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DEZEMBER 2013 - Nationaltheater Mannheim

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THEATERMAGAZIN<strong>DEZEMBER</strong> <strong>2013</strong>WWW.NATIONALTHEATER-MANNHEIM.DEDER FREISCHÜTZ von Carl Maria von Weber


LIEDERABEND IN DER MONTAGEHALLEDES WERKHAUSESmit Ludmila Slepneva und Michail Agafonovam 4. Dezember <strong>2013</strong> um 20.00 Uhrzu den erSten gehörenkniStern in der luFtFeiern mit meinem enSembleIn der Montagehalle des Werkhauses in der Mozartstraßesetzen tagsüber die Schlosser und Schreinerdes <strong>Nationaltheater</strong>s die großen Bühnenbilder fürdie verschiedensten Produktionen zusammen. DieHalle hat die Höhe der Bühne, so dass alles wie imOriginal auch aufrecht stehen kann. Zwischen denjeweils neu entstehenden Bühnenbildern darf dasPublikum nun während der neuen Liederabendreiheder Oper Platz nehmen.Zum Auftakt der Reihe geben Ludmila Slepnevaund Michail Agafonov einen Abend der russischenModerne: Wenige Wochen vor der Wiederaufnahmevon Mieczysław Weinbergs Oper Der Idiot stehen am4. Dezember <strong>2013</strong> mehrere spannende LiederzyklenWeinbergs auf dem Programm. Seine jüdischen Liederop. 13 und op. 17 auf jiddische Texte von ShmuelHalkin und Itzhok Lejb Perez gelten als frühe Meisterwerke.Ebenfalls eine lohnende Entdeckung istsein Tenor-Liederzyklus In den armenischen Bergennach Texten von Hovhannes Tumanjan. Der ZyklusSatiren von Dmitri Schostakowitsch, mit dem Weinbergeine lebenslange Freundschaft verband, rundetden Abend ab.Auf der Suche nach einer eigenen kompositorischenSprache wandte sich Weinberg seinenjüdischen Wurzeln zu und fand da reiches musikalischesMaterial. Nicht zufällig begann sich auchSchostakowitsch für das jüdische musikalischeIdiom zu einer Zeit zu interessieren, als er Weinbergkennenlernte. Dieser hatte ihm auf Wunsch1943 aus Taschkent, wohin er vor den Nationalsozialistengeflohen war, die Partitur seiner erstenSinfonie geschickt. Schostakowitsch war so angetan,dass er Weinberg ein Visum verschaffte, umnach Moskau überzusiedeln. Dies war der Beginnihrer Freundschaft, die bis zu SchostakowitschsTod im Jahr 1975 währen sollte. Schostakowitschselbst schrieb Werke wie seinen Zyklus Aus derjüdischen Volkspoesie oder die jüdischen Themenin seinem zweiten Klaviertrio in direktem Bezug zuMieczysław Weinberg.Weinbergs Oper Der Idiot, die vor kurzem das Prädikat»Uraufführung des Jahres« (Opernwelt) erhielt,und die mit der Uraufführung verbundenen Begleitkonzertehaben es einmal mehr bewiesen: Er ist einKomponist, den zu entdecken es außerordentlichlohnt!Wir empfehlen, Karten für den Liederabendmöglichst schon im Vorfeld zu erwerben. dkmeine erSte VorStellung:Die GlaSmenaGerieVon tenneSSee williamSam 31. oktober <strong>2013</strong>Finden Sie ihr perFekteS abo untertel. 0621 1680 160 oder auFwww.nationaltheater-mannheim.deFINDEN SIE IHR PERFEKTES ABO UNTER TEL. 0621 1680 160ODER AUF WWW.NATIONALTHEATER-MANNHEIM.DETHOMAS SIFFLING’S NIGHTMOVESLadies Christmas Jazz Galaam 15. Dezember um 20.00 Uhr im OpernhausTONSTUDIO HEIDI –DAS MUSICALam 20.12. um 20.00 Uhr im StudioJANICE DIXONWas geschieht, wenn kurz vor Weihnachten vierumwerfende Sängerinnen, ein charmanter Moderatorund viel Leidenschaft für Jazz auf einer Bühneaufeinandertreffen?Die Antwort gibt’s am 15. Dezember um 20.00 Uhrim Opernhaus des <strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> beider Ladies Christmas Jazz Gala. Verraten sei schoneinmal, dass Pe Werner, Joana, Janice Dixon undNicole Metzger nicht nur stimmungsvolle Jazz-Interpretationen ihrer Lieblingsweihnachtsliederpräsentieren, sondern auch mit Thomas Sifflingüber die ausgewählten Songs und über ihre Beziehungenzu Weihnachten plaudern werden.Und weil an diesem Abend sprichwörtlich dieLadies den Ton angeben, wird der Abend auchfür die Zuschauerinnen zur Ladies Night: JedeDame wird mit einem Glas Sekt begrüßt und dankSCHUMACHER auch sonst mit reichlich gutemGeschmack versorgt, denn für die Zuschauerinnenwird es eine kleine Überraschung aus der ModeweltDorothee Schumachers geben. nb/kfWeitere Informationen gibt’s auf www.nationaltheater-mannheim.de/oper unter »Jazz im NTM«.Heidis Lehr- und Wanderjahre musikalisch erzähltund neu interpretiert von unserem EnsembleSeit 1880 gehört Johanna Spyris Kinderbuch vomWaisenmädchen Heidi zu den bekanntesten derWelt. Aber wie verlässlich ist diese romantischeGeschichte? Ist Heidi nicht längst zum SchweizerMythos à la Wilhelm Tell mutiert? Das Tonstudiogeht diesen Zweifeln musikalisch auf die Spur.Das Heidi wird zu ihrem einsiedlerischen Großvaterauf die Alm gebracht. Hier oben in den Bergen solles in Zukunft leben, denn Tante Dete hat eine Stellein <strong>Mannheim</strong> gefunden und das ist nun wirklichkein Ort, wo man Kinder hinbringt. Das Heidi merktsofort, dass der Almöhi kein gewöhnlicher Opa ist –und schon gar kein böser Mann, wie alle sagen. Erhat zwar wilde Zeiten hinter sich, aber auch einenguten Grund, warum er sich in die Berge verkrochenhat. Auch die anderen haben Geheimnisse: Der Geiselpeter,das Schwänli und das Bärli, die Klara ausder Stadt, Fräulein Rottenmeier und Doktor Sensenmann.Als das Heidi doch nach <strong>Mannheim</strong> muss,zeigt es sein wahres Gesicht. Denn das Heidi istnicht das, was es 133 Jahre lang vorgegeben hat zusein … lgMit Almut Henkel, Michaela Klamminger;David Müller, Klaus Rodewald u. a.TONSTUDIO – Konzerte, Ensembleabende, Partysmit DJ und Karaoke


DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTENUNSERE BEGEGNUNG AM 18. <strong>DEZEMBER</strong>um 20.00 Uhr im Anna-Reiss-Saal der rem hatDr. Stephen Marinaro zu Gast, den Studienleiter des<strong>Nationaltheater</strong>s.Über seinen Werdegang als Pianist, Wissenschaftlerund Studienleiter spricht mit ihm Elena Garcia-Fernandez, Dramaturgie-Assistentin der Oper. Wieschon so oft, sitzt Stephen Marinaro an diesemAbend auch am Flügel und begleitet Sänger desEnsembles, die er mitbringen wird.Eintritt: Mitglieder frei, Nicht-Mitglieder € 10,-Frau Homering, Leiterin der Theatersammlung derrem, bietet zuvor um 19.00 Uhr eine Führung durchdie Ausstellung »Von Feuerzauber und Gralsgesang– Emil Heckel und Richard Wagner in <strong>Mannheim</strong>und Bayreuth« an (Gruppeneintritt p. P. € 2,-). DieAusstellung schildert den Kampf des <strong>Mannheim</strong>erInstrumentalienhändlers Emil Heckel um die SacheRichard Wagners und <strong>Mannheim</strong>s Beitrag zur Realisierungder Bayreuther Festspiele.LEBEN STATT GELEBT WERDEN! Auf Einladungdes Metropolstammtischs Rhein-Neckar und derFreunde und Förderer des <strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong>kamen die beiden Welt-Bestseller-Autoren(u. a. simplify your life und simplify your time) WernerTiki Küstenmacher und Prof. Dr. Lothar Seiwertins Opernhaus des <strong>Nationaltheater</strong>s. Exklusiv erstmalsgemeinsam auf der Bühne führten sie ein inihre Philosophien zu Lebensführung und Zeitmanagement.Der Erlös dieser Benefizveranstaltungkommt der Jungen Oper des <strong>Nationaltheater</strong>szugute.ZU EINER STADTRUNDFAHRT lud unser Verein wiealljährlich die neuen Mitglieder des Ensembles undMitarbeiter des <strong>Nationaltheater</strong>s ein. Der vollbesetzteBus steuerte unter Führung unserer stellvertretendenVorsitzenden Ulla Hofmann die Perlenunter den Sehenswürdigkeiten <strong>Mannheim</strong>s undLudwigshafens an und landete schließlich im Restaurantdes Fernmelde turms zu einem Imbiss, denStifter Horst Engelhardt spendiert hatte.DIE NTHUSIASTEN, die jungen Freunde des <strong>Nationaltheater</strong>s,waren zum zweiten Mal in Folge beimKulturmarken-Award zum »Förderverein des Jahres«nominiert. Das Glück war ihnen bei der Endausscheidungin Berlin nicht hold, doch bereits dieNominierung ist eine nicht zu unterschätzende Auszeichnungfür diese begeisterte junge Gruppe.NACHLESE BALLETT. Beziehungen standen im Mittelpunktder Begegnung im Oktober mit dem KevinO’Day Ballett <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong> im TanzhausKäfertal. Wenn Tanz auf die Bühne kommt,dann geht es immer um die Verbindung mit demAnderen: den Kontakt der Tänzer untereinander, dasZusammenspiel mit der Musik und die Begegnungmit dem Publikum. Darüber sprachen BallettintendantKevin O’Day, Dominique Dumais und die Tänzer,die ihre Erläuterungen durch Ausschnitte ausWe will … und Casanova unterstrichen.UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am14. Dezember um 15.00 Uhr einen Blick hinterdie Kulissen mit Renate Helling. Treffpunktist die Lobby Werkhaus. Eintritt frei,auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.Anmeldung unter Tel. 0621 1680 532 oderper E-Mail an doris.brachmann@mannheim.deFreunde und Förderer des<strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> e. V.c/o Sparkasse Rhein Neckar NordDezernat IIIfreunde@nationaltheater.dewww.freunde.nationaltheater.de0621 734721 Geschäftsführer Richard DietmannGASTGEBERPFERDESTÄRKENBACKSTAGEREISEFREUDETRENDARTDAS LIFESTYLE MAGAZINDER METROPOLREGION RHEIN-NECKARJETZT IM HANDEL ERHÄLTLICH ODER ONLINE BESTELLEN!GESCHENK-IDEE ZUWEIHNACHTEN:DASUBI ABO!www.ubibene.de


DEM TANZ AUF DER SPURTanzsoiree im Tanzhaus Käfertal am 12. Dezember um 20.00 UhrIm November haben die Proben zur BallettproduktionIsadora begonnen, mit der sich DominiqueDumais und das Ensemble der amerikanischenTanzpionierin Isadora Duncan widmen. Das vonder Kulturstiftung des Bundes geförderte Projektnimmt das Publikum mit auf die historische Spurensucheund ermöglicht regelmäßige Einblicke inden schöpferischen Prozess. Zum Auftakt griff imNovember ein Impromptu in der Kunsthalle <strong>Mannheim</strong>erste Impulse aus den Proben auf.Am 12. Dezember um 20.00 Uhr öffnet das TanzhausKäfertal dem Publikum für eine Tanzsoiree dieTüren: Eine offene Probe mit Gespräch zwischenzwei Expertinnen gibt Einblick in die Verbindungvon Theorie und künstlerischer Praxis. Partnerin fürdie historische Recherche ist Dr. Sabine Huschka,Privatdozentin am Institut für Theaterwissenschaftder Universität Leipzig. Die Autorin des BuchesModerner Tanz. Konzepte – Stile – Utopien forschtunter anderem in den Bereichen Körper-, Darstellungs-und Bewegungswissen, Historiographie desBühnentanzes, Performancetheorie, Aufführungsanalysesowie Tanzpädagogik und Dramaturgie.Mit einem Impulsreferat stellt sie Duncans Werkvor und beleuchtet dessen Bedeutung für die Entwicklungdes Tanzes im 20. Jahrhundert. Wie ausder Idee eine Bewegung wird, veranschaulichen dieTänzer in Sequenzen, die ein Bild von einem lebendigenSchaffensprozess vermitteln. emsTANZSOIREE 12. Dezember <strong>2013</strong>, 20 Uhr, Tanzhaus KäfertalMit PD Dr. Sabine Huschka, Dominique Dumais unddem Ensemble des Kevin O’Day Ballett NTMEIN TANZFONDS ERBE PROJEKTTänzerin: Maria Eugenia Fernández, Foto: Kunsthalle <strong>Mannheim</strong> / Cem Yücetas <strong>2013</strong>DER SENIORENKREISDES NTM WIRD 50!Daniela Kolenc-Conté, GesundheitspionierVon der Gründung bis heute: ein Bericht von Edwin HoffmannAm 24.10.1963 (damals war ich 29 Jahre alt), nach der Beerdigungeines Kollegen, baten mich die damaligen Rentner, einTreffen der Seniorinnen und Senioren zu organisieren. So ludich nach vielen Gesprächen am 24. Oktober zu einem 1. Treffenin den Durlacher Hof ein. Die Teilnehmerzahl wurde beijedem Treffen größer.Ab 1969 verlegten wir die monatlichen Treffen an jedem erstenDonnerstag in die Theaterkantine, wo wir uns auch heutenoch mit circa 70 Personen regelmäßig treffen. Dabei werdenwir von Solistinnen und Solisten sowie Opernchormitgliedernunterhalten – unter der Leitung von Herrn Marinaro, früherHermann Emmerling.Mit Stolz dürfen wir darauf verweisen, dass das <strong>Nationaltheater</strong><strong>Mannheim</strong> immer noch das einzige Theater in derBundesrepublik ist, an dem ein Seniorenkreis besteht. DieserSeniorenkreis unternimmt seit 1970 jedes Jahr größereBusreisen, bei denen wir andere Theater in beispielsweiseBarcelona, Prag, Budapest, Wien, Luxemburg, Dresden undMünchen besichtigen.Auch Tagesfahrten fallen im Frühjahr und im Herbst an. AlleReisen stehen unter dem Logo des <strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong>,wofür wir oft bewundert werden. Die Kosten werden vonden Senioren selbst getragen.Die Theater-Senioren feiern am 12. Dezember ihre Weihnachtsfeiersowie das 50-jährige Jubiläum. Ehemalige Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des <strong>Nationaltheater</strong>s sind zu denTreffen herzlich Willkommen.Sie ist dem Krebs auf der Spur.Therapie mit Antikörpern –nur eine von vielen guten Ideen,um Krebs gezielt und wirksamzu behandeln.Unsere Innovationen helfenMillionen Menschen, indem sieLeid lindern und Lebensqualitätverbessern. Wir geben Hoffnung.www.roche.deKontakt: Edwin Hoffmann, Tel. 0 62 26 31 86Dem_Krebs_auf_der_Spur_134x155.indd 1 26.06.13 10:29


MENSCHEN IM NTMDIESMAL MIT DEM SCHAUSPIELMÖBLER THORSTEN STEINMANNDu bist Möbler im Schauspiel. Ein eher ungewöhnlicherBeruf. Was genau macht man als Möbler undwie bist du zu diesem Beruf gekommen?Thorsten Steinmann Nach meiner Ausbildung zumSchreiner wollte ich mich im Bereich der Kunst orientieren,habe ein spannendes Praktikum am NTMgemacht und bin schließlich über einen längerenWeg durch verschiedene Abteilungen als Möbler insSchauspielhaus gekommen. Wir Möbler sind zumeinen im technischen Bereich tätig. Wir bauen mitden Kollegen der Technik an den Kulissen. Dabeibin ich als Möbler vor allem für die Inneneinrichtung,also Schränke, Tische, Stühle, Vorhänge,Steine zuständig – also so ziemlich jedes größereDeko-Teil, dass auf der Bühne zu finden ist. Das istallerdings nur der Teil, den der Zuschauer sieht. Füralles was hinter der Bühne steht, also die Umkleiden,Schminktische und Trittschalldämmung, sindwir auch verantwortlich.Was ist das besondere an deinem Beruf?Thorsten Steinmann Durch die Arbeit am Theaterhat man mit vielen unterschiedlichen Leuten zutun. Ich bin direkt bei Probenprozessen und Vorstellungendabei, kriege die verschiedenen Produktionenmit und bin auch am Erfolg der Inszenierungbeteiligt. Es kommt auch öfters vor, dass ich sogarim Stück »mitspiele«, meist auch im Kostüm. Beidem Stück Heiden bin ich zum Beispiel ein Mafioso,der die Wohnung leer räumt. Meine Auftritte habendabei aber immer den Zweck, etwas auf- oderabzubauen. Dafür muss man natürlich ein bisschenextrovertiert sein und Spaß daran haben, auf derBühne verkleidet vor 650 Leuten Betten und Stühlehinzustellen. Ich mag aber das Lampenfieber undmir macht die Arbeit viel Spaß.Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag bei dir aus?Thorsten Steinmann Wir Möbler arbeiten in zweiSchichten. Die Frühschicht beginnt um 7:00 Uhrfrüh, egal, wie wach man ist. Zunächst muss danndas Bühnenbild von der Vorstellung des Vorabendsabgebaut werden. Anschließend steht meist Arbeitauf der Bühne an, zum Beispiel Proben betreuen,THORSTEN STEINMANNMöbel einlagern oder Dinge reparieren. Dann mussschon die Abendvorstellung aufgebaut und betreutwerden. Die Spätschicht hat dann gegen 23.00 UhrFeierabend.Derzeit arbeitest du auch an der Wiederaufnahmeunseres Familienstücks Ronja Räubertochter mit.Was magst du besonders an dieser Inszenierung?Thorsten Steinmann Ronja wird bei uns als »Riesen-Möbelstück«bezeichnet. Die Bühne ist vollmit Steinen, Tischen, Gräsern, Nebelgeräten, Stelzenetc. Es ist ein sehr arbeitsintensives Stück undbeinhaltet viele Einsätze. Bei Ronja finde ich esdabei besonders beeindruckend, wie ich zum Beispielaus zwei Tischen die Borkafeste, die Matthisburgund den Höllenschlund »zusammenzaubern«kann. Außerdem habe ich einen sehr persönlichenBezug zu Ronja Räubertochter: Ronja war einer derersten Filme, die ich im Kino gesehen habe. Auchdas Buch habe ich damals gelesen. Zu sehen, wiedie Geschichte auf der Bühne umgesetzt wird, findeich darum besonders spannend.Sind die Atmosphäre und die Zusammenarbeit beieinem Kinderstück anders als sonst?Thorsten Steinmann Auf jeden Fall. Eine Kindervorstellungist immer etwas Außergewöhnliches. Wennes ein tolles und dankbares Publikum gibt, dannsind es Kinder. Wer für seine Arbeit Applaus von 600Kindern bekommt, kriegt ein gutes Gefühl.Warum sollte man sich Ronja unbedingt anschauen?Thorsten Steinmann Ein Theaterstück, also Schauspielerlive auf der Bühne zu erleben, ist immeretwas ganz besonderes und einmaliges. Jedes Kindsollte das mal erlebt haben. Außerdem ist RonjaRäubertochter eine spannende und tolle Produktion,mir gefällt sie sehr.Gab es während einer Aufführung jemals eine Situation,wo du außerplanmäßig eingreifen musstestoder dein Improvisationstalent besonders gefragtwar?Thorsten Steinmann Da fällt mir zuallererst eineVorstellung der Dreigroschenoper ein. Ich wolltegerade die Gefängnisbank, auf der die SchauspielerinRagna Pitoll zum Schluss sitzen soll, auf dieBühne stellen, als plötzlich ein Bein abbrach. Mirwar klar: Ragna braucht in 15 Sekunden eine Sitzgelegenheit,aber diese Bank ist hinüber. Ich binsofort nach hinten gerannt, habe den Zweistufer,also eine kastenartige Treppe mit 2 Stufen, die inder nächsten Szene zum Einsatz kommen sollte,geholt und hingestellt. Danach bin ich wieder nachhinten gelaufen, habe im Dunkeln einen Ersatzfür eben diesen Zweistufer in der nächsten Szenegesucht und zum Glück auch etwas Passendesgefunden. Den Ersatz konnte ich dann gerade nochan die richtige Position stellen, bevor schon wiederder Vorhang aufging. Das Publikum hat von alldemzum Glück nichts bemerkt, aber ich hatte furchtbaresHerzrasen.Das Interview führten Philipp Bonaventura undMaike Kassebom.DAS LETZTE WORTDIE KOLUMNE DER HAUSAUTORINTheresia Walser ist in der Spielzeit <strong>2013</strong>/2014 Hausautorinam NTM. Ermöglicht wird der Aufenthalt derHausautorin durch die freundliche Unterstützung derÜber den französischen Dramatiker Ionesco, denMeister des gespenstisch Absurden, erzählt mansich folgende Geschichte: Monate schon warteteein Theaterdirektor darauf, endlich das Stück lesenzu können, das er bei Ionesco in Auftrag gegebenhatte. Allmählich wurde er ungeduldig, zumal baldschon die Proben beginnen sollten. Im Theater,wie Sie wissen, braucht alles eine lange Planung,die Besetzung, das Bühnenbild, die Kostüme etc.Ionesco machte ihm den Vorschlag, sich in einemCafé zu treffen, um ihm dort sein neues Werk vorzulesen.So kam es dann auch. Ionesco saß dem Theaterdirektorgegenüber und las ihm das kompletteneue Stück vor. Der Theaterdirektor war erleichtertund überglücklich. Als er aber das Manuskript ansich nehmen wollte, traute er seinen Augen nicht:Es waren lauter leere Blätter! Nichts als ein Haufenweißes Papier, auf dem kein einziger Satz stand. Ichkann Ihnen nicht sagen, ob die Geschichte stimmt.Mir hat sie ein Theaterintendant erzählt, der sichmir gegenüber in einer ähnlichen Lage befand. Esbleibt für alle Beteiligten ein grandioser Alptraum.

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