03/08 - Radeberger Gruppe KG
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News<br />
22<br />
„Wir haben den Hebel jetzt umgelegt ...”<br />
Suche nach neuem Standort der <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> in Frankfurt/<br />
Rhein-Main hat begonnen<br />
Frankfurt (kle). – „Wir werden lauter<br />
– sollen aber leiser werden.” –<br />
mit diesen Worten hatte der Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung der<br />
<strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong>, Ulrich Kallmeyer,<br />
die bestehende planerische<br />
Patt-Situation am Frankfurter Standort<br />
der Brauereigruppe, der Binding<br />
Brauerei am Sachsenhäuser<br />
Berg, im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
und einer Betriebsversammlung<br />
Ende Mai/Anfang Juni in<br />
Frankfurt zusammengefasst [wir<br />
berichteten]. Ein neuer Bebauungsplan<br />
hatte die zukünftigen Schallemissionsgrenzen<br />
für den Produktionsstandort<br />
empfindlich gesenkt –<br />
und so zu einem Investitionsstopp<br />
am Sachsenhäuser Berg und ersten<br />
Überlegungen zu einer Verlagerung<br />
des Standortes geführt.<br />
Diese Überlegungen sind nun wesentlich<br />
konkreter geworden. Wie<br />
angekündigt, hat die Geschäftsführung<br />
der <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
mit ihren baurechtlichen Experten<br />
in der Zwischenzeit intensive und<br />
sehr konstruktive Gespräche mit<br />
den zuständigen Vertretern der<br />
Stadt geführt, um unterschiedliche<br />
Interpretationen der neuen baurechtlichen<br />
Vorgaben zu klären und<br />
zu diskutieren. Leider nicht mit dem<br />
gewünschten Ergebnis: Die Stadt<br />
sieht die Risiken für den Betrieb des<br />
Standortes weiterhin nicht – die<br />
Baurechtsexperten der <strong>Radeberger</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> bleiben jedoch bei ihrer eindeutigen<br />
Warnung: Wenn dieser<br />
Bebauungsplan umgesetzt wird,<br />
kann jede Beschwerde eines Anwohners<br />
den Brauerei- und Logistikbetrieb<br />
kurz- oder langfristig<br />
stillegen. Das bietet keinerlei Planungs-,<br />
Entwicklungs- und Investitionssicherheit<br />
– denn letztlich kann<br />
auch die Stadt nicht garantieren,<br />
dass diese Beschwerden nicht kommen<br />
werden. Ulrich Kallmeyer:<br />
„Das Ringen um eine Lösung vor<br />
Ort bringt keine echte Zukunft, in<br />
die man investieren kann.”<br />
Die Geschäftsführung der <strong>Radeberger</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> hat daher nun beschlossen,<br />
den Fokus der Gespräche für<br />
den Frankfurter Standort aktiv und<br />
frühzeitig zu verlagern, um langfri-<br />
stig<br />
handlungsfähig<br />
zu bleiben:<br />
Weg von der Lösungssuche<br />
am bestehenden<br />
Standort, hin zu<br />
einer proaktiven Suche nach einem<br />
neuen, zukunftssicheren und entwicklungsfähigen<br />
Standort in<br />
Frankfurt oder dem angrenzenden<br />
Rhein-Main-Gebiet. Dabei wird es<br />
nicht um eine Kopie der bestehenden<br />
Binding-Brauerei an anderem<br />
Ort gehen, sondern um die Einbettung<br />
einer maßgeschneiderten, an<br />
die Erfordernisse des Marktes angepassten<br />
Brauerei in ein großes Brau-,<br />
Abfüll- und Logistikzentrum – einer<br />
nationalen Logistik-Drehscheibe<br />
– der <strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong>. Ulrich<br />
Kallmeyer in einer Information an<br />
die Mitarbeiter des Frankfurter<br />
Standortes: „Die in dieses Logistikund<br />
Abfüllzentrum integrierte<br />
Brauerei würde eine Investition von<br />
brutto deutlich über 100 Mio. Euro<br />
erfordern. Wenn wir trotz der damit<br />
verbundenen hohen Vorfinanzierung<br />
und trotz der zweifelsfrei vorhandenen<br />
Produktions- und Abfüll-<br />
Leerstände innerhalb der gesamten<br />
<strong>Radeberger</strong> <strong>Gruppe</strong> entscheiden, an<br />
einem Standort Frankfurt/Rhein-<br />
Main festhalten zu wollen, müssen<br />
definitiv alle Beteiligten an einem<br />
Strang ziehen. Wir müssen den Gesellschaftern<br />
überzeugende Lösungen,<br />
Perspektiven und Gründe für<br />
diese in einem rückläufigen Markt<br />
mehr als außergewöhnliche Entscheidung<br />
bieten.”<br />
Kallmeyer<br />
nannte<br />
folgende Eckpunkte,<br />
die diese hohe<br />
Investition – „die größte Standortinvestition<br />
der Oetker-<strong>Gruppe</strong> im<br />
Bierbereich seit Etablierung der <strong>Radeberger</strong><br />
<strong>Gruppe</strong>” – rechtfertigen<br />
und die „Standort-Krise” zur Standort-Chance<br />
machen könnten:<br />
■ Eine dauerhafte gewerbliche<br />
Betriebs- und Expansionssicherheit<br />
über eine erweiterte<br />
Standortfläche von<br />
15 ha (gegenüber heutigen<br />
ca. 9 ha für Sachsenhausen<br />
und Bischofsheim).<br />
■ Eine an die Markterfordernisse<br />
angepasste, maßgeschneiderte,<br />
moderne Brauerei.<br />
■ Die Einrichtung modernster<br />
Abfüllflexibilität, Energieeffizienz,Verwaltungsfunktionalität<br />
und integrierter Abwicklung<br />
der <strong>Gruppe</strong>n-Logistikfunktionen<br />
zu zukunftssicheren<br />
und wettbewerbsfähigeren<br />
Kosten.<br />
■ Langfristige Zukunftsperspektiven<br />
für ca. 500 Mitar-