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Entwicklung und Erprobung eines multifunktionalen Geo ...

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<strong>Geo</strong>SN UniBwKapitel 2 <strong>Geo</strong>-Sensornetzwerk2.3. Ziele der Erfassung von ObjektveränderungenDie Überwachung der Veränderungen von Objekten ist ein weit gefasster Themenkomplexin den Ingenieurwissenschaften. So vielfältig wie die zu untersuchenden Objekte <strong>und</strong>ihre äußeren Bedingungen sind, so vielfältig sind auch die technischen Ansätze, die Objektezu untersuchen, die Ergebnisse zu analysieren <strong>und</strong> notwendige Maßnahmen abzuleiten.Im Wesentlichen bedeutet es, dass Bewegungen <strong>und</strong>/oder Verformungen <strong>eines</strong> beliebigenObjektes sporadisch oder kontinuierlich gemessen, ausgewertet <strong>und</strong> analysiert werdensollen.Ziel bei einer geodätischen Überwachungsmessung ist die Feststellung von geometrischenVeränderungen in Form von Verformungen <strong>und</strong>/oder Starrkörperbewegungen <strong>eines</strong> Objektes.Definitionen zu Verformungen <strong>und</strong> Starrkörperbewegungen sind in [16] zusammengestellt.Das Interesse für die Überwachung von Objekten hat zwei wesentliche Ursachen. Zumeinen muss häufig die Prüfung der Gebrauchsfähigkeit <strong>eines</strong> Objektes nach oder währendeiner Belastung untersucht werden, um Aussagen über Belastbarkeiten treffen zu können.Diese Art der Untersuchung wird vor allem für künstliche Objekte angewendet, etwa umRegeln für die Herstellung <strong>und</strong> den anschließenden Gebrauch abzuleiten.Zum anderen muss die Vermeidung von Gefahrenpotential durch ein mögliches Materialversagenwährend der Alterung des Objekts sichergestellt werden. Es ist zwingend erforderlich,kritische Objektzustände festzustellen, bevor es zu einer Zerstörung <strong>und</strong> damitmöglicherweise zur Gefährdung von Menschen <strong>und</strong> Verlust von Werten kommt.Bei der Untersuchung von Verformungen wird dazu zwischen zwei Arten unterschieden,der reversiblen <strong>und</strong> der irreversiblen. Als physikalischer Gr<strong>und</strong>satz der Kontinuumsmechanikgilt, dass wenn sich der innere Aufbau <strong>eines</strong> Objekts im Laufe einer Verformungnicht ändert, er immer wieder die gleiche Ursprungsform annimmt, falls die äußeren Bedingungenwieder ihren ursprünglichen Zustand erreichen. Eine Verformung ist somitprinzipiell zunächst immer reversibel oder elastisch [Web 5]. Erst beim Überschreitenbestimmter Grenzwerte der Belastung oder bei Änderung der chemischen Zusammensetzungdes Objekts ist die Verformung irreversibel oder plastisch.Bei einer Überwachungsmessung von Verformungen muss insbesondere das Auftretenplastischer Verformungen festgestellt werden, da diese signifikant die Gebrauchsfähigkeitbeeinträchtigen können. Um einen plastischen Anteil zu identifizieren, muss zunächst dergr<strong>und</strong>sätzlich vorhandene elastische Verformungsanteil betrachtet werden. Aufgr<strong>und</strong> desZurückgehens des Objekts in den Ursprungszustand nach einer Verformung kann dieserAnteil auch als Schwingung bezeichnet werden.Eine Schwingung ist physikalisch so definiert, dass sie entsteht, wenn ein Körper aus einerstabilen Gleichgewichtslage durch eine äußere Kraft ausgelenkt wird [17] <strong>und</strong> anschließendeine sich periodisch wiederholende Bewegung ausführt. Bei dieser Schwingung sinddie Amplitude <strong>und</strong> die Frequenz von Bedeutung. Die Amplitude ist relevant, da über siedas Erreichen der Grenzwerte hin zur plastischen Verformung prognostiziert werden kann.Über die Frequenz kann insbesondere auf das Reaktionsverhalten des Objekts auf äußereAnregungen geschlossen werden. So können physikalische Zusammenhänge zwischenEinflussgrößen aus der Meteorologie wie Temperatur <strong>und</strong> Windeinfluss sowie Nutzungsbelastungen<strong>und</strong> den daraus resultierenden Verformungen <strong>eines</strong> Objektes erkannt werden.- Seite 17 -

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