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IPv6 - Die grundlegenden Funktionen, Bedrohungen und Maßnahmen

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© Secorvo Security Consulting GmbHWeitere Beispiele sind in RFC 2375 zu finden, die jeweils aktuelle <strong>und</strong> vollständige Liste istbei IANA abrufbar. 112.3.8 Der AdressraumEiner der deutlichsten Unterschiede zwischen <strong>IPv6</strong> <strong>und</strong> IPv4 ist wie bereits mehrfacherwähnt die Länge einer Adresse <strong>und</strong> somit die Größe des Adressraumes. Mit 128 Biterreicht der <strong>IPv6</strong>-Adressraum eine unvorstellbare Größe. In der Literatur finden sichzahlreiche mehr oder weniger blumige Vergleiche zur Verdeutlichung der Adressfülle, etwa,dass jedem Quadratzentimeter der Erde oder jedem Sandkorn mehrere <strong>IPv6</strong>-Adressenzugewiesen werden können. Abgesehen von der schwachen Aussagekraft des Vergleichs(wer kann sich schon alle Sandkörner vorstellen) <strong>und</strong> der inhaltlichen Fragwürdigkeit derAussage (die Vergabe einzelner <strong>IPv6</strong>-Adressen ist so nicht vorgesehen) werden dietatsächlichen Dimensionen nicht deutlich. Andere Vergleiche stellen dar, wie viele IP-Adressen jedem Erdbewohner zur Verfügung stünden; obwohl dieser Vergleich nicht wenigerkrude ist, kommt er der <strong>IPv6</strong>-Vergabephilosophie schon deutlich näher.Würde der gesamte <strong>IPv6</strong>-Adressraum gleichmäßig auf alle derzeit etwa 7,1 MilliardenErdenbürger verteilt, dann bekäme jeder Mensch grob 10 29 Adressen, das entspricht in etwa39644 /48-Subnetzen. Würde ab heute jeder Erdenbürger zu seinen Lebzeiten stattdessenlediglich ein /48-Subnetz mit jeweils etwa 10 24 Adressen erhalten, dann wäre der <strong>IPv6</strong>-Adressraum (ohne Berücksichtigung der bereits vergebenen Präfixe) bei einer jährlichenBevölkerungszunahme von konstant 1.2% (siehe http://www.prb.org/) erst etwa im Jahr 2900erschöpft. Selbst wenn man sich lediglich aus dem Pool bedienen würde, den IANA derzeitzur Vergabe freigegeben hat (2000::/3), dann wäre dieser Pool erst etwa im Jahr 2725erschöpft. Eine Vergabe von /40- Präfixen (also 256 /48-Präfixe) an jeden Menschen nur ausdiesem Pool wäre immerhin noch 248 Jahre lang möglich. <strong>Die</strong>se Rechenbeispiele zeigennicht nur die Dimension des <strong>IPv6</strong>-Adressraums, sondern auch, dass die Vergabe von /48-Präfixen an End-Sites (d. h. auch an Privathaushalte) durchaus gerechtfertigt ist.Eine andere Darstellung der Adressfülle ergibt sich durch einen Vergleich mit IPv4, konkretdurch den Vergleich der Abschätzungen für die konzeptionell maximale Anzahl von Sites inbeiden Fällen. Bei IPv4 mit 32 Bit-Adressen stehen nach Abzug aller Sonderadressen etwa3,67 x 10 9 global routbare Adressen zur Verfügung. Würde für jede dieser Adressenkonsequent NAT von <strong>und</strong> auf Adressen nach RFC 1918 durchgeführt werden, so dass jederSite lediglich eine einzige global routbare Adresse zugewiesen würde, dann entsprächediese Zahl von 3,67 x 10 9 zugleich der maximalen Anzahl aller Sites im Internet4.Würde im Vergleich dazu jeder Site konsequent ein /48-Präfix aus dem Block 2000::/3zugewiesen (wie durch RFC 3177 empfohlen), dann ergäbe sich die Zahl von etwa 35 x 10 12Sites im Internet6. Somit wäre das Internet6 in Bezug auf die maximale Anzahl der Sitesetwa das 9600-fache des Internet4. Allerdings werden bei dieser Gegenüberstellung Erbsenmit Kürbissen verglichen, denn zum einen erhielte jede Site dadurch bei <strong>IPv6</strong> 65536 globalroutbare Netze, während eine Site bei IPv4 nur eine einzelne global routbare Adressebekäme. Zum anderen stehen bei <strong>IPv6</strong> noch wenigstens fünf weitere Blöcke derselbenGröße zur Verfügung, aus denen derzeit jedoch keine Adressen vergeben werden. Undschließlich entspricht die dem Vergleich zu Gr<strong>und</strong>e gelegte hypothetische Vergabepraxis fürIPv4 nicht der Realität, denn tatsächlich belegen sehr viele Sites im Internet4 ein Class-C-Netz oder größer.11 IANA <strong>IPv6</strong> Multicast Address Space RegistrySecorvo White Paper <strong>IPv6</strong> Seite 16 von 67WP <strong>IPv6</strong> 11 Stand 08. Oktober 2013

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