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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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148geschlechtsreif gewordener Pr<strong>im</strong>atenfötus”) und auch Stephen Jay GouldsBemerkung ("Still, I cannot help noting, since dogs are descended from wolves,and humans really are neotenous in both form and behavior…") – nun, wiesicher können solche Neotenie-Aussagen sein, wenn sie nicht einmal auf unsere<strong>Haushund</strong>e (Canis lupus familiaris) als direkte Nachkommen und nächsteVerwandte des <strong>Wolf</strong>es (Canis lupus lupus) in den morphologisch-anatomischenMerkmalen und kaum (oder in den meisten Fällen gar nicht) auf dasVerhalten zutreffen?Zu dieser Fragestellung ist weiter auch der nächste Punkt zu berücksichtigen:15. Trumler: 'Alle Mutationen sind Fehlleistungen der Natur'; dazu die Zitategemäß den Nobelpreisträgern Kendrew und Muller. Ergänzend zum ThemaMutationen einige Ausführungen von Peter von Sengbusch:"Schon kurz nach der Wiederentdeckung der MENDELschen Regeln beobachtete H[ugo] de VRIES neuauftretende Formen in Populationen von Oenothera. Sie zeichneten sich gegenüber den übrigen,weitverbreiteten Exemplaren (dem Wildtyp) durch andersartigen Wuchs, anders geformte Blätter sowiedurch unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit aus. Die Änderungen des Phänotyps blieben auchin der Nachkommenschaft erhalten, stellten sich damit also als erblich heraus. Sie beruhtenoffensichtlich auf Veränderungen der Erbanlagen, ohne daß eine Ursache zu erkennen war. DerartigeErbänderungen nennt man Mutationen und Organismen, in denen sie zum Zuge kommen, Mutanten.Unter dem Ausdruck "Wildtyp" versteht man ganz allgemein die in der Natur am häufigsten auftretendenPhänotypen (einer betreffenden Art). Unterscheidet sich eine Mutante in einem best<strong>im</strong>mten Merkmal vomWildtyp, so kennzeichnet man das mutierte Allel durch eine geeignete Abkürzung, das Wildtypallel durch +.Den Mutationen stellt man die Modifikationen gegenüber. Der Begriff beschreibt umweltbedingteÄnderungen des Phänotyps. Dazu ein Beispiel: E. S. ROBERTSON und I. C. ANDERSON (1961)charakterisierten eine Mutante vom Mais, die sich in rezessiv homozygotem Zustand (v/v) bei niedrigerTemperatur (< 20 ºC) durch eine blasse Färbung der Blätter (virescent) auszeichnete." 254Was ich mit obigem Zitat zu Trumlers Feststellung von "allen Mutationen" als"Fehlleistungen der Natur" ("gemessen an den Wildformen") betonen möchte, istdie historische Tatsache, das die klassischen Genetiker und praktisch alle Biologenbis zur Entdeckung der Code-Funktion der DNA und weiter bis heute, soweit diemolekularbiologischen Grundlagen noch unbekannt sind, die Mutationen alserbliche Veränderungen zunächst einmal anhand des Phänotyps über mehrereGenerationen definier(t)en. Was auf molekularer Ebene geschah, war anfangsvöllig unbekannt und das ist ja für viele Merkmale zahlreicher Lebensformen bisheute noch der Fall (speziell in der Cynologie stecken wir – obwohl in den letztenbeiden Jahrzehnten schon viele Merkmale molekularen Grundlagen zugeordnetwerden können [siehe oben] – <strong>im</strong>mer noch mitten in der Forschung).Wenn Trumler (1923 - 1991) also von Mutationen spricht, dann meint er <strong>im</strong>merdie vom Wildtyp abweichenden Phänotypen. Die heutigen Differenzierungen –von neutralen Mutationen bis zur Epigenetik 255 – konnte er jedenfalls für seineHundeforschung noch nicht vornehmen. Und die Hunderassen sind bis heute(selbstverständlich) ebenfalls in erster Linie phänotypisch definiert (mit möglichst254 http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d10/10d.htm (Zugriff am 8. November 2012)255 Vgl. z. B. http://www.weloennig.de/AesV1.PuMu.html und http://www.weloennig.de/AesV1.1.html sowie Behe (2012):http://www.evolutionnews.org/2012/11/to_traverse_a_m_1066201.html, http://www.conservapedia.com/Mutation,http://www.evolutionnews.org/2012/11/epistasis_decr066061.html,http://de.paperblog.com/epigenetik-vision-oder-wirklichkeit-in-der-hundezucht-232992/ (Zugriff 8. November 2012.)

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