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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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66(Epiphysenfuge)', diese "Störung der Osteoblastenaktivität […] mit frühzeitigem Alternder Chondrozyten des Säulenknorpels" samt der vermuteten Ursache ("atypicalexpression of the FGF4 transcript in the chondrocytes may be causing inappropriateactivation of one or more of the fibroblast growth factor receptors such as FGFR3),diese "Fehlbildung als Teil des Rassestandards" [von mehr als 20 Hunderassen] – dassdiese pathologische Veränderung dem Leser als "evolutionary event" vermitteltwerden soll. Obwohl selbst Dawkins die Achondroplasie "a classic example of a largemutation that would be unlikely to survive in nature" nennt (siehe oben), spricht er vonder Entstehung der Hunderassen als ein Beispiel für The Pr<strong>im</strong>rose Path ToMacroevolution (2009/2010, p. 43; zum doppeldeutigen Begriff "Pr<strong>im</strong>rose Path" spätermehr).So gesehen könnte man wohl auch einen Großteil (oder je nach Standpunktvielleicht auch alle) der inzwischen rund 600 inherited disorders be<strong>im</strong> Hund sowiedie Erbkrankheiten bei anderen Tieren wie Katzen, Schafen, Rindern, wie sie unterhttp://omia.angis.org.au/home/ 102 beschrieben werden – nicht zu vergessen die mehrals 5.000 Erbkrankheiten des Menschen einschließlich der Achondroplasie ("Fastalle davon sind als Krankheiten oder Missbildungen <strong>im</strong> medizinischen Sinne desWortes anzusprechen" F. Schmidt 103 ) – als evolutionary events propagieren."..evolution is progressive, and tends to lead to more and more complexity” (Dawkins gemäß Powell). UndDawkins selbst: "What you are looking at is the progressive evolutionary product of an arms race." "…evolutionmost certainly is progressive.” Oder A. Beyer: "Was für ein Mechanismus sollte, angesichts solch großer,schneller Änderungen, Makroevolution denn überhaupt noch verhindern können?"Es fehlt bei der Bezeichnung der Achondroplasie/Chondrodysplasie be<strong>im</strong> Hund alsevolutionary event wieder die Differenzierung in Aufbau und Abbau vonInformation (hier bezogen auf die normale Ontogenese der Beine). Man versucht mitdem Abbau bzw. der Unterbrechung/Störung/Beeinträchtigung normalerEntwicklungsabläufe durch Gen-Fehlfunktionen dem unbedachten Leser "dieTatsache der Makroevolution" zu suggerieren (<strong>im</strong>plizit den Aufbau völlig neuerInformation und Tausender Strukturen und Funktionen von Mikroben bis zumMenschen ohne Ziel, Plan und Geist). Die Autoren differenzieren überdies auchnicht zwischen artifizieller und natürlicher Selektion 104 – solche Unterscheidungenkönnten ja dem eben genannten philosophisch-materialistischen Ziel (der ansonstenexzellenten naturwissenschaftlichen Arbeit der Autoren) entgegenwirken.Wie begründen nun Parker et al. ihre Aussage, dass es sich be<strong>im</strong> Auftreten derAchondroplasie be<strong>im</strong> <strong>Haushund</strong> nur um ein einziges, bisher einmaliges Ereignis("single evolutionary event") handelt? Antwort:"The chondrodysplastic breeds were developed in many different countries for a variety of occupations.Based on genomic analysis of population structure, they do not share a recent common ancestry.However, since we find a common haplotype 105 of 24Kb surrounding the fgf4 retrogene in 19 shortlegged breeds it is likely the chondrodysplastic phenotype arose only once, before the division of earlydogs into modern breeds.”Und die Autoren schlussfolgern:102 Authored by Prof. Frank Nicholas, Universität Sidney.103 http://www.weloennig.de/Gesetz_Rekurrente_Variation.html#menschen104 This retrogene […] is the only example of a functional retrogene […] that is actively maintained by selection." Ohne die menschliche, künstliche Selektionwäre es wohl schon längst wieder verschwunden oder zumindest inactiviert.105 Zum Begriff vgl. z. B. http://www.nature.com/scitable/definition/haplotype-haplotypes-142 oder http://ghr.nlm.nih.gov/glossary=haplotype. Es wäreübrigens aufschlussreich zu wissen, ob, und falls ja, wo dieser Haplotyp auch bei non-chondrodysplastic breeds zu finden ist. Parker et al. konnten dazu bishernur relativ wenige Kontrollen der “500 breeds of dogs“ (Dawkins) untersuchen – diese zeigten den Haplotyp offenbar nicht (eigtl. unerwartet, da <strong>Wolf</strong> Stammvater).

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