Ein Tag auf der Aldebaran - Naturwissenschaftliches Profil
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2.Juni 2013<strong>Ein</strong> <strong>Tag</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Aldebaran</strong>Neobiota - Neue Lebewesen, altes ProblemAuch wenn es vielen schwer fallenmag, am Sonntagmorgen früh <strong>auf</strong>zustehen,hat es sich für diesen <strong>Tag</strong>absolut gelohnt. Zwar lief nicht allesso wie geplant, doch nehmen wirsehr viel von <strong>der</strong> <strong>Aldebaran</strong> mit:Zum einen natürlich die Erfahrungenim Umgang mit den Instrumentenund den Messwerkzeugen, aberauch die Erkenntnisse eines informativen<strong>Tag</strong>es und viele neue Segel-<strong>Ein</strong>drücke.Im Rahmen <strong>der</strong> Aktionstage „Artenvielfalt erleben“ haben wir - 6 Naturwissenschaftler undNaturwissenschaftlerinnen des 11. und 12. Jahrgangs - mit unserer Projektskizze * einenUnsre ForschungsgruppeForschungstag <strong>auf</strong> dem Segelschiff <strong>Aldebaran</strong> gewonnen. Unterstützt wurde unsere Forschungsgruppevon dem Meeresbiologen Dr. Ivo Bobsien vom Landesamt für Landwirtschaft,Umwelt und ländliche Räume. Er erklärte uns zum Beispiel als wir eine Sauerstoffsättigungvon 116% gemessen haben, das dies <strong>auf</strong> die angestiegene Wassertemperatur zwischen<strong>der</strong> Probenentnahme und Messung und <strong>der</strong> damit verbundenen Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sauerstoff<strong>auf</strong>nahmekapazitätdes Wasserszurückzuführen ist. Als wir erstauntwaren über einen pH-Wertvon 8,3,Die <strong>Aldebaran</strong> an<strong>der</strong> Überseebrückeklärte er uns über denKalkpuffer von Gewässern, <strong>der</strong> vorsaurem Regen schützen soll, <strong>auf</strong>.So manches war für die einen verständlicherals für an<strong>der</strong>e, dochtrotzdem haben wir, vor allem die11. Klässler, viel gelernt.*http://www.aldebaran.org/cms/projekt3/ - Projektskizze <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>Aldebaran</strong>
Den Vormittag verbrachten wir mit einer <strong>Ein</strong>weisung <strong>auf</strong> dem 14 Meter langen ForschungsundMedienboot im Travemün<strong>der</strong> Hafen. Und dann ging es aber auch schon los: Rettungswestenwurden angepasst und mit Namensschil<strong>der</strong>n versehen und dann hieß es Leinen los.Durch die Travemündung ging es in die Lübecker Bucht zum Proben nehmen, doch dasgestaltete sich schwieriger als gedacht:Zwar hatten wir das Segelbeim Verlassen des Hafens <strong>auf</strong>Grund des günstigen Windes gesetzt,doch sobald wir <strong>auf</strong> die Ostseefuhren, stellte sich das alskeine so gute Entscheidung heraus.Mit an<strong>der</strong>en Worten: Es istgerissen.Bei knapp 6 Windstärken und eineinhalbMeter hohen Wellen,Die wohlverdiente Mittagspausewurde so mancher Mitfahrer leichtseekrank, nass und stark durchgeschüttelt.Wor<strong>auf</strong>hin wir uns dann doch lieber für den Rückweg entschieden, um unserewenigen Wasserproben auszuwerten. Zu unserem Vorteil waren an <strong>der</strong> <strong>Aldebaran</strong> nochVergleichsproben von den vorherigen <strong>Tag</strong>envorhanden, sodass wir unsere mit diesen inBeziehung setzen konnten.Durch das zum Forschen ungünstige Wetterund die am Mittag bevorstehende Pressekonferenzwurde unser Zeitplan etwas durcheinan<strong>der</strong>gebracht und die Zeit zum Proben nehmenverkürzt. Der Rest des <strong>Tag</strong>es wurde dannAuswertung <strong>der</strong> Probendamit verbracht, die Proben auszuwerten undvor allem auch Sedimentproben im Hafen selberzunehmen, welche tierisch nach Schwefelwasserstoffstanken.Um die Lebensbedingungen <strong>der</strong> sowohl heimischenals auch neu eingewan<strong>der</strong>ten Organismenzu bestimmen, wollten wir die Sauerstoff-,Schwefelwasserstoff-, Nitrat-, Ammo-
nium- und die Phosphatkonzentration messen, sowie die Temperatur, den pH-Wert und dieSalinität herausfinden. Lei<strong>der</strong> war es <strong>auf</strong> Grund <strong>der</strong> Zeit und des Wetters nicht möglich, alleDaten zu messen, sodass wir nur an zwei Stellen Proben nahmen und sie auswerten konnten,eine im Hafen und eine in <strong>der</strong> Lübecker Bucht.Die unterschiedlichen Orte <strong>der</strong> Probenentnahme ermöglichten es uns, unsere Ergebnissein Bezug <strong>auf</strong> die verschiedenen Merkmale <strong>der</strong> Bereiche zu vergleichen. Am Ende des <strong>Tag</strong>eshätten wir gerne unsere These, dass Neobiota sehr tolerant gegenüber vielen Parameternsind, bestätigt und wi<strong>der</strong>legt. Es stellte sich jedoch als sehr schwierig heraus, in einer solchkurzen Zeit auch noch Neobiota wie zum Beispiel die Rippenqualle ausfindig zu machen.In den Proben fanden wir bei <strong>der</strong> Betrachtung unter dem Binokular und dem Mikroskop mitangeschlossenem Bildschirm, welche sich im Hi-Tech Labor unter Deck befanden, mehrereTiere und Planktonarten: Zooplankton, Raubwasserflöhe, Ru<strong>der</strong>fußkrebse, Naupliuslarvenund Dinoflagellaten, sowie eine Seepockenlarve. Alles in allem hat dieser <strong>Tag</strong> sich mehr alsgelohnt, zwar konnten wir unsere These we<strong>der</strong> belegen noch bestätigen, doch trotzdemhaben wir sehr viel gelernt.Die Ergebnisse des MikroskopierensWir möchten uns gerne bei allen Sponsoren und Organisatoren sowie <strong>der</strong> <strong>Aldebaran</strong>-Crewbedanken, dass sie uns diese einzigartige Forschungsfahrt möglich gemacht haben.Annika Fellermann, Yannik Kasprzak, Jessica Kruse, Malou Potratz, Tom Rix, Vanessa Hofmann