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informationen rund um den ba mbus - Forum der European Bamboo ...

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März 2000 N<strong>um</strong>mer 112. JahrgangINFORMATIONEN RUND U M DEN B A MBUSEuropäische Ba<strong>mbus</strong>gesellschaft · EBS-Deutschland · ISSN 0942-4679


Gerhard Sieber - <strong>der</strong> neue Präsi<strong>den</strong>t <strong>der</strong> EBSSeit Anfang des neuen Jahrtausends hatdie EBS Deutschland einen neuen Präsi<strong>den</strong>ten.Gerhard Sieber ist 51 Jahre alt,glücklich verheiratet und Vater einer Tochter.Er ist seit 29 Jahren Ba<strong>um</strong>schulmeiste<strong>rund</strong> zur Zeit als technischer Angestellterim öffentlichen Dienst tätig.„Schon als Kind bin ich mit Ba<strong>mbus</strong> inBerührung gekommen - allerdings eher inunangenehme, <strong>den</strong>n ein Halm von Pseudosasajaponica wurde als Rohrstock benutzt“erzählt Gerhard Sieber. Später wur<strong>den</strong>dann die Erfahrungen angenehmer, dieEleganz und Geschmeidigkeit des Ba<strong>mbus</strong>,seine Stärke, mit <strong>den</strong> Unbil<strong>den</strong> <strong>der</strong> Naturfertig zu wer<strong>den</strong>, faszinierte ihn. Und alsGärtner natürlich auch die Raschwüchsigkeitdes Ba<strong>mbus</strong> und die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeitgegen Krankheiten und Schädlinge.Doch die Sammellei<strong>den</strong>schaft GerhardSiebers erstreckt sich nicht nur auf Ba<strong>mbus</strong>.Wenn er anfängt aufzuzählen, was ernoch so alles sucht und findet, pflanzt undzieht, findet er fast kein Ende. Da sind japanischenZierkirschen, Zieräpfel, Magnolien,Farne, Yuccas, Gräser, Stau<strong>den</strong>und vieles an<strong>der</strong>e mehr. Mit seinem Bru<strong>der</strong>zusammen, <strong>der</strong> ebenfalls ein Ba<strong>mbus</strong>-Fan ist, pflanzt und pflegt Gerhard Sieber80 bis 100 verschie<strong>den</strong>e Gattungen, Artenund Sorten. Seine Lieblinge sind dieKleinblättrigen wie Fargesien, Yushanien,Chimono<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>a ect.Doch sieht Gerd Sieber die Pflanzen nichtisoliert, son<strong>der</strong>n immer als Bestandteil einesGanzen, eines Gartens, einer Landschaft.Im Garten legt er sehr großen Wertauf Natürlichkeit, auf das Zusammenspielvieler Dinge wie Wasser, Steine, unterschiedlicheEbenen, auf die Ergänzung vonBä<strong>um</strong>en, Sträuchern und Stau<strong>den</strong> miteinan<strong>der</strong>.Ein Garten, so sein Credo „soll sichnach einigen Jahren selbst pflegen (ausserdem Rasen natürlich), mit zunehmendemAlter immer weniger Eingriffe durch <strong>den</strong>Menschen brauchen.Als Ba<strong>um</strong>schulmeister, <strong>der</strong> auch in seinemBeruf täglich mit Pflanzen und <strong>der</strong> Naturzu tun hat, verfügt Gerd Sieber natürlichüber <strong>um</strong>fangreiche Kenntnisse über Pflanzenund ihre Bedürfnisse. Aber er ist immerneugierig geblieben, holt sich aus <strong>der</strong>Fachliteratur neue Kenntnisse, besuchtGarten<strong>ba</strong>ubetriebe, stöbert in BotanischenGärten und auf Messen nach Neuem undWissenswertem. Sein größter Wunsch wäreeine Pflanzensammelreise nach Chinao<strong>der</strong> Japan mit einer Gruppe Gleichgesinnter.Gerhard Sieber also ist ein Mann mit vielenPassionen - und nun steht er auch nochan <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> EBS Deutschland. Es wirdihm Spaß machen sagt er, mit „dieser Truppe“zusammenzuarbeiten.In erster Linie <strong>den</strong>kt er an etwas mehr Öffentlichkeitsarbeit,die Ba<strong>mbus</strong>gesellschaftsoll bekannter wer<strong>den</strong>. Dann möchte er,dass die Erfahrungen <strong>der</strong> EBS mit <strong>den</strong> Bedürfnissendes Ba<strong>mbus</strong>, seiner Sortenvielfaltund seiner Einsatzmöglichkeit auf breitererEbene weitergegeben wer<strong>den</strong>: „Esgibt noch mehr als Phyllostachys aurea imGartencenter!!“Regionaltreffs, Sommerfeste und Reisensollen weiterhin Attraktionen für die Mitglie<strong>der</strong>sein und neue Mitglie<strong>der</strong> anlocken.Im übrigen möchte er mit all <strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>n,die gerne aktiv mitarbeiten, in ständigemKontakt stehen. „Ich sehe mich alsPrimus inter pares in einer hoffentlich weiterhinsehr aktiven Arbeitsgruppe <strong>der</strong>EBS“.Gerhard SieberSchloßstraße 1065439 FlörsheimTelefon (0 6145) 314 06Sommerfest 2000 und Reise nach TschechienDas Sommerfest 2000 findet am 1., 2. und3. September auf dem Hof von Lisa Wahl-Hieronimie statt, zwischen vielen Pflanzenund Tieren. Einzelheiten des Programmswer<strong>den</strong> noch ausgetüftelt, sie wer<strong>den</strong> imBa<strong>mbus</strong> Journal im Juni veröffentlicht,ebenso ein Plan, wie man da hinkommenkann. Auf je<strong>den</strong> Fall wird <strong>der</strong> Schwerpunktauf Samstag, <strong>den</strong> 2. September liegen. Andiesem Tag gibt es ein <strong>um</strong>fangreiches Programmmit Ausstellungen, Vorträgen undMusik. Für jedes Wetter ist mit Zelten vorgesorgt,Essen und Trinken wird auch nichtvergessen. Und natürlich gibt es auch4Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels<strong>der</strong> Umgebung.EBS-Mitglie<strong>der</strong> sollten sich jetzt schonüberlegen, wie sie ihre Termine legen, damitsie an dem Sommerfest teilnehmenkönnen. Denn im nächsten Ba<strong>mbus</strong>-Journal liegt eine Anmeldekarte bei. Unddas muss sein, damit Frau Hieronimieweiss, wieviele Leute sie bekochen, wievielsie zu Trinken besorgen und für wen sieHotelzimmer bestellen muss. Also in <strong>den</strong>Terminkalen<strong>der</strong> schreiben: Sommerfest<strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>freunde am 2. September2000.Vom 1. bis 4. Juni unternimmt die EBSDeutschland ihre Ba<strong>mbus</strong>reise nachTschechien (genaue Beschreibung imHeft 4/1999). Sie führt über Pilsennach Prag, von hier aus wer<strong>den</strong> interessanteParks und Gärten besucht.Einige Plätze im Bus sind noch frei.Interessenten mel<strong>den</strong> sich bitte beiHermann FinkeRheinstraße 163c55218 IngelheimTel: 06132/87809


Bill HoagIm August Europatreffen <strong>der</strong> EBS in CornwallDer Europatreff <strong>der</strong> Europäischen Ba<strong>mbus</strong>gesellschaftfindet - wir haben es berichtet -vom 18. bis 20. August 2000 in Falmouthin Cornwall statt. Nun liegen die ausführlichenProgamme und Einladungen vor.Der Ort des Geschehens ist in seiner ursprünglichennatürlichen Schönheit ka<strong>um</strong>zu übertreffen. Falmouth liegt mitten inCornwall an <strong>der</strong> Südküste, genießt durch<strong>den</strong> Golfstrom ein wintermildes Klima, allerdingsohne dessen starke Sonneneinstrahlung.In unmittel<strong>ba</strong>rer Nähe sindmehr als fünfzig <strong>der</strong> schönsten alten GärtenCornwalls zu sehen. Zwanzig Meterhohe Rhodo<strong>den</strong>dren, Ba<strong>um</strong>farnwäl<strong>der</strong> -alles ist in diesem Klima möglich. In nurdrei Tagen wird man zwar ka<strong>um</strong> die Gelegenheithaben, auch nur einen Bruchteildessen zu sehen, was es hier zu sehen gibt.Es sei <strong>den</strong>n, man richtet sich auf einen längerenAufenthalt ein. Aber das Programm,das die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> englischenEBS zusammengestellt haben, zeigt schöneBeispiele dessen, was in Cornwall soreizvoll ist.Das Programm:Am Freitag, 18. August treffen die Gästeein. Sie wer<strong>den</strong> im College of Arts in Empfanggenommen, dann gibt es schon dieersten Vorträge und Diskussionen. Nachmittagsstehen Besuche in <strong>den</strong> Gärten vonTre<strong>ba</strong>h und Penjerrick auf dem Programm,danach wird gemeinsam in Carwinion zuAbend gegessen.Am Samstag, 19. August, wer<strong>den</strong> <strong>der</strong> Gartenund das kornische Muse<strong>um</strong> in Trevarnobesucht, hier gibt es auch Mittagessen.Nachmittags sind wie<strong>der</strong> Vorträge am Collegeof Arts in Falmouth angesagt.Am Sonntag, 20. August wird das ProjektE<strong>den</strong> in St. Austell besucht. Danach steht<strong>der</strong> Nachmittag zur freien Verfügung - vorgeschlagenwird ein Besuch in <strong>den</strong> Gärtenvon Haligan o<strong>der</strong> Endsleigh.Soweit <strong>der</strong> offizielle Teil. Am Montag gehtes dann weiter für die, die hiergebliebensind. Mike Bell, ein großer Kenner <strong>der</strong> Gegend,führt eine Tour durch kornische Gärten.Aber nur mit Voranmeldung. AmDienstag, 22. August ist eine Reise zu <strong>den</strong>berühmten Scilly-Inseln vorgesehen. Auchhier bitte Voranmeldung.An weiteren Aktivitäten sind geplant: einBa<strong>mbus</strong> Workshop für Kin<strong>der</strong> und Erwachsene.Dave King zeigt, wie man einInstr<strong>um</strong>ent <strong>ba</strong>ut und spielt. Dann: Der<strong>Bamboo</strong>-Building-Workshop mit SimonVelez aus Kol<strong>um</strong>bien, Anton Versteeg<strong>den</strong>,Ba<strong>mbus</strong>künstler aus Holland und JackEverett, Bildhauer aus England. S. Velez<strong>ba</strong>ut zur Zeit <strong>den</strong> Zeri-Pavillon auf <strong>der</strong> Weltausstellungin Hannover, <strong>den</strong> größtenBa<strong>mbus</strong><strong>ba</strong>u <strong>der</strong> Welt. Im Garten von Carwinionsoll ein ähnliches - natürliches vielkleineres - Gebäude entstehen. Simon Velezleitet auch ein Seminar über Ba<strong>mbus</strong>-Architektur. Attraktiv dürfte auch <strong>der</strong> Baueines Riesen-Ba<strong>mbus</strong>rades von Anton Versteeg<strong>den</strong>sein, <strong>der</strong> mit G<strong>um</strong>mi<strong>ba</strong>nd-Verbindungengroße Ba<strong>mbus</strong>objekte <strong>ba</strong>ut.Hier will man nun gemeinsam ein 10 Meter-Durchmesser-Rad<strong>ba</strong>uen.Jack Everett wird Ba<strong>mbus</strong>- und Stein-Konstruktionenzeigen, und Michel A<strong>ba</strong>die, ausFrankreich sein Flugzeug aus Ba<strong>mbus</strong>, dasFlyboo.Anmeldung und Kosten:Anmeldung wird für alle Veranstaltungenbis spätestens 30. April 2000 erbeten.Dem Anmeldeformular sollte ein Scheckin Pfund Sterling mit dem vollen Kostenbeitragbeiliegen.Und dies sind die Kosten: Erwachsene£ 90, Kin<strong>der</strong> unter 16 Jahren £ 50.Nach Verstreichen <strong>der</strong> Anmeldefrist erhöhensich die Kosten <strong>um</strong> £ 20, bzw. £ 5.In diesem Kostenbeitrag sind enthalten:Beide Mahlzeiten am Freitag und beide amSamstag, die Vorträge im Falmouth ArtCollege, Beteiligung am <strong>Bamboo</strong> BuildingWorkshop, am Riesen<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>rad, am<strong>Bamboo</strong> Musik Workshop und Eintritt inÜber 30 Jahre Erfahrungin <strong>der</strong> Anzucht und Kultur vonBAMBUSin Darmstadt-EberstadtGroßes Sortiment – Gute BeratungWinterharte Stau<strong>den</strong>Spezialitäten:Hemerocallis, Hosta und PaeonienBa<strong>mbus</strong> Will<strong>um</strong>eitGarten<strong>ba</strong>u GmbHNuß<strong>ba</strong><strong>um</strong>allee 6964297 Darmstadt-EberstadtTel: 0 61 51 / 53 80 08 59 69 48Fax: 0 61 51 / 53 80 18alle Gärten und zu allen Aktivitäten. DieCornwall Gar<strong>den</strong> Tour am Montag mit MikeBell kostet £ 20, Flug und Besuch <strong>der</strong>Scilly Inseln kosten £ 80 incl. Transportz<strong>um</strong> Hubschrauber, Flug und Eintritt. Anmeldungenund Schecks wer<strong>den</strong> an folgendeAdresse geschickt:Colin Ellis,39, West Square, London SE 11 4 SPFax: 44 0 171 820 0941e-mail: cpellis39@aol.comDie Gärten und Orte:Carwinion habe ich anlässlich <strong>der</strong> letztenCornwall-Reise ausführlich beschrieben.Es ist ein toller Park mit Herrenhaus undsehr netten Besitzern, kann man nicht beschreiben,man muss es sehen. Genau soist es mit Penjerrick. Trevarno kenne ichnicht, es wird ein neues Abenteuer sein.Interessant ist auch das E<strong>den</strong>-Projekt: In einem50 Meter tiefen verlassenen Minenschachtmit einer Glaskuppel als Dach entstehteines <strong>der</strong> größten Tropenhäuser <strong>der</strong>Welt - wir wer<strong>den</strong> die Pflanzensammlungensehen können, bevor Ende 2000 dasProjekt eröffnet wird. Wer sich jetzt schoninteressiert: www.e<strong>den</strong>project.comEinige Ba<strong>mbus</strong>spezialisten und Ba<strong>um</strong>schulenwer<strong>den</strong> übrigens wie<strong>der</strong> Pflanzenz<strong>um</strong> Verkauf anbieten. Vielleicht wäre esgut, schon rechtzeitig anz<strong>um</strong>el<strong>den</strong>, welchePflanzen man kaufen möchte.Liste anfor<strong>der</strong>n!(gegen 3,–– DM in Briefmarken)Besuch je<strong>der</strong>zeit – Beratung und Verkauf nach Verein<strong>ba</strong>rung5


Christine RechtBa<strong>mbus</strong> für Anfänger: kaufen und pflanzenJetzt ist die richtige Zeit, neuen Ba<strong>mbus</strong> zupflanzen. Ba<strong>mbus</strong>-Anfängern soll dieserkleine G<strong>rund</strong>kurs helfen, alles richtig z<strong>um</strong>achen.Der Zeitpunkt: Die beste Zeit, einenBa<strong>mbus</strong> zu pflanzen ist <strong>der</strong> April. Die Entwicklungeiner Ba<strong>mbus</strong>pflanze verläuft so:Im Frühjahr schieben sich die Halme aus<strong>den</strong> Rhizomen, nach dieser oberirdischenWachst<strong>um</strong>speriode bil<strong>den</strong> sich ab Juni/Julineue Rhizome und Wurzeln. Die Rhizomespeichern im Laufe des Sommers jedeMenge Reserven und bil<strong>den</strong> neue Knospen,sodass die Pflanze <strong>den</strong> Winter unbeschadetüberstehen kann. Wird eine Pflanzeim Frühjahr vom Container in <strong>den</strong>Bo<strong>den</strong> gepflanzt, kann sie sofort starten -in <strong>den</strong> Rhizomen sind so viele Reserven gespeichert,dass sofort neue Halme wachsenkönnen. Ist diese Entwicklung abgeschlossen,beginnt die Pflanze mit demWachst<strong>um</strong> neuer Rhizome.Ba<strong>mbus</strong>pflanzen, die im Herbst gepflanztwer<strong>den</strong>, sind vor<strong>der</strong>gründig dekorativer,weil sie ja die Halme des letzten Sommershaben - aber sie beginnen jetzt eine monatelangeRuheperiode und brauchen deshalb<strong>den</strong> Winter über viel mehr Schutz vorFrost, und müssen regelmäßig gewässertwer<strong>den</strong>.Der Kauf: Einen Ba<strong>mbus</strong> sollte man nichtim Ba<strong>um</strong>arkt kaufen - obwohl man hiermanchmal relativ billige Pflanzen sieht.Aber oft stimmen die Bezeichnungen vonArten und Sorten nicht, und die Verkäuferkennen sich mit Ba<strong>mbus</strong> nicht aus. Am bestenkauft man eine Ba<strong>mbus</strong>pflanze in einemseriösen Garten<strong>ba</strong>ubetrieb, wennmöglich in einem, <strong>der</strong> sich auf Ba<strong>mbus</strong>spezialisiert hat. Lei<strong>der</strong> sieht man einer jungenBa<strong>mbus</strong>pflanze im Container nicht an,was sie bringen wird. Lassen Sie sich deshalbruhig <strong>den</strong> Wurzel<strong>ba</strong>llen aus dem Containerheben: Sind viele dicke hellfarbigeRhizome zu sehen, ist gegen die Pflanzenichts einzuwen<strong>den</strong>, auch wenn die einjährigenHalme etwas mickrig sind. Sinddagegen mehr dunkle, womöglich sogarangefaulte Rhizome im Topf, lässt man ihnlieber stehen. Oft wer<strong>den</strong> Pflanzen mitmehreren dicken, mehrjährigen Halmenangeboten, das sind Pflanzen aus Teilungen.Wenn sich ausreichend neue Rhizomegebildet haben (und dünnere einjährigeHalme), wird die Pflanze gutweiterwachsen. Lassen Sie sich auf je<strong>den</strong>Fall vom Verkäufer genau über die Winterhärteund die Standortbedürfnisse <strong>der</strong>Ba<strong>mbus</strong>art aufklären, die Sie kaufen möchten.Arten, die frostempfindlich sind, bringenin kalten Gegen<strong>den</strong> oft nur Enttäuschungen.Der Standort: Bevor Sie einen Ba<strong>mbus</strong>kaufen, sollten Sie sich Gedanken darübermachen, wohin er im Garten gepflanztwer<strong>den</strong> soll. Dabei sind natürlich zunächsteinmal optische Gesichtspunkte ausschlaggebend:Der Ba<strong>mbus</strong> soll gut zurGeltung kommen und mit <strong>den</strong> an<strong>der</strong>enPflanzen harmonieren. Wichtig sind aberauch die Bedürfnisse <strong>der</strong> Pflanze: Siebraucht viel Wasser, braucht Wärme undSonne und mag keinen Wind. Einige Ba<strong>mbus</strong>artenwachsen besser im Halbschattenund sogar im Schatten. Ba<strong>mbus</strong>arten, diein <strong>der</strong> vollen Sonne stehen, sollten im Winteretwas beschattet sein, damit sie <strong>den</strong> abruptenWechsel zwischen frostigen Nächstenund strahlend sonnigen Wintertagenbesser überstehen. Und vor allem: Be<strong>den</strong>kenSie <strong>den</strong> Platzbedarf <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>pflanzen.Eine horstige Pflanze kann im Laufvon zehn Jahren einen Durchmesser bis zu5 m erreichen, ausläuferbil<strong>den</strong>de Artenkönnen sich zu ganzen Hainen ausweiten.Und hier kommen wir z<strong>um</strong> nächsten Problem.Die Rhizomsperre: Sagen wir es ehrlich:Ausläuferbil<strong>den</strong>de Ba<strong>mbus</strong>se können imLauf <strong>der</strong> Jahre im Garten zu einer Plagewer<strong>den</strong>. Meterlange Rhizome mit massenhaftHalmen schieben sich in Bl<strong>um</strong>enra<strong>ba</strong>tten,unter Terrassenbeläge, in die Foliedes Gartenteiches, in <strong>den</strong> Rasen - überallhin, wo man eigentlich keinen Ba<strong>mbus</strong> habenmöchte. Den Ba<strong>mbus</strong> in Handarbeitin Grenzen zu halten ist praktisch ein Ding<strong>der</strong> Unmöglichkeit und oft muss nach zehno<strong>der</strong> mehr Jahren ein Bagger her, <strong>um</strong> auseinem Ba<strong>mbus</strong>dschungel wie<strong>der</strong> einenGarten zu machen. Also sollte man gleichbei <strong>der</strong> Pflanzung dafür sorgen, dass <strong>der</strong>Ba<strong>mbus</strong> sich nicht unkontrolliert ausbreitenkann. Das heißt, dass man <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>mit einer Rhizomsperre eingrenzt. Esgibt spezielle Rhizomsperren, die man<strong>rund</strong> <strong>um</strong> die Pflanze in die Erde versenkt.Man kann aber auch Betonringe eingrabeno<strong>der</strong> Betonplatten als Eingrenzung zuRa<strong>ba</strong>tten o<strong>der</strong> z<strong>um</strong> Nach<strong>ba</strong>rn. Man kanndie Pflanzen mit Wellpolyester o<strong>der</strong> Eternitplatteneingrenzen, o<strong>der</strong> mit Kunststoffkübeln,<strong>der</strong>en Bo<strong>den</strong> man herausgeschnittenhat. Geeignet ist praktisch alles,was so dick und hart ist, dass die starkenSpitzen <strong>der</strong> Rhizome das Material nichtdurchstoßen können. Denken Sie daran:Auch Holz verrottet, früher o<strong>der</strong> späterüberwindet <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> auch Holzpalisa<strong>den</strong>.Die Rhizomsperre sollte nicht wenigerals 1 m Durchmesser haben, damit diePflanze nicht vertrocknet. Und sie sollte bei<strong>den</strong> meisten Arten mindestens 70 cm tiefin die Erde reichen, sonst schlüpfen dieRhizome unten durch. Oben muss die Rhizomsperreca. 10 cm aus dem Bo<strong>den</strong> ragen,damit die Rhizome nicht darüber kriechen.Tun sie es doch einmal, kann mansie allerdings leicht abschnei<strong>den</strong>.Ba<strong>mbus</strong> pflanzen: Dies ist <strong>der</strong> leichtesteTeil. In einem normalen Gartenbo<strong>den</strong> wirdeine Grube ausgehoben, die etwas tiefe<strong>rund</strong> etwas breiter ist als <strong>der</strong> Container, indem man die Pflanze kauft. Unten wird dieseGrube mit einer Grabegabel gelockert,dann gibt man gut verrotteten Kompost indas Pflanzloch und stellt <strong>den</strong> „Wurzel<strong>ba</strong>llen“hinein. Bei sehr leichten Bö<strong>den</strong> kannman die Pflanze etwas tiefer setzen und dieOberfläche mit Gartenerde bedecken. Soverhin<strong>der</strong>t man, dass Rhizome aus <strong>der</strong> Erdewachsen und zu Halmen wer<strong>den</strong>. In normalenBö<strong>den</strong> wird die Pflanze so tief in <strong>den</strong>Bo<strong>den</strong> gestellt, wie sie im Container stand.Nach dem Pflanzen wird die Pflanze gutangegossen und sorgsam festgedrückt - beigrößeren Pflanzen festgetreten. Vorsicht!Keine Neutriebe zerstören. Danach wirddie Pflanze mit einer Mulchschicht gegenVerdunstung geschützt. Diese Mulchschichtmuss locker sein, damit das Wachst<strong>um</strong>neuer Triebe nicht unterdrückt wird.Geeignet sind Stroh, Sägespäne o<strong>der</strong>Kompost. Rasenschnitt sollte erst anwelken,er wird zu heiss und zerstört die neuenTriebe. Erst wenn das Halmwachst<strong>um</strong>beendet ist, kann man mit Rin<strong>den</strong>mulcho<strong>der</strong> ähnlichem mulchen.Pflanzt man ein geteiltes Stück aus Nach<strong>ba</strong>rsGarten, sollten die oberirdischen Teileetwas eingekürzt wer<strong>den</strong>. Bei Pflanzenaus dem Container ist das in <strong>der</strong> Regelnicht notwendig.Im nächsten Ba<strong>mbus</strong>-Journal: Gießen undDüngen6


Wolfgang EbertsTropischer Ba<strong>mbus</strong> – bei uns nur unter GlasWar<strong>um</strong> interessieren wir uns für tropischenBa<strong>mbus</strong>, obwohl seine Kultur hierzulan<strong>den</strong>icht o<strong>der</strong> nur in seltenen Fällen möglichist? Nun, ein Apfel<strong>ba</strong>uer aus dem AltenLand bei Hamburg kann doch auch Interessezeigen für die Kultur von Bananen,z<strong>um</strong>al heute ja Fernreisen erschwinglichgewor<strong>den</strong> sind und wir auf diese Art unserenHorizont erweitern können.Von <strong>den</strong> 47 Arten und über 1 000 Sortensind viele Ba<strong>mbus</strong>se tropischen Ursprungs.Es gibt auch Übergangszonen, wowir beides antreffen - tropischen Ba<strong>mbus</strong>Guadua angustifoliaund die <strong>der</strong> gemäßigten Breiten. Dazugehören z<strong>um</strong> Beispiel <strong>der</strong> südliche Teil vonKalifornien, das nördliche Florida undgroße Teile Neuseelands.Die tropischen Ba<strong>mbus</strong>se sind überwiegendhorstbil<strong>den</strong>d. So<strong>ba</strong>ld wir <strong>den</strong> GattungsnamenBa<strong>mbus</strong>a hören, können wirdavon ausgehen, dass es sich <strong>um</strong> einen tropischenBa<strong>mbus</strong> handelt und dieser bei unsim Freien nicht gedeiht. In Deutschland begegnenwir <strong>den</strong> tropischen Ba<strong>mbus</strong>sen allenfallsin <strong>den</strong> Gewächshäusern <strong>der</strong> botanischenGärten. Berlin, Frankfurt,Foto: Wolfgang EbertsTübingen und München fallen mir spontanein. Sie sind übrigens leicht zu fin<strong>den</strong>: HaltenSie Ausschau nach dem höchsten Gewächshaus.Und selbst das genügt <strong>den</strong> Riesengräsernnicht. Meist heben sie dort imGlasdach noch eine Scheibe und drängenan die frische Luft. Auch für diese Ba<strong>mbus</strong>segilt: ausgewachsen sind sie innerhalbvon zwei Monaten. Wenn gerade neue Halmesprießen, bringen die botanischenGärtner eine Messlatte an, an <strong>der</strong> je<strong>der</strong>Besucher die Wuchsleistung des Tages ablesenkann. Die herabgefallenen Halmschei<strong>den</strong>blätterwer<strong>den</strong> meist aufgesammelt,<strong>den</strong>n sie sind schön. Je nach Sortehaben sie einen perlmuttähnlichen Glanzauf <strong>der</strong> Innenseite. Die Härchen an <strong>der</strong>Aussenseite können allerdings zu Hautreizungenführen.Zu <strong>den</strong> Arten, die wir unter Glas in <strong>den</strong> botanischenGärten fin<strong>den</strong>, gehören Dendrocalamusgiganteus, Dendrocalamus asper,Ba<strong>mbus</strong>a Oldhami, Ba<strong>mbus</strong>a vulgaris striata.Sehr eindrucksvoll sind ferner Gigantochloaatroviolacea, G. apus, Dendrocalamusbrandisii und Tyrostachys siamenis.Tropische Ba<strong>mbus</strong>se wer<strong>den</strong> vielfältig genutzt.Manche Arten en<strong>den</strong> im frühen Stadi<strong>um</strong>in <strong>der</strong> Konservendose, an<strong>der</strong>e habenmehr Glück und können auswachsen, vielleichtsogar ein paar Jahre stehen, bevorsie geerntet wer<strong>den</strong>. Für diese gibt es danndiverse Verwendungsmöglichkeiten: alsBaugerüst, zur Weiterverarbeitung alsFlechtwerk, für Parkettbö<strong>den</strong> o<strong>der</strong> Wandverkleidungen.Weshalb funktionieren diese hohen tropischenBa<strong>mbus</strong>se nicht in mo<strong>der</strong>nen Glaskuppelnund Glasan<strong>ba</strong>uten? Hier ist dasKlima nicht auf die Pflanzen abgestimmt,es fehlt vor allem an <strong>der</strong> notwendigen Luftfeuchtigkeit.Dadurch stellen sich sehrschnell Spinnmilben und an<strong>der</strong>e Plagegeisterein. Zwar hat man recht gute Erfolgemit dem Einsatz von Nützlingen, aber <strong>der</strong>Pflegeaufwand ist doch sehr hoch.Am besten gedeiht noch Ba<strong>mbus</strong>a vulgarisventricosa, auch Buddhas Bauch genannt,in Innenrä<strong>um</strong>en. Dabei ist es wieverhext. Die aufkommen<strong>den</strong> Triebe bekommenkeine Bäuchlein, son<strong>der</strong>n wachsenkerzengerade und schlank.Wer mehr über tropische Ba<strong>mbus</strong>se erfahrenmöchte, kann sich übers Internetschlau machen. Die Homepage <strong>der</strong> American<strong>Bamboo</strong> Society über <strong>den</strong> link beiwww.<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>.de mit einem Mausklick zuerreichen, ist ein guter Ausgangspunkt.7


Mike BellMit mehr Platz wird Ba<strong>mbus</strong> schönerIn vielen Gärten ist <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> jetzt „erwachsen“gewor<strong>den</strong> - und in manchen Gärtenzeigt er sich als Gestrüpp, das alles an<strong>der</strong>eals schön aussieht. Ba<strong>mbus</strong>, das zeigendie Gärten in asiatischen Län<strong>der</strong>n, sollte inForm gebracht wer<strong>den</strong>. Das heisst, mansollte ihn nicht so wachsen lassen, wie ergerade will. Auslichten, damit die schönstenHalme gut zu sehen sind, abschnei<strong>den</strong>,damit er gleichmäßiger wächst, kürzen, damiteine Hecke dichter wird - es gibt vieleMöglichkeiten, auch Ba<strong>mbus</strong> „gartenfähig“zu machen. Mike Bell von <strong>der</strong> EBS Englandhat ein neues Ba<strong>mbus</strong>buch geschrieben,das noch nicht auf dem Markt ist. UnserMitglied Bill Hoag hat aus einem VorabdruckAuszüge aus dem interessanten Kapitel„Kultivierung, Formerhaltung undRückschnitt des Ba<strong>mbus</strong>“ für uns übersetzt:Beim Zurückschnei<strong>den</strong> des Ba<strong>mbus</strong> sollteman Rücksicht auf <strong>den</strong> Wachst<strong>um</strong>szyklusnehmen, damit die Pflanzen nicht geschwächtwer<strong>den</strong>. Man erinnere sich: Die reifenHalme sind <strong>der</strong> Hauptspeicher von Nährstoffen,welche die Pflanze im Frühjahr fürein gutes Wachst<strong>um</strong> braucht. Mit ihren Blätternmacht sie die Photosynthese erst möglich.Würde man alle Halme eines alten Hainesradikal abschnei<strong>den</strong>, wäre das Ergebnisnicht starker und kräftiger Nachwuchs, wieetwa bei einer Rose. Die Nahrungsreserven<strong>der</strong> Pflanze wären verschwun<strong>den</strong> und <strong>der</strong>neue Wuchs wäre spärlich, weil die Pflanzenun nur noch über die Nahrungsreserven in<strong>den</strong> Rhizomen verfügen könnte.Schnei<strong>den</strong> z<strong>um</strong> richtigen ZeitpunktDie beste Zeit, alte und unschöne Halmeherauszuschnei<strong>den</strong> ist die Periode, wennBAMBUSZENTRUMMÜNCHENBa<strong>mbus</strong>- und Gräser-Raritätenfür Freiland, Wintergarten undTerrasse · Ba<strong>mbus</strong>-AccessoiresStein-Laternen und -BuddhasKein Pflanzenversand !Rote-Kreuz-Straße 12 · 85737 Ismaning · Industriegebiet am LenzenfleckTelefon: 089/96201060 · Fax 089/96201080 · Funk: 0171/5287900die neuen Halme das maximale Längenwachst<strong>um</strong>erreicht haben und anfangen,eigene Zweige und Blätter zu bil<strong>den</strong>. Jetztsind sie nicht mehr auf die Reserven <strong>der</strong>Hauptpflanze angewiesen, <strong>der</strong>en Kraftreservensind nun niedrig. Aber auch dannsollte man nicht mehr als ein Drittel allerHalme auf einmal abschnei<strong>den</strong>, da die älterenHalme die neuen weichen Halmestützen, bis sie stärker gewor<strong>den</strong> sind.Viele Arten, vor allem solche mit dekorativenHalmen, wirken auch besser, wenndie unteren Zweige entfernt wer<strong>den</strong>. Diebeste Zeit, diese Halme zu entfernen, istwährend ihrer Ausbildung. Jetzt könnensie einfach mit <strong>der</strong> Hand abgebrochen wer<strong>den</strong>,eine sauberere Lösung als das Hantierenmit <strong>der</strong> Gartenschere.Wenn die erwachsene Pflanze einen Haingebildet hat, sollte man alle dünnen Halmeherausschnei<strong>den</strong>, so<strong>ba</strong>ld sie heranwachsen.Das ist schwierig, <strong>den</strong>n an<strong>der</strong>erseitsist es nicht ratsam, innerhalb <strong>der</strong>Pflanze her<strong>um</strong>zutrampeln, während sichSprossen bil<strong>den</strong>. Man muss also einenKompromiss fin<strong>den</strong> - so früh wie möglich,aber nicht so früh, dass man die neuenSprossen zertritt.Mit Verstand auslichtenDie alten Halme innerhalb eines Haineskann man an <strong>der</strong>en Farbe erkennen. Meistsind sie bräunlich, haben wenige Blätte<strong>rund</strong> oft sind auch tote Äste zu erkennen.Alte Halme enthalten ka<strong>um</strong> noch Nährstoffreserven.Wer<strong>den</strong> sie entfernt, verschwindetzwar eine geringe Menge vonNährstoffen, an<strong>der</strong>erseits kommt mehrLuft und Licht in <strong>den</strong> Hain. Wenn man mitVerstand auslichtet, ist ständig ausgeschnittenerBa<strong>mbus</strong> deshalb immer gesün<strong>der</strong>als einer, <strong>den</strong> man einfach <strong>der</strong> Naturüberlässt.Niedrige Arten von Ba<strong>mbus</strong> wachsen kompakter,wenn sie ganz regelmäßig zurückgeschnittenwer<strong>den</strong>. Die meisten sogenannten„Zwerg<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>se“ wer<strong>den</strong> 1.50bis 2 Meter hoch. Sogar Sasa Veitchii undShi<strong>ba</strong>tea k<strong>um</strong>asasa sehen optisch besseraus, wenn man sie kompakt hält.Eine schöne HeckeWer eine Ba<strong>mbus</strong>hecke hat, legt Wert darauf,dass sie eine bestimmte Höhe nichtüberschreitet. Das zu erreichen ist auchnicht schwieriger als bei an<strong>der</strong>en Hecken.In <strong>der</strong> Breite ist allerdings wenig zu tun,wohl aber in <strong>der</strong> Höhe. Die neuen Halmewer<strong>den</strong> in <strong>der</strong> Höhe abgeschnitten, die dieHecke haben soll. Man schneidet über einerNodie. Seitlich kann man gezielt miteiner Schere zurückschnei<strong>den</strong>, das Ergebniswird eine dicht wachsende üppigeHecke sein, wenn man dafür sorgt, dass<strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> Mulchmaterial und vor allemDünger erhält, <strong>um</strong> die verlorene Blattmassezu kompensieren.Man muss allerdings die richtigen Arten füreine Hecke wählen. Dabei ist es vielleichtratsam, unterschiedliche Arten zu pflanzen,<strong>um</strong> zu verhin<strong>der</strong>n, dass die gut wachsendeHecke plötzlich blüht. Als Alternativekönnte man Arten verwen<strong>den</strong>, die erstvor kurzem geblüht haben. Das mag sichein bisschen übertrieben anhören, aber ich(Mike Bell) habe schon zweimal auf dieseWeise eine Hecke verloren und deshalbplane ich lieber voraus.Junge Rhizome leben lassenDie Wirkung des Rückschnittes beim Rhizomsystemmuss verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, <strong>um</strong>es richtig zu machen. Es ist verführerisch,viele Rhizomteile einfach zu entfernen -zur Vermehrung vielleicht o<strong>der</strong> weil sie zuweit wan<strong>der</strong>n. Man sollte sich daran erinnern,dass ältere Wurzelsysteme dieFähigkeit verlieren, neue Rhizome auszubil<strong>den</strong>.Mit an<strong>der</strong>en Worten: Wenn manimmer die weglaufen<strong>den</strong> Rhizome entfernt,hat man am Schluss eine „geriatrische“,also eine an Alterskrankheiten lei<strong>den</strong>dePflanze, die, obwohl noch stattlich,keine neuen Halme o<strong>der</strong> Rhizome mehrproduzieren kann. Aus diesem G<strong>rund</strong>esollte man die ganze Pflanze „wan<strong>der</strong>n“lassen. Auf <strong>der</strong> vitalsten Seite lässt mandie Rhizome wachsen und nimmt dafürnach und nach die alten Teile in <strong>der</strong> Mitte<strong>der</strong> Pflanze heraus. Dies sollte von8


vornherein in die Gartenplanung einbezogenwer<strong>den</strong>. Später kann dann einejunge Teilung an die Stelle <strong>der</strong> Originalpflanzegesetzt wer<strong>den</strong>.Kr<strong>um</strong>me Halme aufrichtenViele Haine haben Halme, die über <strong>den</strong> Wegenhängen, die über <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> kriechen.Diese Halme sind an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> Charakter<strong>der</strong> Hauptpflanze. Ungünstig stehend, sollteman solche Halme wegnehmen. Aberwenn ein gut plazierter Halm sich zu starkneigt, kann man ihn leicht wie<strong>der</strong> in Formbringen, ohne dass es auffällt. Die Neigungwird von <strong>den</strong> Endnodie verursacht. Entferntman die und ein paar obere Zweige, richtetsich <strong>der</strong> Halm wie<strong>der</strong> auf. Phyllostachys-Arten haben meist zwei Zweige, einengroßen und einen kleinen. Es fällt nicht auf,wenn man einen von bei<strong>den</strong> entfernt. Ambesten sieht es aus, wenn man sie gleichbeim Austreiben abbricht.Nach und nach auslichtenWenn man vor <strong>der</strong> Aufgabe steht, einensehr alten ungepflegten Ba<strong>mbus</strong>hain wie<strong>der</strong>in Form zu bringen, so scheint dieszunächst eine fast unmögliche Aufgabe zusein. Wenn man aber akzeptiert, dass dieseAktion über zwei o<strong>der</strong> noch mehr Jahregehen könnte, kann es eine aufregendeAufgabe sein. Als erstes sollte man <strong>den</strong>Hain anschauen und entschei<strong>den</strong>, welcheForm er haben sollte. Z<strong>um</strong> Beispiel, ob esoptisch besser wäre, drei kleine Haine darauszu machen.Dann wird je<strong>der</strong> tote Halman <strong>der</strong> Basis abgeschnitten. Am besten geschiehtdas mit Astscheren o<strong>der</strong> bei größerenDurchmessern mit einer Metallbügelsäge.Jetzt wird je<strong>der</strong> ältere Halm entfernt(braun o<strong>der</strong> gelb mit wenigenBlättern).Anschließend die toten Zweigean jüngeren Halmen. Bei dieser Arbeitmuss man einen Augenschutz tragen undHandschuhe. Augenschutz, weil abgebrocheneÄste sehr spitz sind und auch, weil<strong>der</strong> Staub und Dreck von Jahren später Augenentzündungenverursachen können.Nach dieser Arbeit wird eine große Mengeguter Dünger in <strong>der</strong> Pflanze verteilt, damitsich <strong>der</strong> Patient gut an seine neuen Bedingungenanpassen kann.Werner meint.....Der Mensch als Irrt<strong>um</strong> <strong>der</strong> NaturFreunde, werft Kaviar unter das Volk, damit<strong>der</strong> Pöbel ausrutscht! Es ist nicht geradeeinfach, in diesen ersten Monaten desneuen Jahrtausends etwas H<strong>um</strong>orvolleszu schreiben, wenn draußen am Hang dieBa<strong>mbus</strong>se schon wie<strong>der</strong> einmal in einheitlichemBraun vor sich hin wedeln. Undwir dazu noch die täglichen Novitäten unsererPolitiker hören. Wir sind hier zwareine Pflanzengesellschaft und ich habeschon vor Jahren einmal laut getönt, dassThemen wie Politik, Religion o<strong>der</strong> Krankheitsgeschichtenbei uns tabu sind und nieeinen Platz fin<strong>den</strong> dürfen. Aber was sich<strong>der</strong>zeit bei uns so abspielt ... Junge Junge!O<strong>der</strong> besser: Ba<strong>mbus</strong>, Ba<strong>mbus</strong>!Gewiss, die Zeiten sind lange vorbei, alswir mit <strong>der</strong> Blechtrommel <strong>um</strong> <strong>den</strong> Christ<strong>ba</strong><strong>um</strong>marschierten und flotte Lie<strong>der</strong> sangen.Trotzdem, meine lieben Ba<strong>mbus</strong>en,es bleibt ein mieser Beigeschmack. Politikverdrossenheitwie noch nie macht sichbreit und je<strong>der</strong> von uns hofft auf ein <strong>ba</strong>ldigesFrühjahr, damit man in <strong>den</strong> Garten zuseinen Ba<strong>mbus</strong>sen entweichen kann. Unshilft wirklich nur noch <strong>der</strong> Dialog mit <strong>den</strong>Pflanzen draußen im Freien, <strong>um</strong> demganzen Frust zu entfliehen. Wenn ichschon hören muss, dass sich unsere Oberendas Suppengrün mit Fleurop ins Hauskommen lassen, ist das große Kopfschüttelnangesagt. Da kommt man dann automatischauf <strong>den</strong> Spruch „Ein Mitglied in<strong>der</strong> EBS-D ist das Größte, was ein intelligenterMensch je wer<strong>den</strong> kann“. Eigentlichist es in <strong>der</strong> Politik nicht an<strong>der</strong>s als ineinem Sportverein o<strong>der</strong> einer Pflanzengesellschaft.Die sterben nie an ihren äusserenFein<strong>den</strong>, nur immer an <strong>den</strong> inneren.Ich selbst habe mich nie zu <strong>der</strong> Blutgruppegezählt, die Schwierigkeiten aus demWege geht und ich lehne das Faustrechtab. Aber inzwischen <strong>den</strong>ke ich oft daran,was Goethe zu Schmeling gesagt hat: „Waswären wir beide ohne Faust?“Man muss versuchen, dem Ganzen <strong>den</strong>Beigeschmack <strong>der</strong> Katastrophe zu nehmenund bei <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Welt zuerstbei sich selbst anzufangen. DerMensch ist ganz einfach ein Irrt<strong>um</strong> <strong>der</strong> Natur,und manchmal zeigt er das mehr alsgründlich. Wenn ich nur an die Anordnungenund Irrtümer in Brüssel <strong>den</strong>ke. Solange ich <strong>den</strong>ken kann, leben bei uns in<strong>den</strong> Stallungen die Schwalben, vernichtenFliegen und Ungeziefer. Und man freut sichin jedem Frühjahr aufs Neue, wenn sie wie<strong>der</strong>zurückkommen und brüten. Und jetztverbietet eine neue EG-Verordnung gelangweilterEuro-Beamter <strong>den</strong> Aufenthalt<strong>der</strong> Schwalben in Ställen. Was kommt danoch alles auf uns Ba<strong>mbus</strong>en zu? Den neuenGeheimtip in Sachen Ba<strong>mbus</strong> darf ichübrigens noch nicht hier verraten - <strong>der</strong> istnoch geheim.Also Freunde, werft Kaviar unters Volk, damit<strong>der</strong> Pöbel ausrutscht.Euer Ba<strong>mbus</strong>fossil Werner VogelKompetenz in Sachen Ba<strong>mbus</strong>Der Ba<strong>mbus</strong> schiebt!Ihren wüchsigen Ba<strong>mbus</strong>fin<strong>den</strong> Sie bei uns!BAMBUSINSELBAUMSCHULEIhr Ba<strong>mbus</strong>teamJanssenStöckheimer Straße 1150259 PulheimTelefon 0 22 38 / 96 55 3-0Telefax 0 22 38 / 96 55 3-559


Brigitte Jung-WilkeDer alltägliche Umgang mit einer Lei<strong>den</strong>schaftMeine Ba<strong>mbus</strong>lei<strong>den</strong>schaft begann vor siebenJahren, als ich auf einer Gartenpartyzu fortgeschrittener Stunde einen riesigenBa<strong>mbus</strong>hain entdeckte. Ich durfte mir vomPhyllostachys viridiglaucescens etwas abstechenund in Ermangelung eines Gartenskam die Pflanze in <strong>den</strong> Topf. Kurze Zeitspäter folgten Fargesia murielae, Fargesianitida, zusätzlich die Sorte anceps. Späterkamen noch einige Pleioblastusarten und<strong>der</strong> Pseudosasa dazu. Der Innenhof wurdegrüner und voller, alles zur Südseite und -falls hier in Norddeutschland vorhan<strong>den</strong> -mit ganztägigem Sonnenschein.Sämtliche Familienmitglie<strong>der</strong> stellten vonnun an ihre Antennen auf Ba<strong>mbus</strong> und jedeentdeckte Ba<strong>mbus</strong>pflanze in Parks o<strong>der</strong>Vorgärten wurde von <strong>den</strong> Kin<strong>der</strong>n lauthalsbegrüßt.Dem Phyllo wurde <strong>der</strong> Topf <strong>ba</strong>ld zu engund er wurde deshalb im Frühjahr in einkleines Garteng<strong>rund</strong>stück verpflanzt. Diesdankte er noch im selben Jahr mit zehnda<strong>um</strong>endicken Trieben. Im nächsten Jahrwaren es dann 30 Triebe und schnell warklar: ein großer Garten muss her.Derweil blühte und verging <strong>der</strong> an<strong>der</strong>eBa<strong>mbus</strong>. Was blieb, war nitida, <strong>der</strong> allezwei Jahre geteilt wurde und kräftig wuchs.Nur in dem sehr strengen Winter fror eran <strong>den</strong> Topfrän<strong>der</strong>n etwas zurück, obwohler bestimmt vier Wochen lang komplettdurchgefroren war und das bei Ostwindund Sonne.Ein Garten für Ba<strong>mbus</strong>Nachdem wir einen Garten mit passen<strong>der</strong>Wohnung gefun<strong>den</strong> hatte, wurde verpflanzt.Der nitida steht jetzt im dritten Jahrin leichtem Sandbo<strong>den</strong> und nach gutemTriebzuwachs entsteht nun <strong>der</strong> Eindruckvon Wachst<strong>um</strong>sstockungen - sollte er auchzu blühen beginnen? Interessiert wärenwir an Beo<strong>ba</strong>chtungen an<strong>der</strong>er Ba<strong>mbus</strong>freunde.Nicht feststellen konnten wir einUmknicken <strong>der</strong> Triebe bei Hitze, obwohl<strong>der</strong> Garten jetzt, wie <strong>der</strong> Innenhof damals,auch zur Südseite liegt.Die Umpflanzaktion des großen PhyllosJAPANISCHE GARTENGESTALTUNG · BERND SCHNELL● Ba<strong>mbus</strong>kulturen Lauweg in <strong>der</strong> Sackgasse● Gartenbonsai21037 Hamburg✆ (0 40) 48 48 52● Ahorn-Raritäten● Schaugarten● TeichanlagenÖffnungszeiten:Samstag 10 00 -15 00 Uhrwollte gut vorbereitet sein: drei starke Männer,geschliffene Spaten, ein Beil und eingroßes Auto. Die auszuhebende Fläche maß2 x 2 Meter und nach einigen Stun<strong>den</strong> wares geschafft - auf zur neuen Wohnung. Dastaunten die Nach<strong>ba</strong>rn nicht schlecht. So etwashatten sie bisher noch nicht gesehen.Der ganze Garten lag voller langem, grünenZeugs und Ba<strong>mbus</strong> kannten sie nur alsSprossen im Chinarestaurant.So buddelten wir also <strong>den</strong> Rest des Tagesalles ein, wobei mindestens 30 Rhizomstückemit und ohne Grün in Töpfe kamen,für all die Bekannten und Freunde, dieschon immer scharf auf unseren Ba<strong>mbus</strong>waren. Zunächst lief alles gut an - ständigerNieselregen, bedeckter Himmel undTemperaturen <strong>um</strong> 16 o C verhießen Gutes.Jedoch nach 2 - 3 Wochen begann sich<strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> zu rollen und alles Zusprechenhalf nichts. Um größeren Scha<strong>den</strong> abzuwen<strong>den</strong>begannen wir einige Triebe auszuschnei<strong>den</strong>.Heute, drei Jahre danach,sind fast alle alten Triebe ausgeschnitten,die Kin<strong>der</strong> haben ein Ba<strong>mbus</strong>tipi und wiror<strong>den</strong>tlich Ba<strong>mbus</strong>stangen über. Die neuenTriebe zeigen sich wie<strong>der</strong> ebenso schönund prachtvoll und mit ungebremstemWachst<strong>um</strong> wie zuvor. Die Skepsis unsererNach<strong>ba</strong>rn ist wahrem Interesse gewichenund <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e ist jetzt ebenfallsstolzer Besitzer einer Ba<strong>mbus</strong>pflanze.Die Rhizomstücke in <strong>den</strong> Töpfen jedochverregneten und vergammelten durch dieNässe des Sommers und obwohl zunächstein guter Austrieb festzustellen war, bliebenschließlich noch 12 von 30 übrig.Töpfe als ErgänzungInzwischen haben wir etwa 30 verschie<strong>den</strong>eBa<strong>mbus</strong>se im Garten und <strong>der</strong> Gedanke„<strong>der</strong> alte viridiglaucescens ist fast einbißchen zu schlicht“ kam uns auch schon,ob <strong>der</strong> schönen Halmfärbung an<strong>der</strong>er Arten.Jedoch besticht er durch immensenZuwachs und hohe Kälte- und Trockenresistenz- deshalb bleibt er.Gute Erfahrungen haben wir mit BuddhasBauch (Ba<strong>mbus</strong>a ventricosa) im Kübel gemacht.Er hält sich nach einem Sommerim Freien sowohl im ungeheizten Wintergartennachts locker bis minus 2º als auchim warmen Wohnzimmer bei Heizungsluft.Hier neigt jedoch, ob <strong>der</strong> geringen Luftfeuchte,<strong>der</strong> <strong>ba</strong>uchige, also ältere Stamm,zu leichter Rissbildung.Ebenfalls gut geeignet für <strong>den</strong> Kübel istPhyl. <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides Castilloni. Auch er hältsich gut im hellen Zimmer, kann jedochnoch besser kühl, aber frostfrei überwintern.Dies garantiert einen frühen und starkenAustrieb.Überhaupt kein Durchfrieren des Topfesvertragen nach unseren Erfahrungen diemeisten Pleioblastus-Arten und <strong>der</strong> Pseudosasajaponica. Ein durchgefrorener Topfführt immer zu Blattschä<strong>den</strong>, die Rhizomesind meist stark geschädigt o<strong>der</strong> gar ganzzerstört.Ba<strong>mbus</strong>a striata, <strong>der</strong> oft angebotene Zimmer<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>mit dickem Stamm, entblättertsich beim Umstellen in die Wohnung zu80%, zur Freude unseres Meerschweinchens,welches schier verrückt nach Ba<strong>mbus</strong>sämtlicher Gattungen ist. Im Sommertreibt jedoch auch dieser Ba<strong>mbus</strong> wie<strong>der</strong>munter aus, obschon kühle und manchmalnasse Sommer ihm zu schaffen machen.Etwas besser ist die Halt<strong>ba</strong>rkeit im ungeheiztenWintergarten im Winter, dieseswer<strong>den</strong> wir in <strong>den</strong> nächsten Jahren nochweiter verfolgen.Für uns ist Ba<strong>mbus</strong> im Kübel eine schöneErgänzung zu <strong>den</strong> eingepflanzten Arten,vor allem das Teilen ist unproblematisch.Je nach Schattenwunsch können die Kübelauf <strong>der</strong> Terrasse verrückt und individuelleingesetzt wer<strong>den</strong>. Da die Winter inNorddeutschland oft gar nicht so winterlichsind, siehe diesen Winter, steht selbst<strong>der</strong> Olean<strong>der</strong> fast immer draußen. Bei längeranstehen<strong>den</strong> Frostperio<strong>den</strong> ziehen wirdann die Kübel für ein paar Tage in <strong>den</strong>Keller.Ähnlich <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>begeistert wie das Meerschweinchensind übrigens auch dieZwergkaninchen. Festzustellen ist bei <strong>den</strong>Tieren ein positiver Einfluss von Ba<strong>mbus</strong>bei Durchfallerkrankungen, vielleicht liegtes am relativ hohen Silici<strong>um</strong>anteil <strong>der</strong>Pflanze.10


Reinhard TrautmannDer Lieblings<strong>ba</strong><strong>mbus</strong> <strong>der</strong> EBS DIm letzten Frühjahr besuchte ich eine Ausstellung<strong>der</strong> Kamelienfreunde und erhieltein Hochglanzblatt mit wun<strong>der</strong>schönenKamelienfotos. Es handelte sich <strong>um</strong> das Ergebniseiner Umfrage unter Kameliensammlernüber ihre Lieblingspflanze.„Wenn die Experten und Sammler gewählthaben, muss es sich <strong>um</strong> eine Auslese handeln,die sich bewährt hat“ dachte ich mir(und kaufte natürlich zwei Pflanzen).Das brachte mich auch auf die Idee, eineähnliche Umfrage in unserer Pflanzengesellschaftzu starten. War<strong>um</strong> sollten wir imJahr unseres zehnjährigen Bestehens nichtdie gesammelten Erfahrungen und Eindrückeauswerten und sie an<strong>der</strong>en zugänglichmachen? Eine kleine Postkartewurde dem Ba<strong>mbus</strong>brief beigelegt - 77Mitglie<strong>der</strong> haben sich beteiligt. Zugegeben:Für mich war eine Beteiligung von nur11,3 % <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> etwas enttäuschend- trotzdem war das Ergebnis interessant.Und danke an alle, die mitgemacht haben!Erstaunlich die sehr breite Streuung <strong>der</strong>Präferenzen: Insgesamt wur<strong>den</strong> 59 Ba<strong>mbus</strong>artenund -sorten auf die ersten dreiPlätze gesetzt. 30 allein auf <strong>den</strong> erstenPlatz. Hier hat sich das in <strong>den</strong> letzten Jahrenstark erweiterte Angebot offensichtlichausgewirkt. Auffallend auch, dass einigeetablierte Arten unter diesem Druck „Fe<strong>der</strong>nlassen mussten“, an<strong>der</strong>e hingegensich behaupten konnten: während so renommierteArten wie Ph. aurea und bissetii(7 Punkte), Ph. viridiglaucescens (6Punkte) und Ph. h<strong>um</strong>ilis (3 Punkte) abgeschlagenauf <strong>den</strong> Plätzenlandeten, sprangendie „alten Tanten“ Fargesiamurielae, bzw, ihreSämlingsneugeburten,und Fargesia nitidamunter unter die TopTen. Und noch einTrend wurde durch dieUmfrage bestätigt: FarbigeBa<strong>mbus</strong>sorten habendie grünen deutlichabgehängt.Nun zur Auswertung:Die Rangfolge auf <strong>der</strong> Karte wurde dabeiberücksichtigt. Für <strong>den</strong> 1. Platz gab es 3Punkte, für <strong>den</strong> 2. Platz 2 Punkte, für <strong>den</strong>3. Platz 1 Punkt. Bei Punktgleichheit entschieddie größere Häufigkeit <strong>der</strong> erstenPlätze. Aufgenommen wur<strong>den</strong> all jene Arten/Sorten,die 10 o<strong>der</strong> mehr Punkte erhielten.Und dies sind die beliebtesten Ba<strong>mbus</strong>artenim Januar 20001. Phyllostachys aureosulcata Spectabilis 59 Punkte2. Phyllostachys vivax Aureocaulis 54 Punkte3. Phyllostachys nigra punctata 41 Punkte4. Bashania fargesii 20 Punkte5. Fargesia nitida 18 Punkte6. Phyllostachys nigra Boryana 17 Punkte7. Phyllostachys <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides Castilloni 16 Punkte8. Fargesia murielae (Nachzuchten) 15 Punkte9. Semia<strong>rund</strong>inaria fastuosa 13 Punkte10. Pleioblastus linearis 12 Punkte11. Chimono<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>a t<strong>um</strong>idissinoda 12 Punkte12. Phyllostachys vivax 11 Punkte13. Phyllostachys propinqua 11 PunkteBill HoagUnsere Nach<strong>ba</strong>rn: Die EBS FranceIn lockerer Folge wollen wir unsere europäischenBa<strong>mbus</strong>freunde vorstellen.Hier die EBS France:Gegründet wurde die EBS France 1987 alsMitglied <strong>der</strong> Europäischen Ba<strong>mbus</strong>gesellschaft.1996 hatte die Gesellschaft 360Mitglie<strong>der</strong>, diese Zahl hat sich bis heutenicht wesentlich verän<strong>der</strong>t. Wie bei unsererDeutschen Ba<strong>mbus</strong>gesellschaft sindGartenbesuche und gelegentliche Treffsein G<strong>rund</strong> sich wie<strong>der</strong>zusehen. Die Mitglie<strong>der</strong>fahren oft sehr lange Strecken(Frankreich ist groß) zu gemeinsamenBa<strong>mbus</strong>terminen.Die Mitglie<strong>der</strong> sind im ganzen Land verteiltmit Ausnahme des hohen Nor<strong>den</strong>s. VielePariser, aber deutlich mehr Provinz-Ba<strong>mbus</strong>erossind dabei. Drei bis viermal im Jahrtreffen sie sich bei an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n.Am Atlantik, die Südwest-Region und vorallem die Bretagne und Normandie sindRegionen mit sehr aktiven Mitglie<strong>der</strong>n.Darunter natürlich auch ein großer Anteilan Ba<strong>mbus</strong>-Profis, Leute, die irgendwieund in vielen Formen vom Ba<strong>mbus</strong>phänomenleben. Es gibt hier erheblich mehrals bei uns - etwa 80.Seit dem erfolgreichen EBS-Europa-Meetingin Grasse 1997 hat sich einiges geän<strong>der</strong>t.Eine Zeitlang gab es sogar mehrerekonkurrierende abgespaltete Sektionen.Jetzt ist unter neuer Führung die Lage überschau<strong>ba</strong>rgewor<strong>den</strong> und hat sich entspannt.Präsi<strong>den</strong>t ist Noel Wan, <strong>der</strong> nachlangem Parisaufenthalt nun an <strong>der</strong> SchweizerGrenze lebt. Die Sekretärin ist immernoch Martine Bauret, sie arbeitet inPrafrance. Im Gremi<strong>um</strong> des Vereins sindetwa 15 Mitglie<strong>der</strong>, die das Vereinslebenkoordinieren.Der Französische Ba<strong>mbus</strong>brief wird immerbesser - viele Reiseberichte, Infos und tolleFotos und, als etwas Beson<strong>der</strong>es, alteSchwarzweiss-Postkarten aus <strong>den</strong> Kolonialzeiten.Ba<strong>mbus</strong> von Indochina bis Afrika,das ist wirklich gelungen. Diese Publikationerscheint viermal im Jahr, immerwird eine Ba<strong>mbus</strong>art beschrieben. Ausserdemgibt es einen Kalen<strong>der</strong> für alle Ereignisse.Für das Jahr 2000:19. bis 21. MaiPflanzenfest in Courson bei Paris,3. bis 4. JuniJahrestreffen in Brest/Bretagne,13. bis 15. OktoberHerbstfest in Courson.Die Adresse:Noel Wan, 12, Croisées de Lys,F 68300 Saint-LouisTel/Fax: 0033 3 89692320e-mail Noelwan@aol.como<strong>der</strong>: Martine Bouret, Rue de l’eglise,la Rouquette, F-30170 Durfort.e-mail: Fboure@aol.com11


Reinhard TrautmannGleich hinter Frankfurt: Der Zauber des Sü<strong>den</strong>sAls ich über diesen Artikel nachdachte, gingmir ein Wort nicht mehr aus dem Sinn: „VillaEitelli“. Möglicherweise wer<strong>den</strong> Jutta undRoland Eitel <strong>den</strong> Kopf schütteln über dieseBezeichnung ihres Heimes (Gartens). Aberdie namentliche Nähe zu <strong>den</strong> großen oberitalienischenResi<strong>den</strong>zen mediterranerGartenkunst ist jedoch kein bloßes Wortspiel,da sich solche Assoziationen dem Besucherdieses außergewöhnlichen Gartensgeradezu aufdrängen. Nur wenige Kilometervon Frankfurt entfernt ist in Gründau-Rothenbergen eine kleine Welt entstan<strong>den</strong>,die <strong>den</strong> Duft von Pasta und Pizza, Olivenund Zitronen, Grappa und Rotwein, Mittelmee<strong>rund</strong> Gardasee verbreitet und somit<strong>den</strong> Zauber von südlicher Heiterkeit und unbekümmerterUrlaubsstimmung in unserenüchterne Welt holt.Schon von Ferne erkennt <strong>der</strong> Besucher, daßdieses Eckg<strong>rund</strong>stück das Reich von Pflanzenliebhabernist: in die südlich anmutendeDer Sitzplatz wird von einem Oliven<strong>ba</strong><strong>um</strong> überragt.Eingangsmauer sind handgeschmiedete Toreeingelassen, die in „Bronze-Patina“ geschwungeneBa<strong>mbus</strong>halme und -blätternachbil<strong>den</strong> - und mehr einla<strong>den</strong> als abgrenzen.Folgt man dem mit Walliser Quarzit gepflasterten,sanft ansteigen<strong>den</strong> Weg, so erreichtman in leichten Windungen <strong>den</strong>Hauseingang auf <strong>der</strong> Nordseite des G<strong>rund</strong>stückes.„Wenn ich nach einem langen Arbeitstagnach Hause komme, sollen michauch im Winter Grün und Leben empfangen,“erklärt Roland Eitel die Gestaltungsphilosophieseines Vorgartens. Dementsprechendbil<strong>den</strong> Immergrüne <strong>den</strong>Schwerpunkt: verschie<strong>den</strong>e Koniferen,Rhodos, Azaleen, Kamelien und viele Farneund Stau<strong>den</strong> begleiten harmonisch <strong>den</strong>Weg, ergänzt durch erste Ba<strong>mbus</strong>akzente.Hier hat Roland Eitel auf Arten zurückgegriffen,<strong>der</strong>en Ausbreitungsdrang seiner Erfahrungnach beherrsch<strong>ba</strong>r ist und die sichdezent in das Gesamtarrangement einfügen:Foto: Roland EitelPh. nigra und Chimono<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>a marmorea.Nur <strong>der</strong> große Horst von Sasa palmata an<strong>der</strong> Garagenabfahrt, 3,50m hoch, bildet einenbeson<strong>der</strong>en Ba<strong>mbus</strong>-Blickpunkt.Will man von dieser Stelle in <strong>den</strong> Hauptgartengelangen, muß man durch die Wohnungund <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Wintergarten.Letzterer beherbergt eine Fülletropischer und subtropischer Pflanzen undbildet somit im Sommer <strong>den</strong> idealen Übergangz<strong>um</strong> mediterranen Hauptgarten,während er im Winter als kleine grüne Oasesommerliche Akzente in <strong>der</strong> dunklenJahreszeit setzt. Lei<strong>der</strong> reicht an dieserStelle <strong>der</strong> Platz nicht, aber vielleicht könnendie Beson<strong>der</strong>heiten dieses außergewöhnlichenWintergartens in einer späterenAusgabe des Ba<strong>mbus</strong>briefes einmalvorgestellt wer<strong>den</strong>?Apropos Haus: Jutta und Roland Eitel habenbei <strong>der</strong> Planung ihres 700qm G<strong>rund</strong>stücksdas Haus bewußt etwas erhöht angelegtund auch die im Sü<strong>den</strong> desG<strong>rund</strong>stückes gelegene Terrasse erhielt einehervorgehobene Lage. Gleichwohlkonnte durch die geschickte Anlage undBepflanzung einerseits <strong>der</strong> gefürchtete„Feldherreneffekt“ erhöhter Terrassenvermie<strong>den</strong> und an<strong>der</strong>erseits ein Sitzplatzgeschaffen wer<strong>den</strong>, <strong>der</strong> zwar einen Blickauf die verschie<strong>den</strong>en Teile des Gartens ermöglicht,ohne aber alles preiszugeben.Wer hier an einem schönen Sommertagsitzt, wird <strong>den</strong> Hauch von „Bella Italia“spüren: ein über 2m hoher Oliven<strong>ba</strong><strong>um</strong>und eine fast ebenso hohe Phoenix canariensis,beide im Topf, dazu ein großer Feigen<strong>ba</strong><strong>um</strong>,eine 2,5m hohe Yucca recurvifoliaund eine 4m hohe Zitrone (Poncirustrifoliata), alle ausgepflanzt wie die jüngsteNeuerwerbung <strong>der</strong> Hausbesitzer, eine über2m hohe Trachycarpus fortunei mit einerfast <strong>rund</strong>en Blattform, schaffen jene eingangsbeschriebene Urlaubsstimmung, diediesen Garten so beson<strong>der</strong>s macht.Von <strong>der</strong> Terrasse aus fällt <strong>der</strong> Blick zunächstauf <strong>den</strong> kleinen, sehr üppig bewachsenenTeich mit <strong>der</strong> asiatisch anmuten<strong>den</strong> Insel in<strong>der</strong> Mitte, auf <strong>der</strong> ein rotblättriger japanischerSchlitzahorn thront. Geschickt habenJutta und Roland Eitel bei <strong>der</strong> Anlage desTeiches <strong>den</strong> Aushub als kleinen Wall zurStraße hin aufgeschüttet, so daß ein natürlicherSchallschutz entstand, ergänzt durcheine abwechslungsreiche Anordnung vonverschie<strong>den</strong>farbigen Laub- und Nadelgehölzenauf unterschiedlichen Ebenen, dieeinen idealen Sichtschutz bil<strong>den</strong> ohne eintö-12


nig zu wirken. Star dieses Ensembles ist <strong>der</strong>fast 12m hohe Mammut<strong>ba</strong><strong>um</strong>. Folgt <strong>der</strong>Blick von hier aus <strong>der</strong> geschwungen angelegtenRasenfläche in einer leichten Biegungin südwestliche Richtung, so fällt er auf<strong>den</strong> ersten größeren Ba<strong>mbus</strong>akzent, <strong>den</strong> dieGartenbesitzer auf ihrem G<strong>rund</strong>stück gesetzthaben. Pseudosasa japonica, ca. 3mhoch und Ph. aureosulcata ‚Specabilis’/Lama-Tempel-Herkunft,ca. 5m hoch, wölbensich dabei dachartig über einen kleinen Sitzplatzaus Betonstein und beweisen in diesemArrangement, dass sich Ba<strong>mbus</strong> sehrwohl mit mediterranen Gestaltungselementenverbin<strong>den</strong> läßt. Vorbei an diesem schönenHingucker geht es in eine weitere botanischeSchatzkammer <strong>der</strong> „Villa Eitelli“,die <strong>den</strong> südlich-exotischen Schwerpunkt <strong>der</strong>Gartengestaltung beson<strong>der</strong>s betont. Hier,auf <strong>der</strong> Westseite des Hauses, wächst eineseit vielen Jahren ungeschützt ausgepflanzteund inzwischen fast 7m hohe Magnoliagrandiflora, die, so vermute ich, zu <strong>den</strong>schönsten und größten in Deutschlandgehören dürfte. Doch auch die an<strong>der</strong>en Raritäten,niemals aufgereiht, son<strong>der</strong>n schönaufeinan<strong>der</strong> abgestimmt gepflanzt unddurch ausgesuchte Blütenpflanzen ergänzt,könnten manchen botanischen Garten neidischmachen: nennen möchte ich hier nurdie große Musa <strong>ba</strong>sjoo o<strong>der</strong> die rotstämmigeMusa ensete ventricos<strong>um</strong> sowie die nordamerikanischeLotusbl<strong>um</strong>e „Nel<strong>um</strong>bolutea“ mit ihren so auffallen<strong>den</strong> Blättern undreichlichen Blüten, <strong>der</strong> Roland Eitel einenkleinen Extra-Teich zur Verfügung gestellthat und die dort auch überwintert.Z<strong>um</strong> Abschluß unseres kleinen RundgangsMusa ensete ventricos<strong>um</strong>Foto: WetterwaldEin hoher Ba<strong>mbus</strong>hain aus Semia<strong>rund</strong>inaria fastuosa bildet eine ideale Schutzwand für vielean<strong>der</strong>e Exoten.Foto: Reinhard Trautmanndurch ihr Gartenreich mit <strong>den</strong> vielen Überraschungenführten uns die Besitzer nochzu dem fast versteckten Gang, <strong>der</strong> z<strong>um</strong>Überwinterungskalthaus auf <strong>der</strong> Ostseiteführt. Eingerahmt wird <strong>der</strong> schmale Wegvon dem vielleicht beeindruckendstenBa<strong>mbus</strong> dieses Gartens, einer über 17 Jahrealten Semia<strong>rund</strong>inaria fastuosa mit 7 bis8m hohen und über 4cm dicken Halmen- hier kam echtes Dschungelfieber auf!Als die Gastgeberin uns dann auch nochüberraschend zu einer Steinpilz-Pasta „à laJutta“ und einem vorzüglichen italienischenRotwein auf ihre Terrasse lud, <strong>rund</strong>etesich <strong>der</strong> botanische Eindruck von <strong>der</strong>„Villa Eitelli“ mit dem kulinarischen ab -und schuf endgültig die Atmosphäre einesunerwarteten Italien-Kurzurlaubs. Natürlichwurde die Gelegenheit genutzt, mehrüber die Gartenphilosophie und die Ba<strong>mbus</strong>erfahrungen<strong>der</strong> Hausbesitzer zu erfahren- zählen Jutta und Roland Eitel dochzu <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>liebhabern <strong>der</strong> ersten Stunde.Hier eine kurze Zusammenfassung:- Ihr Garten soll exotischer Lebensra<strong>um</strong>sein mit mediterranem Schwerpunkt; <strong>der</strong>Ba<strong>mbus</strong> spielt dabei zwar eine wichtige Rolle,aber nur eine unter an<strong>der</strong>en. Dies istauch <strong>der</strong> G<strong>rund</strong> dafür, daß nur 8 Arten/Sortenin ihrem Garten ausgepflanzt sind.- Der Ba<strong>mbus</strong> sollte in einem solchen Gartenseine Dominanz nur an ausgewähltenPlätzen, nicht im ganzen Garten entfaltenkönnen; dies erfor<strong>der</strong>t eine gute Planung.- So wie vieles im Garten einem Wandelunterworfen ist, sollte man auch die Wirkungdes Ba<strong>mbus</strong> im Garten überprüfen;Jutta und Roland scheuen sich nicht, hierbeiauch radikale Schnitte vorzunehmenund z. B. einen 20 Jahre alten Ph. aureosulcatamit bis zu 8,50m hohen Halmenherauszureißen.- Als ihren größten Fehler sehen sie es an,Sasa p<strong>um</strong>ila ohne Rhizomsperre ausgepflanztzu haben.- Lieblings<strong>ba</strong><strong>mbus</strong> trotz aller Neuerscheinungen:Ph. aureosulcata ‚Spectabilis’.Am Ende eines erholsamen Kurzurlaubs immediterranen Teil Gründau-Rothenbergensfuhren meine Frau und ich mit vielenEindrücken und einigem Wi<strong>der</strong>willenzurück in die kühle Kölner Realität.13


Alois MünstZehn Jahre später zeigt Ba<strong>mbus</strong> sein wahres Gesicht14Jahres-, Jahrhun<strong>der</strong>t- Jahrtausendwechsel- alle Welt ist mit Rückblicken beschäftigt.Wenn ich dieser Tage auch zurückblicke,dann hat dies mit <strong>der</strong> allgemeinen Rückblickmanienichts zu tun. Mir kommt nurgerade in <strong>den</strong> Sinn, dass ich vor genau zehnJahren in größerem Umfang Ba<strong>mbus</strong>,hauptsächlich Phyllostachys, in meinenGarten pflanzte. Man sagt, dass Phyllostachysmit 9 bis 10 Jahren erwachsenist. Soll besagen, nach 10 Jahren zeigt unsdie Art, was sie unter <strong>den</strong> gegebenen Umstän<strong>den</strong>(Klima, Bo<strong>den</strong>beschaffenheit,Nährstoffe) bezüglich Wuchshöhe undHalmdicke zu leisten imstande ist.Bis 1984 war Fargesia murielae für mich„Ba<strong>mbus</strong>“ - etwas an<strong>der</strong>es kannte ich nicht.Ein Jahr später kaufte ich für or<strong>den</strong>tlich Geldeinen Phyllostachys nigra. Dann kam <strong>der</strong>schreckliche Winter, mit Minustemperaturenvon 30 Grad. Die Blätter <strong>der</strong> Fargesienwaren gerollt wie Lose in <strong>der</strong> Glückstrommel.Die Niete war allerdings <strong>der</strong> nigra. AlsLaie, <strong>der</strong> ich damals war, hegte und pflegteich die Pflanze ein ganzes Jahr mit Hingabe,in <strong>der</strong> Hoffnung, ihrem Schoße mögeein Lebenszeichen entspringen. Aber <strong>der</strong>war so mausetot wie ein seit tausend Jahrenversteinerter Dinosaurier.Zwischenzeitlich konnte ich einen größerenGarten erwerben, 11.000 QuadratmeterBrennesseln, durchsetzt mit einigenüberalterten Obstbä<strong>um</strong>en. Neben einigenan<strong>der</strong>en Ba<strong>mbus</strong>arten beschaffte ich mirso ziemlich das ganze Pyllostachys-Sortiment,so <strong>um</strong> die 30 Arten. Platz spielte jakeine Rolle. Das Gelände teilt sich in <strong>rund</strong>5000 qm Südhang (Sonnenstube) geschütztvon einem Mischwald und von zweiWasserläufen durchzogen. Der Rest istleichte Hanglage nach Osten, dem Nordwindvoll ausgesetzt. Was in <strong>den</strong> Verkaufskatalogenmit „sehr winterhart“ bewertetwurde, kam in diesen Gartenteil, <strong>der</strong>größere Teil in die Sonnenstube. Alle Pflanzenwur<strong>den</strong> dick mit Pferdemist gemulchtund auch sonst verwöhnt und verhätschelt.Bis z<strong>um</strong> heutigen Tag haben sich die einzelnenSorten artspezifisch entwickelt, einigehaben sich mehr o<strong>der</strong> weniger schnellverabschiedet.Bevor ich zu <strong>den</strong> einzelnen Arten komme,ein Wort zu <strong>den</strong> klimatischen Gegebenheiten,dem wichtigsten Faktor fürs Gedeihenvon Phyllostachys: Ravensburg liegt 20 kmvor dem Bo<strong>den</strong>see, wird aber klimatischmehr vom nahen Alpenrand beeinflusst.Winterminima von 18 bis 20 Grad sind normal,auch tags hängt das Thermometer dannoft bei minus 10 Grad fest. Selbst direkt amBo<strong>den</strong>see können Pflanzenliebhaber von somil<strong>den</strong> Wintern wie am Rhein, an <strong>der</strong> BergundWeinstraße o<strong>der</strong> dem Frankfurter Ra<strong>um</strong>nur trä<strong>um</strong>en. Viele Pflanzenfreunde lassensich im Urlaub vom südländischen Flair <strong>der</strong>Insel Mainau subtropisches Klima vorgaukeln.Alles Lug und Trug.Wir haben in Ravensburg zwar viel Obst-,aber keinen Wein<strong>ba</strong>u. Von einem traditionellenkleinen städtischen Weinberg abgesehen,dessen Ertrag Gästen <strong>der</strong> Stadt undHonoratioren zuteil wird. Spötter meinenallerdings, mit täglich zwei Viertel „Ravensburger“könne man je<strong>den</strong> Alkoholikerkurieren.Für die Gartentauglichkeit einer Ba<strong>mbus</strong>artwird meist nur die Winterhärte, dasHöhenwachst<strong>um</strong> und eventuell noch dieHalmdicke herangezogen. Dabei sollte dieRegeneration nach Katastrophenwintern,<strong>der</strong> Ausbreitungsdrang und vor allem dieStandfestigkeit bei Schneefall neben Blattmasseund Blattfarbe nicht unberücksichtigtbleiben. Auch und gerade die Standfestigkeitbei Schnee ist wichtig. Inmeinem eigenen Garten ärgere nur ichmich, wenn alles kreuz und quer liegt. Oftwird aber auch <strong>der</strong> Nach<strong>ba</strong>r tangiert undverärgert.Plus und MinusNunmehr zu <strong>den</strong> einzelnen Arten, teilweisein mehreren Klonen, wie sie sich bei mir in<strong>den</strong> letzten 10 Jahren entwickelt haben:Phyllostachys angusta: Plus: Spät austreibend,daher wohl bei mir die dicksten undhöchsten Halme. Winterhart! Halme vongrößter Festigkeit und Härte. Selbst beiheftigstem Schneefall liegt kein Halm amBo<strong>den</strong>. Der überragende Phyllostachys inmeinem Garten!Ph. aurea: Plus: Wun<strong>der</strong>schöner Habitus,beson<strong>der</strong>s schön strukturierte Halme. Auchgefällt mir die frischgrüne Laubfarbe am bestenvon allen Phyllos. Erfreulich wenig Ausbreitungsdrang.Wächst recht dicht, was alsSichtschutz von Bedeutung ist. Auch beiSchnee recht standfest.Minus: Nicht sehr winterhart - lei<strong>der</strong>.Ph. aurea holochrysa: Plus: Wie die Art, dazubeson<strong>der</strong>s schöne gelbe, oft ins rötlichegehende Halme.Minus: Winterhärte! Allerdings zeigt sichmein Klon winterhärter als die Art.Ph. aurea Koi: In mil<strong>den</strong> Lagen hat er vielleichtattraktive Halme, bei mir kommt diePflanze nicht in Schwung.Ph. aurea albovariegata: Die Art mit demgestreiften Blatt - bereits im ersten Jahr erfroren.Ph. aureosulcata: Plus: Hervorragende Winterhärte.Minus: Wenig Standfestigkeit beiSchnee, oft auch Schneebruch. Großer Ausbreitungsdrang.Für mich eine entbehrliche Art.Ph. aureosulcata aureocaulis: Plus: Winterhärteund die wun<strong>der</strong>schöne gelbe Halmfarbe.Minus: Wie die Art, aber wegen <strong>der</strong>Halmfarbe muss man ihr viel verzeihen.Ph. aureosulcata spectabilis: Wie vorstehendeArt.Ph.<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides: Mein Klon wegen fehlen<strong>der</strong>Wärme ein Bild des Jammers, fürmich eine entbehrliche Art.Ph. <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides Castilloni: Plus: Wun<strong>der</strong>schönerHabitus und Halmfarbe. Minus:Wegen fehlen<strong>der</strong> Wärme für mich auf Dauerohne beson<strong>der</strong>e Schutzmaßnahmennicht zu halten - lei<strong>der</strong>.Ph. <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides Castilloni-inversa: Plus:Die <strong>um</strong>gekehrte Castilloni (grüner Halm mitgelbem Sulcus) zeigt auch ansprechendeWuchsform. Seltsamerweise (nicht nur beimir) weit härter als Castilloni.Ph. <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides violascens: Plus: Sehrschöner ausgewogener Habitus, dicke, attraktiveHalme, relativ standfest bei Schnee.Nach neuen Erkenntnissen nicht <strong>ba</strong><strong>mbus</strong>oides-zugehörig.Ph. bissetii: Plus: Herausragende Winterhärteund Vitalität. Sowohl Halme wie Laubsehr dunkelgrün, letzteres an <strong>der</strong> Unterseitebeinahe bläulich. Minus: Starker Ausbreitungsdrang,wenig standfest bei Schnee.Ph. decora: Plus: Sehr dekorativer ansprechen<strong>der</strong>Habitus mit ausreichen<strong>der</strong> Winterhärte.Relativ standfest bei Schnee.Ph. edulis: Trotz großen Aufwandes - teilweiseVorkultur im Gewächshaus über Jahre- war auf Dauer keine <strong>der</strong> vier Pflanzenzu erhalten.Ph. flexuosa: Plus: Sehr winterhart, ansprechen<strong>der</strong>,leicht überhängen<strong>der</strong> Habitus.Bei Schnee meist platt, aber die biegsamenHalme stehen im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Artenauch wie<strong>der</strong> tadellos auf.Minus: Wan<strong>der</strong>t weit. Für mich entbehrliche Art.Ph. h<strong>um</strong>ilis: Plus: Sehr winterhart, für Ph.relativ niedrig bleibend.Minus: Wenig standfest bei Schnee. Wan<strong>der</strong>tweit. Für mich entbehrliche Art.Ph. meyeri: Plus: Wan<strong>der</strong>t nicht zu sehr,recht gut winterhart. Bei mir die Art mit <strong>der</strong>üppigsten Belaubung (Sichtschutz).Minus: Keine Eigenschaften von beson<strong>der</strong>erBedeutung, für mich entbehrlich.


Ph. nidularia: Alle Pflanzen sind früher o<strong>der</strong>später erfroren.Ph. nigra (nigra punctata):Plus: Beson<strong>der</strong>eHalmfarbe, kleines gewelltes Laub. Minus:Wenig winterhart, bildet bei mir keine dickenHalme, wenig standfest bei Schnee. Nachstrengen Wintern schwache Regenerierung.Ph. nigra megurochiku: Seltsamerweisebringt diese Form mit dem braunen Sulcusrecht starke hohe Halme. Gut winterhart.Die farbliche Ausprägung lässt Wünsche offen.Wenig standfest bei Schnee. Für michentbehrlich.Ph. nigra boryana: Plus: Interessante Halmfarbe,wüchsig, volle Belaubung. Minus:Wan<strong>der</strong>t sehr, wenig standfest bei Schnee,auch sonst sehr überhängend. Allenfalls wegen<strong>der</strong> Halmfarbe interessant.Ph. nigra Henonis: Für mich entbehrlichPh. nuda: Plus: Sehr winterhart, sehr dunkelgrüneForm. In wesentlichen Punktenka<strong>um</strong> Unterschiede zu Ph. bissetii. Minus:Wenig standfest bei Schnee.Ph. propinqua: Plus: Sehr winterhart undwüchsig, Standfestigkeit or<strong>den</strong>tlich.Ph. rubromarginata: Plus: Spät austreibendund vermutlich deshalb sehr hochwer<strong>den</strong>de Art. Recht standfest, schöneHalmfarbe. Kein Minus.Ph. viridiglaucescens: Plus: Bildet diehöchsten und dicksten Halme in Deutschland.Minus: Sehr wenig standfest beiSchnee. Die liegen<strong>den</strong> Halme richten sichauch nicht mehr auf. Ein großes Ärgernis.Wan<strong>der</strong>t weit. Für mich entbehrliche Art.Ph. viridis Robert Young: Plus: AttraktiveHalmfarbe. Minus: Bei mir nicht ausreichendwinterhart.Ph. praecox, iridescens und vivax aureocaulissind noch nicht ausreichend langebeo<strong>ba</strong>chtet. Eine Versuchspflanzung aufdem weniger günstigen Gartenteil (kalterNordostwind) überlebte auf Dauer keine<strong>der</strong> nachfolgen<strong>den</strong> Kandidaten: Ph. aureosulcata,aurea, glauca, h<strong>um</strong>ilis, propinqua,viridiglaucescens.Bill HoagNicht weltweit: Die Blüte <strong>der</strong> Fargesia nitidaBill Hoag hat einen Bericht von EdwardSoldaat von <strong>der</strong> EBS Nie<strong>der</strong>lande übersetztund aktualisiert.In <strong>den</strong> letzten Jahren sind immer wie<strong>der</strong>einzelne Blühvorgänge bei Fargesia nitidabeo<strong>ba</strong>chtet wor<strong>den</strong>. Noch ist es zu früh,<strong>um</strong> von einer weitverbreiteten Blüte beidieser beliebten Art zu sprechen - doch diesist <strong>der</strong> aktuelle Stand:In Carwinion, Cornwall, wur<strong>den</strong> 1992 dieersten vereinzelten nitida-Blüten entdeckt.Diese Pflanze blüht heute noch, spärlichzwar, aber sie leidet nicht unter <strong>der</strong> Blüte.Nach 1993 kamen immer mehr Berichteüber Teilblüten und sogar Totalblüten beiFargesia nitida. Chris Stapleton schriebüber dieses Phänomen 1996, nachdemDavid Helliwell von üppig blühen<strong>der</strong> nitidain Ballalheanagh auf <strong>der</strong> Insel Man berichtethatte. Seitdem kamen Berichte ausWales, Liverpool, Schottland, Dänemarkund Cornwall. 1999 sah Wolfgang Ebertszwei voll blühende nitidas in Irland, und vonBelgien und Holland kommen ebensoBlüh-Reports wie von Containerpflanzenin manchen Ba<strong>um</strong>schulen.Doch man kann bei nitida im Moment nichtvon einer generellen weltweiten Blütesprechen, wie das bei Fargesia murielae<strong>der</strong> Fall war. Denn: Bei Fargesia murielaestammten 99,99 % aller westlichen Pflanzenvon einer einzigen Pflanze ab, die ErnestWilson in Hubei (China) 1907 gesammelthatte. Diese Pflanzen hatten alledieselbe genetische Information und deshalbhaben auch fast alle zwischen heuteund <strong>den</strong> 70er Jahren geblüht.Bei Fargesia nitida ist das an<strong>der</strong>s. Es existierensehr viele Klone, wie „Eisenach“,„Nymphenburg“, „Wakeshurst“, „Typ“,„Chennevieres“, usw.. Eine Inventur ergab<strong>um</strong> die vierzig verschie<strong>den</strong>e Namen. Allerdingswird es sich vermutlich <strong>um</strong> ca.fünfzehn verschie<strong>den</strong>e Klone handeln, dieteilweise zwei o<strong>der</strong> mehr Namen haben.(Bei <strong>den</strong> jetzt reichlich vorhan<strong>den</strong>enmurielae-Sämlingen hat man viele Variantenfestgestellt, aber auch gesehen, dassviele dieser Sorten ka<strong>um</strong> o<strong>der</strong> gar nichtauseinan<strong>der</strong>zuhalten sind).Die Herkunft von F. nitida ist unklar, verglichenmit <strong>der</strong> eindeutigen Herkunft vonmurielae. Der größte Teil aller bekanntennitida-Pflanzen stammt aus Samen, die1886 in Süd-Gansu (China) von dem russischenBotaniker Bereszovski gesammeltwur<strong>den</strong>. Aus St. Petersburg wur<strong>den</strong> sie inviele Gärten und Ba<strong>um</strong>schulen verteilt, ohnedass es dazu präzise Informationen gab.Immer wie<strong>der</strong> wur<strong>den</strong> „unbekannte“ Klonein Europa und <strong>den</strong> USA gefun<strong>den</strong>. Manchevon ihnen bekamen Kultivarnamenwie Wakehurst, Nymphenburg, McClure.Diese Klone zeigen eindeutige unterschiedlichegenetische Merkmale. Aberweil die Samen alle in <strong>der</strong>selben Blühperiodeund in <strong>der</strong>selben Gegend gesammeltwur<strong>den</strong>, müssen wir mit einer zeitgleichenBlüte rechnen. Am natürlichen Standorthat man schon beo<strong>ba</strong>chtet, wie unterschiedlicheKlone einer Generation synchrongeblüht haben. Lawson (1986) gehtdavon aus, dass nitida einen Blühzyclus vonungefähr hun<strong>der</strong>t Jahren hat. Das würdebedeuten, dass viele unserer nitidas „spätdran“ sind. Merkwürdig ist es, dass die meistenfrühblühen<strong>den</strong> nitidas in Westenglandund in Irland stehen. Es wäre möglich, dasses sich <strong>um</strong> einen Klon mit begrenzter Verbreitunghandelt.Bei murielae haben wir gesehen, dass dieBlüte lange dauert (in Dänemark in <strong>den</strong>70er begonnen, die Hauptblüte in <strong>den</strong>90ern). Der Zeitra<strong>um</strong> <strong>der</strong> nitida-Blütekönnte noch länger sein, weil es ja verschie<strong>den</strong>eKlone gibt. Wir können nur <strong>den</strong>Lauf <strong>der</strong> biologischen Uhr abwarten - undhoffen, dass wir noch viel Zeit haben. Dieneuen Sämlinge von nitida wie Gansu o<strong>der</strong>Nanping wur<strong>den</strong> erst vor kurzem an natürlichenStandorten gesammelt und wir wissennicht, wie alt diese Pflanzen sind. Dortaber, wo sie gesammelt wur<strong>den</strong>, hat die Artin <strong>den</strong> 70er Jahren geblüht. Es sind alsowahrscheinlich sehr junge Pflanzen, dieuns mit hun<strong>der</strong>t Jahren weit überlebenwer<strong>den</strong>. Wenn wir die drei Jinzhaigon-Kloneals Formen von F. nitida anerkennenwür<strong>den</strong>, wären sie die beste Garantie fürNicht-Blüte, <strong>den</strong>n sie wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> 80erJahren als Sämlinge gesammelt.Im übrigen gibt es keinerlei G<strong>rund</strong>, alle Fargesienzu ver<strong>ba</strong>nnen. Fargesia robusta, F.rufa, F. utilis, die junge murielae und F. dracocephalahaben eine sichere Zukunft.15


Alois MünstBeschlüsse beim Arbeitskreis <strong>der</strong> EBSAm 8. Januar 2000 traf sich <strong>der</strong> Arbeitskreis<strong>der</strong> EBS D in Langensebold. Präsi<strong>den</strong>tWerner Vogel konnte aus familiärenGrün<strong>den</strong> nicht an dieser Sitzung teilnehmen,hatte aber schriftlich bereits seinenRücktritt angekündigt. Der Arbeitskreissprach sich einstimmig für Gerhard Sieberals Nachfolger aus, <strong>den</strong> Organisator <strong>der</strong>letzten bei<strong>den</strong> Sommerfeste. Gerhard Siebernahm die große Herausfor<strong>der</strong>ung ohnezu zögern an und leitete fortan die Arbeitssitzung.Man dankte ihm mit großemBeifall.Dem schei<strong>den</strong><strong>den</strong> Präsi<strong>den</strong>ten Werner Vogelwurde von allen Beteiligten ein großesDankeschön für Mühe und Arbeit z<strong>um</strong>Wohl <strong>der</strong> Deutschen Ba<strong>mbus</strong>gesellschaftin langen Jahren ausgesprochen. Für seineVerdienste wurde er z<strong>um</strong> Ehrenmitglie<strong>der</strong>nannt. Diese Ehre wurde auch dem PalmengartenFrankfurt unter Leitung von Dr.Jenny zuteil.Frau Weber von <strong>der</strong> Geschäftstelle berichtetevon einem Ba<strong>mbus</strong>freund aus Göppingen,<strong>der</strong> schon einige Jahre <strong>den</strong> Mitgliedsbeitraggroßzügig auf DM 250aufge<strong>rund</strong>et hat. Wolfgang Eberts spendetespontan <strong>den</strong> gleichen Betrag. Der Arbeitskreisdankte bei<strong>den</strong> mit viel Beifall.Im Gegensatz zu vielen Pflanzengesellschaftenist die EBS weiterhin auf Wachst<strong>um</strong>skurs,stellte die Geschäftsstelle erfreutfest. In Zukunft wer<strong>den</strong> die Ne<strong>um</strong>itglie<strong>der</strong>in <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>briefen begrüßt. Auch istvorgesehen, ein Mitglie<strong>der</strong>-Verzeichnis zuerstellen, <strong>um</strong> bessere Kontakte unter <strong>den</strong>Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EBS zu ermöglichen. DieVorarbeiten dafür wer<strong>den</strong> demnächst aufgenommen.Das Redaktion erarbeitete die Themen fürdie nächsten Ba<strong>mbus</strong>briefe. Demnächstsoll unsere Publikation Ba<strong>mbus</strong>-Journalheissen und in einem größeren Format erscheinen,sofern <strong>der</strong> Versand kostenneutralbleibt. Die Getaltungsmöglichkeiten,erläuterte Roland Eitel, könnten im neuenFormat voll ausgeschöpft wer<strong>den</strong>. Etwasenttäuscht zeigte sich die Redaktion desBa<strong>mbus</strong>-Briefes darüber, das von <strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>ndoch recht wenige Beiträge kommen.Der Ba<strong>mbus</strong>brief soll ja in erster Linieeine Publikation von <strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>nfür die Mitglie<strong>der</strong> sein. Christine Recht istAnlaufstelle für solche Beiträge.Die Resonanz auf <strong>den</strong> „Index <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>-Briefe <strong>der</strong> Jahrgänge 1989 bis 1999“ istgroß und sehr positiv. Die Nachfrage nachHeften aus früheren Jahrgängen läuft an.Frau Weber freut sich über weitere Bestellungen,sofern Hefte noch vorhan<strong>den</strong> sind.Bis z<strong>um</strong> Jahrgang 1995 kostet das HeftDM 8.—, spätere Hefte DM 12.50 DM.Eine eigene internet-Seite <strong>der</strong> EBS D warein weiteres Thema. Z<strong>um</strong> Europatreffen -EBS Annual Meeting - in Cornwall/Englandkann mangels Interesse keine Busfahrtorganisiert wer<strong>den</strong>. Vielleicht wärenFahrgemeinschaften eine Alternative.Nach Möglichkeit sollte z<strong>um</strong>indest <strong>der</strong> Präsi<strong>den</strong>t<strong>der</strong> EBS D bei dem Europatreffenvertreten sein. Hermann Finke berichtetevon großem Interesse an <strong>der</strong> Busfahrt indie Tschechei. In Absprache mit FrauHieronymie wurde <strong>der</strong> Termin für dasSommerfest auf <strong>den</strong> 2. und 3. September2000 gelegt. Frau Hieronymie versprach,ein kleines, aber feines Fest für die EBS-Familie auszurichten.Aus finanziellen Grün<strong>den</strong> ist es <strong>der</strong> EBSlei<strong>der</strong> nicht möglich, Regionaltreffen finanziellzu unterstützen. Und für das Sommerfestim Jahr 2001 haben wir noch keinenInteressenten. Präsi<strong>den</strong>t Sieber würdesich über eine Bewerbung freuen.Reinhard TrautmannDer neue FotowettbewebAuch im Jahr 2000 wird es wie<strong>der</strong> einenFotowettbewerb auf dem Sommerfest geben.Das Thema „Ba<strong>mbus</strong>“ ist wie in <strong>den</strong>letzten Jahren weit gefasst und lässt alleFacetten unserer Lieblingspflanze ins Bildrücken.Ob das schöne Urlaubsfoto aus <strong>den</strong> Tropen,die gelungene Gartengestaltung mitBa<strong>mbus</strong>, die beeindruckende Winteraufnahme,die interessante Detailfotografie,<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Schnappschuss o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>eMotive - alles ist möglich. Und wie immer:<strong>der</strong> persönliche fotografische Blickwinkelist wichtiger als fotografischePerfektion. Jedes Mitglied kann also mitmachen- nur Mut!Teilnahmebedingungen1. Maximal drei Fotos pro Teilnehmer, Format13 x 18 o<strong>der</strong> 18 x 272. Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 22.8.2000<strong>ba</strong><strong>mbus</strong> buch Berlin F. Vaupel Internationaler VersandBÜCHER über Pflanzen + Gärten + GestaltungBestelln<strong>um</strong>mer: 2253 AMERICAN BAMBOOS/Judziewicz 1999 DM 98,00392 S., 203 Abb. in farb + sw Zg., engl. – All species to North an South American and the Carribian.Inclusive Chusquea. Umfangreiches Werk <strong>der</strong> Amerikanischen Ba<strong>mbus</strong>freunde.Bestelln<strong>um</strong>mer: 2805 BUILDING BAMBOO FENCES/Yoshikawa, I. 1998 DM 64,00184 S., 32 S. in Farbe, 500 Ill., engl, jap. – Verschie<strong>den</strong>e Techniken, Details für die Eigenproduktion vondekorativen Ba<strong>mbus</strong>zäunen10997 Berlin, Skalitzer Straße 43, Telefon 0 30 /6 18 88 42, Fax 6 18 98 59.La<strong>den</strong>öffnungszeiten Di - Fr 13 - 18.00 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr3. Schreiben Sie bitte kurze Angaben z<strong>um</strong>Foto (Ba<strong>mbus</strong>art o<strong>der</strong> - sorte, Ort <strong>der</strong> Aufnahme,Beson<strong>der</strong>heiten) sowie Ihren Namenund Anschrift auf die Rückseite.4. Die Fotos wer<strong>den</strong> nach Ende des Wettbewerbs<strong>der</strong> Redaktion des Ba<strong>mbus</strong>briefesübergeben und können bei Bedarf veröffentlichtwer<strong>den</strong>. Mit <strong>der</strong> Teilnahme erkenntman dieses Verfahren an.Die Besucher des Sommerfestes 2000wählen als Jury wie<strong>der</strong> die drei besten Bil<strong>der</strong>aus, die dann in jedem Fall im Ba<strong>mbus</strong>briefveröffentlicht wer<strong>den</strong>. Auf die Gewinnerwarten attraktive Preise.Bitte sen<strong>den</strong> Sie Ihre Fotos an:Reinhard TrautmannGoldregenweg 1251061 KölnTel. 0221/63292916


Bill HoagChusquea gigantea - eine neue Art?Aus „Bambou““ März 1999:Bei <strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Chusqueenfamilie,beson<strong>der</strong>s unter Chusquea couleu, findetman sehr oft Abweichungen vom Standardund variable Erscheinungsbil<strong>der</strong>. Weiles aber sehr wenig Literatur über Chusqueengibt, ist die Bestimmung einzelnerArten manchmal recht schwierig. Der BiologeJ.P. Demoly (Universität Paris) hat beieiner bestimmten couleu-Form, die inFrankreich kultiviert wird, soviele Abweichungenfestgestellt, dass er diese Form„Chusquea gigantea“ genannt hat. Eineneue Art demnach?Ch. gigantea unterscheidet sich von culeoudurch seine Rhizome, die 40 - 100 cm langeInternodien haben, durch seine gera<strong>den</strong>Halme, die bis zu 1 bis 2 m Höhe nichtverzweigt sind und die im jungen Stadi<strong>um</strong>rot wer<strong>den</strong>, wenn sie in <strong>der</strong> Sonne stehen.Die Halmschei<strong>den</strong> sind kürzer als die Internodien,behaart und mit einem rosaSchimmer im Jugendstadi<strong>um</strong>. Die Nodienhaben nur zwei Reihen von Knospen, dieZweige sind im ersten Jahr halb aufrecht,im zweiten Jahr neigen sie sich. Die meistensind 20 bis 60 cm lang und ka<strong>um</strong> weiterverzweigt. Der Hauptzweig ist sehr dominant,wird 1 bis 2 Meter lang mitVerzweigungen an je<strong>der</strong> Nodie. Die Blättersind größer (10 bis 15 mm) als beicouleu und weicher.Diese Pflanze wurde in England sehr langeunter dem Namen Chusquea couleu kultiviert.Sie wurde 1926 durch Harold Comberaus Chile eingeführt, gleichzeitig miteiner Sendung von Samen <strong>der</strong> echten Ch.couleu. Weil sie im Reifestadi<strong>um</strong> doch sehrabweicht, wurde sie in manchen Sammlungenals Ch. brevigl<strong>um</strong>is bestimmt. Dieechte Ch. brevigl<strong>um</strong>is ist aber eine an<strong>der</strong>ePflanze, kleiner, ursprünglich aus hohenRegionen und - nach Munro - eine Formvon Ch. couleu. Mr. Demoly sagt, dieserBa<strong>mbus</strong> passt auf keine Beschreibung vonan<strong>der</strong>en südandinischen Chusqueen, aberes wurde notwendig, ihm einen Namen zugeben, weil er in immer mehr Samlungenauftaucht. Dr. Lynn Clark, die Spezialistinfür amerikanischen Ba<strong>mbus</strong> und speziellfür Chusqueen ist <strong>der</strong> Meinung, eher einehohe Form <strong>der</strong> Ch. couleu vor sich zu haben,immerhin erreicht Ch. giganteaHöhen von 6 bis 15 Meter. Aber, soDemoly weiter, weichen Formen meist nurdurch wenige Merkmale voneinan<strong>der</strong> ab,in diesem Fall aber sind es zehn Abweichungen,die Ch. gigantea von Ch. couleuunterschei<strong>den</strong>. Daher die Bestimmung alsneue Art.Eine <strong>der</strong> ältesten Ch. gigantea in Frankreichwurde 1982 in Deutschland als Ch.culeou erworben, sie steht in einem privatenbotanischen Garten bei Cherbourg in<strong>der</strong> Bretagne. Weil es eine ganz beson<strong>der</strong>ePflanze war, wurde sie vermehrt und hatsich an vielen Standorten als sehr vital undschnellwüchsig (3 - 6 Meter) erwiesen, sogarin <strong>der</strong> vollen Sonne. Die Blätter sinddeutlich tesseliert und man könnte meinen,dass er sich in kalten Wintern gut durchsetzt.Aber im Januar 1997 hat sie in <strong>der</strong>Schweiz sehr gelitten. In <strong>der</strong> Bretagne, woes nicht so kalt wird, wächst sie gut. Im BotanischenGarten von Brest kann man einsehr schönes Exemplar bewun<strong>der</strong>n.Bedürfnisse von ChusqueenIn <strong>den</strong> englischen <strong>Bamboo</strong> Society Newslettervom August 1998 beschreibt FredSchlegel die Bedürfnisse von verschie<strong>den</strong>enChusqueen-Arten aufg<strong>rund</strong> seiner Beo<strong>ba</strong>chtungenin Südamerika:Ch. quila: Volle Sonne bis Halbschatten,lehmiger Bo<strong>den</strong>, wenig Nie<strong>der</strong>schläge, pH<strong>ba</strong>sisch.Ch. valdiviensis: Volle Sonne bis Halbschatten,lehmiger Vulkanschotter, pHsauer.Ch. c<strong>um</strong>ingii: Volle Sonne, lehmiger Bo<strong>den</strong>,wenig Nie<strong>der</strong>schlag, pH <strong>ba</strong>sisch.Ch. macrostachya: Unterwuchs von immergrünemRegenwald, Schieferbo<strong>den</strong>,viel Nie<strong>der</strong>schlag, pH sauer.Ch. uliginosa: leichter lehmiger Bo<strong>den</strong>,vulkanisch mit hartem Schotter, pH sauer.CH. montana: Halbschatten, lehmigerVulkanschotter, hoher Nie<strong>der</strong>schlag, pHsauer.Ch. montana nigrigans: Torf-Lehm-Gemisch, sehr viel Nie<strong>der</strong>schlag, pH sehrsauer.Ch. couleu: Volle Sonne bis Halbschatten,lehmiger Vulkanschotter mit Erde, vieleNie<strong>der</strong>schläge, pH sauer.Ch, couleu brevigl<strong>um</strong>is: Volle Sonne,lehmiger Vulkanlöß, pH sauer.Ba<strong>mbus</strong> für Heim und GartenEhrenmitglie<strong>der</strong>:Gräfin Sonja BernadotteSchloß Insel MainauProf. Dr. Dr. mult. h.c. Walter LieseHamburgWerner VogelHebertsfel<strong>den</strong>➢ ➢ ➢Palmengarten (Leitung Dr. Jenny)Frankfurt am MainFrühjahrsangebot:Chusquea culeou ’Neue Generation‘ 40/60 10 l DM 165,--Phyllostachys flexuosa ’Neue Generation‘ 150/200 15 l DM 158,--Unseren neuen Sortimentskatalog Kollektion 2000 fürBa<strong>mbus</strong>- u. Granitartikel sen<strong>den</strong> wir gerne auf Anfor<strong>der</strong>ung zu➢➢http://www.<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>-info.de ➢K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Steinwedel · Ramhorster Straße 1 · Tel. 0 51 36 /57 42 · Fax 87 37 81➢17


Damir KovacIm Wettlauf mit dem Ba<strong>mbus</strong>schößlingBa<strong>mbus</strong>schößlinge sind für ihr schnellesWachst<strong>um</strong> bekannt. Bei manchen Artenkann es bis zu 40 cm pro Tag betragen.Das weiche Gewebe <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>sprossenist sehr nahrhaft und wird von Mensch undTier gerne gegessen. Allerdings sind dieHalmschei<strong>den</strong>, die <strong>den</strong> Schößling <strong>um</strong>hüllen,für die meisten Insekten zu hart z<strong>um</strong>Durchbeißen und ihre spitzen Haareschrecken beson<strong>der</strong>s Säugetiere ab. Umtrotzdem an die begehrte Nahrung zu gelangen,haben manche Insekten verblüffendeStrategien entwickelt. Zwei interessanteBeispiele dafür sind <strong>der</strong> RüsselkäferCyrtotrachelus und die Fliege Cyrtostolalim<strong>ba</strong>ta, die in West-Malaysia an Schößlingendes Ba<strong>mbus</strong> Gigantochloa scortechiniileben.Die Rüsselkäfer aus <strong>der</strong> Gattung Cyrtotrachelusgehören zu <strong>den</strong> wenigen Insekten,für die die harten Halmschei<strong>den</strong> von Ba<strong>mbus</strong>schößlingenkein Hin<strong>der</strong>nis sind. Dieetwa 3 cm langen Weibchen beißen nachtsmit ihrem Rüssel ein Loch durch die Halmschei<strong>den</strong>und legen dann ein etwa 4,5 mmlanges, einzelnes Ei auf die darunterliegendeBa<strong>mbus</strong>oberfläche ab. Nach 3-4 Tagenschlüpft die Larve aus dem Ei und beißtsich durch die Ba<strong>mbus</strong>wand bis z<strong>um</strong> Hohlra<strong>um</strong>im Innern des Halms durch. Da dieLarve beinlos ist und sich nur im festenDer Rüsselkäfer Cyrtotrachelus beim Bohreneines Eiablageloches. Auf dem Rücken desKäferweibchens wartet die BohrfliegeCyrtostola lim<strong>ba</strong>ta auf die Fertigstellung desLoches.Pflanzengewebe nach Art eines Regenwurmsfortbewegen kann, bohrt sie sich an<strong>der</strong> Innenwand entlang nach oben und hinterläßtdabei eine z<strong>um</strong> Internodienhohlra<strong>um</strong>offene Rinne. Sie durchbricht nacheinan<strong>der</strong>die Querwände und erreichtschließlich die Spitzenregion des Schößlings.Dort ernährt sie sich von dem zartenund nahrhaften Gewebe <strong>der</strong> Wachst<strong>um</strong>sregion.Das Fressen <strong>der</strong> Käferlarve an demso wichtigen Wachst<strong>um</strong>sgewebe schädigt<strong>den</strong> Schößling so stark, daß er schließlicheingeht. Die bis zu 6 cm lange, verpuppungsreifeLarve beißt sich nach außen,fällt zu Bo<strong>den</strong> und entwickelt sich in <strong>der</strong>Erde weiter. Der ausgewachsene Käfer verläßt<strong>den</strong> Puppenkokon erst Monate später,wenn <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> neue Sprossen austreibt.Nicht nur die harten Halmschei<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>nauch ihre Anordnung und dasschnelle Wachst<strong>um</strong> <strong>der</strong> Schößlinge sindfür Cyrtotrachelus eine Herausfor<strong>der</strong>ung.Die Halmspitze ist von beson<strong>der</strong>s vielenübereinan<strong>der</strong> liegen<strong>den</strong> Halmschei<strong>den</strong><strong>um</strong>geben, so daß <strong>der</strong> Rüssel des Käferszu kurz ist, <strong>um</strong> sie zu durchdringen. Aberje weiter unten am Schößling das Weibchensein Ei ablegt, desto länger wird <strong>der</strong>Weg, <strong>den</strong> die Larve bis zur Spitze zurücklegenmuß. Der Sproß von G. scortechiniiwächst nach einer langsameren Anlaufphasemit einer Geschwindigkeit vondurchschnittlich 20-25 cm pro Tag. Wennes <strong>der</strong> Larve nicht gelingt, die nach obenwachsende Spitze des Schößlings einzuholen,dann kann sie ihre Entwicklungnicht vollen<strong>den</strong> und muß eingehen.Tatsächlich habe ich mehrmals tote Larvenin jungen Schößlingen gefun<strong>den</strong>, dieohne erkenn<strong>ba</strong>re Ursache auf dem Wegnach oben gestorben waren. In diesenFällen gingen die Schößlinge nicht ein,son<strong>der</strong>n wuchsen normal weiter.Eine an<strong>der</strong>e Strategie als <strong>der</strong> Rüsselkäferverfolgt die Bohrfliege Cyrtostola lim<strong>ba</strong>taaus <strong>der</strong> Fliegenfamilie Tephritidae. IhreLarven leben in Internodienhohlrä<strong>um</strong>envon Schößlingen und ernähren sich vomBa<strong>mbus</strong>gewebe. We<strong>der</strong> die Fliege noch ihreLarven können aber eigenständig in <strong>den</strong>Schößling eindringen. Statt dessen suchendie Fliegenweibchen <strong>den</strong> Käfer Cyrtotrachelusauf und sitzen stun<strong>den</strong>lang auf seinemRücken, während das Käferweibchendas Eiablageloch bohrt. Dies ist auch deshalberstaunlich, weil Tephriti<strong>den</strong> im Unterschiedzu <strong>der</strong> Käferart normalerweiseDie Larve von Cyrtotrachelus in <strong>der</strong>Wachst<strong>um</strong>szone des aufgeschnittenenBa<strong>mbus</strong>schößlings.nur tagsüber aktiv sind. Wenn das Eiablagelochfertig ist, dann hüpft die Fliege vomRücken des Käfers herunter und legt dieeigenen Eier in das Käferloch hinein. Weildieses Loch nur für eine kurze Zeit besteht,läßt die Fliege das bohrende Käferweibchennicht mehr allein: das Loch wirddurch mehrere untereinan<strong>der</strong> liegendeHalmschei<strong>den</strong> gebohrt, die sich durch dasschnelle Wachst<strong>um</strong> des Schößlings innerhalbkurzer Zeit gegeneinan<strong>der</strong> verschieben,so daß die einzelnen Löcher <strong>ba</strong>ld nichtmehr übereinan<strong>der</strong> liegen.Im Verlauf <strong>der</strong> Evolution haben sich engeWechselbeziehungen zwischen dem Ba<strong>mbus</strong>und einigen Schadinsekten herausgebildet.Der Ba<strong>mbus</strong> schützt sich durch dieharten, behaarten Halmschei<strong>den</strong> und Abwehrsubstanzenin <strong>den</strong> äußeren Zellschichtendes Halms vor dem Befall. Es istauch vorstell<strong>ba</strong>r, daß das schnelle Wachst<strong>um</strong><strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>halme einen indirektenSchutz bietet: im Wettlauf zwischen demBa<strong>mbus</strong>käfer Cyrtotrachelus und demSchößlingswachst<strong>um</strong> gehen langsamereSchößlinge eher ein, als schneller wachsende.Diese Beispiele zeigen, daß <strong>der</strong> Auf<strong>ba</strong>udes Ba<strong>mbus</strong> im Verlauf <strong>der</strong> Entwicklungsgeschichtestark durch Tiere geprägtwor<strong>den</strong> ist und daß wir daher durch dasStudi<strong>um</strong> <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>tiere auch viel über<strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong> selbst lernen können.18


Peter StemmannBa<strong>mbus</strong> und die morphischen Fel<strong>der</strong>Im Rahmen des Jubilä<strong>um</strong>s <strong>der</strong> EBS im Palmengartenim Sommer vergangenen Jahreshielt Dr. Peter Stemmann vom Institutfür angewandte Re-Information in Ilsfeldein Referat über Ba<strong>mbus</strong> und Radionik, einThema, das sich nicht jedem leicht erschliessenwird und doch sicherlich manchenBa<strong>mbus</strong>freund interessiert. Wirdrucken <strong>den</strong> Vortrag hier auszugsweise ab:Vor Jahren brachte mich <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> miteinem japanischen Zen-Mönch zusammen.Der hieß Konsai Shin und war Ba<strong>um</strong>undBa<strong>mbus</strong>maler. Er malte <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>seit mehr als 30 Jahren und seine Bil<strong>der</strong>waren Ba<strong>mbus</strong>. Ich fragte ihn, ob auch ichlernen könnte, <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong> zu malen un<strong>der</strong> sagt: „Wenn Du Ba<strong>mbus</strong> malen willst,versetze dich ganz in seine Lage. Hast Dujemals mit dem Ba<strong>mbus</strong> gelebt? Weißt Du,wie Ba<strong>mbus</strong> schwankt im Wind? Wie Ba<strong>mbus</strong>brennt in <strong>der</strong> Sonne? Wie Ba<strong>mbus</strong>glänzt im Regen? Wie Ba<strong>mbus</strong> glitzert imTau? Wie Ba<strong>mbus</strong> peitscht im Sturm? WieBa<strong>mbus</strong> lebt im Frühling? Und weißt Du,wie Ba<strong>mbus</strong> stirbt - für uns?“ Da ahnte ich,war<strong>um</strong> Konsai Shin Ba<strong>mbus</strong> über 30 Jahremalte und war<strong>um</strong> ich Ba<strong>mbus</strong> mehr undmehr kennenlernen wollte.Sicherlich sind in <strong>den</strong> zehn Jahren, in <strong>den</strong>endie EBS besteht, schon viele Fragenz<strong>um</strong> Ba<strong>mbus</strong> gestellt und auch beantwortetwor<strong>den</strong>. Und mir kam <strong>der</strong> Gedanke, <strong>der</strong>wohl nur jemandem in <strong>den</strong> Sinn kommenkann, <strong>der</strong>, wie ich, seit Jahren mit einerMethode zu tun hat, die im Bauplan hinterMaterie arbeitet: „Man müsste <strong>den</strong>Ba<strong>mbus</strong> fragen!“ Ja, man müsste herausbekommen,was <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> selbst heutzutagefür attraktiv hält. Wir nennen das,<strong>den</strong> Attraktor fin<strong>den</strong>. Unser Institut hat aufdiesem Gebiet in an<strong>der</strong>en Bereichen schonerfolgreich gearbeitet, wäre da die Zeitnicht reif, <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong> noch besser zu verstehen,indem wir ihn, <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong> selbstbefragen?Meine Freunde im Infar-Institut arbeitenseit Jahren mit mir zusammen im Bereichdes Bauplanes hinter <strong>der</strong> Materie. Wir nennendiese Methode radionische Analyseund Re-Information. Wir haben bisher allerbesteErfahrung damit machen könnenbei <strong>der</strong> Analyse von Managern und Unternehmernin <strong>der</strong> Industrie, bei <strong>der</strong> Balancierungvon Pflanzen in <strong>der</strong> Landwirtschaft,bei <strong>der</strong> Begleitung ärztlicherMaßnahmen für Patienten mit beson<strong>der</strong>enWir veranstalten dasEBS-Sommerfestam 2. und 3. SeptemberProblemen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Balancierung vonGebäu<strong>den</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Architektur.Dabei arbeiten wir mit unseren Metho<strong>den</strong>immer auf <strong>der</strong> Ebene hinter <strong>der</strong> Materie,wir nennen das die morphischen Fel<strong>der</strong>.Morphisch ist griechisch und heißt formgebend.Es ist also <strong>der</strong> Bereich, <strong>der</strong> Organismenihre Form gibt. Bitte nicht verwechselnmit Gen-Technik, das ist etwasganz an<strong>der</strong>es, rein materiell und teilweiseethisch zweifelhaft. Der Biologe RupertSheldrake beschäftigt sich seit Jahren mitdiesen morphischen Fel<strong>der</strong>n und hat mehrereBücher über seine Forschungen veröffentlicht.Wir haben schon Weinberge analysiert und<strong>ba</strong>lanciert, aber noch niemals Ba<strong>mbus</strong>. Wirhaben schon Häuser und Materialien aus<strong>ba</strong>lanciert,aber Ba<strong>mbus</strong> war noch nichtdabei. Wir haben erfolgreiche Firmen analysiertund re-informiert, aber Ba<strong>mbus</strong>freundehaben wir dabei noch nicht direktkennengelernt. Weil wir aber für unseregroßen Visionen unbedingt mit Ba<strong>mbus</strong> inmannigfaltiger Form arbeiten wollen, istBa<strong>mbus</strong> jetzt unser Thema.Als nächstes planen die Architekten ClausGleich und Heinke Hüsch die Bar-Boo mittenin Frankfurt, eine Erlebnisgastronomie<strong>um</strong>s Thema Ba<strong>mbus</strong>. Für die weitere Zukunftarbeiten wir an einem größeren Projektnamens „Palast <strong>der</strong> neun Winde“, einemkreativen Gebäude, in dem Ba<strong>mbus</strong>eine große beson<strong>der</strong>e Rolle spielt. Und alsVision beseelt uns ein ganzer Gebäudekomplexals Seminarzentr<strong>um</strong> mit dem Namen„ArcheMediOm“. Das ist so eine ArtDenkfabrik, in <strong>der</strong> das Ba<strong>mbus</strong>-Prinzip einwichtiger Bestandteil sein soll.Dazu wollen wir auch <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong> befragen,seine Arten, das System, sein morphogenetischesBa<strong>mbus</strong>feld. Wir wollenfragen, das heißt, mit einem radionischenInstr<strong>um</strong>ent messen:Welches Chi <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> braucht. Je nachdem,ob wir daraus Speisen o<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>belägeo<strong>der</strong> Möbel o<strong>der</strong> Kunstobjekte o<strong>der</strong>ganze Rä<strong>um</strong>e machen wollen. Wir wer<strong>den</strong>messen, welches Chi <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> nichtverträgt, wie z.B. radioaktives Chi, wir nennendas Oranur. O<strong>der</strong> gefrorenes Chi, wirnennen das DOR (Death Orgon Energy).Wir wollen <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>, <strong>den</strong> wir verarbeiten,för<strong>der</strong>n in seiner jeweiligen Gebrauchsqualität.Wir messen das in BOVIS-Einheiten. Dazu wäre es gut, dieKommunikation des Ba<strong>mbus</strong> zu verstehen.Wir wissen, dass Bä<strong>um</strong>e über ihre Stammabstrahlungmiteinan<strong>der</strong> kommunizieren.Tun Ba<strong>mbus</strong>halme das auch? Wenn ja,dann wür<strong>den</strong> subtile Informationen aus<strong>den</strong> Rhizomen über die Nodien ins Blattgehen, also immer durch <strong>den</strong> Halm. Wennwir herausbekämen, wie <strong>der</strong> Halm abstrahlt,mit welchen Informationen <strong>der</strong>Halm auf das ganze Gras, auf das ganzeFeld, die ganze Art wirkt, dann hätten wirZugang über das Kleine z<strong>um</strong> Großen. Wirnennen diesen wirksamen Teil in <strong>der</strong> Pflanzedas HOLON.In <strong>den</strong> Jahren 1992 bis 1994 wurde in einemGroßversuch ein sterben<strong>der</strong> Wald erfolgreichfernbehandelt, <strong>der</strong> Park von Laxenburgin Nie<strong>der</strong>österreich. Das heißt,ohne dass jemand <strong>den</strong> Park betreten hat,wurde allein durch eine radionische Balancierungüber das morphische Feld <strong>der</strong>Bä<strong>um</strong>e das Ba<strong>um</strong>sterben gestoppt und dieGesundung eingeleitet. Das beeindruckendeErgebnis wurde in Fachzeitschriften von<strong>der</strong> Österreichischen Landesregierung veröffentlicht.Wenn das also mit Wald, mitWeinbergen, mit Häusern und mit <strong>der</strong>Kommunikation in einer Firma funktioniert,darf man da nicht annehmen, dasses mit Ba<strong>mbus</strong> auch funktionieren könnte?Genau das nehmen wir an. Wir wollenim Millenni<strong>um</strong>sjahr damit beginnen undwir freuen uns über je<strong>den</strong>, <strong>der</strong> <strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>wegin die heitere Gelassenheit mit unsgehen will.Über 40 winterharte Ba<strong>mbus</strong>artenvom Zwerg- bis z<strong>um</strong> Riesen<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>.Öffnungszeiten:Do., Fr. 14 – 18 Uhr, Sa. 9 – 18 Uhr1. März – 30. OktoberBeratung und Verkauf nach tel. Verein<strong>ba</strong>rung auch zu an<strong>der</strong>en ZeitenWaldhofstraße 69a · 63073 Offen<strong>ba</strong>ch-BieberTel. und Fax 0 69 / 89 39 8319


Alois MünstWas Ba<strong>mbus</strong> so verkraften kannBa<strong>mbus</strong> ist keine S<strong>um</strong>pfpflanze! Solch eindringlicheMahnung las ich schon am Beginnmeiner Ba<strong>mbus</strong>-Liebe.Es ist in <strong>der</strong> Tatwichtig, dass Ba<strong>mbus</strong> einen trockenenFuss hat, wenn er - beispielsweise - an einenTeich gepflanzt wird. Anfang Mai1999 brach die Regenzeit, beinahe tropischeAusmaße annehmend, über Oberschwabenund die Bo<strong>den</strong>see-Region herein.Der Wasserspiegel des Bo<strong>den</strong>seesstieg <strong>um</strong> beinahe 3 Meter, wie letztmals vorgut 100 Jahren. Der Fährbetrieb nach <strong>der</strong>Schweiz wurde eingestellt. Normalerweisefährt man auf die Fähre hinunter. Jetzt wardie Auffahrt so steil, dass sie von <strong>den</strong> meistenAutos nicht mehr erklommen wer<strong>den</strong>konnte. Der See, immerhin 538 Quadratkilometergroß, machte in <strong>den</strong> Dörfern undStädten <strong>rund</strong> her<strong>um</strong> „Hausbesuche“.Sofuhr ich Pfingsten nach Überlingen - Hochwassergucken. Man will ja dabeigewesensein! Teile des bekannten Stadtparks unddie ganze Uferpromenade mit großemBa<strong>mbus</strong>bestand waren gesperrt. Bei fastallen Phyllostachys (aurea, viridiglaucescensaber auch Fargesia murielae und nitida)hieß es „landunter“. Teilweise stan<strong>den</strong>die Horste 2 Meter unter Wasser. So etwashält kein Ba<strong>mbus</strong> aus, schoss es mirdurch <strong>den</strong> Kopf. Niemals!Nach fünf Wochen war das Wasser abgeflossen,aber bis <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong> einigermaßenabtrocknete, vergingen weitere Wochen.November fuhr ich also wie<strong>der</strong> nach Überlingen.Scha<strong>den</strong> besehen. Aber wo war <strong>der</strong>Scha<strong>den</strong>? In <strong>der</strong> Tat, <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> stand,als wäre das verheerende Hochwasser nurein böser Tra<strong>um</strong> gewesen.Die Armee <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>stöckeAus dem Handelsblatt entnehmen wir auszugsweiseeinen Bericht, <strong>der</strong> einmal die„an<strong>der</strong>e Seite des Ba<strong>mbus</strong>“ zeigt:Wan Xiao Quiang (63) hat einen <strong>der</strong> miesestenJobs weltweit, aber er ist froh dar<strong>um</strong>.„Der Wettbewerb ist einfach hart“. Wan hatkeine feste Unterkunft. Nach seiner Wohnunggefragt, sagt er nur, „irgendwo zwischenDock 1 und Dock 2“. Gemeint ist erHafen von Chonquing, dem ehemaligenChungkin in China. Wan arbeitet als Lastenträger.Sein Werkzeug ist ein knapp einMeter langer Ba<strong>mbus</strong>stock, <strong>den</strong> er über <strong>den</strong>Schultern trägt. An <strong>den</strong> Schnüren, die davonherabhängen, befestigt Wan die Lasten,die ihn überleben lassen.Chonquing, seine Heimatstadt, ist ein altesIndustriezentr<strong>um</strong> im SüdwestenChinas. Es ist mit 30 Millionen EinwohnernChinas größte Stadt, größer als Pekingund Shanghai, aber viel weniger Auslän<strong>der</strong>kennen sie. Die verrußten Häuse<strong>rund</strong> die 10.000 Fabriken dieses schmutzigenMolochs stehen auf steilen Hängen,die vom Ufer des Jangtses aufsteigen.Fahrrä<strong>der</strong>, in an<strong>der</strong>en Städten Chinas einunverzicht<strong>ba</strong>res Transportmittel, habenhier keine Chance. Also müssen die Lastenträgerran.Ein Heer aus 30.000 bis 50.000 Trägernist ständig in dieser Stadt unterwegs: keuchend,hastend, verschwitzt und ausgelaugt.Zu Tausen<strong>den</strong> sä<strong>um</strong>en erschöpfte o<strong>der</strong> aufKun<strong>den</strong> wartende Ba<strong>mbus</strong>träger die Straßen<strong>der</strong> Stadt. Von Toilettenpapier über Hühne<strong>rund</strong> Gemüse bis hin zu Kühlschränken undKoffern von Touristen schleppen sie allesdurch die engen Straßen Chonquings, was<strong>der</strong> örtliche Handel verkauft und die Menschenin <strong>der</strong> Stadt brauchen.Wan ist einer <strong>der</strong> unzähligen Billiglöhner,an <strong>den</strong>en Chinas Boom anscheinend spurlosvorübergegangen ist. Die „<strong>ba</strong>ng <strong>ba</strong>ngjun“, die Armee <strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong>stöcke, ist sobillig, dass mechanische Transportmittelbis heute keine Chance gegen sie haben.Wan verlangt für 20 Minuten Lastenschleppen, wenn die Last weniger als 25Kilo wiegt, <strong>um</strong>gerechnet 40 Pfennige. Aneinem guten Tag verdient er zwischen zweiund vier Mark. Mahlzeiten und Übernachtungzwischen <strong>den</strong> Docks abgerechnet,kommt Wan auf einen Nettoverdienst von<strong>rund</strong> 1.50 DM pro Tag. Das reicht z<strong>um</strong> Leben,aber es reicht nicht, <strong>um</strong> jemals ausdem Kreislauf von schlechter Ausbildungund Taglöhnert<strong>um</strong> herauszukommen.Für seinen Ruhestand kann Wan nichtszurücklegen. Eine Rente wird ihm niemandauszahlen. „Meine Familie wird für mich sorgen,wenn ich nicht mehr kann“, sagt ervoller Vertrauen. Bis dahin muss <strong>der</strong> Lastenträgerweiter hart <strong>um</strong> Kun<strong>den</strong> kämpfen.Meistens schleppt er Koffer für Touristen,die mit dem Schiff <strong>den</strong> Jangtse entlangfahreno<strong>der</strong> für Händler, die Gemüse aus <strong>den</strong>inneren Provinzen des Landes nach Chonquingbringen, <strong>um</strong> es auf <strong>den</strong> vielen Märkten<strong>der</strong> Stadt zu verkaufen. „Mein bester Tagin diesem Jahr“ erinnert sich Wan „war irgendwannvor ein paar Wochen. Da gabmir ein Geschäftsmann für zwei Gepäckstücke,die ich für ihn auf die Fähre trug, 50Yuan.“ Das sind <strong>um</strong>gerechnet 10 DM.Gratis-Kataloganfo<strong>der</strong>nNichtswasnichtausBa<strong>mbus</strong>wäreUnter Fax 07 21 / 3 84 23 46 o<strong>der</strong> Tel. 07 21 / 3 84 23 45Kreuzstraße 19, 76133 KarlsruheMo.- Fr. 11.00 - 18.30 UhrSa.11.00 - 14.00 Uhr20


Joachim PierzaSo wird ein Didgeridoo ge<strong>ba</strong>utMan benötigt für ein Ba<strong>mbus</strong>-Didgeridooein Ba<strong>mbus</strong>rohr mit einer Länge von 125- 150 cm, dessen Durchmesser am dünnenEnde innen 35 - 45 mm beträgt. Dazu einStück Bienenwachs (Kerze) für das Mundstück,Leinöl o<strong>der</strong> Hartöl.1. Schritt: Mit einer Eisenstange o<strong>der</strong> einemstabilen Besenstiel wer<strong>den</strong> die Nodieninnen herausgestoßen. Die Reststücke<strong>der</strong> Nodien wer<strong>den</strong> mit einem Holzraspelherausgeraspelt. Dafür wird <strong>der</strong> Griff von<strong>der</strong> Raspel und mit zwei Rohrschellen amBesenstiel befestigt. (Abb. 1)2. Schritt: Da das Didgeridoo beim Spieleninnen aufquillt und Rissgefahr besteht, mussdas Ba<strong>mbus</strong>rohr imprägniert wer<strong>den</strong>. Dieserfolgt durch Rösten über einem Feuer.Durch ständiges Drehen über einem offenenFeuer soll jede Stelle des Ba<strong>mbus</strong>rohresgeröstet wer<strong>den</strong>. Wenn das Rohr nach15 bis 20 Minuten eine hell- bis dunkelbrauneFarbe hat, ist <strong>der</strong> Vorgang beendet.Nach dem Abkühlen wird das Rohr innenmit Leinöl o<strong>der</strong> Hartöl eingewachst. Dafürbindet man einen mit Öl getränkten Lappenan <strong>den</strong> Besenstiel und behandelt die Innenseitedes Rohres gründlich.3. Schritt: Nun wird das Mundstück hergestellt(Abb. 2). Dafür wird das Bienenwachserwärmt (mit einem Fön o<strong>der</strong> im Backofen).Man rollt eine schmale Wurst daraus, die solang ist, wie <strong>der</strong> Umfang des schmäleren Endedes Ba<strong>mbus</strong>rohres. Diese Wurst wird aufdie Öffnung des Ba<strong>mbus</strong>rohres gedrücktund mit <strong>den</strong> Fingern innen und aussengleichmäßig ausgestrichen. Die Öffnung desMundstückes sollte am Ende 25 - 35 cm betragenund eine <strong>rund</strong>e o<strong>der</strong> leicht ovaleForm haben. Innen sollte es gleichmäßig konischzur Wandung des Rohres abfallen.Schritt 4: Wer das Didgeridoo bemalen will,benützt dafür am besten Acrylfarben. Mankann aber auch Muster einbrennen o<strong>der</strong> dasBa<strong>mbus</strong>rohr mit bunten Bän<strong>der</strong>nschmücken. Tip z<strong>um</strong> Didgeridoo-Spielen:Den G<strong>rund</strong>ton spielt man, wenn durch <strong>den</strong>Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> vibrieren<strong>den</strong> Lippen ausgeatmetwird. Beim seitlichen o<strong>der</strong> zentralenSpielansatz muss man das aus Bienenwachsgeformte Mundstück an <strong>den</strong> Lippenverdichten. So entsteht ein Br<strong>um</strong>mton.Nun viel Spaß beim Ausprobieren - o<strong>der</strong> bis<strong>ba</strong>ld auf einem Workshop. (Didgeridoo-LernCD ist bei uns erhältlich - Adresse Seite 20)Abbildung 1Abbildung 221


Josef GoerringsHalmaustrieb: mal 29 Tage, mal 93 TageFür je<strong>den</strong> Ba<strong>mbus</strong>freund ist die schönsteJahreszeit mit <strong>der</strong> gespannten Erwartungdes Halmaustriebs bei seinen Lieblingenverbun<strong>den</strong>. Es fällt auf, dass es dabei teilserhebliche Unterschiede sowohl zwischen<strong>den</strong> Gattungen und Arten als auch von Jahrzu Jahr gibt.Ich habe seit Jahren diese Daten zwecksVergleichsmöglichkeiten tabellarisch festgehalten.Die Ursachen eines frühereno<strong>der</strong> späteren Austriebs sind vermutlich imWetterablauf und <strong>der</strong> Wärmes<strong>um</strong>me desVorjahres begründet. Der letzte Winterspielt dabei offensichtlich keine große Rolle.Da die Halmknospen an <strong>den</strong> Rhizomenbereits im Herbst vorgebildet wer<strong>den</strong>, stehendie Pflanzen im Frühjahr bereits in <strong>den</strong>Startlöchern und warten nur auf eine nachGarten und Art verschie<strong>den</strong>e Wärmestimulans.Die Daten dieser Tabelle wur<strong>den</strong> unweit<strong>der</strong> Stadt Bergisch-Glad<strong>ba</strong>ch beo<strong>ba</strong>chtetBei kritischer Durchsicht dieser Daten fälltauf, dass die Austriebsspannen bei <strong>den</strong> beo<strong>ba</strong>chtetenArten erheblich variieren.Auch im vertikalen Vergleich ist festzustellen,dass sich z.B. <strong>der</strong> Halmaustrieb imJahr 1992 innerhalb von nur 29 Tagenvollzog, während er im Jahr 1994 auf 93Beginn des HalmaustriebsAm StandortGattung seit 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998Fargesia nitida 4/80 2.7. 24.5. 17.5. 17.6. 13.6. 25.5. 15.6. 21.6. - 15.6. 18.6. 9.6.Indocalamus latif. 8/82 3.5. - 26.4. - 2.5. 25.5. 15.4. 20.4. 1.5. 15.5. 12.5. 3.5.Phyll. angusta 8/85 11.6. 1.6. 10.4. 17.6. 27.5. 18.5. 19.5. 16.5. 18.5. 25.5. 18.5. 14.5.” atrovaginata 9/88 - 22.6. 15.5. 23.5. 16.5. 3.5. 17.5. 23.5. 24.5. 12.5. 28.5. 23.5.” aurea 4/80 21.5. 16.5. 17.5. 31.5. 27.5. 25.5. 6.6. 17.5. 6.6. 3.6. 25.5 27.5.” aureosulcata 4/80 19.5. 5.5. 3.5. 19.5. 19.5. 5.5. 10.5. 27.4. 3.5. 10.5. 18.4. 8.5.” b. v. Castill. 8/85 20.5. 1.6. 16.5. 16.6. 28.4. 12.5. 6.5. 6.5. 28.5. 3.6. 18.5. 23.5.” bissetii 10/85 5.5. 20.4. 19.4. 15.4. 6.5. 3.5. 17.7. 27.4. 3.5. 7.5. 2.5. 31.5.” h<strong>um</strong>ilis 10/85 20.4. 22.4. 30.4. 8.5. 17.5. 30.4. 15.4. 25.4. 5.5. 4.5. 2.5. 1.5.” nigra 8/82 6.5. 10.5. 20.5. 1.6. 16.5. 15.5. 20.5. 21.4. 26.5. 28.5. 20.5. 11.5.” propinqua 10/87 19.7. 7.5. 3.5. - 26.5. 14.5. 13.5. 28.5. 14.5. 10.5. 11.5. 18.5.” rubromarginata 8/82 5.6. 7.5. 13.5. 10.6. 23.5. 25.5. 6.6. 8.6. 4.6. 28.5. 19.4. 24.5.” vir. sulohurea 10/85 21.6. 24.6. 7.5. 14.6. 19.5. 30.5. 25.6. 24.5. 19.5. 12.5. 13.5. 1.6.” vir. glauc. 4/80 30.4. 10.4. 8.4. 10.4. 29.4. 28.4. 15.4. 6.5. 10.5. 15.5. 2.5. 26.4.Austriebsperiode in Tagen 90 75 42 68 29 32 93 62 37 42 61 57Tage verteilt war. Das arithmetische Mittelergibt für die 11 Jahre einen Wert von 57Tagen. Könnte man <strong>den</strong> jeweiligen Witterungsablaufmit <strong>den</strong> Daten in Verbindungbringen, so wäre die Tabelle noch weitgehen<strong>der</strong>auszuwerten. Sicher haben auchImMittelan<strong>der</strong>e Ba<strong>mbus</strong>freunde ähnliche Aufzeichnungengemacht. Ein Vergleich <strong>der</strong>verschie<strong>den</strong>en Werte an klimatisch unterschiedlichgelegenen Orten wäre sehr interessant.Einladung in fremde GärtenMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> EBS la<strong>den</strong> Pflanzenfreunde in ihre Gärten ein:Josef Müller, Ringweg 9 in 86519 Wiesen<strong>ba</strong>ch,Tel. 08283/1645Jürgen Eisel, Schalltorstr. 19 in 56579Rengsdorf, Tel.02634/2642 (historischeund englische Rosen, dazu Ba<strong>mbus</strong>, Camelien,48 Arten Orchideen, Ba<strong>um</strong>farn, Palmen,Magnolien, Yuccas, Sukkulenten undeine große Sammlung exotischer Pflanzen.)Gabriele Rall, Konzenbergstr. 15, in Tuttlingen-Möhringen,Tel. 07462/923066(20 Ba<strong>mbus</strong>-Sorten)Dr. Armin Wissmann, Lärchenweg 11 inBad Gries<strong>ba</strong>ch, Tel. 08532/7822 (ostasiatisch-<strong>ba</strong>yrischerFelsengarten)22Gerd Hildebrandt, Rosengarten (OrtsteilNeu Eckel, 25 km von Hamburg) hat einenjapanischen Garten mit Trockenteich,Ba<strong>mbus</strong>, Ahorne, Heidegarten, Zwergkoniferen),Telefon 04105/76319Dr. Reiffenstuel, Pfarrkirchen Rottal, (ExotenArboret<strong>um</strong> Rhodo<strong>den</strong>dren, Azaleen,Magnolien, exotische Koniferen und vielean<strong>der</strong>e seltene Pflanzen). Tel. 08562/421Leo Jambura, Braunau/Österreich (riesigeBa<strong>mbus</strong>sammlung, seltene Gehölze,Camelien) Tel. 0043/ 7722/ 84661Gerd Zimmer, Völklingen/Saar (Raritätengartenmit vielen Ba<strong>mbus</strong>arten und Exoten).Tel. 06898/76288Gerd Sieber, Flörsheim (viele Ba<strong>mbus</strong>arten,dazu Zieräpfel und Prunus). Tel.06145/31406Alois Münst, Tel. 0751/41936Klaus Kaiser, Coburg, Tel. 09561/99797Fam. Gallikowski, Em<strong>den</strong>,Tel. 04921/41508Hubert Döllmann, 49584 Fürstenau,Tel. 05901/3895Wer einen schönen interessanten Hausgartenund nichts gegen interessierte Besucherhat, sollte sich beim Ba<strong>mbus</strong>briefmel<strong>den</strong>. Die Kontakte mit an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<strong>der</strong> EBS sind immer sehr erfreulich.Aber bitte: Wer Besuche in frem<strong>den</strong>Gärten machen möchte, soll immer vorheranrufen!!


Verschie<strong>den</strong>esBa<strong>um</strong>lack gegen AmeisenAls ich im letzten Ba<strong>mbus</strong>brief <strong>den</strong> Berichtvon Svea Kövel las, musste ich mich ebenfallsan <strong>den</strong> letzten Sommer erinnern, indem mein Phyllostachya propinqua austrieb.Ich ging an einem schwülen Sonntagmorgenin <strong>den</strong> Garten, <strong>um</strong> zu sehen,wie hoch <strong>den</strong>n nun die nur ein paar Stun<strong>den</strong>alten Austriebe meines Lieblings-Ba<strong>mbus</strong>gewachsen sind. Als ich sah, dass fastalle jungen Stangen (vielleicht 20 bis 25cm hoch) von Ameisen befallen waren, trafmich fast <strong>der</strong> Schlag. Man hätte sie fast mitdem Austrieb eines schwarzen Exemplarsverwechseln können. Zuerst nahm ich <strong>den</strong>Gartenschlauch und versuchte, die Plageabzuschütteln. Als die Halme und die schonteilweise ausgebildeten Seitenzweige wie<strong>der</strong>einigermassen sauber waren, kam mir<strong>der</strong> Gedanke, die Furchen und Löcher, welchedie Biester schon hergestellt hatten,mit Ba<strong>um</strong>lack auszustreichen. Das ist <strong>der</strong>Lack, mit dem auch Wun<strong>den</strong> an Obst- undZiergehölzen vor dem Ausbluten geschütztwer<strong>den</strong>. Bei uns z<strong>um</strong>indest hat das für einJahr geholfen. Die Halme wuchsen ungehin<strong>der</strong>tweiter und erzielten schließlichnoch ihre endgültige Höhe. Eines ist jedochsicher: Im nächsten Jahr passiert unsso etwas nicht mehr!Rainer WeberEhrenmitglie<strong>der</strong>Zwei neue Ehrenmitglie<strong>der</strong> hat die EBSDeutschland: Werner Vogel, langjährigerPräsi<strong>den</strong>t <strong>der</strong> deutschen Ba<strong>mbus</strong>gesellschaftwurde z<strong>um</strong> Ehrenmitglied ernannt.Er hat die Geschicke <strong>der</strong> EBS D fast zehnJahre lang gelenkt - mit viel H<strong>um</strong>or, mitSachverstand und manchmal auch mit einembestimmen<strong>den</strong> Wort. Sein Stil hat dieGesellschaft geprägt - das wird ihm nichtvergessen.Das zweite neue Ehrenmitglied ist <strong>der</strong> Palmengartenunter <strong>der</strong> Leitung von Dr.Jenny. Denn <strong>der</strong> Palmengarten gehört zurGeschichte <strong>der</strong> EBS: Vor zehn Jahren wurdehier unsere Ba<strong>mbus</strong>gesellschaft gegründet,im vergangenen Herbst feiertenwir an <strong>der</strong>selben Stelle unser Jubilä<strong>um</strong> z<strong>um</strong>zehnjährigen Bestehen.Ba<strong>mbus</strong> zu verschenkenAlois Schad, Schillerstr. 30, 66994 Dahnwird in diesem Frühjahr sein Freizeitg<strong>rund</strong>stückmit Ba<strong>mbus</strong>bestän<strong>den</strong> inHaßloch/Pflanz verkaufen. Wenn <strong>der</strong> Käuferkein Interesse an Ba<strong>mbus</strong> hat, bietetAlois Schad ca. 20 verschie<strong>den</strong>e Ba<strong>mbus</strong>arten<strong>den</strong> Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EBS kostenlosz<strong>um</strong> Ausgraben an. Einzige Bedingung ist:Erde mitbringen. Interessenten möchtensich telefonisch bei ihm mel<strong>den</strong>, in <strong>der</strong> Reihenfolge<strong>der</strong> eingegangenen Anrufe wer<strong>den</strong>diese Ba<strong>mbus</strong>freunde dann benachrichtigt,wenn <strong>der</strong> Zeitpunkt des Ausgrabensgekommen ist. Tel.: 06391/2038TauschbörseIch biete: Phyllostachys aurea, aureosulcata,bissetii, Semia<strong>rund</strong>inaria fastuosa (allesgroße Pflanzen).Ich suche gegen Bezahlung o<strong>der</strong> Tausch:Hi<strong>ba</strong>no<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>a transquillans, Phyllostachysdecora, dulcis, edudlis f.pubescens,flexuosa, nigra, nuda, purpurata, viridis,rubrimarginata und an<strong>der</strong>e,Thamanocalamus tesselatus, Ba<strong>mbus</strong>a,Chusquea, Fargesia, Pleioblastus, Pseudosasain Sorten, Sasa, Sasaella, Shi<strong>ba</strong>tea,Kamelien und Hibiscus in Sorten.H.H. Rolfsmeier, Gehlenbecker Str. 16,32339 Espelkamp, Tel. 05743/911102Buch über YuccaIm Mai 2000 erscheint das neue Standardwerkvon Fritz Hochstätter über Yuccamit dem Titel „Yucca 1“. Auf 210 SewitenHochglanzpapier und mit 150Farbfotos wer<strong>den</strong> alle gartentauglichenund frostharten Arten beschrieben. DasWerk wird in englischer Sprache aufgelegt,eine deutschsprachige Übersicht mit15 bis 20 Seiten und 10 Verbreitungskartenwird beiliegen. Nähere Auskunft beiWerner VogelGeldspen<strong>den</strong>Je 250 DM spendeten für das Jahr 2000unsere Mitglie<strong>der</strong> Helmut Luttenberge<strong>rund</strong> Wolfgang Eberts. Dankeschön. Wirdrichtig verbucht und protokolliert!Was ist Guadua angustifolia?Ute Ro<strong>den</strong>waldt-Blank fragt an:Im Ba<strong>mbus</strong>brief vom Dezember wurde imArtikel „Das größte Ba<strong>mbus</strong>haus <strong>der</strong> Welt“<strong>der</strong> Ba<strong>mbus</strong> Guadua angustifolia erwähnt.Lei<strong>der</strong> finde ich Guadua angustifolia inmeiner Literatur nicht - haben Sie nähereInformationen zu diesem Ba<strong>mbus</strong>?Und hier die Antwort von Gerd Sieber: Guaduaangustifolia ist ein tropischer Ba<strong>mbus</strong>aus Südamerika. Er wird dort ca. 20 Meterhoch und bekommt sehr dicke Halme.In seiner Heimat und darüber hinaus wir<strong>der</strong> als Ba<strong>um</strong>aterial für fast alles verwendet.In <strong>den</strong> meisten Fällen wird er zur gewerblichenNutzung in Plantagen ange<strong>ba</strong>ut. InDeuschland ist er meines Wissens nicht erhältlich.Sollte Ihnen diese Auskunft nichtausreichen: Guadua angustifolia ist in demBuch „American <strong>Bamboo</strong>s“ von Judziewicz(DM 98) ausführlicher beschrieben.Kulturfest in SaxdorfZ<strong>um</strong> siebenten Mal findet traditionsgemässam zweiten Augustwochenende (das ist<strong>der</strong> 12. und 13. August 2000) das Ba<strong>mbus</strong>kulturfestin Saxdorf statt. Die Besucherzahlhat sich von Jahr zu Jahr beachtlicherhöht. Mit ca 1 000 Besuchern1999 waren wir an <strong>der</strong> Grenze unsererKapazität angelangt. Das Echo ist alsoziemlich groß, <strong>den</strong>n es wird <strong>den</strong> PflanzenundBa<strong>mbus</strong>freun<strong>den</strong> auch viel geboten.Das nächste Fest wird bereits vorbereitet.Schön wäre es natürlich, wenn zehn Jahrenach <strong>der</strong> Wende auch Ba<strong>mbus</strong>freundeaus <strong>der</strong> westlichen Region <strong>den</strong> Weg nachSaxdorf fin<strong>den</strong> wür<strong>den</strong>. An Einladungenhat es nicht gefehlt - bisher warten wir abernoch auf ein stärkeres Echo. Wer seinScherflein in Form von Geld o<strong>der</strong> Mithilfeleisten möchte, soll sich an uns wen<strong>den</strong> -<strong>den</strong>n es dürfte bekannt sein, dass so einFest viel Arbeit macht und auch viel Geldkostet.Anfragen an: Hanspeter Bethke und Karl-Heinz Zahn, Hauptstr. 5, 04895 Saxdorf,Fon und Fax: 035341/215223


Der Schönste unter <strong>den</strong> SchönenPhyllostachys vivax f. aureocaulisFoto: Sabine EbertsBAMBUSCENTRUM DEUTSCHLANDBa<strong>um</strong>schuleBa<strong>den</strong>-Ba<strong>den</strong>Telefon +49 (0) 72 21/5074-0 · Telefax +49 (0) 72 21 /5074-80www.<strong>ba</strong><strong>mbus</strong>.de

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