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Nissan Production Way - TQU die Umsetzer

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Veröffentlicht imREADME.<strong>TQU</strong> 58, April 2006<strong>TQU</strong> International GmbH, Wiblinger Steig 4, D-89231 Neu-UlmModerne Produktionssysteme in der Praxis – The “<strong>Nissan</strong><strong>Production</strong> <strong>Way</strong>”<strong>Nissan</strong> begann 1985 den “<strong>Nissan</strong> <strong>Production</strong> <strong>Way</strong>” (NPW) zu gehen. Konkret wurde <strong>die</strong>serWeg 1997 mit der weltweiten Einführung des “Douki-Seisan”, der unbedingtenSynchronisation mit den Kundenbedürfnissen. Der <strong>Nissan</strong> Weg basiert heute auf zweigrundlegenden Prinzipien. Zum einen ist es das ständige Abstimmen der Herstellung auf <strong>die</strong>Bedürfnisse der Kunden. Zum anderen wird ständig nach Problemen gesucht, um Lösungenzu schaffen. So wird nicht gewartet, bis Probleme tatsächlich lästig werden.Douki” versucht <strong>die</strong> Zeit zwischen Bestellung vom Kunden bis zur Fahrzeugauslieferung anden Kunden immer kürzer zu gestalten. Dies betrifft alle relevanten Prozesse ab derIndividualisierung des Produktes für den Kunden. “Douki-seisan” hat mit einem geplantenund fixierten Ablaufplan <strong>die</strong> gesamte Prozesskette im Griff und kann <strong>die</strong> Lieferzeitpunkteexakt bestimmen. Vor allem durch <strong>die</strong> modulbasierte Bauweise, bei denen <strong>die</strong> Module vonLieferanten gefertigt werden, ist eine genaue Abstimmung notwendig. Interessanterweisevollzieht sich der Materialfluss nicht im Kanban bzw. Pull-Verfahren wie es alsrevolutionäres Konzept aus dem Toyota Produktionssystem bekannt ist. Die Vorgehensweisebasiert auf einer zentral gesteuerten Produktionsplanung wie es in vielen EDV basiertenSystemen implementiert wird.Das <strong>Nissan</strong> System wendet mit seinem integrierten Produktionssystem <strong>die</strong> klassischen Lean-Ansätze an, wie variantenflexible Fertigungsstraßen, Integration von Zulieferlinien im Fischgrätenprinzipund ergonomisch entwickelte auf Wertschöpfung ausgerichtete Arbeitsabläufe.Die Qualitätsansprüche für <strong>die</strong> verschiedenen Produkte werden mit der Philosophieunterstützt, dass Qualität ein Anspruch an jeden Prozessschritt in der Herstellung darstellt undein Qualitätsverständnis aus Kundensicht maßgebend ist.Das Integrated Manufacturing System hat das Fahrzeug auf eine Modulstruktur angepasst unddaraufhin erweitert. Module sind beispielsweise das Cockpit, der Wagenvorderbau, Türen undder Dachhimmel. Weitergehend werden <strong>die</strong>se Module vollständig outgesourced und anZulieferer übergeben, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Module on/in site anliefern und neuerdings sogar <strong>die</strong> Montageübernehmen. Konsequentes Einhalten des Just-In-Sequence Gedankens ist dabei notwendigum das „Perlenkettenprinzips“ nicht zu gefährden, d.h. wenn <strong>die</strong> Montagreihenfolge nichteingehalten werden kann muss <strong>die</strong> Produktion gestoppt werden. Im <strong>Nissan</strong> IntegratedManufacturing System werden daher <strong>die</strong> Lieferanten mit in <strong>die</strong> Werke eingebunden. In<strong>die</strong>sem <strong>Nissan</strong> Werk sind für 15 verschiedene Teile in Summe 8 Lieferanten in/on Site undliefern direkt an das Fließband.Im Prinzip der auf Wertschöpfung ausgerichteten Arbeitsabläufe richtet sich <strong>Nissan</strong> auf einekonsequente Vermeidung von Verschwendung im Sinne von Muda aus. Dies bedeutet: Keineunnötige Wegstrecken, keine Materialauswahl bei Varianten (Vorkommissionierung), keinBeugen und Bücken der Mitarbeiter. Dies hat zur Folge, <strong>die</strong> sequenzierte Materialbereitstellung,Bereitstellung in einem Satz je Fahrzeug, Teile werden ohne Verpackung anden Mitarbeiter geliefert, Materialbereitstellung direkt aus Containern.Qualitätsverbesserungen werden vor allem durch ihr eingeführtes Quick Response QualityControl (QRQC) Programm initiiert. In einem täglichen Zyklus werden Kaizen


Veröffentlicht imREADME.<strong>TQU</strong> 58, April 2006<strong>TQU</strong> International GmbH, Wiblinger Steig 4, D-89231 Neu-UlmBesprechungen gehalten, <strong>die</strong>se werden unterschieden in einen „Operation Kaizen) der sichmit Fragen zu den Mitarbeitern und den Herstellungsmethoden beschäftigt und dem„Engineering Kaizen“ der sich mit Fragen zu Material und Maschinen beschäftigt. Beidezielen auf <strong>die</strong> Prozessverbesserung am Arbeitsplatz (Genba – Ort des Handelns).Qualität als solches in das Produkt zu integrieren wird durch einen minimalen QRQC Kreisgestaltet. Dabei wird am Ende eines jeder Prozesseinheit ein Quality Leader eingesetzt. DerQuality Leader ist gekennzeichnet durch eine rote Mütze und dessen Aufgabe ist einzig undalleine <strong>die</strong> Qualitätskontrolle. Beim Entdecken eines Mangels wird der Verantwortliche direktmit der Fehlerbehebung betraut. Um <strong>die</strong> Qualitätsansprüche auch aus Kundensicht zugewährleisten werden für alle Fahrsituation Tests durchgeführt. Die hauseigene Teststreckeumfasst <strong>die</strong> Elemente Hochgeschwindigkeit, Rüttelstrecke, wellig, uneben, hopsen undSchräge.Die Herausforderung der nächsten Jahre wird <strong>die</strong> Einführung des erfolgreichen Modells desNPW auf <strong>die</strong> Märkte in Übersee sein. Ziele sind Südafrika, Indonesien, Taiwan, Thailand undevtl. Brasilien sowie Ägypten.Der Umsetzungsgrad des <strong>Nissan</strong> <strong>Production</strong> <strong>Way</strong> ist durch <strong>die</strong> Größen Qualität (Q), Kosten(C) und Zeit (T) gemessen. Dabei steht T für <strong>die</strong> Durchlaufzeit, <strong>die</strong> eingehalteneProduktionssequenz der Produktionsplanung und <strong>die</strong> Termintreue der Liefertermine.Elmar ZellerSteinbeis-Hochschule Berlin

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