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Aufführungen<br />

30.4.2010 Zentrum Karl der Grosse 20:00 Uhr (Premiere)<br />

8.5.2010 Zentrum Karl der Grosse 20:00 Uhr<br />

9.5.2010 Zentrum Karl der Grosse 15:00 Uhr<br />

19.5.2010 Bühne Universität Ir<strong>ch</strong>el 20:00 Uhr<br />

20.5.2010 Bühne Universität Ir<strong>ch</strong>el 20:00 Uhr<br />

22.5.2010 Bühne Universität Ir<strong>ch</strong>el 20:00 Uhr (Derniere)<br />

Gastspiele<br />

25.5.2010 ETH Hönggerberg<br />

26.5.2010 ETH Hönggerberg<br />

12.6.2010 Theaterfestival Koblenz (D)<br />

Unsere bisherigen Aufführungen<br />

1999: John B. Priestley: Ein Inspektor kommt (Regie: Eugen Eberhard)<br />

2001: Oscar Wilde: Bunbury - The Importance of Being Earnest (Regie: Kaja Karel Vrba)<br />

2002: Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt: Herkules und der Stall des Augias (Regie: Lukas S<strong>ch</strong>mocker)<br />

2003: Friedri<strong>ch</strong> Dürrenmatt: Romulus der Grosse (Regie: S<strong>ch</strong>muel Stokvis)<br />

2004: Slawomir Mrozek: Liebe auf der Krim (Regie: Ivo Tarquini)<br />

2005: Eugene Ionesco: Die kahle Sängerin (Regie Tanja Nievergelt)<br />

2006: Bernard Shaw: Man kann nie wissen (Regie: Samya Lind)<br />

2007: Ri<strong>ch</strong>ard B. Sheridan: Die Lästers<strong>ch</strong>ule (Regie: Henning Avenhaus)<br />

2008: Agatha Christie: ... da waren's nur no<strong>ch</strong> neun (Regie: Maurice Caviezel)<br />

2009: Tom Stoppard: Arkadien (Regie: Tobias Grimba<strong>ch</strong>er)<br />

An die<br />

Theatergruppe akitiv<br />

Bitte<br />

ausrei<strong>ch</strong>end<br />

frankieren<br />

c/o Katholis<strong>ch</strong>es Akademikerhaus aki<br />

Hirs<strong>ch</strong>engraben 86<br />

CH-8001 Züri<strong>ch</strong><br />

<strong>Titelseite</strong>


Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung<br />

Rektorat der ETH Züri<strong>ch</strong><br />

Katholis<strong>ch</strong>es Akademikerhaus aki<br />

Kulturstelle des VSETH<br />

Rektorat der Universität Züri<strong>ch</strong><br />

Migros Kulturprozent<br />

light.vision Li<strong>ch</strong>tte<strong>ch</strong>nik, Luzern<br />

Stellenbörse telejob, Züri<strong>ch</strong><br />

Restaurant Pizza Pasta Ciao, Züri<strong>ch</strong><br />

Bu<strong>ch</strong>handlung von Matt, Züri<strong>ch</strong><br />

Erika Tsio<strong>ch</strong>aris, Coiffure En Vogue, Seefeldstrasse 69, Züri<strong>ch</strong> / 044 383 18 28<br />

Guido Erni, Coiffeur Hair-A, Gotthelfstrasse 44, Züri<strong>ch</strong> / 044 450 38 30<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Theatergruppe akitiv<br />

c/o Katholis<strong>ch</strong>es Akademikerhaus aki<br />

Hirs<strong>ch</strong>engraben 86<br />

8001 Züri<strong>ch</strong><br />

Gestaltung<br />

Thomas Krähenbühl & Ursula Senft<br />

Bilder<br />

Henning Avenhaus & Thomas Krähenbühl<br />

Texte<br />

Anastasia Ris<strong>ch</strong><br />

Zutreffendes bitte ankreuzen, Coupon abtrennen und an Buffet oder Kasse abgeben, oder per Post an das aki s<strong>ch</strong>icken.<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te bei dernä<strong>ch</strong>sten Produktiongerne mitma<strong>ch</strong>en!<br />

Bittesendet mirInformationenzu, sobald eswiederlosgeht. (Herbst 2010)<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>tezurnä<strong>ch</strong>stenAufführung eingeladenwerden.<br />

(Frühling/Sommer2011)<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te in Zukunft das Semesterprogramm des aki zuges<strong>ch</strong>ickt<br />

bekommen. (ab Herbstsemester2010)<br />

Absender: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Adresse: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

PLZ - Ort: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .


akitiv 2010<br />

Probenweekend I<br />

Kostümprobe im aki<br />

Textseite mit Notizen unseres Hauptdarstellers<br />

LiebeZus<strong>ch</strong>auer<br />

Es ist nunetwaein halbes Jahr her, dasssi<strong>ch</strong> inden Räumendes AKI wie jedes Jahr<br />

alte wie au<strong>ch</strong> neue Mitglieder der Theatergruppe akitiv zusammenfanden. Au<strong>ch</strong><br />

diesmal war anfangs vieles unklar: Stück, Regie, Organisation, Besetzung, ja<br />

sogarderAufführungsortwaren no<strong>ch</strong>zu bestimmen.<br />

Bald aberging es s<strong>ch</strong>nell voran. Mit der Wahl des Regisseurs folgte au<strong>ch</strong> die Wahl<br />

des Stückes, wel<strong>ch</strong>eauf die „Gefährli<strong>ch</strong>en Liebs<strong>ch</strong>aften” von Choderlos de Laclos<br />

(Bühnenfassung: Manfred Wekwerth) fiel.<br />

Der Autor prangert darin den Sitten- und Wertezerfall des französis<strong>ch</strong>en<br />

Ho<strong>ch</strong>adels am Vorabend der Französis<strong>ch</strong>en Revolution an. Au<strong>ch</strong> wenn si<strong>ch</strong><br />

Spra<strong>ch</strong>e und Umgangsformen geändert haben, so ist die darin enthaltene<br />

Gesells<strong>ch</strong>aftskritik no<strong>ch</strong> immeraktuell.<br />

Na<strong>ch</strong> einer ersten Phase der Improvisationsproben legte die Regie, inzwis<strong>ch</strong>en<br />

zu einem Regieteam aus Regisseur und Co-Regisseurin angewa<strong>ch</strong>sen, die<br />

Rollenvergabe fest und gab sie im Dezember am traditionellen Fondueessen<br />

bekannt.<br />

Dana<strong>ch</strong> folgte eine lange und intensive Probenzeit, mit mehreren<br />

Wo<strong>ch</strong>enenden, diewirallegemeinsam indiesesTheaterprojekt investiert haben.<br />

Do<strong>ch</strong> mit dem Stress kam au<strong>ch</strong> sehr viel Spass – und heute sind wir alle sehr froh<br />

und au<strong>ch</strong>stolz, Ihnendie Frü<strong>ch</strong>teunserer Bemühungenpräsentierenzu können.<br />

Wir hoffen, dass Sie dabei vor der Bühne genauso viel Freude und Emotionen<br />

erleben können, wiewirauf derselben. Wirwüns<strong>ch</strong>en Ihnengute Unterhaltung!<br />

DieTheatergruppeakitiv<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften


akitiv 2010<br />

Die Theatergruppeakitiv<br />

Der Theaterverein akitiv existiert nun seit über zehn Jahren. 1998 von<br />

Doktoranden der ETH Züri<strong>ch</strong> gegründet, besteht der Verein heute no<strong>ch</strong><br />

überwiegend ausAngehörigenderbeiden Zür<strong>ch</strong>erUniversitäten.<br />

Neben dem Einstudieren des S<strong>ch</strong>auspiels sind die<br />

Mitwirkenden von der Wahl des Stücks über Kostüme<br />

und Te<strong>ch</strong>nik bis hin zu den Eintrittskarten für alles<br />

selbst verantwortli<strong>ch</strong>. Die Gruppe handelt<br />

eigeninitiativ und fördert so ni<strong>ch</strong>t nur die Kreativität<br />

der Mitspieler, sondern gibt au<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

Erfahrungen im Projektmanagementzusammeln.<br />

Jedes Jahr wird eine neue Produktion auf die Bühne<br />

gebra<strong>ch</strong>t. Ob Komödie, Drama oder Krimi, ob von<br />

einem lebenden Autor oder aus dem 18. Jahrhundert – das Repertoire ist dur<strong>ch</strong><br />

bunte Vielfalt gekennzei<strong>ch</strong>net. Die Proben für die jeweilige Produktion<br />

beginnen im Dezember, die sieben bis zehn Aufführungen folgen ein halbes Jahr<br />

späterim Mai bis Juni.<br />

Bisher fanden die Aufführungen jeweils in den Räumli<strong>ch</strong>keiten oderdem Garten<br />

des Studierendenfoyers aki statt. In diesem Jahr wagt die Gruppe den S<strong>ch</strong>ritt auf<br />

neue Bühnen und führt zum einen im Zentrum „Karl der Grosse“ und zum<br />

anderen imTheatersaal derUniversitätZüri<strong>ch</strong>auf.<br />

Für jedes Projekt wird ein neuer Regisseur gewonnen, um unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />

Probekulturen zu erfahren und von vers<strong>ch</strong>iedenen Blickwinkeln auf die<br />

Theaterkultur zu profitieren. Oft haben externe Theaterpädagogen oder<br />

ausgebildete S<strong>ch</strong>auspieler dieses Amt übernommen, aber au<strong>ch</strong> Leute aus den<br />

eigenen Reihen.<br />

Das Publikum setzt si<strong>ch</strong> zum Grossteil aus Studenten und universitären<br />

Angehörigen zusammen. Dank unserer Werbeaktivitäten kommen jedes Jahr<br />

aber au<strong>ch</strong> Leute mit anderem Hintergrund hinzu, und die Gruppe kann si<strong>ch</strong><br />

„Gefühl mit Verstand<br />

eingesetzt und<br />

Verstand gefühlvoll<br />

verwendet - das ist die<br />

ri<strong>ch</strong>tige Mis<strong>ch</strong>ung.“<br />

Dominik<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

„ Die Vernunft formt den<br />

Mens<strong>ch</strong>en, das Gefühl leitet<br />

ihn. Wer ni<strong>ch</strong>t ein kleines<br />

Leid zu ertragen versteht,<br />

muss si<strong>ch</strong> darauf gefasst<br />

ma<strong>ch</strong>en, viele Leiden über<br />

si<strong>ch</strong> ergehen zu lassen. “<br />

(Jean-Jacques Rousseau)<br />

Christian<br />

mittlerweile über ein breit gefä<strong>ch</strong>ertes „Stammpublikum“<br />

freuen.<br />

Mö<strong>ch</strong>test du jeweils über die aktuellen Projekte des akitiv<br />

informiert werden? Oder hast du Interesse, selbst beim akitiv<br />

mitzuspielen? Auf der letzten Seite findestdu einen Talon, um<br />

di<strong>ch</strong>anzumelden!


akitiv 2010<br />

UrsulaSenft<br />

aus Mün<strong>ch</strong>en bei Züri<strong>ch</strong> (CH), Apothekerin: Heilmittel<br />

und Kosmetika beim Kantonalen Labor Züri<strong>ch</strong><br />

als Marquisevon Merteuil<br />

„Einer der Gründe, warum i<strong>ch</strong> trotz eines aufregend<br />

rei<strong>ch</strong>haltigen Angebots ni<strong>ch</strong>t mehr geheiratet habe,<br />

war der Ents<strong>ch</strong>luss, mi<strong>ch</strong> nie mehr herumkommandieren<br />

zu lassen.“<br />

Henning Avenhaus<br />

aus Lage (D), Doktorand am Institut für Astrophysik an der<br />

ETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Regisseur<br />

„ I<strong>ch</strong> habe eine Vision dieser Szene, und dort ist sie gut. “<br />

Raphael Ru<strong>ch</strong><br />

aus Züri<strong>ch</strong> (CH), Medizinstudent an der Universität Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Te<strong>ch</strong>niker<br />

„ Wo ist denn die Leiter, die Leiter, die Leiter... “<br />

„Der Mens<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>t<br />

seinen Verstand um<br />

begründen zu können,<br />

was das Herz s<strong>ch</strong>on<br />

ents<strong>ch</strong>ieden hat.“<br />

Thomas<br />

Probenweekend II<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

Vorrededes Herausgebers 1782<br />

Wir glauben, das Publikum in Kenntnis setzen zu müssen, daß - ungea<strong>ch</strong>tet der<br />

Versi<strong>ch</strong>erungen des Autors - wir für die E<strong>ch</strong>theit der ges<strong>ch</strong>ilderten<br />

Vorkommnisse ni<strong>ch</strong>t bürgen und daß wir sogar triftige Gründe haben zu dem<br />

Verda<strong>ch</strong>t, essei nurLiteratur.<br />

Überdies dünkt es uns, daß der Verfasser, der do<strong>ch</strong> die Wahrheit gesu<strong>ch</strong>t zu<br />

haben vorgibt, sie selbst verletzt. Viele der Personen, die er auftreten läßt, haben<br />

in der Tat so s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Sitten, daß es unmögli<strong>ch</strong> ist zu behaupten, sie stammen<br />

aus unserer Zeit, diesem philosophis<strong>ch</strong>en Jahrhundert, wo die na<strong>ch</strong> allen Seiten<br />

geübte Aufklärung, wie jeder weiß, alle Männer re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>affen und alle Frauen<br />

bes<strong>ch</strong>eidenund zurückhaltend gema<strong>ch</strong>t hat.<br />

Unsere Meinung also ist, daß, wenn diese in diesem Werke beri<strong>ch</strong>teten<br />

Begebenheiten auf Wahrheit beruhen, sie nur an anderen Orten und in anderen<br />

Zeiten si<strong>ch</strong> haben ereignen können und wir tadeln sehr den Verfasser, der,<br />

wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> verblendet dur<strong>ch</strong> die Hoffnung, mehr Interesse zu gewinnen,<br />

seinem Jahrhundert und seinem Vaterland s<strong>ch</strong>adet, in dem er gewagt hat, in<br />

unseren Kostümen und mit unseren Gebräu<strong>ch</strong>en Sitten zu s<strong>ch</strong>ildern, die uns<br />

grundsätzli<strong>ch</strong> fremd sind.<br />

Um den lei<strong>ch</strong>tgläubigen Leser wenigstens vor aller<br />

Überlistung zu s<strong>ch</strong>ützen, werden wir unsere Meinung<br />

dur<strong>ch</strong> einen Beweisgrund unterstützen: Heute sieht<br />

man keine Demoiselle mit 60.000 Livre jährli<strong>ch</strong>er<br />

Einkünfte Nonne werden, no<strong>ch</strong> eine junge und s<strong>ch</strong>öne<br />

Präsidentinaus Gramsterben.<br />

„Verstand: ein<br />

Hemmungsapparat gegen das<br />

Sofortreagieren auf das<br />

Instinkturteil. Man<strong>ch</strong>er findet<br />

sein Herz ni<strong>ch</strong>t eher, als bis er<br />

seinen Kopf verliert.“<br />

(Friedri<strong>ch</strong> Nietzs<strong>ch</strong>e)<br />

Nicole & Jana


PierreAmbroise François Choderlosde Laclos<br />

Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos verdankt seinen<br />

Ruhm einem einzigen Bu<strong>ch</strong> – dem Briefroman „Gefährli<strong>ch</strong>e<br />

Liebs<strong>ch</strong>aften“ (1782). Ironis<strong>ch</strong>erweise sollte ausgere<strong>ch</strong>net<br />

Laclos, später General der Revolutionsarmee, die Sitten der<br />

vorrevolutionären Adelsgesells<strong>ch</strong>aft so glaubwürdig darstellen,<br />

dass der Roman zur Lieblingslektüre derjenigen wurde, die der<br />

Autorgeradeanden Prangerstellenwollte.<br />

Choderlosde Lacloswurde 1741 ineiner Familiegeboren, dieerst kurz<br />

vorher in den Adelsstand erhoben worden war. Er verbra<strong>ch</strong>te einige Jahre als<br />

Artillerieoffizier in häufig we<strong>ch</strong>selnden Garnisonen. In den Salons war er als<br />

geistrei<strong>ch</strong>er Gesprä<strong>ch</strong>spartner beliebt, versu<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> in Gelegenheitsdi<strong>ch</strong>tung<br />

und lerntedie Sittendes lokalenAdels kennen.<br />

Dur<strong>ch</strong> das königli<strong>ch</strong>e Edikt von 1774, das Neugeadelten die obersten<br />

Offiziersränge vers<strong>ch</strong>loss, sah si<strong>ch</strong> Laclos in seiner Karriere behindert. Seinen<br />

Groll verarbeitete er in den „Gefährli<strong>ch</strong>en Liebs<strong>ch</strong>aften“, indem er zwei Vertreter<br />

des alten Adels, eine Marquise und einen Vicomte, als Verkörperungen der<br />

„ Die Vernunft ma<strong>ch</strong>t<br />

uns erst zum<br />

Mens<strong>ch</strong>en, das<br />

Gefühl letztli<strong>ch</strong><br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>. “<br />

Susanne<br />

akitiv 2010<br />

Sittenlosigkeit darstellte. Die Veröffentli<strong>ch</strong>ung des Romans<br />

löste einen Skandal aus; der Autor wurde strafversetzt. In La<br />

Ro<strong>ch</strong>elle verführte er die 18 Jahre jüngere To<strong>ch</strong>ter eines<br />

höheren Beamten – drei Jahre na<strong>ch</strong> der Geburt ihres Sohnes<br />

folgtedie Heirat.<br />

1788 wurde Laclos Sekretärdes Herzogs Philipped'Orléans, in<br />

dessen Diensten er diverse politis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften verfasste. Fasziniert von den<br />

Ideen der Revolution, verließ er Philippe, um si<strong>ch</strong> der republikanis<strong>ch</strong>en Armee<br />

anzus<strong>ch</strong>ließen. Während der jakobinis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>reckensherrs<strong>ch</strong>aft wurde<br />

Philippeguilliotiniert und Laclosals „Orleanist“ verhaftet, kam jedo<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>dem<br />

Sturz Robespierres frei und s<strong>ch</strong>loss si<strong>ch</strong> den Anhängern Napoleons an. 1800<br />

avancierteerzum General derRheinarmee.<br />

Laclosstarb im Altervon 62 Jahren auf einemdernapoleonis<strong>ch</strong>en Italienfeldzüge<br />

in Tarent. Sein zweiter geplanter Roman ist über Pläne und Notizen ni<strong>ch</strong>t<br />

hinausgekommen.<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

Lars Kasper<br />

aus Halle (Saale, D), Doktorand am Institut für<br />

Biomedizinis<strong>ch</strong>e Te<strong>ch</strong>nik der ETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Vicomte von Valmont<br />

„ I<strong>ch</strong> werde sie dem Gatten wegnehmen, der sie nur besitzen<br />

will. Sogar dem Gott, zu dem sie betet - I<strong>ch</strong> werde in<br />

Wahrheit der Gott sein, dem sie den Vorzug gibt. “<br />

Thomas Krähenbühl<br />

aus Luzern (CH), Doktorand am Institut für Teil<strong>ch</strong>enphysik<br />

der ETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Ritter von Danceny<br />

„ ...und i<strong>ch</strong> werde, fern von ihnen s<strong>ch</strong>ma<strong>ch</strong>tend, mein<br />

mühseliges Dasein zwis<strong>ch</strong>en Sehnsu<strong>ch</strong>t und Unglück<br />

dahins<strong>ch</strong>leppen. “<br />

Dominik Leitz<br />

aus Singen (D), Doktorand am Institut für physikalis<strong>ch</strong>e<br />

Chemie ETH/ BioNMR.<br />

als Aristide<br />

„ Die Bibel hat immer re<strong>ch</strong>t, Madame. “<br />

Maren Peter<br />

aus Berlin (D), Masterstudium der Raumentwicklung und<br />

Infrastruktursysteme an der ETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Frau von Volanges<br />

„Raffinesse, Frau von Tourvel, Raffinesse!“


akitiv 2010<br />

Nicole Bärts<strong>ch</strong><br />

aus Züri<strong>ch</strong> (CH), Kaufmännis<strong>ch</strong>e Angestellte bei der<br />

Deloitte AG.<br />

als Fräulein Émilie<br />

„I<strong>ch</strong> werde da sein.“<br />

Christian Beyer<br />

aus Rostock (D), Doktorand am Institut für Feldtheorie<br />

und Hö<strong>ch</strong>stfrequenzte<strong>ch</strong>nik der ETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Spielma<strong>ch</strong>er<br />

„Wo einst Weltrei<strong>ch</strong>e erobert wurden, eroberte man nun<br />

das andere Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t. Aber ni<strong>ch</strong>t die Beute war das Ziel,<br />

sondern die Jagd.“<br />

Susanne Günther<br />

aus Dingolshausen bei S<strong>ch</strong>weinfurt (D), Abteilungsleiterin<br />

Mikrobiologie bei der Labor Veritas AG, Züri<strong>ch</strong>.<br />

als Präsidentin<br />

„ Und deshalb vers<strong>ch</strong>wenden Sie Ihre Zeit mit dieser Frau? “<br />

Jana Heberlein<br />

aus Korba<strong>ch</strong> (D), Masterstudium Filmwissens<strong>ch</strong>aft an der<br />

Universität Züri<strong>ch</strong><br />

als Cécile von Volanges<br />

„ Sie haben mir insgeheim erlaubt Ihnen alles zu<br />

s<strong>ch</strong>reiben - au<strong>ch</strong> das, was man ni<strong>ch</strong>t sagen darf. “<br />

Gefährli<strong>ch</strong>eLiebs<strong>ch</strong>aften – Romanund Bühnenfassung<br />

Choderlos de Laclos' Briefroman „Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften“ (Les Liaisons<br />

dangereuses, 1782) ist ein Klassiker der französis<strong>ch</strong>en Literatur. Bis weit ins<br />

19. Jahrhundert oft als pornographis<strong>ch</strong>er Text missverstanden,<br />

gilt es in unserer Zeit als Meisterwerk der psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />

Analyse und tiefgründiges Sittengemälde des ausgehenden<br />

Ancienrégime.<br />

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine fesselnde Intrige.<br />

Marquise de Merteuil, eine einflussrei<strong>ch</strong>e Witwe mit<br />

tadellosem Ruf, s<strong>ch</strong>ließt mit Vicomte de Valmont eine Wette<br />

ab. Sollte es dem Salonlöwen und gefür<strong>ch</strong>teten Verführer<br />

gelingen, die unerfahrene CéciledeVolanges und diegottesfür<strong>ch</strong>tige Präsidentin<br />

de Tourvel zu erobern, s<strong>ch</strong>enkt ihm die Marquise eine Liebesna<strong>ch</strong>t. Einst waren<br />

die beiden s<strong>ch</strong>on Liebhaber. Jetzt sind sie die engsten Vertrauten und die<br />

einzigen in hohen Kreisen, die si<strong>ch</strong> an intellektueller Raffinesse und minutiöser<br />

Mens<strong>ch</strong>enkenntnis die Stirn bieten können. Aber kennen sie au<strong>ch</strong> ihre eigene<br />

Seele gut genug?..<br />

Sieben Jahrevordem Ausbru<strong>ch</strong>derFranzösis<strong>ch</strong>en Revolutionentlarvt Laclos mit<br />

erstaunli<strong>ch</strong>er Hellsi<strong>ch</strong>tigkeit die Überlebtheit der alten Standesgesells<strong>ch</strong>aft. Die<br />

adlige Lebensform ist vor Müßiggang zu völliger Sinnlosigkeit verkommen.<br />

Jedo<strong>ch</strong> gewinnt der Roman gerade in der Darstellung von vers<strong>ch</strong>wendetem, weil<br />

keine gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Verwendung findendem Intellekt und Talent eine<br />

tragis<strong>ch</strong>e Brisanz. Darin liegt es begründet, dass Choderlos Hauptfiguren trotz<br />

allerNiederträ<strong>ch</strong>tigkeitzuweilenunwillkürli<strong>ch</strong>eBewunderung erregen.<br />

Au<strong>ch</strong> in einer anderen Hinsi<strong>ch</strong>t stehen „Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften“ am Ausgang<br />

einer Epo<strong>ch</strong>e. Der ungebro<strong>ch</strong>ene Glaube der Aufklärung an die heilbringende<br />

Ma<strong>ch</strong>tderVernunftwei<strong>ch</strong>teinertiefen Skepsisgegenüberdem unheilvollen oder<br />

„Es ist ganz einfa<strong>ch</strong>: Man<br />

sieht nur mit dem Herzen<br />

gut. Das Wesentli<strong>ch</strong>e ist für<br />

das Auge unsi<strong>ch</strong>tbar!“<br />

(Antoine de Saint-Exupéry)<br />

Maren<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

„Das Leben ist eine<br />

Komödie für jene,<br />

die denken, eine<br />

Tragödie aber für<br />

jene, die fühlen.“<br />

(Oscar Wilde)<br />

Hennning<br />

nutzlosen, auf jeden Fall aber mit dem natürli<strong>ch</strong>en Gefühl<br />

entzweiten Verstand. Der Roman endet mit den Worten:<br />

"Nun lerne i<strong>ch</strong> aus bitterer Erfahrung, dass unserVerstand,<br />

unfähig, unser Unglück abzuwenden, no<strong>ch</strong> weniger<br />

geeignet ist, uns Trost zu spenden" (Madame de Volanges<br />

an Madamede Rosemonde).<br />

„Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften“ lieferten die Grundlage für eine bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Anzahl<br />

von Bühnenfassungen und Verfilmungen. In der 1999 uraufgeführten<br />

Theaterversion von Manfred Wekwerth wird die Briefform des Romans auf<br />

einzigartige Weise in die Bühnenhandlung integriert. Als Leitmotiv kristallisiert<br />

si<strong>ch</strong> bei Wekwerthdie Frage heraus, wohines führt, Gottspielenzuwollen.


Überden Regisseur<br />

akitiv 2010<br />

Henning Avenhaus, geboren im Mai 1983, verbra<strong>ch</strong>te die ersten Jahre seines Lebens<br />

auf dem elterli<strong>ch</strong>en Bauernhof in Lage (D). S<strong>ch</strong>on früh ma<strong>ch</strong>te er erste<br />

Bekannts<strong>ch</strong>aften mit dem Theaterspiel. Bereits in der Grunds<strong>ch</strong>ule und in den<br />

ersten Jahren des Gymnasiums wirkte er in S<strong>ch</strong>ultheateraufführungen mit. Am<br />

Internat in Brauns<strong>ch</strong>weig war Theater Teil des Lehrplans und damit in der 10. Klasse<br />

Pfli<strong>ch</strong>tfa<strong>ch</strong>. Zuerstvon Henning eher kritis<strong>ch</strong> betra<strong>ch</strong>tet, wardaseinerderAuslöser<br />

dafür, dassTheaterabdiesem Zeitpunkteindauerhaftes Hobbywurde.<br />

Ab dem Jahr 2003 und bis heute lebt und studiert Henning in Züri<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> dem<br />

Master in Re<strong>ch</strong>nergestützten Wissens<strong>ch</strong>aften ist Henning nun Doktorand am<br />

InstitutfürAstronomiederETH Züri<strong>ch</strong>.<br />

Au<strong>ch</strong> theaterte<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> ging es weiter. Glei<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> seiner Ankunft in Züri<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>te<br />

si<strong>ch</strong> Henning eine neue Theatergruppe, die er in der Gruppe akitiv fand. Dort nahm<br />

erinden Jahren 2003/04 und 2004/05 als S<strong>ch</strong>auspieleranden Produktionen teil.<br />

Na<strong>ch</strong>dem er aufgrund eines Auslandsaufenthaltes in der Saison 2005/06 ni<strong>ch</strong>t<br />

teilnehmen konnte, nahm Henning im darauffolgenden Jahr zum ersten Mal im<br />

Regiestuhl Platz. Na<strong>ch</strong> einem weiteren Jahr auf der Bühne in der Saison 08/09 führt<br />

Henning nundaszweite Mal Regie – zusammen mit Nicole Bärts<strong>ch</strong>, dieebenfallsauf<br />

eine längere Karriereals S<strong>ch</strong>auspielerinzurückblicken kann.<br />

Manfred Wekwerth<br />

Bühnenfassung eines tragis<strong>ch</strong>en Briefromans<br />

Siebzehnhundertsoundso<br />

Paris und nähere Umgebung<br />

Personen<br />

Marquise von Merteuil Ursula Senft<br />

Vicomte von Valmont Lars Kasper<br />

Frau von Tourvel, genannt die Präsidentin Susanne Günther<br />

Frau von Volanges Maren Peter<br />

Cécile von Volanges, ihre To<strong>ch</strong>ter Jana Heberlein<br />

Ritter von Danceny, ein junger Adliger Thomas Krähenbühl<br />

Der Spielma<strong>ch</strong>er Christian Beyer<br />

Fräulein Émilie, eine Kurtisane Nicole Bärts<strong>ch</strong><br />

Aristide, Kammerdiener der Marquise Dominik Leitz<br />

Regie<br />

Li<strong>ch</strong>t und Ton<br />

Organisation<br />

Uraufführung<br />

Original<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

Gefährli<strong>ch</strong>e Liebs<strong>ch</strong>aften<br />

Henning Avenhaus<br />

Nicole Bärts<strong>ch</strong><br />

Raphael Ru<strong>ch</strong><br />

Thomas Krähenbühl<br />

Maren Peter<br />

1999 in Berlin<br />

“Les Liaisons dangereuses"<br />

von Choderlos de Laclos<br />

Unser allerherzli<strong>ch</strong>ster Dank gilt wie jedes Jahr dem ganzen Team des aki für<br />

eure grosszügige Unterstützung, insbesondere Beat Altenba<strong>ch</strong>, Adrian<br />

Marba<strong>ch</strong>er und Laura Ascolese. Weiter danken wir:<br />

- Anastasia Ris<strong>ch</strong> und Tobias Grimba<strong>ch</strong>er für ihre Hilfe beim<br />

Kürzen des Textes<br />

- Mathias und Franziska Wellner für die Videoaufnahmen<br />

- Britta Kapitzki für die Photos<br />

- Fredi Murba<strong>ch</strong>, Filippo Bisognano und Christian Plu<strong>ch</strong>ino vom<br />

Zentrum Karl der Grosse<br />

- Ralph Stöber und Daniel Reidt von der Universität Ir<strong>ch</strong>el<br />

- Stefan Flury (Science City) und Heinz Saurer von der ETH Hönggerberg<br />

- Kitty Deinet vom Theaterfestival “Mehr als Theater”, Koblenz<br />

„Wer liebt, verliert<br />

den Verstand. Wer<br />

ni<strong>ch</strong>t liebt, hat ihn<br />

bereits verloren.“<br />

Lars

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