AltonAer SpAr- und BAuverein| Reportage„Ich hänge sehr an meiner Wohnung, aber seitKurzem komme ich nicht mehr gut zurecht.“Bei besonderen Anforderungen an die Wohnung sucht die altoba mit den Mitgliedern Lösungen. Wenn sich dasLeben ändert, passt die Wohnung manchmal nicht mehr. Der Badewannenrand, die Treppenstufen, Türschwellenwerden zum Unsicherheitsfaktor, wenn die Beweglichkeit nachlässt. Umbauen oder umziehen? Drei Beispiele.Karin und Heinrich Friedrich sind in ihremLeben oft umgezogen. Vor 15 Jahrenzuletzt in eine Wohnung in Alt-Osdorf.Dort möchte das Ehepaar bleiben. Sie mögendie Umgebung und schätzen die netteHausgemeinschaft. Beide wirken fit. Sieist mit dem jüngsten Enkel Stammgast beiHagenbeck, er spielt Tischtennis, regelmäßigeWettkämpfe inklusive. Trotzdem, einpaar Gesundheitsprobleme gibt es. Deshalbwünschten sich die heute über 70-Jährigenschon lange ein Duschbad statt der Badewanne.Als vom <strong>Altonaer</strong> <strong>Spar</strong>- und Bauverein imJahr 2010 die energetische Modernisierungder Fassaden in der Wohnanlage Alt-Osdorfangekündigt wurde, nahmen die Friedrichsden Vorschlag an, zeitgleich die Erdgeschosswohnungbarrierearm modernisieren zulassen. Nach acht Wochen Umbauphasekehrten sie zurück und freuen sich nunüber neuen Komfort am vertrauten Ort.Bad und Küche sind deutlich größer, dieBadewanne ist einer Dusche gewichen. DasEhepaar zahlt für die gründlich erneuerteWohnung zwar ein höheres Nutzungsentgelt,doch die Friedrichs haben vor ihrerEntscheidung alles durchgerechnet und sichdann für diesen Weg entschieden. Wennnötig, kämen sie zukünftig sogar mit einemRollator in der Wohnung zurecht.Der Altersdurchschnitt der altoba-Mitgliederliegt bei 47,5 Jahren, 14 Prozent derbei der altoba wohnenden Mitglieder sind65 Jahre und älter.Viele Menschen möchten in der vertrautenUmgebung bleiben. Das beobachtet auchDennis Voss, Leiter des Mietercentrums deraltoba: „Wir versuchen, unseren Mitgliederndabei so gut wie möglich zu helfen.“2011 und 2012 kündigten bei der altobarund 10 Prozent der ausziehenden Mitglieder„aus Altersgründen“. „Nicht immerhaben sie oder ihre Angehörigen sich zuvorans Mietercentrum gewandt“, bedauertDennis Voss. Die altoba-Mitarbeiter beratenMitglieder individuell. Unter bestimmtenVoraussetzungen unterstützen die PflegekassenUmbauten in der Wohnung. Diebarrierefreien altoba-Wohnungen sind teilweiseöffentlich gefördert.Das Ehepaar Hahn kam eines Tages nichtmehr mit den Treppen zurecht. Jahrelangkonnte Helga Hahn noch ihrem MannHarald aus dem Rollstuhl in die Wohnunghelfen. Plötzlich verschlechterte sich seinZustand. Die Hahns wohnten schon langeam Bahrenfelder Dreieck: „Freiwillig wärenwir da nicht ausgezogen!“ Helga Hahnsuchte eine Alternative für sich und ihrenMann, mit dem sie seit 62 Jahren verheiratetist. „Selbst ein Pflegeheimplatz war nichtkurzfristig zu erhalten“, erinnert sie sich anihre verzweifelte Lage. Schließlich hatte diealtoba 2007 eine barrierefreie Wohnungmit Fahrstuhl in der Von-Sauer-Straße fürsie. „Die neue Wohnung ist ein Traum!“,schwärmt Helga Hahn. Die 81-Jährigeversorgt ihren Mann weiterhin selbst, dreimalpro Woche verbringt er seinen Tag in06
unSer AltonAer HAmBurg: SpAr- und verScHiedeneSBAuvereinKristina WedekindBild ganz links: Gäste führt Familie Friedrich meistdirekt in ihre sonnige Wohnküche, dort ist ihr neuerLieblingsplatz! Jedenfalls in der kalten Jahreszeit.Bild Mitte: Im Sommer genießt das Ehepaar Friedrichihre neue Terrasse. Auch Nachbarin Frau ElkeBecker betätigt sich gern im Garten.Bild rechts: Die Wohnung von Heinrich Friedrich undseiner Frau wurde barrierearm umgebaut: Dabeimussten Abstellkammern weichen, damit das Badgrößer werden konnte. Wo die Badewanne stand, isteine großzügige bodengleiche Dusche eingebaut.Eine Wand zwischen Küche und kleiner Essdieleverschwand, eine schicke Einbauküche wurde installiert,teilweise wurden die Türen verbreitert.Die altoba unterstützt Sie:Technisches:• Umbau und Neubau barrierefreier undbarrierearmer WohnungenBei allen Fragen zum Wohnen beraten dieMitarbeiter aus dem Mietercentrum Siegern persönlich und suchen gemeinsammit Ihnen die beste Lösung. Rufen Sie unseinfach an! Tel. 040/38 90 10-0einer Tagespflegestätte. Dann besucht sieAngebote im Nachbarschaftstreff. Die gutenKontakte zu ihren Nachbarn aus dem„Dreieck“ sind geblieben. Sie wünscht sich,dass sie und ihr Mann weiterhin auf dieseWeise zurechtkommen.Aktuell hat die altoba zusätzlich zu denrund 50 im Zuge einer Zertifizierungbarriereärmer gemachten Erdgeschosswohnungennoch rund 230 weitere, dieebenfalls „barrierearm“ sind oder sogar denStandard „barrierefrei“ erfüllen. Die barrierefreienWohnungen sind für Rollstuhlfahrergeeignet. „Alle diese Angebote werdenvon unseren Mitgliedern gut nachgefragt,deshalb werden wir sie weiter ausbauen“,kündigt Dennis Voss an.In die neu gebaute Wohnanlage KleineBergstraße/Hospitalstraße zog im August2012 Hermann Jonas ein. Der 55-Jährigesitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. „Ichsuchte schon seit zehn Jahren eine rollstuhlgerechteWohnung und hatte michauch bei der altoba beworben“, erinnert ersich. Für Hermann Jonas und seine Frau istdurch die neue Wohnung der Alltag deutlicheinfacher geworden, „Hier zu wohnenist genial. Wir sind jeden Tag dankbar! Ichkomme in der Wohnung mit dem Rollstuhlgut klar, und was meine Frau besonderszu schätzen weiß: Ich kann über dieTerrassentür sogar den Müll rausbringen!“,schmunzelt Jonas und lobt Planer und Bauherrin,sie hätten sorgfältig und kompetentfür Rolli-Fahrer gebaut. „Kein Wunder“,meint der Steuerfachgehilfe, der vor achtJahren aus gesundheitlichen Gründen seinenBeruf aufgeben musste, „Genossenschaftenkriegen einfach mehr geregelt!“Auch das gute Miteinander der Bewohnerim Haus erfreut ihn: „Ich hab noch nie soviel Hilfe angeboten bekommen wie hier.“Zehn Kilometer weiter westlich, in Alt-Osdorf, bepflanzen Karin und HeinrichFriedrich die Beete rund um die großeTerrasse. Hier wollen sie demnächst mitihren Nachbarn grillen. Sie nehmen sichZeit für ihre Enkelkinder, verreisen viel mitihrem Wohnwagen und wandern gern. Diebeiden hoffen, dass es so bleibt. HeinrichSoziales:• Fünf Nachbarschaftstreffs mit vielenAngeboten• Hausnotruf der Johanniter zu Sonderkonditionen.Bei den Johannitern gibtes eine Info-Hotline exklusiv für die Mitgliederder altoba und von „VertrautesWohnen“ e. V.: Tel. 040/18 00 44 30• Vermittlung von Beratung und Unterstützung,Information über ambulanteDienste• „Vertrautes Wohnen“ im <strong>Altonaer</strong> <strong>Spar</strong>undBauverein e. V.: Ausflüge „KleineLebensfreude“ für ältere MitgliederAusführliche Informationen hierzu imInternet unter www.altoba.de in der RubrikLeben und bei Kornelia Timke aus derAbteilung Kommunikation und Soziales,Tel. 040/38 90 10-145.Friedrich kann sich nicht vorstellen, einmalins Pflegeheim zu ziehen. Seine Frausieht das viel gelassener. Karin Friedrich hatlange und gern in einer Pflegeeinrichtunggearbeitet. „Aber wenn ich es mir aussuchenkönnte“, fügt sie hinzu, „möchte ichin meiner Wohnung bleiben bis zuletzt.“Urlaub für Pflegebedürftige und ihre AngehörigenWer pflegt, möchte auch mal Urlaub machen. Aber das ist gar nicht so einfach. Erst recht,wenn es ein gemeinsamer Urlaub mit dem Pflegebedürftigen sein soll. Gefördert durch denVerein „Vertrautes Wohnen“ im <strong>Altonaer</strong> <strong>Spar</strong>- und Bauverein e. V. findet im Herbst zum erstenMal eine Reise für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen statt. Bis zu 20 Personen fahrenvom 12. bis 19. Oktober nach Bad Bevensen. Vom Reisebus über die Zimmer bis zu denAusflugszielen ist alles auf Ihre Bedürfnisse ausgelegt – und weitgehend barrierefrei. Sie fahrenin einem barrierefreien Reisebus von Hamburg nach Bad Bevensen, wo Sie in Doppelzimmernwohnen. Ihnen steht eine Wellness-Oase offen, ein Begrüßungsabend und zweiAusflüge gehören zum Programm. Halbpension und Hilfsmittel – zum Beispiel Duschrollstuhl– sind inbegriffen. Weitere Informationen im Internet unter www.altoba.de in der Rubrik Service/Aktuelles.Anmeldung bei Frank Krolak aus der Abteilung Kommunikation und Soziales,Tel. 040/38 90 10-179 oder per E-Mail an fkrolak@altoba.de.Helfen und nette NachbarnkennenlernenWer möchte ehrenamtlich älterealtoba-Mitglieder unterstützenund zum Beispiel beim Spaziergangbegleiten? Kontakt: Kornelia Timke,Tel. 040/38 90 10-145, ktimke@altoba.de07