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W. G. Belinski – Ausgewählte philosophische Schriften – 263Übersetzung der berühmten Arbeit Thierrys: „Die Eroberung Englands durch die Normannen“.Dieses Werk ist natürlich nicht gerade eine Neuerscheinung, außer für Rußland, unddeshalb verdient der Gedanke des „Finnischen Boten“, es zu übersetzen, Lob und Dank.In jüngster Zeit erscheinen immer mehr Bücher, Broschüren und Aufsätze über Spezialthemen.Wirklich Gutes gibt es darunter gewiß nicht viel, sie sind jedoch alle wichtig als Beweisdafür, daß die Literatur sich dem praktischen Leben zuneigt. So sind z. B. im vergangenenJahr sehr bemerkenswerte Bücher erschienen, die wir hier nur erwähnen wollen, da in denZeitschriften schon viel von ihnen die Rede war: der erste Band der „Mitteilungen der RussischenGeographischen Gesellschaft“; der dritte Teil der „Geschichte der wirren Zeiten“ vonHerrn Buturlin; „Über die Quellen und die Verwendung statistischer Angaben“ von HerrnShurawski; „Die Messe von Nishni-Nowgorod in den Jahren 1843, 1844 und 1845“ vonHerrn Melnikow und anderes. Besonders erfreulich ist es, zu sehen, [444] daß ziemlich vieleBücher, Broschüren und Aufsätze erscheinen, die nicht nur die Landwirtschaft in technischerHinsicht betreffen, sondern auch das Alltagsleben jener zahlreichen Menschenklasse, die alslebendige, denkende Produktivkraft eine so große Rolle in der Landwirtschaft spielt. BesondereBeachtung verdient der hervorragende Aufsatz S. A. Maslows „Hitze und Getreideernte(sommerliche Beobachtungen und Bemerkungen im Gouvernement Moskau)“ in Nr. 103 des„Moskauer Nachrichtenblatts“. Dieser ausgezeichnete Aufsatz, für den jeder Freund derMenschheit dem verehrten Autor dankbar sein wird, ist in fast allen Zeitschriften nachgedrucktworden, die im Verlag von Regierungsbehörden erscheinen. 11Unerwähnt gelassen haben wir einige bemerkenswerte Bücher, die gegen Ende des vergangenenJahres erschienen sind, um die Abteilung „Kritik und Bibliographie“ des „Sowremennik“mit ihnen zu eröffnen. Zuvor jedoch wollen wir ein paar Worte über diese Abteilung unsererZeitschrift sagen. In fast allen anderen Zeitschriften bilden Kritik und Bibliographie voneinandergetrennte Abteilungen. Der Schreiber dieser Zeilen ist durch siebenjährige harte Erfahrung12 dazu gekommen, eine solche Trennung als unpraktisch zu erkennen. Unter Kritik wirdgewöhnlich ein Aufsatz von einem gewissen Umfang und sogar von einem besonderen Tonverstanden, der ihn von einer Rezension unterscheidet. Nun erscheinen bei uns so wenigebemerkenswerte Bücher, die in den Amtsbereich der ernsten Kritik gehören, daß die Pflicht,jeden Monat eine Kritik zu schreiben, ungewollt zu einer Art Lieferfron wird, da vieles Bemerkenswertein Zeitschriften erscheint. Wir werden uns daher, wenn wir dem Publikum unsereBerichte über alle mehr oder weniger beachtenswerten Erscheinungen der russischenLiteratur vorlegen, nicht besondere Sorge darum machen, was dabei herauskommt – eineKritik oder eine Rezension. Das mögen unsere Leser selbst je nach ihrem Geschmack undihrer Auffassung entscheiden. Wir hoffen, ihnen damit einen Dienst zu erweisen, indem wirunsere Zeitschrift von dem Ballast wortreicher Aufgeblasenheit freihalten, der sich bei derZweiteilung der Kritik in eine große oder eigentliche Kritik und eine kleine Kritik oder Rezensionmanchmal unvermeidlich einstellt. Unsere Kritik wird, wie wir bereits oben gesagthaben, allen irgendwie bemerkenswerten Werken auf dem Gebiet der russischen GeschichteAufmerksamkeit schenken; des weiteren wird sie ihre Aufmerksamkeit besonders rein literarischenSchöpfungen zuwenden; [445] aber auch was sie betrifft, versprechen wir, keine voll-11 Stepan Alexejewitsch Maslow (1793-1879) – Schriftsteller und bekannter Spezialist für landwirtschaftlicheFragen. In seinem Aufsatz „Hitze und Getreideernte“ entwarf S. A. Maslow ein furchtbares Bild von den sommerlichenFeldarbeiten auf ihrem Höhepunkt, wenn die Bauersfrauen in glühender Sonnenhitze tagelang mähenund nur für Augenblicke die Arbeit unterbrechen, um ihre Säuglinge, die sie mit sich aufs Feld nehmen, an dieausgetrocknete Brust zu legen. Er führte dabei Fälle an, wo Frauen hier auf dem Feld tote Kinder zur Weltbrachten.12 Mit der „siebenjährigen harten Erfahrung“ meint Belinski seine Tätigkeit in der Redaktion der „OtetschestwennyjeSapiski“ (August 1839 bis April 1846), wo er jedem Monat fast allein die Abteilung „Kritik“ mit seinenArtikeln füllen mußte.OCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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