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W. G. Belinski – Ausgewählte philosophische Schriften – 326und Ismailows. Ebendort wurde behauptet, daß nach ihnen weitere Werke in Druck gehensollen: „Die Geschichte des russischen Staates“ von Karamsin, die Werke der Zarin KatharinaII., die Werke Sumarokows, Cheraskows, Tredjakowskis, Kostrows, Fürst Dolgorukis,Kapnists, Nachimows, Nareshnys – und daß darüber hinaus Vorbereitungen zur Erwerbungder Verlagsrechte der Werke Shukowskis, Batjuschkows, Dmitrijews, Gneditschs, Chmelnizkis,Schachowskois und Baratynskis getroffen seien. Das gibt reichlich Arbeit für die Kritik!Möge jeder seine Meinung sagen, ohne sich darüber Sorge zu machen, daß andere nicht sodenken wie er. Man muß fremden Meinungen gegenüber tolerant sein. Man kann nicht jedermannzwingen, ein und dasselbe zu denken. Widerlegt fremde Meinungen, die mit deneurigen nicht übereinstimmen, aber verfolgt sie nicht voller Wut nur deshalb, weil sie euchzuwider sind; bemüht euch nicht, sie in außerliterarischer Beziehung in ein für sie ungünstigesLicht zu stellen. Das ist ein schlechtes Geschäft: aus dem Wunsch heraus, für eure eignenMeinungen größeren Spielraum zu bekommen, werdet ihr ihnen eben dadurch vielleichtüberhaupt den Boden entziehen. [551][553]Briefe1847-1848Briefe aus dem Jahre 1847An W. P. Botkin vom 17. Februar (1. März) 1847 1(Bruchstück)St. Petersburg, 17. Februar (1. März) 1847Ich habe in der „Revue des Deux Mondes“ den Aufsatz Saissets über die Positive PhilosophieComtes und Littrés gelesen. Sofern man aus dritter Hand einen Begriff von dem Gegenstandbekommen kann, habe ich Comte verstanden, wobei mir besonders die Gespräche und Debattenmit Dir geholfen haben, die mir erst jetzt ganz klar geworden sind. Comte ist ein ausgezeichneterMann; aber daß er der Begründer einer neuen Philosophie sein soll – die Schnepfehat’s weit bis St. Peter, wie die Russen sagen! Dazu braucht’s Genie, wovon bei Comte keineSpur zu merken ist. Dieser Mann ist eine bemerkenswerte Erscheinung – als Reaktion auf dieEinmischung der Theologen in die Wissenschaft, eine energische, unruhige, alarmierendeReaktion. Comte ist ein kenntnisreicher Mann von großem Geist, aber sein Geist ist trocken,es fehlt ihm jener Höhenflug, den alles Schöpferische, sogar der Mathematiker braucht, wenner die Kraft haben soll, die Grenzen der Wissenschaft zu erweitern. Obwohl Littré sich aufdie bescheidne Rolle eines Schülers Comtes beschränkt hat, läßt sich jetzt noch erkennen, daßer von Natur reicher ist als Comte.Über Herrn Saisset, der der positiven Philosophie Comtes und Littrés das Todesurteil verkündet,ist nicht viel zu sagen: für ihn ist die Metaphysik „la science de Dieu“ * , dabei ist er aberein Vorkämpfer der Erfahrung und ein Feind des deutschen Transzendentalismus. Von derdeutschen Philosophie spricht er mit Verachtung, ohne die geringste Vorstellung von ihr zuhaben. Ich hatte hier wieder einmal Gelegenheit, mich an der unverfrorenen Gewissenlosigkeit1 Die drei folgenden Briefe Belinskis an W. P. Botkin wurden im vollen Wortlaut zum erstenmal in der Ausgabeseiner „Briefe“ vom Jahre 1914 veröffentlicht. Die vorliegende Ausgabe bringt Bruchstücke aus diesen Briefen.Dem Text liegt das sogenannte „Korrekturexemplar“ der ersten Ausgabe der „Briefe“ von 1914 zugrunde.* Wissenschaft von Gott; GotteswissenschaftOCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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