13.07.2015 Aufrufe

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

340wiederholt sowohl schrittweise abgebaut als durch Rekombination wiederaufgebaut werden (das oben genannte general bias kann durch Rekombinationdiskontinuierlich überwunden werden). Repetitiver Aufbau und Abbaufunktionieren so lange, bis das Potenzial zu "multiple instances of convergence inbody and trophic morphology" 676 und "recurrent evolution of convergent forms"erschöpft ist. Wir erinnern uns: ”The higher the ratio of activator to inhibitor(a/i), the more rapidly molar buds will be added to the tooth row.” DurchMutationen sowie die weiteren oben genannten Faktoren kann diese ratio so langeverändert werden, bis ein Level erreicht ist, an welchem Mutationen fast nur nochmit deutlich nachteiligen Auswirkungen für den betroffenen Organismusverbunden sind 677 und – wie be<strong>im</strong> Menschen – praktisch nur noch s<strong>im</strong>plification orcomplete loss of teeth verursachen können 678 .Activator-inhibitor networks scheinen jedoch nicht nur mit der Zahnbildungverbunden zu sein. Kavanagh et al. bemerken 2007, p. 431:"Because activator–inhibitor networks are a common mechanism in development, we suggest thatinhibitory cascade-derived rules may apply in explaining the size relationships in adjacent organs beyondtooth development, particularly in other systems with sequentially developing organs or repeatingelements.” 679676 Hier auf die Konvergenzphänomene generell angewandt ("The recurrent evolution of convergent forms is a widespread phenomenon inadaptive radiations" – siehe oben).677 Neutrale Mutationen wollen wir hier vernachlässigen.678 Siehe das vollständige Zitat oben.679 In der zitierten Arbeit folgen darauf stark anthropomorphe Behauptungen zur "competition between developing body parts": "In insects,competition between developing body parts has been shown to affect the evolution of morphology, and the inhibitory cascade may also beunderstood as a form of sequential competition between adjacent organs. In teeth, our model resolves long-standing debates about the regulationof individual molar initiation and size, highlighting the essential role of inhibitors in shaping the entire dental system.” Das erinnert stark anWilhelm Roux (1881): Der Kampf der Teile <strong>im</strong> Organismus ("Sein 1881 veröffentlichtes Buch "Der Kampf der Teile <strong>im</strong> Organismus"ist eine seiner Hauptschriften, in welcher er die Darwinschen Thesen auf die intraorganismischen Beziehungen der Zellen und des Gewebesübertrug" – vgl http://www.amazon.de/Der-Kampf-Teile-<strong>im</strong>-Organismus/dp/3836429101; http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Roux). Siehe dazu weiter dieAusführungen von Benjamin Bühler 2003, pp. 202-205 in http://books.google.de/books/about/Text_und_Wissen.html?hl=de&id=tKB83RnWAEwC zuRoux und Hans Driesch (pp. 202/203): "Die Theorie, wie sich solche Entwicklungsvorgänge vollziehen, hatte Roux bereits 1881 in der Schrift"Der züchtende Kampf der Teile <strong>im</strong> Organismus oder die Teilauslese <strong>im</strong> Organismus" vorgelegt. Hier erweitert Roux Darwins Konzept derSelektion, indem er es nicht nur auf Individuen, sondern auch auf die Teile des Organismus, also Zellen, Gewebe, Organe usw. bezieht. DieseTeile stehen zueinander in Konkurrenz, um Raum, Nahrung, usw. Gemäß dem Selektionsprinzip überleben nur die leistungsfähigsten unddauerfähigsten Teile, die demnach die Leistunfgsfähigkeit und Dauerfähigkeit des Organ<strong>im</strong>us steigern. […] Roux' Position ist insofern gegenden Vital<strong>im</strong>us gerichtet, als bei ihm die Teile nicht das Ganze in sich tragen oder ein ganzmachender Faktor existiert, sondern die Teile "blosfür ihre eigene Erhaltung leben. [Erinnert auch an die "egoistischen Gene"][…] Im Gegensatz zu Roux…geht es Driesch darum, dass zwar dieAusführungen gewisser Einzelereignisse mechanistisch erklärbar sind, doch dass best<strong>im</strong>mte Einzelereignisse "gerade hier und gerade jetztstattfinden", nur verständlich ist, wenn man den Organismus als "geordnetes Ganzes" auffaßt.Warum der Ansatz von der competition so anthropomorph und bedenklich ist, dürfte mit den folgenden Ausführungen deutlich werden (aushttp://www.weloennig.de/mendel05.htm): R. E. D. Clark: "The Darwinians..looked upon nature as a sphere of struggle. They could think only ofan<strong>im</strong>als red in tooth and claw. They ceased to see the world as a harmonious whole, in which each unit had its place, and they thought of itinstead as a nightmare of disharmony and chaos. Whereas an older generation of natural historians had looked for design or teleology, the newergeneration of biologists began, quite deliberately, to look for the absence of design, for what they pleased to call dysteleology." (Kursiv in beidenZitaten von Clark.)Wenn auch <strong>im</strong>mer wieder bestritten worden ist, daß Darwin und seine Nachfolger den "Kampf ums Dasein" in dieser Weise verstanden (so z.B. von Erben 1975, p.178, auch in seinen Vorlesungen 1979), so kann uns doch ein Blick ins 3. Kapitel der ORIGIN-Arbeit und in HaeckelsWerke von der Richtigkeit des Clarkschen Ansatzes überzeugen.Haeckel zum Beispiel spricht (1911, pp. 17/18) von einem "schonungslosen höchst erbitterten K a m p f a l l e r g e g e n a l l e", undfindet "überall Kampf, Streben nach Selbsterhaltung, nach Vernichtung der direkten Gegner und nach Vernichtung desNächsten...Darwin hat gerade dieses sehr wichtige Verhältnis in seiner hohen und allgemeinen Bedeutung uns erst recht klar vor Augen gestellt,und derjenige Abschnitt seiner Lehre, welchen er selbst den "Kampf ums Dasein" nennt, ist einer ihrer wichtigsten Teile." (Von Haeckelgesperrt.)Als Beispiele für Darwins Verständnis des Kampfes ums Dasein und der Selektion können schon die Titel der Unterkapitel von Chapter III derOrigin-Arbeit dienen: "Competition universal" und "Struggle for life most severe between individuals and varieties of the same species (und <strong>im</strong>Inhaltsverzeichnis): often severe between species of the same genus." Textbeispiel: "Hence, as more individuals are produced than can possiblysurvive, there must in every case be a struggle for existence, either one individual with the other of the same species, or with the individuals ofdistinct species, or with the physical conditions of life." Nach etwa fünf Seiten Ausführungen faßt Darwin zusammen:"In looking at nature, it ismost necessary to keep the foregoing considerations in mind - never to forget that every single organic being may be said to be striving to theutmost to increase in numbers; that each lives by a struggle at some period of its life; that heavy destruction inevitably falls either on the youngor old, during each generation or at recurrent intervals" (Darwin, pp. 68, 71 - man vgl. den Text <strong>im</strong> Zusammenhang, um zu ermessen, ob Haeckelseinen Meister auch tatsächlich richtig verstanden hat.) Es ist biologisch mehr als zweifelhaft, solche anthropomorphen und zumindest zum Teilvöllig falschen Thesen auf die activator-inhibitor-networks der Organismen zu übertragen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!