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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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285Nun könnte man natürlich einwenden, dass auch dass DolloscheIrreversibilitätsgesetz nicht ganz ohne Ausnahmen zu sein scheint – dennochrechnet wohl niemand mit der Umkehrung ganzer Serien von Merkmalen zurückzu einer phylogenetisch postulierten Wildtyp-Urform (Beispiel: meines Wissensglaubt kein Evolutionstheretiker ernsthaft, durch Rückmutationen aus einem Huhnden Urvogel Archaeopteryx wiedererhalten zu können). Die Gründe dafür hatDollo vor mehr als 100 Jahren genannt. 534Das Thema Spezialisationskreuzungen ist jedoch auch für nahe Verwandterelevant. Ein Beispiel aus unseren Hunderassen: Niemand erwartet, aus einemChihuahua so etwas wie einen Bernhardiner oder einen Irischen <strong>Wolf</strong>shundzüchten zu können. Statt "Prohesperocyon" sollte man diese Gattung vielleichtbesser "Authesperocyon" oder "Apohesperocyon" nennen, denn nach den obenaufgeführten evolutionstheoretischen Prämissen kommt Prohesperocyon alsVorfahr aller Caniden nicht mehr in Frage – weder chronologisch nochanatomisch. 535exclude it from the long-necked giraffe's ancestry per se (as is usually the case with "missing links" or "transitional forms"). Hence, thisquestion has to be carefully investigated too.534 http://www.weloennig.de/Dollo-1a.pdf und http://www.globalsciencebooks.info/JournalsSup/<strong>im</strong>ages/Sample/FOB_4(SI1)1-21o.pdf535 Und ein weiteres Beispiel für Spezialisationskreuzungen und deren Bedeutung für Abstammungsfragen noch aus einer ganz anderenbiologischen "Ecke" – der Ameisenforschung: "In anderer Beziehung ist aber Anergatides nicht so weit in der parasitischen Degenerationfortgeschritten wie Anergates: Bei Anergatides ist das ♂ dem ♀ in der Kopfbildung sehr ähnlich, bei Anergates ganz verschieden. Die ♂♂ vonAnergatides sind überhaupt bei weitem nicht so stark parasitisch rückgebildet wie bei Anergates und deshalb auch viel weniger nymphoid(puppenähnlich) als bei letzterem; dies geht aus der stärkeren Chitinisierung des ganzen Körpers, namentlich des Hinterleibes, hervor, ferner ausdem Besitz von gegliederten Flügelrud<strong>im</strong>enten an Stelle der Vorderflügel, die fast an die Appendices thoracales von Termitoxenia erinnern, ausder stärkeren Entwickelung des Kammes (Sporns) an der Spitze der Vorderschienen usw. – Es liegen somit eine ganze Reihe von"Spezialisationskreuzungen" (Abel) zwischen Anergates und Anergatides vor, welche eine nähere Stammverwandtschaft beiderausschließen und es ebenso unmöglich machen, Anergates von Anergatides wie Anergatides von Anergates abzuleiten. Ebensowenig lassensich beide Gattungen als in verschiedener Richtung erfolgte Spezialisierungen ein und desselben Stammtypus deuten" (worauf die weitereBegründung dieser Aussage folgt). E. Wasmann (1915): Anergatides Kohli, eine neue arbeitslose Schmarotzerameis vom oberen Kongo (Hym.,Form.). Entomologische Mitteilungen IV, 1915. Nr. 10/12.Siehe weitere Beispiele: O. Abel (1907): http://archive.org/stream/diemorphologiede00abel/diemorphologiede00abel_djvu.txt; Pia und Bäuml(1937): http://www2.uibk.ac.at/downloads/oegg/Band_29_357_428.pdf (beide Arbeiten: Spezialsationskreuzungen bei Walen) "… daß dieBalaenopteriden wesentlich früher fertig ausgebildet waren, als die Balaeniden, und daß sie der [hypothetischen] Wurzel dieser sehr nache stehen,wenn auch eine Reihe von Spezialsationskreuzungen, wie die Vierfingerigkeit der rezenten Balaenopteriden, der Besitz von Kehlfurchenusw. (Abel, 1929, 266-269) eine direkte Ableitung verhindert"- Pia und Bäuml, pp. 380/381).K. Beurlen (1930): (Mollusken) "Man hat sich daran gewöhnt, dieses Konvergieren [der Stammreihen] in den Vordergrund zu stellen unddementsprechend die Stammreihen hypothetisch nach rückwärts zu verlängern bis zum Schnittpunkt. Dieser bedeutet dann die gedachteStammform. Diese darf jedoch nach dem Gesetz der Spezialisationskreuzungen nach keiner Richtung angepaßt sein, in der eine derspäteren Stammreihen angepaßt ist, ja, sie darf überhaupt nicht angepaßt sein; d. h. mit anderen Worten, sie hat niemals existiert. Jedegrößere Gruppe hat stets nur in ihren verschiedenen Anpassungstypen existiert, zwischen denen Übergangsformen undenkbar sind" – worauf dieDiskussion von Beispielen folgt. Siehe p. 537 von http://decapoda.nhm.org/pdfs/10467/10467-003.pdf: Vergleichende Stammesgeschichte: Grundlagen,Methoden, Probleme unter besonderer Berücksichtigung der höheren Krebse. Fortschritte der Geologie und Palaeontologie. Band VIII, Heft 26(Gebrüder Borntraeger, Berlin). (Internet-Zugriffe zu dieser Fußnote 10. 4. 2013.)Die meines Wissens bisher ausführlichste, gründlichste und beste Übersicht zum Thema stammt von G. Nelson (2005): Cladistics: Its arresteddevelopment. In: Williams D.M., und P. L. Forey (Eds.) Milestones in Systematics. The Systematics Association Special Volume Series 67, 127-147. (Fische) "In a muted reprise of Dollo's theme 70 yeras later, fossil lungfishes were featured in a presential address to the Linnean Society ofLondon, delivered by Errol White after a long career as Keeper of Paleontology at the British Museum (Natural History). With no reference toDollo, and apparently with no inspiration from h<strong>im</strong>, White nevertheless lamented (1966:8), ["]And this brings me to the real point of thisaddress… In my experience with fossil fishes, while one can see the general drift of evolution readily enough, when it comes to pin-pointing thelineages, whether it be at genereic level or at that of a higher group, the links are invariably either missing altogether or faulty, that is to sayalways one or more characters out of phase…["] ” (p. 132).G. Wagenitz (2003/2008, p. 140): "Heterobathmie, f. (E: mosaic evolution F: évolution en mosaique): Die häufige Erscheinung, dass eine Sippe inmanchen Merkmalen einen ursprünglichen Zustand bewahrt, während andere eine abgeleitete Merkmalsausprägung aufweisen. G[eschichte]: Dieseit langem bekannte Tatsache (vgl. z.B. WIELAND 1906) bereitete vor allem Schwierigkeiten, solange man meinte, ein "phylogenetischesSystem" könne die Sippen nach ihrer Entwicklungshöhe anordnen. Der Terminus Heterobathmie wurde von TAKHTAJAN (1959, S. 13) alsErsatz für verschiedene ältere Bezeichnungen eingeführt, von denen nur Spezialisationskreuzung (PLATE 1912, S. 925) und Mosaikevolution (mosaicevolution De BEER 1954, S. 163) noch Bedeutung haben. H. leitet sich her von gr. heteros, verschieden, und bathos, Tiefe, Höhe" – Wörterbuch derBotanik. 2. Auflage . Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg (2003) und 2008 bei Nicol-Verlags GmbH, Hamburg.

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