13.07.2015 Aufrufe

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

126Nachtshe<strong>im</strong> und Stengel pp. 55 und 58 (Auszüge):"Der Schädel ist aber nicht nur mutativ stark verändert worden, er ist auch durchUmwelteinflüsse mehr oder doch deutlicher in die Augen fallend beeinflußbar als manchesandere Organ. Das sei besonders betont, denn man hat häufig die unter dem Einfluß derHaltung, Fütterung usw. entstehenden Veränderungen am Schädel den durch Mutationhervorgerufenen gleichgesetzt oder jene als Vorstufe dieser betrachtet, während es sich bei denso zusammengefaßten »Domestikationserscheinungen« um zwei äußerlich zwar mehr oderweniger ähnliche, in ihrem Wesen aber durchaus verschiedene Dinge, die nichterblichenModifikationen auf der einen, die erblichen Mutationen auf der anderen Seite, handelt.Zu der milieubedingten Veränderung des Schädels neigt übrigens die Wildform ebenso wiedas domestizierte Tier, und zwar der Fleischfresser mehr als der Pflanzenfresser; bei diesemweicht die Ernährung in der Gefangenschaft weniger von der in der Freiheit ab als bei demRaubtier. Ein Vergleich der Schädel in zoologischen Gärten aufgewachsener Raubtiere mitsolchen aus freier Wildbahn hat ziemlich beträchtliche Unterschiede aufgezeigt. Wennandererseits die Welpen eines Wurfes einer reinrassigen Hündin und eines ebensolchenVaters, etwa junge Setter, unter ganz verschiedenen Ernährungsverhältnissen und sonstigenAußenbedingungen aufgezogen werden, so entstehen die verschiedensten Kopfformen,Langköpfe, Kurzköpfe usw., so daß man, wenn man nur die Schädel vor sich hat und die Art derEntstehung nicht kennt, glauben möchte, daß es sich um Tiere verschiedener Rassen handelt,während in Wirklichkeit diese Unterschiede nur nichterbliche Modifikationen sind.[…] "Innerhalb gewisser Grenzen ist auch die Ohrenlänge durch die Umwelt, insbesonderedie Temperatur, beeinflußbar. Wärme wirkt fördernd auf das Wachstum der Ohren, Kältehemmend. Das machen sich die Züchter von Rassen, bei denen auf die Ohrenlänge —natürlich aus rein sportlichen Gründen — besonderes Gewicht gelegt wird, zunutze. DieHermelinkaninchen sollen möglichst kleine, die Englischen Widderkaninchen möglichstgroße Ohren haben. Die Züchter der Englischen Widder richten deshalb die Zucht mitVorliebe so ein, daß das Wachstum der Jungtiere in die wärmste Jahreszeit fällt, währendumgekehrt die Züchter von Hermelinkaninchen die kalte Jahreszeit für die Aufzucht ihrerTiere vorziehen."Trut et al. berichten – wie oben zitiert – von mehreren der von ihnenbeschriebenen neuen Merkmale <strong>im</strong> Zuge der Fuchsdomestikation, dass sie keinebzw. keine deutliche Mendelsche Spaltung zeigten. (Floppy ears: "This aberrantcharacter does not show clear Mendelian segregation, although it recurs in somelines." Curly tail: "…is the most frequently arising aberration in domestic foxes. Itdoes not show Mendelian segregation.” Tail vertebrae: "The inheritance pattern ofthis characteristic is not clear.") Auf der Seite 21 (2012) schreiben die Autoren:"Classic breeding studies also indicated that many of the morphological novelties observed indomestic foxes were not due to segregation in s<strong>im</strong>ple Mendelian fashion; some morphologicalnovelties were determined, for example, by single mutational events, such as the Star mutation –although this mutation showed peculiar behavioural features, suggesting that the phenomenon ofgenetic activation – inactivation was possibly behind its emergence and inheritance (Belyaev etal., 1981). In the current literature, many cases of gene silencing, including in the coat colourgenes, have been adduced. Silencing is thought to have perhaps resulted from the passage of amodified DNA methylation pattern through meiosis (Morgan et al., 1999; Jablonka and Lamb,2005; Cuzin et al., 2008; Franklin et al., 2010).”– Womit wir auf das Thema Epigenetics zu sprechen kommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!