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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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51extrapolate backwards von all den 'Mangelmutanten' auf genetischer und/oderorganismischer Ebene und es bleibt nichts mehr übrig von der postuliertenMakroevolution, von der als Tatsache behaupteten progressiven Evolution, die zumore and more complexity, vom Fisch zum Menschen und zuvor von den Bakterienzum Fisch geführt haben soll. 52"History-deniers" ("Geschichtsleugner") nennt Dawkins (2009/2010, p. 85) diejenigen, die seiner Argumentationnicht folgen und wirft ihnen Unkenntnis der Biologie vor ("…history deniers who doubt the fact of evolution areignorant of biology," 53 ) und ich erinnere hier – dazu wohl nicht ganz unpassend – wieder an seine Behauptung von1989, dass jemand, der die (Gesamt-)Evolution nicht akzeptiert, "unwissend, dumm oder verrückt" ist, und weiter:"(oder boshaft, aber das sollte ich lieber nicht in Betracht ziehen)" 54 . 2004 fügt er nach einigen Erklärungen zudiesem Statement hinzu: "I don't withdraw a word of my initial statement. But I do now think it may have beenincomplete. There is perhaps a fifth category, which may belong under "insane" but which can be moresympathetically characterized by a word like tormented, bullied, or brainwashed.” 55Neben "ignorant", "stupid" und vielleicht "wicked" nun als Spezifizierung von "Insane": tormented, bullied, orbrainwashed: Sehr sympathische Charakterisierung – passt sehr gut zu Dawkins' Extrapolation von denMangelmutanten, dem Abbau bestehender genetischer und anatomischer Strukturen und Funktionen (bzw. derUnterbrechung/Störung/Beeinträchtigung normaler Entwicklungsabläufe samt Qualzucht), dem Abbau derKomplexität be<strong>im</strong> <strong>Haushund</strong> auf die weltumspannende, progressive Evolution des Lebens mit more and morecomplexity, nicht zuletzt auf die Entstehung aller nichtreduzierbaren Strukturen (siehe Behe oben) sowie allergenetischen und sonstigen specified information, die die Fülle der Lebensformen auszeichnet. 56Im folgenden Text kommen wir an passenden Stellen auf diese und weitere Charakterisierungen der Kritiker der Makroevolution undDesign-Biologen noch zurück, genauso auf den Kommentar des anfangs zitierten Andreas Beyer sowie auf Behauptungen (zumeist) ausseinem Beitrag Was ist Wahrheit? Oder wie Kreationisten Fakten wahrnehmen und wiedergeben (pp. 98-162 in Kreationismus in Deutschland(2007); Hrsg. U. Kutschera, LIT-Verlag, Münster) 57 .Weiner (1995, pp. 31, 38, 157) 58 , Ellen (2005, p. 746) 59 , Prothero (2007, pp. 91,289-292) 60 , Coyne (2009, p. 125-127, 143) 61 und Pringle (2011, p. 32-34, 46) 62gehen zum Thema Evolution und Hunderassen übrigens ganz ähnlich vor wieDawkins. Prothero ergänzt Canidae-Stammbaum gemäß Fossilien. Nach KutscherasLehrbuch Evolutionsbiologie (2006/2008, pp. 209/210, Ulmer UTB) soll dieAbstammung der <strong>Haushund</strong>e verdeutlichen, dass “die moderne Evolutionsbiologienicht nur eine beschreibende, sondern in Teilbereichen auch eine exper<strong>im</strong>entelleNaturwissenschaft ist“. Von Fenner und Lammert (2011, pp. 345-358) 63 wird dieHaustierwerdung von <strong>Wolf</strong> und Silberfuchs für den Schulunterricht unter Teil IIIModellorganismen der Evolutionsbiologie vorgestellt.Gehen wir <strong>im</strong> Folgenden zu den wesentlichen genetischen Details undevolutionstheoretischen Fragen über.52 Was übrig bleibt ist die Mikroevolution innerhalb von Grundtypen.53 Der volle Satz lautet: "If the history deniers who doubt the fact of evolution are ignorant of biology, those who think the world began less than ten thousand years agoare worse than ignorant, they are deluded to the point of perversity.”54 Das volle Zitat lautet: "It is absolutely safe to say that if you meet somebody who cla<strong>im</strong>s not to believe in evolution, that person is ignorant, stupid or insane (orwicked, but I'd rather not consider that).” (Siehe Quelle in der nächsten Fußnote.)55 Kursiv von Dawkins; vgl. http://www.secularhumanism.org/library/fi/dawkins_21_3.html (von Dawkins kursiv.)56 Es ließe sich hier vielleicht einwenden, dass Dawkins' Beispiel <strong>Haushund</strong> ja nur eines von vielen weiteren ist. Man studiere dazu die Analyse zu zwei seinerweiteren Musterbeispiele, der Giraffe: http://www.amazon.de/Evolution-Long-Necked-Giraffe-Giraffa-camelopardalis/dp/3869914718/ref=sr_1_cc_1?s=aps&ie=UTF8&qid=1344677337&sr=1-1-catcorr und des Auges: http://www.weloennig.de/AuIIDaw.html. Seine Behandlung der kambrischen Explosion wäre vielleicht noch eine ausführliche Diskussion wert. Siehezu dieser Thematik generell: http://www.evolutionnews.org/2012/05/has_the_talk-or059171.html, http://www.evolutionnews.org/2012/04/lots_of_sed<strong>im</strong>en059021.html,http://www.evolutionnews.org/2011/12/precambrian_mic054611.html, http://www.evolutionnews.org/2011/12/an_eye_opening053921.html, http://www.discovery.org/articleFiles/PDFs/Cambrian.pdf,http://www.darwinsdilemma.org/pdf/faq.pdf.57 Um dem Leser eine Analyse der Argumentationsmethode von Herrn Beyer direkt in die Hand zu geben, möchte ich auf die längere Fußnote auf der Seite 9verweisen und dann vor allem auf meinen ausführlichen Beitrag "Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben hat. (Das Kapitel "Die Affäre Max Planck" inKutschera (2007, pp. 232-276) hat Andreas Beyer zusammen mit Martin Neukamm verfasst.) Details: http://www.weloennig.de/Die_Affaere1.pdf58 J. Weiner (1995): The Beak of the Finch. Vintage Books.London59 Ellen, H. (2005): The dog has its day. Nature 438: 745-74660 Prothero, D. R. (2007): Evolution: What the Fossils Say and Why It Matters. Columbia University Press. New York (Prothero lobt Darwin für diesen Ansatz als"very s<strong>im</strong>ple yet powerful” (p. 91): Darwin "argued that if they [the an<strong>im</strong>al breeders] could modify the ancestral wolf into dogs as different as a Chihuahua and a Great Dane,the species were not as fixed and stable as commonly believed.” Darwin nannte jedoch keine der beiden Rassen, dafür aber viele andere und schrieb (1859, p. 17/18): "I do notbelieve, as we shall presently see, that all our dogs have descended from any one wild species; but, in the case of some other domestic races, there is presumptive, or evenstrong, evidence in favour of this view. […] I think it highly probable that our domestic dogs have descended from several wild species.”)61 Coyne, J. (2010): Why Evolution is true. Penguin Group. New York.62 Pringle, S. (2011): Billions of Years, Amazing Changes. The Story of Evolution. Boyds Mills Press. Honesdale, Pennsylvania. (Konzipiert für Jugendliche.)63 A. Fenner und N. Lammert (2011): Zahmer Pelz mit wilden Wurzeln – die rasante Haustierwerdung des Silberfuchses; dort auch :Vom <strong>Wolf</strong> zum Wuff – DieDomestikation des <strong>Wolf</strong>es. In: D. Dresemann, D. Graf, K. Witte (Hrsg.) Evolutionsbiologie. Moderne Themen für den Unterricht. Spektrum Akademischer Verlag,Heidelberg.

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