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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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24819. Gesetz der rekurrenten Variation: Ein paarHinweise aus älteren ArbeitenZunächst eine Definition:"The law of recurrent variation […] states that "treating homozygous lines with mutagenic agents generateslarge, but clearly finite, spectra of mutants. This consistently occurs when the exper<strong>im</strong>ents are carried out on ascaleadequate to isolate the potential of alleles causing phenotypic and functional deviations (saturation mutagenesis).However, due to almost invisible residual effects of changes in redundant sequences and/or of further chromosomerearrangements, the corresponding saturation curve is asymptotically approaching its l<strong>im</strong>it for the micro-quantitativepart of variation.”Because mutations at different loci often cause s<strong>im</strong>ilar or identical phenotypes (most traits are polygenic), thecurve asymptotically approaching the saturation line for the mutant genes is distinct from that of the mutantphenotypes. In absolute terms, the distance between the curves is also aggravated by the redundancy of (1) thegenetic code, (2) of gene functions, and (3) of conservative amino acid substitutions, allowing mutant proteins toapprox<strong>im</strong>ately fulfill their original tasks and functions. However, researchers must constantly remind themselvesthat the law of recurrent variation focuses only on DNA variations displaying measurable effects on thephenotype and usually disregards the rest (see also transposons, below). In practice this means that in repetitivemutagenesis exper<strong>im</strong>ents the number of new mutants differing phenotypically from each other is steadilyd<strong>im</strong>inishing until a saturation l<strong>im</strong>it is reached and progress under artificial selection comes to an end (Lönnig 19931995 2001 2002a 2002c). Given s<strong>im</strong>ilar genetical preconditions, the spontaneous mutation process in the wild willproduce the same large but l<strong>im</strong>ited spectra of mutants, which have appeared in mutagenesis exper<strong>im</strong>ents.Although the mutation rate under natural conditions is usually decidedly lower, species consisting of largepopulations realize their potential of point mutations virtually in every generation: e.g. for the present generation ofhumans this means that each gene has recurrently mutated more than 100,000 t<strong>im</strong>es (>6,2 billion individuals, ca.30,000 to 40,000 genes, mutation rate 10-5 per gene per generation). In wild species most of the mutants willdisappear shortly after their arrival because of their negative selection values. Also, the law is valid for heterozygouslines and allogamous species. However, due to uninterrupted gene flow the curves will approach the saturationl<strong>im</strong>its more slowly than in homozygous lines and autogamous species.” 464Das Gesetz gilt auch für die Haustiere:Nachtshe<strong>im</strong> und Stengel pp. 59-62:"Bei anderen Haustieren sind die <strong>im</strong>itativen Abänderungen der Haarform ganz ähnlich [wie be<strong>im</strong><strong>Haushund</strong>, siehe ausführliches Zitat oben zu den Haarformen des <strong>Haushund</strong>s]. Das lange Haar desMaltesers (Abb. 23) finden wir bei den vielen »Angoras« wieder, wie man langhaarige Haustierenach der in der türkischen Provinz gleichen Namens (heute Ankara) gezüchteten Angoraziege zubenennen pflegt, die Angorakatzen, -kaninchen und -meerschweinchen (Abb. 24—27). EinGegenstück zum Angorahaar des Säugers ist das Gefieder des Seidenhuhns. Das andere Extrem, derVerlust des Haarkleides, ist ebenfalls bei fast allen Haussäugern beobachtet worden. Nur seltenwird indessen, wie be<strong>im</strong> Hund, die Haarlosigkeit als Rassemerkmal gezüchtet, einerseits deshalb,weil die haarlosen Tiere meist alles andere als schön sind, vor allem aber, weil mit dem Haarkleidder Säuger seinen Wärmeschutz verliert. Der haarlose Warmblüter vermag nur schwer seineKörpertemperatur auf normaler Höhe zu halten, er erkältet sich viel leichter als das behaarte Tier.Pelzlose Kaninchen z.B. kann man als Rasse züchten, aber man muß sie Tag und Nacht, Sommerund Winter in gleichmäßiger Wärme halten. Anderenfalls wird der Stoffwechsel zu sehr gestört, unddie Tiere gehen zugrunde. Lediglich be<strong>im</strong> Schwein hat der fast völlige Verlust des Haarkleides beivielen Rassen nicht diese nachteiligen Wirkungen, da hier an die Stelle des Haarkleides — wiederummutativ <strong>im</strong> Laufe der Domestikation — ein anderer Wärmeschutz getreten ist, das starke Fettpolsterunter der Haut. Hausschweine, deren Haarkleid erhalten geblieben ist, zeigen oft andereAbweichungen des Haares von dem des Wildtyps, wie das rumänische Mangalica- oderLockenschwein, dessen Kraushaar ein Gegenstück findet in der Locke des Retrievers (zotthaarigeroder altdeutscher Schäferhund) bei den Hunden, des Karakuls bei den Schafen und mancherTatarenpferde.464 http://www.weloennig.de/ShortVersionofMutationsLawof_2006.pdf

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