werden. Die vorliegenden Leitlinien zeigen die Anforderungen auf, welche an Umgang,Ausbildung und Training von Pferden sowie an jegliche Nutzung dieser Tiere,insbesondere in sportlichen Wettbewerben (einschließlich Leistungsprüfungen),in der Freizeit, bei der Reiter- und Fahrerausbildung, aber auch in der Land- undForstwirtschaft, unter den Aspekten des <strong>Tierschutz</strong>es zu stellen sind.I. Umgang mit Pferden bei Ausbildung und NutzungDas Pferd ist nur dann in der Lage, seine angeborenen Anlagen voll zu entfalten,wenn seine artgemäßen Lebensanforderungen erfüllt werden und es sich mit seinerUmwelt – d.h. auch mit dem Menschen – in Einklang befindet. Dies zu erreichen,muss Ziel aller Ausbildung und Nutzung von Pferden sein. Voraussetzung dafür ist,dass das Pferd nicht „vermenschlicht“, sondern seiner Art gemäß behandelt wird.1. Grundsätzlichesa) Verhalten in Bezug auf Nutzen und Schaden für den OrganismusJedes Tier zeigt ein seiner Art entsprechendes Verhalten, um Stoffe, Reize und räumlicheStrukturen seiner Umgebung zu nutzen oder, falls sie für schädlichgehalten werden, sie zu meiden („Bedarfsdeckung und Schadensvermeidung“).Sinnesreize aus der Umgebung werden vom Tier hinsichtlich möglicherAuswirkungen auf den Körper erfasst und mit entsprechendem Verhalten beantwortet.b) BewegungUnter naturnahen Bedingungen bewegen sich Pferde <strong>im</strong> Sozialverband zur Futteraufnahmebis zu 16 Stunden am Tag. Unter Haltungsbedingungen ist daher täglichfür angemessene Bewegung zu sorgen.c) FluchttierKörper und Verhalten des Pferdes entsprechen seiner hohen Spezialisierung alsFluchttier. Schreckhaft zu sein ist für Pferde natürlich und bewahrt sie vor möglichenSchäden. Be<strong>im</strong> Umgang mit Pferden, besonders bei ihrer Ausbildung, muss diesesangeborene Verhalten berücksichtigt werden. Pferde wegen Schreckreaktionen oderScheuen zu bestrafen, ist deshalb falsch und verstärkt nur Angst und körperlicheVerspannung.d) HerdentierFür Pferde ist unter natürlichen Bedingungen der soziale Verband lebenserhaltend;Alleinsein ist für sie wesensfremd. Darauf ist nicht nur während der Ausbildung,sondern be<strong>im</strong> gesamten Umgang mit ihnen und bei der Gestaltung des HaltungsumfeldesRücksicht zu nehmen. Pferde fühlen sich nur in Gesellschaft von Artgenossenoder von anderen Lebewesen, die sie als Partner akzeptieren, sicher. Einem Pferdaußerhalb eines Herdenverbandes Sicherheit zu vermitteln, bedarf daher ständigerund geduldiger Zuwendung.e) Wissen und Einfühlungsvermögen des MenschenTierlehrer und Personen, die mit Pferden häufig Umgang haben (z.B. Ausbilder, Trainer,Reiter, Fahrer, Pfleger, Schmied, Tierarzt), müssen das angeborene Verhaltenvon Pferden und ihr arttypisches Ausdrucksverhalten kennen und verstehen. Siesollen auch in der Lage sein, das vom Einzeltier <strong>im</strong> Laufe seines Lebens erworbeneVerhalten und die jeweils bestehende Handlungsbereitschaft des Tieres zu erkennenund entsprechend zu berücksichtigen.f) Vertrauen des Tieres zum MenschenUnbekanntes löst be<strong>im</strong> Pferd in der Regel Meidereaktionen aus. An fremde Dingemuss das Pferd deshalb langsam und mit sinnvoller Hilfengebung herangeführt82gelbuch_2011_Teil 1_NEU_DC.indd 82 08.02.13 08:43
und gewöhnt werden. Es ist falsch, in solchen Situationen auf das Pferd gewaltsameinzuwirken. Ziel be<strong>im</strong> Umgang mit dem Pferd muss sein, dass es den Menschenals ein Lebewesen erkennt, gegenüber dem keine schadensvermeidendenReaktionen erforderlich sind und in dessen Gegenwart es sich auch in bedrohlich erscheinendenSituationen sicher fühlt. Das Vertrauen zum Menschen ist auch Voraussetzungfür das Pferd, die Zeichen und Hilfen verstehen und annehmen zu können.g) Mensch als PartnerDas Pferd begreift den Menschen als „sozialen Partner“, der ranghöher, ranggleichoder rangniedriger sein kann, oder aber als Feind. Ranggleichheit gegenüberdem Pferd schafft häufige Auseinandersetzungen, Unterlegenheit des Menschenerschwert die Ausbildung, Feindschaft verhindert sie. Der Mensch soll seine ranghöherePosition durch Einfühlung und Zuwendung zum Pferd, Wissen und Erfahrung,Konsequenz und Best<strong>im</strong>mtheit erreichen. Brutalität erzeugt nicht höheren Rang,sondern Feindschaft. Der Mensch muss begreifen, dass das Pferd nur dann „Fehler“macht, wenn es die Hilfen nicht verstanden hat, es abgelenkt ist, das Verlangte zuhäufig wiederholt wird (z.B. durch ständiges Üben derselben Lektion) oder das Pferdüberfordert ist. Er muss auch wissen, dass solche „Fehler“ und scheinbarer Ungehorsamauch aus körperlichen oder gesundheitlichen Mängeln oder aus frühererÜberforderung entstehen können.2. Verständigung zwischen Mensch und Pferda) HilfenHilfen sind als Verständigungsmittel zwischen Mensch und Tier anzusehen, die derAuslösung der gewünschten Reaktionen dienen. Die Hilfengebung muss für dasTier verständlich und konsequent erfolgen. Dabei sind Hilfen zu min<strong>im</strong>ieren, d.h.,der Zweck soll mit dem jeweils geringst möglichen Aufwand und der jeweils geringstmöglichen Intensität an Einwirkungen erreicht werden. Hilfen dürfen <strong>im</strong> Grundsatzkeine Schmerzen verursachen. Die Grenze der Intensität von Einwirkungen auf dasPferd ist am Vergleich mit dem innerartlichen Sozialverhalten der Pferde und dendort angewandten Verständigungs- und Durchsetzungsmitteln zu orientieren, soweitdiese nicht zu Schäden führen.b) Art der HilfenDie Verständigung zwischen Mensch und Pferd wird möglich durch:1. St<strong>im</strong>mhilfen (z.B. beruhigend, auffordernd, belohnend),2. optische Zeichen (z.B. Körpersprache des Ausbilders),3. Berührungshilfen (z.B. Schenkeldruck, Touchieren mit der Gerte oder Peitsche),4. Gewichtshilfen (Sitz),5. Führungshilfen (z.B. Longe, Zügel). Voraussetzung erfolgreicher Einwirkungist die Verständigung durch richtige Hilfengebung, die sowohl theoretischerGrundkenntnisse als auch konsequenter Übung bedarf.c) Lernen durch BelohnungDas Lernen kann nur in kleinen Stufen erfolgen, wobei Hilfengebung, Reaktion aufdie Hilfen des Ausbilders und die Belohnung des Pferdes miteinander verknüpftwerden. Eine sinnvolle Ausbildung des Pferdes ist nur möglich, wenn es versteht,was man von ihm will. Das Pferd versteht den Willen des Tierlehrers am besten,wenn seine Reaktionen auf die Hilfen des Tierlehrers bei „Richtigmachen“ belohntoder „Falschmachen“ nicht belohnt werden. Das Tier lernt, „richtiges“ Verhalten mitder Belohnung zu verknüpfen. Belohnung kann sein: Loben mit der St<strong>im</strong>me, Zügelhingeben, Lektion beenden, Streicheln, Leckerbissen usw. Leckerbissen (z.B. Möhrenoder Futterwürfel) sollen nur der Vertrauensbildung und der Belohnung dienen.Der Versuch, Ausbildungsziele durch Bestrafung zu erreichen, ist nicht verhaltensgerecht,sondern ineffektiv und tierschutzwidrig.83gelbuch_2011_Teil 1_NEU_DC.indd 83 08.02.13 08:43
- Seite 1 und 2:
TurnierbestimmungenTierschutz im Pf
- Seite 3 und 4:
EWU-REGELBUCHTEIL 1Turnierbestimmun
- Seite 5 und 6:
Verzeichnis der Abkürzungenaa All
- Seite 7 und 8:
3. Beurteilung von PrüfungenA.40 R
- Seite 9 und 10:
§ 53LahmheitIn Wettbewerben (Prüf
- Seite 11 und 12:
§ 63Konsequenzen bei Verstößen g
- Seite 13 und 14:
n 3.1 Leistungsklasse 5§ 301Allgem
- Seite 15 und 16:
Die Erfolge der Teilnehmer in der L
- Seite 17 und 18:
§ 343DisziplinenDie Disziplinen f
- Seite 19 und 20:
§ 364LeistungsklassenerhaltEin Ant
- Seite 21 und 22:
§ 382ZurückstufungTeilnehmer der
- Seite 23 und 24:
§ 401AllgemeinLeistungspunkte kön
- Seite 25 und 26:
§ 503Turniere der Kategorie B, C,
- Seite 27 und 28:
4. Die Ursache für das Zutreffen v
- Seite 29 und 30:
§ 702NebenkostenDie Höhe der Teil
- Seite 31 und 32: § 722Klassen der Kategorie DMFolge
- Seite 33 und 34: - TrailTH LK 2 B, TH LK 1 B, TH Jun
- Seite 35 und 36: § 751Zwei Arten von KlassenDas Ang
- Seite 37 und 38: --LK3 und 4; Ausnahme: Western Plea
- Seite 39 und 40: § 769ZusammenlegungenZusammenlegun
- Seite 41 und 42: n 7.6 Ausschreibungen Kategorie E§
- Seite 43 und 44: § 902Anzahl der PlatziertenFür al
- Seite 45: Finden mehrere Klassen hintereinand
- Seite 48 und 49: § 1103GeldpreiseSind Geldpreise f
- Seite 50 und 51: § 1203PunktesystemEs wird folgende
- Seite 52 und 53: 3. Turniere der Kategorie D und E§
- Seite 54 und 55: § 2005AbreiteplätzeDie zugelassen
- Seite 56 und 57: § 2207SonstigesDer Turnierwart sen
- Seite 58 und 59: § 2407StartreihenfolgeDie Startrei
- Seite 60 und 61: § 2508Platzierung und Siegerehrung
- Seite 62 und 63: n Abschnitt A.28: Aufsicht Abreitep
- Seite 64 und 65: --Bandagen, Gamaschen, Streichklapp
- Seite 66 und 67: 3. Beurteilung von Prüfungenn Absc
- Seite 68 und 69: Ausnahme: Bei Turnieren der Kategor
- Seite 70 und 71: § 4018Abgelehnte AusrüstungDer Ri
- Seite 72 und 73: § 4102Kompetenz in Kategorie D und
- Seite 74 und 75: § 4114Ergebnisliste (Richterkarte)
- Seite 76 und 77: Die Verhängung einer Disziplinarma
- Seite 78 und 79: 7. Der Pferdesportler vertraut dem
- Seite 80 und 81: (5) Wer gewerbsmäßig mit Wirbelti
- Seite 84 und 85: d) Strafen als AusnahmenStrafen sow
- Seite 86 und 87: 4. Gesundheitszustand bei der Nutzu
- Seite 88 und 89: Darunter fallen z.B.- die Anwendung
- Seite 90 und 91: V. SchlussbemerkungenDiese Leitlini
- Seite 92 und 93: III. AbschnittDisziplinarmaßnahmen
- Seite 94 und 95: Sperre von mindestens einem Jahr un
- Seite 96 und 97: (2) Dem Beschuldigten ist vor der A
- Seite 98 und 99: § 22Vereinfachtes Verfahren des Sp
- Seite 100 und 101: Fragen stellen, ebenso Personen, di
- Seite 102 und 103: Kann innerhalb der Richterkommissio
- Seite 104 und 105: 3.2.3.3. Auswertung der Prüfungser
- Seite 106: 4.5 Der Richter hat die Möglichkei
- Seite 113 und 114: Ihre Notizen113gelbuch_2011_Teil 1_
- Seite 115 und 116: w w w . e x i s s - e u r o p e . c
- Seite 117 und 118: AusrüstungDisziplinen • PatternW
- Seite 119 und 120: EWU-REGELBUCHTEIL 2Ausrüstung,Disz
- Seite 121 und 122: Verzeichnis der Abkürzungenaa All
- Seite 123 und 124: Ausrüstungsbestimmungenn Abschnitt
- Seite 125 und 126: C. (Western-)BitDie Bit-Zäumung be
- Seite 127 und 128: § 6022Zusätzliche erlaubte Ausrü
- Seite 129 und 130: § 6103Erlaubte HilfszügelEs sind
- Seite 131 und 132: Abbildungsbeispiele zu A 61,Klassis
- Seite 133 und 134:
Wettkampfbestimmungenn Abschnitt B.
- Seite 135 und 136:
können sein: gute Balance und Selb
- Seite 137 und 138:
n Abschnitt B.72: Western Pleasure
- Seite 139 und 140:
- Kein Gangartenwechsel nach angeme
- Seite 141 und 142:
n Abschnitt B.74: Trail§ 7400Allge
- Seite 143 und 144:
3. Rückwärtsrichten (Back): Die S
- Seite 145 und 146:
Beispiel:150 - 210 cm100 cm§ 7406U
- Seite 147 und 148:
13. Dritte Verweigerung.14. Auslass
- Seite 149 und 150:
n Abschnitt B.75: Showmanship at Ha
- Seite 151 und 152:
- Ist der Richter in I, ist der Vor
- Seite 153 und 154:
gelbuch_2011_Teil 2_NEU_DC.indd 37
- Seite 155 und 156:
§ 7603Western Riding-Pattern 21) S
- Seite 157 und 158:
§ 7605Western Riding-Pattern 41) S
- Seite 159 und 160:
§ 7607Western Riding-Pattern 61) I
- Seite 161 und 162:
§ 7609Western Riding-Pattern 81) S
- Seite 163 und 164:
3 Punkte1. Nicht rechtzeitiges Aufn
- Seite 165 und 166:
n Abschnitt B.77: Superhorse§ 7700
- Seite 167 und 168:
§ 7704Superhorse-Pattern 21) Öffn
- Seite 169 und 170:
§ 7706Superhorse-Pattern 41) Öffn
- Seite 171 und 172:
n Abschnitt B.78: Reining§ 7800All
- Seite 173 und 174:
C. Folgende Fehler führen zu einem
- Seite 175 und 176:
§ 7826Reining-Pattern 2 (Pattern 2
- Seite 177 und 178:
§ 7828Reining-Pattern 4Im Schritt
- Seite 179 und 180:
TRAININGAUSBILDUNGNON-PRO COACHINGJ
- Seite 181 und 182:
§ 7831Reining-Pattern 71) Schnelle
- Seite 183 und 184:
§ 7833Reining-Pattern 91) Schnelle
- Seite 185 und 186:
n Abschnitt B.79: Jungpferdeprüfun
- Seite 187 und 188:
4. KriterienDie Grundgangarten eine
- Seite 189 und 190:
§ 7907aJungpferdeprüfung Reining-
- Seite 191 und 192:
§ 7908Jungpferdeprüfung Trail-Pat
- Seite 193 und 194:
Jungpferde - Trail 5 jährig Patter
- Seite 195 und 196:
§ 7909Jungpferdeprüfung Basis-Pat
- Seite 197 und 198:
Jungpferde-Basis Jungpferde-Basis 5
- Seite 199 und 200:
§ 8007ArbeitszeitPferd und Rind so
- Seite 201 und 202:
n 3. Gesamtwertung§ 8030Wertung au
- Seite 203 und 204:
Working Cow Horse-Pattern 2Trab zur
- Seite 205 und 206:
Working Cow Horse-Pattern 41) Start
- Seite 207 und 208:
Working Cow Horse-Pattern 6Start am
- Seite 209 und 210:
Working Cow Horse-Pattern 8Trab zur
- Seite 211 und 212:
Working-Cow-Horse-Pattern 10Trab zu
- Seite 213 und 214:
a) Nachdem das Rind ausgesucht wurd
- Seite 215 und 216:
Sonderprüfungen und Breitensportwe
- Seite 217 und 218:
§ 9108Zusammensetzung der TeamsDie
- Seite 219 und 220:
§ 9122Zugelassene TeilnehmerTeilne
- Seite 221 und 222:
Pole Bending ist eine Prüfung auf
- Seite 223 und 224:
§ 9153Zugelassene PferdePferde ab
- Seite 225 und 226:
n 7. Sonderprüfungen laut Ausschre
- Seite 227 und 228:
Klassische Reiter: Wassertrense mit
- Seite 229 und 230:
§ 9231Alle weiteren BestimmungenGe
- Seite 231 und 232:
c) Das Tor wird geöffnet, der Hund
- Seite 233 und 234:
§ 9244Zugelassene TeilnehmerFür a
- Seite 235 und 236:
n 7. Katalog-Race (KAR)§ 9256Besch
- Seite 237 und 238:
§ 9686Streckenreiten (SR)Miniatur-
- Seite 239 und 240:
gelbuch_2011_Teil 2_NEU_DC.indd 123