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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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149gesundem Erbgut – wobei "möglichst gesund" die Vermeidung meist (weiterer 256 )pathologischer Abweichungen vom Standard bedeutet.Trifft das zitierte Wort Eberhard Trumlers also auf die phänotypischdefinierten Rassestandards der Hunde zu? ("Alle Mutationen, die wir bis heutekennen, sind nichts anderes als Fehlleistungen der Natur, wenn wir dabei dieursprüngliche Wildform des veränderten Haustieres als Maßstab nehmen.")Der aufmerksame Leser beantworte bitte aufgrund der bisher diskutierten Punktediese Frage selbst.Auch wenn man Trumlers Aussage vielleicht nicht absolut zust<strong>im</strong>mt (wirkommen gleich noch einmal auf diese Frage zurück), so sind doch die zahlreichenoben <strong>im</strong> Detail diskutierten Abbauerscheinungen für jemand, der bereit ist,Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen, in keiner Weise zu leugnen – oder in meineranfangs formulierten Ausführung: Es ist fast durchweg der Abbau bestehendergenetischer und anatomischer Strukturen und Funktionen (bzw. dieUnterbrechung/Störung/Beeinträchtigung normaler Entwicklungsabläufe) und dazuein Rest von Umbau, aber keineswegs der Aufbau völlig neuer Information undvöllig neuer Strukturen.Welche Bedeutung hat nun dieser Abbau für die Neotenie/Pädomorphie-Frage?Wie wir ausführlich besprochen haben, bestehen diese Abbauphänomene in allerRegel – von den wenigen oben zumeist schon genannten Ausnahmen abgesehen –keineswegs aus einer s<strong>im</strong>plen Verkürzung der normalen Ontogenese, sodass dieverschiedenen Hunderassen einfach auf unterschiedlichen Stadien der Ontogenesedes <strong>Wolf</strong>es stehen bleiben und dann geschlechtsreif werden. Die Verlust- undStörmutationen verändern vielmehr weite Teile der (oder fast die gesamte)Individualentwicklung. Erinnern wir uns an das vielzitierte "Dackelbeispiel”:"The modified condition in the achondroplasic extremity is known to be present in the earliest foetalstages as a number of investigators have shown. The appendicular or l<strong>im</strong>b skeletons arise very early,and possibly are permanently modified from their beginning even though the secretory balance laterbecomes normally established” (Stockard).Da diese Abbauphänomene – gemessen an der Wildform – "Fehlleistungen derNatur" sind, kann man damit auch nicht die Höherdifferenzierung etwa einesAustralopithecus zu einem Homo sapiens <strong>im</strong> Sinne der Neotenie/Pädomorphie-Hypothese erklären, zumal "die Beibehaltung von Jugendmerkmalen" – ganz <strong>im</strong>Gegensatz zu den Aussagen gemäß Wikipedia und von Lorenz bis Gould undvielen anderen – nicht einmal die Entstehung der Hunderassen befriedigenderklären kann.16. FüchseIn der Wikipedia lesen wir zum Thema Neotenie und Fuchsdomestikation z. B.:256 Wir erinnern uns an Beispiele wie "Die verkürzten Beine des Dackels sind das Resultat einer gezielten Selektion auf Achondroplasie; dieFehlbildung ist Teil des Rassestandards." 256

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