fasten ma<strong>ch</strong>te den Einsiedler aus Unterwalden weit über dieGrenzen des Landes hinaus berühmt.Der Bis<strong>ch</strong>of <strong>von</strong> Konstanz weihte dieneu erbaute Kapelle ein und befahlNiklaus, vor seinen Augen Brot undWein zu kosten. Als er sah, wie Niklausmit dem Bre<strong>ch</strong>reiz kämpfte, glaubte erihm das vollkommene Fasten. So fasteteNiklaus beinahe zwanzig Jahre langvollkommen.


20Zuerst war es Disziplin, dann fastete er mit Gelassenheit. Leistung undAnstrengung sind ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>zusetzen. Leistung wurde erbra<strong>ch</strong>t, indemEntspannung und Ausri<strong>ch</strong>tung na<strong>ch</strong> innen angestrebt wurde anstatt Willensanstrengung.Geistige Disziplin bedeutet, si<strong>ch</strong> in ausgewogener Weisezwis<strong>ch</strong>en einem Zuviel und Zuwenig hin und her zu bewegen.S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> ass er ni<strong>ch</strong>ts mehr, ohne si<strong>ch</strong> willentli<strong>ch</strong> zu bemühen, ni<strong>ch</strong>tweil er abstinent sein wollte, son<strong>der</strong>n weil er ni<strong>ch</strong>t mehr essen und trinkenkonnte. Das Heilige Sakrament während <strong>der</strong> Messe, an <strong>der</strong> er dur<strong>ch</strong> einGuckfenster <strong>von</strong> seiner Wohnzelle aus teilnahm, stärkte und nährte ihn.Zeitlebens hütete si<strong>ch</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> davor, ein Urteil über seine Abstinenzabzugeben o<strong>der</strong> si<strong>ch</strong> <strong>der</strong>en gar zu rühmen. Hier wurde ihm eine GnadeGottes zuteil, die er we<strong>der</strong> hinterfragen no<strong>ch</strong> deuten wollte. Er war si<strong>ch</strong>bewusst, dass er mit seiner Abstinenz eine dem Mens<strong>ch</strong>en natürli<strong>ch</strong>erweisegesetzte Grenze übers<strong>ch</strong>ritt.Einsiedler-Alltag - Erfüllung im „einig Wesen“Betra<strong>ch</strong>tungen und Gebete füllten einen wesentli<strong>ch</strong>en Teil des Alltags imRanft. Von Besu<strong>ch</strong>ern ist überliefert: „Jeden Tag und beson<strong>der</strong>s im Sommerverlässt er seine Zelle und geht für mehrere Stunden in eine Höhle, wo ersein Gebet vollbringt.“ Und ein Jüngling bemerkte: „Aber als i<strong>ch</strong>, um denRat des Gottesmannes zu haben, zu dessen Einsiedelei gekommen, fandi<strong>ch</strong> ihn ni<strong>ch</strong>t. Erst als i<strong>ch</strong> lange gewartet, traf i<strong>ch</strong> den Ersehnten.“ Die Besu<strong>ch</strong>erbildeten dabei offenbar ni<strong>ch</strong>t eine willkommene Zerstreuung, son<strong>der</strong>nstörten seine Anda<strong>ch</strong>t. „Er verbra<strong>ch</strong>te den ersten Teil des Tages im Gebetund in Kontemplation; na<strong>ch</strong>mittags kam er hervor, sass an <strong>der</strong> Sonne, undwenn er Lust hatte, besu<strong>ch</strong>te er seinen Miteremiten <strong>Bru<strong>der</strong></strong> Ulri<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> si<strong>ch</strong>ihm anges<strong>ch</strong>lossen und eine Zelle in seiner Nähe gebaut hatte. Mit letzterem,<strong>der</strong> viele Bü<strong>ch</strong>er besass, unterhielt er si<strong>ch</strong> oft über geistli<strong>ch</strong>e Dinge.“Wenn <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> Gott redete, s<strong>ch</strong>ien er alle Geheimnisse <strong>der</strong> HeiligenS<strong>ch</strong>rift zu erfassen, obwohl er keinen Bu<strong>ch</strong>staben lesen konnte.Denno<strong>ch</strong> war sein Leben im Ranft kein Rückzug, son<strong>der</strong>n ein Ankommen,keine Weltflu<strong>ch</strong>t, son<strong>der</strong>n ein Felsen für Ratsu<strong>ch</strong>ende. Er war ni<strong>ch</strong>t arm, son<strong>der</strong>neine Quelle <strong>der</strong> Fülle und des Li<strong>ch</strong>ts. In seinen Betra<strong>ch</strong>tungsübungenlernte <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>, auf seinen inneren Mens<strong>ch</strong>en zu hören und „arm imGeiste“ zu werden. In <strong>der</strong> ständigen Zwiespra<strong>ch</strong>e mit dem „einig Wesen“fand er Erfüllung im „einig Wesen“.


21Offenheit für die Mitmens<strong>ch</strong>enSeine Gattin Dorothea und seine Kin<strong>der</strong> blieben im Frieden mit ihm undbesu<strong>ch</strong>ten ihn öfters, meistens am Sonntag, in seiner <strong>Klaus</strong>e. Er fühlte si<strong>ch</strong>aber nie versu<strong>ch</strong>t, zu ihnen zurückzukehren. Dorothea kam au<strong>ch</strong> als Ratsu<strong>ch</strong>endezu ihm.Eremiten zei<strong>ch</strong>net häufig ein intuitives Verständnis für ihre Mitmens<strong>ch</strong>enaus. Es s<strong>ch</strong>eint paradox, dass gerade jene, die si<strong>ch</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Welt zurückziehen,sie nun am besten verstehen. Gotterkenntnis ist Mens<strong>ch</strong>enerkenntnis.Wer die Welt ohne I<strong>ch</strong>bezogenheit wahrnimmt, ob in <strong>der</strong> Einsamkeito<strong>der</strong> ni<strong>ch</strong>t, wer völlig offen für si<strong>ch</strong> und für Gott ist, <strong>der</strong> ist es au<strong>ch</strong> für dieMitmens<strong>ch</strong>en.Ein ratsu<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Jüngling aus Burgdorf s<strong>ch</strong>riebeinem Freund: „ Als i<strong>ch</strong> das erste Mal zu ihm(<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>) kam, tat i<strong>ch</strong> eine einzige Frage,nämli<strong>ch</strong>: Ob es mir erlaubt sei, in dieserGegend zu verbleiben, um Gott zu dienen,obglei<strong>ch</strong> meine Eltern ni<strong>ch</strong>ts da<strong>von</strong> wüssten undi<strong>ch</strong> selber mit meinem Gewissen deshalb ni<strong>ch</strong>tim Reinen sei. Der Gottesmann erwi<strong>der</strong>te kurz:Wenn du Gott dienen willst, musst du di<strong>ch</strong> umniemanden kümmern. Wenn du aber hierbleibenwolltest, um gute Tage zu verleben, bleibst dubesser bei den Deinen zu <strong>der</strong>en Unterstützung.“<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> enthob den Jüngling ni<strong>ch</strong>t aus <strong>der</strong>Eigenverantwortung, er gab ihm keine konkreteHandlungsanweisung.Er beantwortete die s<strong>ch</strong>einbar äusserli<strong>ch</strong>e Frageauf tieferer Ebene: Was will i<strong>ch</strong>? Was will Gott<strong>von</strong> mir?<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>Lindenbaum Statue untere Kapelle


22Über den zweiten Besu<strong>ch</strong> beri<strong>ch</strong>tete <strong>der</strong>selbe Jüngling: „Aber wie wun<strong>der</strong>barist, was i<strong>ch</strong> jetzt beri<strong>ch</strong>te. Als mi<strong>ch</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> nun fragte, na<strong>ch</strong>wel<strong>ch</strong>em Stand i<strong>ch</strong> hinneige, verkehrte si<strong>ch</strong> die Rede in meinem Munde,und i<strong>ch</strong> konnte ihm kein Wörtlein <strong>von</strong> alledem sagen, was i<strong>ch</strong> früher solange bei mir erwogen, und i<strong>ch</strong> antwortete dem Fragesteller, indem i<strong>ch</strong>ihm den Stand <strong>der</strong> Karthäuser o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gürtelherren vors<strong>ch</strong>lug. Wasaber kann i<strong>ch</strong> daraus entnehmen, als dass i<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> seine Anwesenheit<strong>von</strong> Gott verhin<strong>der</strong>t worden bin, <strong>von</strong> etwas zu spre<strong>ch</strong>en, was mir ni<strong>ch</strong>tgut gewesen wäre.“Die Ausstrahlungskraft <strong>der</strong> inneren Persönli<strong>ch</strong>keit des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong><strong>Flüe</strong> war offenbar so lauter und rein, dass er mit dem aufnahmebereitenHerzen eines jungen Mens<strong>ch</strong>en auf <strong>der</strong> Ebene des Unbewussten spre<strong>ch</strong>enkonnte.Und weiter: „Au<strong>ch</strong> klagte i<strong>ch</strong> ihm über meine S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>heit, im Guten zuverharren, das heisst, dass i<strong>ch</strong> den s<strong>ch</strong>on gefassten guten Vorsatz ni<strong>ch</strong>tlange festhalte, son<strong>der</strong>n dass lei<strong>ch</strong>t beim ersten Anlass <strong>der</strong> Wuns<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>wie<strong>der</strong> zum Unerlaubten wende, so dass i<strong>ch</strong> <strong>von</strong> Gott losgelöst sei, wievorher. Er antwortete, man müsse ras<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong> aufstehen. Zu meinerBes<strong>ch</strong>ämung muss i<strong>ch</strong> gestehen, dass i<strong>ch</strong>, mit ihm über meinen Standredend, mehr zufällig etwas gesagt, das wie Selbstlob geklungen habenmag, worauf er, den Eifer <strong>der</strong> Gere<strong>ch</strong>tigkeit, <strong>der</strong> darin steckte, zwaranerkennend, spra<strong>ch</strong>: Ni<strong>ch</strong>ts Gutes sollst du <strong>von</strong> dir selbst rühmen.“Und als <strong>der</strong> Jüngling ihn bezügli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Meditation konsultierte, bes<strong>ch</strong>rieb<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> das ekstatis<strong>ch</strong>e Gefühl <strong>der</strong> Gottesliebe, das er offenbarinnerli<strong>ch</strong> erlebt hatte: „Gott weiss es zu ma<strong>ch</strong>en, dass dem Mens<strong>ch</strong>endie Kontemplation so s<strong>ch</strong>mecke, als ob er zum Tanze ginge, und umgekehrtweiss er ihn eine Betra<strong>ch</strong>tung so empfinden zu lassen, als ob er imKampfe streite.


23Die sieben Fragen(Diese Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te wurde in einer alten Hands<strong>ch</strong>rift in <strong>der</strong> Zür<strong>ch</strong>er Zentralbibliothekerst in unserem Jahrhun<strong>der</strong>t entdeckt)Eines Tages kam ein berühmter Doktor <strong>der</strong> Wissens<strong>ch</strong>aft zu <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>.Es war im Jahre 1479. Der gelehrte Mann stellte dem Einsiedler siebenFragen.„Was ist das Edelste und Beste, was Gott uns Mens<strong>ch</strong>en gegeben hat?“„Das ist <strong>der</strong> Verstand und die Seele.“„Und woher kommt die Seele?“„Sie kommt aus dem Herzen Gottes, unserem Vater.“„Und was ist das Hö<strong>ch</strong>ste, was wir Gott s<strong>ch</strong>enken müssten?“„Das, was er uns gegeben hat.“„Wie können wir als Mens<strong>ch</strong>en Gott wi<strong>der</strong>spiegeln?“„Indem wir seine Gebote halten.“„Was ist das hö<strong>ch</strong>ste Gebot?“„Die Liebe zu Gott.“„Wird Gott das <strong>von</strong> Mens<strong>ch</strong>en begangene Unre<strong>ch</strong>t bestrafen?“„Ja. Hier auf dieser Welt o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Ewigkeit.“„Wird Gott einem Mens<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> viel Böses getan hat, verzeihen?“„Ja, wenn dieser Mens<strong>ch</strong> seine S<strong>ch</strong>uld bereut und si<strong>ch</strong> Mühe gibt, gut zuwerden, wird Gott ihm si<strong>ch</strong>er vergeben.“


24Die BrunnenvisionEin Mens<strong>ch</strong> unterbra<strong>ch</strong> den S<strong>ch</strong>laf um Gottes willen und um seines Leideswillen. Und er dankte Gott für sein Leiden und seine Marter. Und ihmgab Gott Gnade, dass er darin seine Unterhaltung und Freude fand.Hierauf legte er si<strong>ch</strong> zur Ruhe, und es s<strong>ch</strong>ien ihm in seinem S<strong>ch</strong>laf o<strong>der</strong>in seinem Geist, er käme an einen Platz, <strong>der</strong> einer Gemeinde gehörte.Da sah er daselbst eine Menge Leute, die taten s<strong>ch</strong>were Arbeit; dazuwaren sie sehr arm. Und er stand und s<strong>ch</strong>aute ihnen zu und verwun<strong>der</strong>tesi<strong>ch</strong> sehr, dass sie so viel Arbeit hatten und do<strong>ch</strong> so arm waren.Da sah er zur re<strong>ch</strong>ten Hand ein Tabernakel ers<strong>ch</strong>einen, wohlgebaut.Darein sah er eine offene Tür (hinein-)gehen, und er da<strong>ch</strong>te bei si<strong>ch</strong>selbst: Du musst in den Tabernakel gehen und musst sehen, was darinsei, und musst bald zu <strong>der</strong> Tür hereinkommen. Da kam er in eine Kü<strong>ch</strong>e,die einer ganzen Gemeinde gehörte. Da sah er zur re<strong>ch</strong>ten Hand eineStiege hinaufgehen, viellei<strong>ch</strong>t vier Stufen messend. Da sah er einigeLeute hinaufgehen, aber wenige. Ihm s<strong>ch</strong>ien, ihre Klei<strong>der</strong> wären etwasgesprenkelt mit Weiss, und er sah einen Brunnen aus den Stufen in einengrossen Trog zu <strong>der</strong> Kü<strong>ch</strong>e fliessen, <strong>der</strong> war <strong>von</strong> dreierlei: Wein, Öl undHonig. Dieser Brunnen floss so s<strong>ch</strong>nell wie <strong>der</strong> Strahlenblitz und ma<strong>ch</strong>teein so lautes Getöse, dass <strong>der</strong> Palast laut ers<strong>ch</strong>oll wie ein Horn.Und er da<strong>ch</strong>te: Du musst die Stiege hinaufgehen und musst sehen, woher<strong>der</strong> Brunnen kommt. Und er verwun<strong>der</strong>te si<strong>ch</strong> sehr, da sie so arm warenund do<strong>ch</strong> niemand hineinging, aus dem Brunnen zu s<strong>ch</strong>öpfen, was siewie<strong>der</strong>um so wohl hätten tun können, da er gemeinsam war.Und er ging die Stiege hinauf und kam in einen weiten Saal. Da sah erinmitten des Saales einen grossen viereckigen Kasten stehen, aus dem<strong>der</strong> Brunnen quoll. Und er ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> an den Kasten und besah ihn.Und als er zu dem Kasten ging, da wäre er fast versunken, wie einer,<strong>der</strong> über ein Moor geht, und er zog seine Füsse ras<strong>ch</strong> an si<strong>ch</strong> und kamzu dem Kasten. Und er erkannte in seinem Geist, wer seine Füsse (ni<strong>ch</strong>t)ras<strong>ch</strong> an si<strong>ch</strong> zöge, <strong>der</strong> mö<strong>ch</strong>te ni<strong>ch</strong>t zum Kasten kommen. Der Kastenwar an den vier Ecken bes<strong>ch</strong>lagen mit vier mä<strong>ch</strong>tigen eisernen Ble<strong>ch</strong>en.Und dieser Brunnen floss dur<strong>ch</strong> einen Kännel weg und sang so s<strong>ch</strong>ön indem Kasten und in dem Kännel, dass er si<strong>ch</strong> darüber hö<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> wun<strong>der</strong>te.


Dieser Quell war so lauter, dass man eines jeden Mens<strong>ch</strong>en Haar amBoden wohl hätte sehen können. Und wie mä<strong>ch</strong>tig er au<strong>ch</strong> daraus floss,so blieb do<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Kasten wimpervoll, dass es überfloss. Und er erkanntein seinem Geist, wieviel daraus floss, dass immer no<strong>ch</strong> gern mehr daringewesen wäre, und er sah es aus allen Spalten herauszwitzern. Und erda<strong>ch</strong>te: Du willst wie<strong>der</strong> hinabgehen. Da sah er (es) allerseits mä<strong>ch</strong>tig inden Trog strömen, und er da<strong>ch</strong>te bei si<strong>ch</strong> selbst: Du willst hinausgehenund sehen, was die Leute tun, dass sie ni<strong>ch</strong>t hineingehen, des Brunnenszu s<strong>ch</strong>öpfen, dessen do<strong>ch</strong> ein grosser Überfluss ist. Und er ging zur Türhinaus. Da sah er die Leute s<strong>ch</strong>were Arbeit tun und dazu fast arm sein.Da beoba<strong>ch</strong>tete er sie, was sie täten. Da sah er, dass einer dastand,<strong>der</strong> hatte einen Zaun ges<strong>ch</strong>lagen mitten dur<strong>ch</strong> den Platz. In <strong>der</strong> Mittedes Zaunes hatte er einen Gatter, den hielt er vor ihnen zu mit <strong>der</strong> Hand(und) spra<strong>ch</strong> zu ihnen: „I<strong>ch</strong> lasse eu<strong>ch</strong> we<strong>der</strong> hin no<strong>ch</strong> her, ihr gebt mirdenn den Pfennig.“ Er sah einen, <strong>der</strong> drehte den Knebel auf <strong>der</strong> Handund spra<strong>ch</strong>: „Es ist darum erda<strong>ch</strong>t, dass ihr mir den Pfennig gäbet.“ Ersah Pfeifer, die ihnen aufspielten und ihnen den Pfennig heis<strong>ch</strong>ten. Er sahS<strong>ch</strong>nei<strong>der</strong> und S<strong>ch</strong>uhma<strong>ch</strong>er und allerlei Handwerksleute, die da denPfennig <strong>von</strong> ihm haben wollten. Und ehe sie das alles ausri<strong>ch</strong>teten, dawaren sie so arm, dass sie kaum das bekamen. Und er sah niemandenhineingehen, um aus dem Brunnen zu s<strong>ch</strong>öpfen. Wie er so stand undihnen zusah, da verwandelte si<strong>ch</strong> die Gegend und wurde zu einer wüstenSteinhalden daselbst und gli<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Gegend, die um <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>ensKir<strong>ch</strong>e liegt, wo er seine Wohnung hat und er erkannte in seinem Geist,dieser Tabernakel wäre <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>.25


26<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> sah in <strong>der</strong> Brunnenvision – wie eingangs <strong>der</strong> Pilgervision– zwei Aspekte seiner Persönli<strong>ch</strong>keit: auf <strong>der</strong> linken Seite die Menge<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>äftig tätigen Leute und re<strong>ch</strong>ts einen Tabernakel. Er verspürtekeine Lust, si<strong>ch</strong> an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> im Materiellen verstrickten Mens<strong>ch</strong>enzu beteiligen, son<strong>der</strong>n wandte si<strong>ch</strong> lieber na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts und betrat neugierigden Tabernakel. Ein Tabernakel ist ein Tempel Gottes, so wie er<strong>von</strong> Moses na<strong>ch</strong> den Angaben Gottes gebaut worden war. Christli<strong>ch</strong>eMystiker benutzen den Tabernakel au<strong>ch</strong> als Sinnbild für die Seele. Gebetund Anda<strong>ch</strong>t ermögli<strong>ch</strong>en den Eingang, dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>en <strong>der</strong> Tabernakelbetreten werden kann.Die wenigen Leute, die hinaufstiegen, kennzei<strong>ch</strong>nete ihre weissgesprenkelteKleidung als Auserwählte, die si<strong>ch</strong> auf dem Weg <strong>der</strong> Verinnerli<strong>ch</strong>ungund Reinigung befanden. Denn Weiss ist die Farbe <strong>der</strong> Reinheitund Uns<strong>ch</strong>uld; Wein, Öl und Honig waren sowohl Genussmittel als au<strong>ch</strong>kultis<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig.


27Das Getöse des Brunnens vergli<strong>ch</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> mit einem Horn: es gli<strong>ch</strong>einem Harsthorn, das die Urs<strong>ch</strong>weizer auf ihren Kriegszügen begleiteteund als zusätzli<strong>ch</strong>es Stimulans die Krieger antrieb und die Feinde inAngst und S<strong>ch</strong>recken versetzte. Der Kü<strong>ch</strong>enbrunnen wurde <strong>von</strong> aussengespeist, das Wasser floss <strong>von</strong> oben herab in einen Trog. Der Kasten imweiten Saal hingegen wurde <strong>von</strong> innen immer wie<strong>der</strong> neu gefüllt, sodasser stets übervoll war. Beide Brunnen bedeuten vers<strong>ch</strong>iedene Bewusstseinszustände:wenn dem Meditierenden das Wasser zufliesst, befindeter si<strong>ch</strong> in <strong>der</strong> diesseitigen Welt; wenn das Wasser aus ihm selber strömt,ist jede Grenze aufgehoben, und alles fällt in Eins zusammen.Diese unteilbare Welt betrat <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>. Das S<strong>ch</strong>reiten über ein Moorhin zur Quelle symbolisiert den Übergang <strong>von</strong> <strong>der</strong> diesseitigen in diejenseitige Welt. Diese Quelle war Gott, kam <strong>von</strong> Gott und war zuglei<strong>ch</strong><strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> selber. Im überfliessenden Brunnen <strong>von</strong> unergründbarer, uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>erKraft s<strong>ch</strong>aute er si<strong>ch</strong> selber, seine eigene Seele, s<strong>ch</strong>aute erGott. Der Brunnen stand in enger Beziehung zur Dreifaltigkeit: aus demBrunnen strömte klares, reines Wasser, und do<strong>ch</strong> waren die drei SubstanzenWein, Öl und Honig unters<strong>ch</strong>eidbar. Wie die dreieinige Stimme desPilgers liessen si<strong>ch</strong> drei Substanzen <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> unters<strong>ch</strong>eiden und flossendo<strong>ch</strong> wie ein einziger Brunnen. Diese Quelle steht allen Mens<strong>ch</strong>enoffen und gehört allen. <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> war die aktive, handelnde Person,die mit ungestümer Neugier ins Innere des Tabernakels drängte.Aber als er das Geheimnis des Tabernakels ergründet hatte, kehrte er zurück,um zu sehen, was die Leute taten, die draussen geblieben waren.Er sah einen Vertreter aus dem Dienstadel, dem Soldatenstand, <strong>der</strong>Spielmannszunft und Handwerker. Obwohl die Mens<strong>ch</strong>en trotz <strong>der</strong> vielenArbeit arm blieben, ma<strong>ch</strong>ten sie keinen Versu<strong>ch</strong>, aus dem Überfluss desBrunnens zu s<strong>ch</strong>öpfen.Die Brunnenvision ist eine beeindruckende Reise des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong><strong>Flüe</strong> zu si<strong>ch</strong> selber, zu seinem Ursprung, zu Gott. Die Vision bestätigteseinen Weg, bestärkte und kräftigte ihn in dieser Haltung.


28Das Radbild als Betra<strong>ch</strong>tungsübung:„Das ist mein Bu<strong>ch</strong>,darin i<strong>ch</strong> lern und su<strong>ch</strong>e,die Kunst dieser Lehre.“ (<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>)Das Radbild benutzt <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> zum Verständnis <strong>von</strong> Gottes Wesen.Der allmä<strong>ch</strong>tige Gott umfasst Himmel und Erde, geht vom Einen aus undkehrt in das Eine zurück und ist im kleinsten Partikel ebenso vollkommenwie in <strong>der</strong> ganzen S<strong>ch</strong>öpfung. Es ist ein Mittelbild, und übt eine ordnendeund konzentrierende Kraft auf den Betra<strong>ch</strong>ter aus. Der Kreis führtstets in si<strong>ch</strong> selber zurück. Er ist daher ein Symbol <strong>der</strong> Einheit, des Abso-Bild Quellenna<strong>ch</strong>weis 2Die Unendli<strong>ch</strong>keit Gottes, fliessend dynamis<strong>ch</strong>, unteilbar und zuglei<strong>ch</strong>dreifaltig, ist in <strong>der</strong> einfa<strong>ch</strong>en geometris<strong>ch</strong>en Skizze zu finden, die <strong>Klaus</strong>bei seinen Betra<strong>ch</strong>tungsübungen benutzte: „So ist das göttli<strong>ch</strong> Wesen.Der Mittelpunkt ist die ungeteilte Gottheit, darin si<strong>ch</strong> alle Heiligen erfreuen.Die drei Spitzen, die zum Punkt des inneren Zirkels führen, sind diedrei Personen: sie gehen <strong>von</strong> <strong>der</strong> einigen Gottheit aus und haben umgriffenden Himmel und alle Welt, die sind in ihrer Gewalt. Und wie sie <strong>von</strong><strong>der</strong> göttli<strong>ch</strong>en Gewalt ausgehen, so führen sie wie<strong>der</strong> hinein und sindunteilbar in ewiger Ma<strong>ch</strong>t. Das bedeutet diese Figur.“


29<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> - Friedensstifter –spirituelles und politis<strong>ch</strong>es Vermä<strong>ch</strong>tnisAls Eremit verband <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> das eigene Wohl mit dem Wohl <strong>der</strong>Gemeins<strong>ch</strong>aft. Aus <strong>der</strong> Lauterkeit und Reinheit seines Herzens heraus, ausgöttli<strong>ch</strong>er Liebe, die den S<strong>ch</strong>öpfer in allen Dingen sieht, spendete er Trostund Ermahnung, immer <strong>der</strong> Wahrheit zu folgen, das Re<strong>ch</strong>te zu tun unddie Liebe zu Gott zu su<strong>ch</strong>en.Bild Quellenna<strong>ch</strong>weis 1<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> lehrte ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> Worte, son<strong>der</strong>n dur<strong>ch</strong> sein Beispiel.Sein Leben ist seine Lehre. Denno<strong>ch</strong> sind <strong>von</strong> ihm einige wi<strong>ch</strong>tige Kernsätzeüberliefert, die er vor allem in einem einzigen Brief zusammenfasste.Es ist das bedeutendste authentis<strong>ch</strong>e Dokument, in dem er aktuelle Fragenaufgreift und den Problemen <strong>der</strong> Zeit seine grundlegende, ni<strong>ch</strong>t an dieAktualität gebundene Überzeugung entgegenstellt:(Dankesbrief an die Berner Dezember 1482)


30Dankbrief auf eine Spende an die eben erri<strong>ch</strong>tete Kaplaneistiftung im Ranft“ Den Ehrwürdigen . . ( . . . )Aus Liebe s<strong>ch</strong>reibe i<strong>ch</strong> Eu<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> mehr:Gehorsam ist die grösste Ehre, die es im Himmel und auf Erden gibt, weshalbIhr tra<strong>ch</strong>ten müsst, einan<strong>der</strong> gehorsam zu sein, und Weisheit ist dasallerliebste, denn sie fängt alle Dinge am besten an.Friede ist allweg in Gott, denn Gott ist <strong>der</strong> Friede, und Friede mag ni<strong>ch</strong>tverstört werden, Unfriede aber wird zerstört. Darum sollt Ihr s<strong>ch</strong>auen,dass Ihr auf Frieden stellet, Witwen und Waisen bes<strong>ch</strong>irmt, wie Ihr esbisher getan habt. Und wessen Glück si<strong>ch</strong> hienieden mehret, <strong>der</strong> Soll Gottdafür dankbar sein, so wird es si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Himmel mehren. Den offenenSünden soll man wehren und <strong>der</strong> Gere<strong>ch</strong>tigkeit allwegs beistehen.Ihr sollt au<strong>ch</strong> das Leiden Gottes in Euren Herzen tragen, denn es ist desMens<strong>ch</strong>en grösster Trost an seinem letzten Ende. Man<strong>ch</strong>er Mens<strong>ch</strong> istzweifelhaftig in seinem Glauben, und <strong>der</strong> Teufel tut man<strong>ch</strong>en Angriff imGlauben und allermeist dur<strong>ch</strong> den Glauben. Wir sollen aber darin ni<strong>ch</strong>tzweifelhaft sein, denn er ist so, wie er gesetzt ist.Und i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe Eu<strong>ch</strong> dies ni<strong>ch</strong>t, weil i<strong>ch</strong> etwa glaube, dass Ihr ni<strong>ch</strong>tre<strong>ch</strong>t glaubt; i<strong>ch</strong> zweifle ni<strong>ch</strong>t daran, dass Ihr gute Christen seid; i<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>reibe es Eu<strong>ch</strong> zu einer Ermahnung, dass Ihr, wenn <strong>der</strong> Böse FeindEu<strong>ch</strong> anfi<strong>ch</strong>t, desto ritterli<strong>ch</strong>er wi<strong>der</strong>steht.I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>liesse. Gott sei mit Eu<strong>ch</strong>. Gegeben am Sankt Barbaratag im 82.Jahr. Am S<strong>ch</strong>lusse dieses Briefes habe i<strong>ch</strong> mein eigenes Insiegel dazusetzen lassen.I<strong>ch</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>Quellenna<strong>ch</strong>weis 3Das Nützli<strong>ch</strong>ste für einen spirituellen Su<strong>ch</strong>er ist, dass <strong>der</strong> Mens<strong>ch</strong> reinenGewissens ist, dass er wenig Worte ma<strong>ch</strong>t, gern allein ist, oft ehrli<strong>ch</strong> insi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>aut und ni<strong>ch</strong>t mehr isst und trinkt als notwendig.(zu einem priesterli<strong>ch</strong>en Besu<strong>ch</strong>er)


31Die Bots<strong>ch</strong>aft <strong>von</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> - aktuell bis heuteImmer wie<strong>der</strong> aufstehen, immer weitergehen, das war die Haltung, die<strong>Klaus</strong> zum Mystiker werden liess. In <strong>der</strong> Leere fand er eine Fülle, dieihn alle S<strong>ch</strong>wierigkeiten überwinden liess. Er lebte in völliger Einheit mitGott; voller Vertrauen liebte er Gott unters<strong>ch</strong>iedslos in allen Kreaturen, in<strong>der</strong> gesamten S<strong>ch</strong>öpfung. Er erkannte, dass er selber Gott war.Niklaus war bereit, si<strong>ch</strong> <strong>von</strong> seiner I<strong>ch</strong>heit zu lösen und in seinem Innerndem Herrn eine Stätte zu bereiten. In seiner Spiritualität war die Weltli<strong>ch</strong>keiteingebunden. Er beriet die Mens<strong>ch</strong>en selbstlos und weise. DieZwiespra<strong>ch</strong>e mit dem „einig Wesen“ ermögli<strong>ch</strong>te ihm, das Re<strong>ch</strong>te zu tunund das Ri<strong>ch</strong>tige zu sagen und somit eine erweiterte Verantwortung fürdie Welt zu übernehmen. Immer na<strong>ch</strong>haltiger gab er si<strong>ch</strong> seinen Eingebungenhin und erprobte das Ges<strong>ch</strong>aute an <strong>der</strong> Wirkli<strong>ch</strong>keit. Er erkanntein <strong>der</strong> unablässigen Verbindung, dass er selbst als Individuum Teil dieses„einig Wesens“ sei. Als frommer Einsiedler konnte er auf eigenem Grundund Boden leben und seiner Bestimmung folgen, ohne dem Kontakt mitseiner Familie, seiner Frau, den Kin<strong>der</strong>n und den Na<strong>ch</strong>barn auszuwei<strong>ch</strong>en.Er lebte vor, dass die Mens<strong>ch</strong>en ihre besten spirituellen Bedingungengenau dort vorfinden können, wo sie zu Hause sind.<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> sagte, dass er drei Gnaden <strong>von</strong> Gott erfahren habe:1. dass er <strong>von</strong> seiner Frau Dorothea die Zustimmung zu seinem Rückzugbekommen habe,2. dass er nie in Versu<strong>ch</strong>ung kam, zur Familie zurückzukehren3. und dass er in den letzten zwanzig Jahren ohne Nahrung und Trankleben konnte.


32Niklaus <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong> mahnt uns zum Frieden im eigenen Land und zum Friedenin <strong>der</strong> Welt. Er ermahnt uns aber vor allem zum Frieden im eigenenHerzen.Was <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> getan hat, wirkt, aus <strong>der</strong> Distanz <strong>von</strong> mehr als 500Jahren gesehen, wie ein Vorbild, dem die ganze <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong> allmähli<strong>ch</strong>folgte. <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> ermahnte die Eidgenossen dem au<strong>ch</strong> zu folgen,nämli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> äusserli<strong>ch</strong> defensiv auf ein Réduit zu bes<strong>ch</strong>ränken und dieeigenen Probleme ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> aussen explodieren zu lassen.Niklaus <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>verbindet die vers<strong>ch</strong>iedenenKonfessionen und Kulturen,er ist das bessereICH <strong>der</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weiz</strong>. (G. Méantis)<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> erfüllte alle Bedingungen für eine Heiligspre<strong>ch</strong>ung:Eine herois<strong>ch</strong>e Lebenseinstellung, eine überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e ethis<strong>ch</strong>e undgeistige Begabung, sowie eine posthume Wun<strong>der</strong>wirkung.„Ma<strong>ch</strong>t den Zaun ni<strong>ch</strong>t zu weit…. Mis<strong>ch</strong>t eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in fremde Händel.“(<strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong>)„Ja, ma<strong>ch</strong>t den Zaun ni<strong>ch</strong>t zu weit, aber s<strong>ch</strong>eut eu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, über denZaun hinaus zu s<strong>ch</strong>auen, ma<strong>ch</strong>t eu<strong>ch</strong> die Sorgen an<strong>der</strong>er Völker zu eureneigenen und bietet über Grenzen hinweg eine helfende Hand, und diesau<strong>ch</strong> auf <strong>der</strong> Ebene eurer staatli<strong>ch</strong>en Organe und Finanzmittel.“(Johannes Paul II, 1984 anlässli<strong>ch</strong> eines Besu<strong>ch</strong>es im Ranft)No<strong>ch</strong> heute besu<strong>ch</strong>en zahlrei<strong>ch</strong>e Pilger seine Grabstätte in Sa<strong>ch</strong>seln, an<strong>der</strong> immer au<strong>ch</strong> wie<strong>der</strong> Heilungen stattfinden. Au<strong>ch</strong> die Eremitenkapelleund seine Wohnzelle im <strong>Flüe</strong>li Ranft, sowie sein ehemaliges Wohnhauskann man besi<strong>ch</strong>tigen. (www.bru<strong>der</strong>klaus.<strong>ch</strong>)


33Verwendete Literaturquellen:1. Gröbli Roland, Die Sehnsu<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> dem „einig Wesen“. Leben undLehre des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>, rex verlag luzern, 20062. Bolliger Max, Ein Stern am Himmel. Niklaus <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>, ComeniusVerlag Hitzkir<strong>ch</strong>19873. Moysan Pierre, Signer Walter, Niklaus <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>. Bauer, Familienvater,Gottesfreund, Friedensstifter, <strong>Bru<strong>der</strong></strong>-<strong>Klaus</strong>en-Bund Sa<strong>ch</strong>seln, 19874. Von Franz Marie-Louise, Die Visionen des <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>,Daimon Verlag Einsiedeln, 19985. Hasselmann Varda, S<strong>ch</strong>molke Frank, Wege <strong>der</strong> Seele. Franz <strong>von</strong>Assisi, Niklaus <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>, Hildegard <strong>von</strong> Bingen, Therese <strong>von</strong> Konnersreuth,Osho, Arkana Goldmann Verlag Mün<strong>ch</strong>en, 2002Literaturquellen für die einzelnen Visionen: (alle aus Literaturquelle 3)Die vorgeburtli<strong>ch</strong>e VisionHeimo Amgrund, Kil<strong>ch</strong>herr zu StansIm Kir<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> <strong>von</strong> Sa<strong>ch</strong>seln 1488Die TurmvisionErni An<strong>der</strong>haldenIm Kir<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> <strong>von</strong> Sa<strong>ch</strong>seln 1488Die Vision <strong>von</strong> <strong>der</strong> LilieHeinri<strong>ch</strong> Wölflin um1500Die Vision vom Pilger in <strong>der</strong> BärenhautCaspar am Buehl, Kapuzinerkloster LuzernDie Vision <strong>von</strong> den vier Li<strong>ch</strong>ternHeinri<strong>ch</strong> Wölfin um1500Die BrunnenvisionCaspar am Buehl, im Luzerner Textwww.bru<strong>der</strong>klaus.<strong>ch</strong>:Informationen über das Leben <strong>von</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüe</strong>Fotos ohne QuellenangabenElfinn Van de Poll, Mün<strong>ch</strong>enstein


34B e t r a c h t u n g s b i l d e rzur Kontemplation - als Konzentrationsübungund/o<strong>der</strong> zum Ausmalen


38Das Lese- und Gebetsbu<strong>ch</strong> <strong>von</strong> <strong>Bru<strong>der</strong></strong> <strong>Klaus</strong> war das RADDie NABE bedeutet:<strong>der</strong> REIF bedeutet:Das Innere, Göttli<strong>ch</strong>eDas Äussere, Weltli<strong>ch</strong>eDie SPEICHEN na<strong>ch</strong> Innen bedeuten: Was nehme i<strong>ch</strong> in mi<strong>ch</strong> auf?Was lasse i<strong>ch</strong> in mi<strong>ch</strong> hinein?Die SPEICHEN na<strong>ch</strong> Aussen bedeuten: Was gebe i<strong>ch</strong> hinaus?Was lasse i<strong>ch</strong> <strong>von</strong> mir heraus?

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