13.07.2015 Aufrufe

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

253mustern, sowohl in der einen Richtung als auch in der anderen uns bewegen und uns durchaus bemühen, zuden letzten Grenzen, zu 1 und 2 vorzudringen, so werden wir gewiß eine unbeschreibliche Fülle vonWerten und Formen kennen lernen, ohne doch die letzten Grenzen selber feststellen zu können; ja, je mehrUnterschiede wir beachten werden und je genauer, ein um so größerer Reichtum wird sich unseren Augenoffenbaren, um so weiter werden wir von den letzten Grenzen entfernt sein, um so mehr werden wir geneigtsein zu glauben, daß es überhaupt keine Grenze gebe - denn das ist die eigentliche Natur der Unendlichkeit<strong>im</strong> kleinen, daß, je mehr Zwischenstufen wir kennen, je präziser, um so mehr noch zu erkennen bleibt, umso weiter von uns die letzte Grenze zu rücken scheint -, und wir dürfen doch wohl nicht ernstlich glauben,daß wir darum bereits längst über alle Grenzen hinauskommen und uns <strong>im</strong> anderen Grenzenlosen, <strong>im</strong>Unendlichen <strong>im</strong> großen befinden. So ist es auch mit der Variabilität. Daraus, daß wir eine gewaltigeFormenfülle eines best<strong>im</strong>mten organischen Wesens erleben können, folgt noch keineswegs, daß dieVariabilität dieses Wesens bereits gar keine Grenzen habe, daß sie in progressiver Richtung grenzenlos,absolut unendlich sei, daß wir <strong>im</strong> Umkreis der unendlichen Varianten etwa eines Marsupialiers (derunendlichen Varianten zwischen 1 und 2 auch tatsächlich die unzähligen Varianten einer Fledermaus (derunzähligen Varianten zwischen "5 und 6", 5 1/2, 5 1/3...), eines Wales usw. finden könnten, daß es für dieseVariabilität überhaupt gar keine Grenzen gebe, daß wir von der Unendlichkeit <strong>im</strong> kleinen (1 und 2) auswirklich die ganze Unendlichkeit aller organischen Formen, die Unendlichkeit <strong>im</strong> großen (1 - unendlich)hervorbringen könnten. Diesen Schluß zieht nun aber die Deszendenztheorie."Der Grund für die Grenzen der Variabilität wurde am Beispiel der Entstehungder Hunderassen wie folgt herausgearbeitet und <strong>im</strong> Detail bestätigt 469 – unsereAusgangsthese ist nach detaillierter Begründung damit auch unser Fazit:Man übersieht zur Entstehung der Hunderassen (und das gilt auch für die Domestikation allgemein)völlig die Richtung – Aufbau oder Abbau? – in welche sich die Entstehung der Hunderassen vollzogenhat: Es ist fast durchweg der Abbau bestehender genetischer und anatomischer Strukturen undFunktionen (bzw. die Unterbrechung/Störung/Beeinträchtigung normaler Entwicklungsabläufe)und dazu ein Rest von Umbau, aber keineswegs der Aufbau völlig neuer Information und völlig neuerStrukturen. Die Prognose, dass nicht eine einzige völlig neue funktionale DNA-Sequenz (neues Gen) <strong>im</strong>Rahmen der Hunderassenbildung durch die uns bekannten richtungslosen Mutationen generiert wordenist, dürfte wohl nicht allzu gewagt sein. Der <strong>Wolf</strong> wurde z. B. auf den Rehpinscher und den Dackelreduziert und hat sich nicht etwa zu neuen Arten und Gattungen "evolviert". Ein Rehpinscher ist ebennur noch sagen wir 1 / 16 <strong>Wolf</strong>, aber keineswegs mehr als sein Stammvater.Generell: Functional integration is lowered on the genetic and organismallevels.Wenn wir uns jetzt aus meiner eigenen exper<strong>im</strong>entellen Arbeit ein Beispiel miteiner Serie von Mutanten aus dem Pflanzenreich ansehen, dann möchten wir dabei<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Sinn behalten, dass die grundlegenden Gesetze der Vererbung(Mendelsche Gesetze) für praktisch alle diploiden Organismen gelten – für dasPflanzenreich genauso wie für das Tierreich – und dass diese Vererbungsgesetzezuerst an einem ’bescheidenen Pflänzchen’, nämlich der Erbse (Pisum sativum)entdeckt worden sind 470 . Und diese Gesetze gelten auch für den Menschen (sieheMendelian Inheritance in Man) 471 . Zu den inzwischen erforschten molekularenGrundlagen der Vererbung, speziell zur Mutationsgenetik vgl. z. B.http://www.weloennig.de/AesV1.PuMu.html und die folgenden Kapitel.469 Siehe oben: Irischer <strong>Wolf</strong>shund: Lebenserwartung und Krankheiten;/ "Dackelbeine": Achondroplasie; /Nackthunde: Fell- und Zahnverluste; /weißes Fell und unterschiedliche Fellfarben sowie blaue Augen: meist Melaninreduktion;/ kleine Hunde: Miniaturisierung durch IGF-1 Allel[Mensch: Deficiency of either growth hormone or IGF-1 results in d<strong>im</strong>inished stature];/ health disorders be<strong>im</strong> Chihuahua: incomplete skull undganze Serie weiterer Punkte;/ Haarformen: wire hair and "furnishings": 167-bp deletion;/ long fur: "highly conserved Cys is changed to Phe(Cys95→Phe) in exon 1 of FGF5", etc.;/ Rhodesian Ridgeback: Dermoid Sinus;/ Shar Pei: "überflüssiges Fell" und Familial Shar-Pei Fever; /Hirngewichtsabnahmen bei Haustieren;/ Abbauerscheinungen <strong>im</strong> Gehörorgan (generell: "In most domesticated an<strong>im</strong>als": "sense organs becomereduced");/ Abbau in der Komplexität des Verhaltens;/ CNVs und SNPs: "accumulation of deleterious mutations";/ negative Duplikationen;/AMY-Gene: dritte Option;/ Hypertrophien und Hyperplasien;/ rekurrente Variation und viele weitere Punkte.470 Siehe dazu http://www.weloennig.de/Baur.html und http://www.weloennig.de/mendel01.htm471 Vgl. http://www.genecards.org/cgi-bin/listdiseasecards.pl?type=full (21.August 2013: “6548 "disease genes" are currently present in theGeneCards database“) und http://nar.oxfordjournals.org/content/37/suppl_1/D793.full und http://www.ncbi.nlm.nih.gov/om<strong>im</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!