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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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367Man kann sich übrigens kaum des Eindrucks erwehren, als würde sich dieEvolutionstheorie <strong>im</strong> Kreise drehen 753 . Im Prinzip jedenfalls nähert sich das Papervon O’Leary et al. (2013) den Vorstellungen des bedeutenden deutschenPaläontologen Otto H. Schindewolf (1950) 754 sowie des schwedischen GenetikersHeribert Nilsson (1953, p. 508, Fig. 12) 755 : “Explosive Entfaltung der plazentalenSäugetiere an der Kreide-Tertiär-Grenze mit basaler Aufspaltung in die einzelnenOrdnungen nach Schindewolf 1950a“ (Abb. links; in der Mitte die Typustrophentheorienach Schindewolf aus Kuhn, rechts Portrait Schindewolfs 756 ):Schindewolf (1950): “Explosiv, geradezu überstürzt, wird hier in großenUmbildungsschritten eine Anzahl verschiedenartiger Organisationsgefüge oderTypen angelegt, die dann während der anschließenden Fortentwicklung ihrenGrundcharakter unverändert beibehalten. Wir bezeichnen diese erste Phase als dieder Typen-Entstehung oder Typogenese." 757Ähnlich schon der Paläontologe Karl Beurlen (1932, p. 76): “It is a very generalrule that the pathway of evolution within a taxon – irrespective of whether it is a unit753 Was <strong>im</strong>pliziert, dass die nächsten Versionen zum Thema wieder mit größeren Zeiträumen rechnen könnten, die sich dann wiederum verkürzenwürden, ein Punkt, der sich (zunächst zur Verlängerung) <strong>im</strong> folgenden Kommentar zur Arbeit von O’Leary et al. (2013) von Anne D. Yoder(2013, p. 658) schon andeutet. Zunächst anerkennend kommentiert sie: “O’Leary et al.’s study offers a level of sophistication and meticulousanalysis of morphological and paleontological data that is unprecedented.” Sie fährt dann jedoch einschränkend fort: “By analyzing amorphological data set an order of magnitude greater than prior analyses, and integrating fossils within the phylogenetic analysis, they concludethat the origin and divergence of placental mammals must have occurred entirely after the K-Pg event. Even so, the reliance of age est<strong>im</strong>ationprocedures on a single phylogeny and the disregard for the consequences of branch lengths leave us wanting more.”754 Schindewolf, O. H. (1950): Grundfragen der Paläontologie. Geologische Zeitmessung, Organische Stammesentwicklung, BiologischeSystematik. Schweizerbart’sch Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Englisch 1993: Basic Questions in Paleontology. Geologic T<strong>im</strong>e, OrganicEvolution, and Biological Systematics. Translated by Judith Schaefer. Edited and with an Afterword by <strong>Wolf</strong>-Ernst Reif. With a Foreword byStephen Jay Gould. The University of Chicago Press, Chicago.755 Nilsson, H. (1953): Synthetische Artbildung. Grundlinien einer exakten Biologie. Verlag CWK Gleerup, Lund.756 http://www.paleo.uni-tuebingen.de/uploads/pics/Schindewolf.jpg (Portait: Geologisches Institut in Tübingen.)757 Zitiert nach O. Kuhn (1965, p. 17; Abb. p. 12): Die Abstammungslehre, Tatsachen und Deutungen. Verlag Oeben, Krailling bei München. (Zuden Schindewolfzitaten: Vor einiger Zeit hatte ich mir aus der Originalarbeit von Otto H. Schindewolf (1950) Kopien gemacht, ich komme aberwegen des Umszugs aus dem MPIZ zur Zeit nicht an die Kisten, in denen das Material liegt. Ich kenne übrigens auch seine Arbeiten von 1944,1955, 1964, 1969.)

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