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Unser Haushund: Eine Spitzmaus im Wolfspelz? - Wolf-Ekkehard ...

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108of aggressive and fear responses to humans”: Diese Möglichkeit ('<strong>im</strong>peccable', ortamed to the highest degree) war also von vornherein <strong>im</strong> genetisch determiniertenVerhaltenspotential angelegt (worauf ja schon die "many records of domesticatedred foxes and others" [siehe auch unten 10)] ohne "sustained domestication" sowiedie 10% der Füchse der Ausgangspopulation mit very weak aggressive responseshindeuten). Es wurden dann <strong>im</strong>mer wieder diejenigen Individuen zur weiterenFortpflanzung ausgewählt, die offenbar die meisten Domestikations-Alleleaufwiesen (gezielte Selektion auf die <strong>im</strong> Genom des Fuchses bereits angelegtesehr zahme, hundeähnliche Domestikations-Rekombinante).Dawkins fährt fort (2009/2010, pp. 74/75):"After ten generations of breeding for tameness, 18 per cent were "elite”; after 20 generations, 35 per cent; and after30 to 35 generations, "domesticated elite” individuals constituted between 70 and 80 per cent of the exper<strong>im</strong>entalpopulation.”Wenn die Zahl der Allele für Zahmheit (tameness) nur gering zu sein braucht undsowieso schon vorhanden und relativ einfach und damit schnell zurekombinieren ist (d. h. nicht closely linked mit 'wilden' Genen), dann braucht dieAnzahl der Generationen mit entsprechenden Populationsgrößen bei strikterSelektion 185 auch nicht allzu groß sein, bis die annähernd besten Rekombinantengefunden sind. Weiter Dawkins (p. 75):"Such results are perhaps not too surprising, except for the astonishing magnitude and speed of the effect.”"Magnitude and speed of the effect" hängen vor allem von den oben genanntengenetischen Voraussetzungen ab. <strong>Eine</strong> noch so strikte Selektion kann überhauptnichts ausrichten, wenn nicht diese Voraussetzungen dafür gegeben sind (Zebras z.B. sind – trotz unzähliger Versuche – nie zu Reittieren gezähmt worden). Mirscheint die Selektion hier von Dawkins und anderen überbewertet zu werden.Dawkins schreibt weiter:"Thirty-five generations would pass unnoticed on the geological t<strong>im</strong>escale. Even more interesting, however, werethe unexpected side-effects of the selective breeding for tameness. These were truly fascinating and genuinelyunforeseen. Darwin, the dog-lover, would have been entranced.”Sehen wir uns diese unexpected side effects nach Dawkins näher an (p. 76):"The tame foxes not only behaved like domestic dogs, they looked like them. They lost their foxy pelage andbecame piebald black and white, like Welsh collies. Their foxy prick ears were replaced by doggy floppy ears. Theirtails turned up at the end like a dog's, rather than down like a fox's brush. The females came on heat every sixmonths like a bitch, instead of every year like a vixen 186 . According to Belyaev, they even sounded like dogs."Nun einige Kommentare zu den einzelnen von Dawkins und <strong>im</strong> Wikipedia-Anfangszitat genannten Punkten. The tame foxes:1) behaved like domestic dogs (more tame, allowing them to be patted etc.).In der National Geographic vom März 2011 wird zur Forschungsarbeit vonRobert Wayne unter anderem 187 folgende aufschlussreiche Entdeckung notiert 188 :185 "Selection was strict: only about 10% of females and not more than 3-5% of males were taken from the preceding generation to produce thenext" – Trut et al. 2012, p. 15.186 "It is very <strong>im</strong>portant that some (tame) vixens showed oestral activity both in the autums and the spring, i. e. biannual oestruation tended toform, although fertile extra-seasonal matings are extremely rare (Fig. 2.15). […] 300 females in which extra-seasonal sexual activity wasrecorded in the course of the exper<strong>im</strong>ent belonged to 20 unrelated families, i.e. extra-seasonal breeding arose in 20 female founders” (Trut etal. 2012, p. 24). Auch diese Tatsache zeigt, dass diese Eigenschaft, die unabhängig voneinander 20 Mal aufgetreten ist (rekurrente Variation),genetisch "prädestiniert” ist und durch strikte Selektion <strong>im</strong>mer wieder unabhängig zu Tage gefördert werden kann.

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