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W. G. Belinski – Ausgewählte philosophische Schriften – 231stehen, ja viele sogar in politisch-historischer Hinsicht überholt haben –, was zwar ein wichtiges,aber nicht das einzige, nicht das ausschließliche Moment im Leben eines zu großenDingen berufenen Volkes ist. Unsere politische Größe ist ein sicheres Unterpfand für unserekünftige große Rolle auch in anderen Hinsichten, aber sie allein genügt noch nicht, um endgültigalle Seiten zu entwickeln, die nötig sind, um das Leben eines großen Volkes ganz zufüllen. In der Zukunft werden wir außer dem siegreichen russischen Schwert auch noch denrussischen Gedanken in die Waagschale des europäischen Lebens werfen ... Dann werden wirauch Dichter besitzen, die wir mit Recht neben die europäischen Dichter erster Ordnung werdenstellen können. Heute aber wollen wir mit dem zufrieden sein, was wir haben, ohne das,was wir besitzen, weder zu übertreiben noch zu unterschätzen. Vorläufig hat unsere Literaturschon riesige Erfolge aufzuweisen, die ein unwiderlegliches Zeugnis dafür ablegen, daß derrussische Geist ein fruchtbarer Boden ist. Wenn auch nicht unsere ganze Literatur, so beginntdoch schon manches in unserer Literatur selbst das Interesse des Auslands zu erregen. DiesesInteresse ist bislang noch recht einseitig, weil die Ausländer in den Werken der russischenDichter nur das Lokalkolorit, nur Gemälde der Sitten und der Gebräuche eines für sie so ganzandersartigen Landes finden können... [391]der Hand zu schlagen, die ihn wegen der in diesem Aufsatz ausgesprochenen Gedanken über die Rückständigkeitder russischen Gesellschaft und Literatur angreifen und als „unruhigen, gefährlichen, verdächtigen Mannund Renegaten erklären und literarische Denunziationen gegen ihn schreiben“ konnten. Das zeigt nur wiedereinmal, zu welchen Tarnungen Belinski seine Zuflucht nehmen mußte, um in seinen Aufsätzen aussprechen zukönnen, was er zu sagen hatte.OCR-Texterkennung <strong>Max</strong> <strong>Stirner</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> – 23.11.2013

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