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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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251Mopsköpfe, Schweinsköpfe, Verkürzung der Kiefer, Auftreibung der Schädelkapsel,Entstehung von Wasserköpfen usw."Siehe zur Frage nach der rekurrenten Variation des Gehörorgans die Ausführungen oben.20. Grenzen der VariabilitätWie wir anfangs gesehen haben, setzen Autoren wie St. Hilaire, Keller,Goldschmidt, Dawkins, Ellen, Coyne, Prothero (auch mit den fossilen Formen)und viele andere Autoren die beeindruckende Vielfalt der Hunderassen undHundeformen als Argument für die postulierte Makroevolution ein, d. h. für dieEntstehung neuer komplexer Information und der pr<strong>im</strong>ären Arten/Grundtypen undBaupläne des Lebens. Und das gilt seit mehr als 160 Jahren für viele Autoren auchfür die Haustierzüchtung allgemein, da, in den Worten von Herre und Röhrs, 'Wohlalle Organe bei Haustieren <strong>im</strong> Vergleich zu den Wildtieren einen Wandel erfahrenkönnen, ihr Zusammenwirken beeinflusst sein kann und ihre Umweltabhängigkeit,z. B. von circadianer Rhythmik oder jahreszeitlichem Wandel, sich ändern kann';oder weil 'kein Organ, kein Körperteil der Wildtierart in der Domestikationunverändert bleibt' und sich 'die Wandlungen bis in den Feinbau erstrecken' unddarüber hinaus hin und wieder selbst noch eine 'bemerkenswerte Variabilität in denChromosomenzahlen' zu verzeichnen ist (siehe Zitate oben).Wenn uns diese Plastizität der Haustierformen auch vielleicht manchmalgrenzenlos erscheint, wie kommt es denn, dass wir dennoch keinerleiSchwierigkeiten haben, selbst noch die bizarrste Hunderasse als Hund, dieausgefallendste Katzenrasse als Katze, die ungewöhnlichste Rinderrasse als Rindusw. zu erkennen (von den vielen Kaninchenformen bis zu den mehr als tausendTaubenrassen ganz zu schweigen)?Die Haustierexperten und Evolutionsbiologen Herre und Röhrs haben diekorrekte Antwort – ganz <strong>im</strong> Gegensatz zu Dawkins und vielen weiteren Autoren –wie folgt auf den Punkt gebracht (wegen der grundlegenden Bedeutung wiederholeich hier die Kernpunkte ihrer Aussage):"Die Veränderungen der Haustiere gegenüber den Wildarten belegen den weiten Umfang derinnerartlichen Ausformungsmöglichkeiten von Einzelmerkmalen. […] Alle Individuen einerHaustierart, auch solche mit stark abgewandelten Merkmalen, zeigen unter sich und auch mitder Wildart sexuelle Affinität und erzeugen miteinander fruchtbare Nachkommen. Damitbilden sie eine freiwillige Fortpflanzungsgemeinschaft, gehören zur gleichen Art. Im Hausstandvollzieht sich nur ein innerartlicher Merkmalswandel und keine Artbildung. In diesem Sinneist das Exper<strong>im</strong>ent Domestikation kein Modell für die transspezifische Evolution. DieDomestikation führte nicht zur Bildung neuer biologischer Arten.In den Ausführungen zu den Füchsen und allgemein zum Gesetz der rekurrentenVariation sind wir weiter auf zahlreiche Paralleerscheinungen in derHaustierzüchtung gestoßen – von den Dackelbeinen über blaue Augen bis zu"Verlängerungen des Schädels, Verkürzungen, Bildung sogenannter Mopsköpfe,Schweinsköpfe, Verkürzung der Kiefer, Auftreibung der Schädelkapsel,Entstehung von Wasserköpfen usw." bis zur mannigfaltigen Fellstruktur undFellfarbe ganz unterschiedlicher Tierarten.

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